05.01.2021

“2 Minuten 2 Millionen”: Startup wollte keine Anteile abgeben

Beim Staffelstart der Puls 4-Sendung "2 Minuten 2 Millionen" ging es um eine Skiwachs-Alternative, Öfen aus Salz und einer Plattform für heimische Urlaube. Zudem irritierte ein Startup die Investoren mit einem besonderen Angebot.
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2 Minuten 2 Millionen, Hosn, Startups, Piech, Gschwandtner
(c) PULS 4_Gerry Frank - Das Startup Hosn lieferte während des Pitch eine heiße Show.
kooperation

Die achte Staffel der Puls 4-Sendung “2 Minuten 2 Millionen” startete mit einer vergrößerten Jury. In der vergangenen Staffel waren bereits N26-Gründer Maximilian Tayenthal und Ex-Jury-Mitglied Heinrich Prokop als Gastinvestoren immer wieder mit dabei. Vier weitere Business Angels kamen dieses Jahr neben Katharina Schneider, Hans Peter Haselsteiner, Leo Hillinger, Martin Rohla und Florian Gschwandtner in die Sendung: Luftfahrt-Unternehmerin Dagmar Grossmann, Hotelier Bernd Hinteregger (HB1-Hotels), C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz und Medienunternehmer Stefan Piëch.

GigaGlide: Skiwachs-Alternative bei “2 Minuten 2 Millionen”

Das erste Team, das vor der illustren Investorenrunde sein Glück versuchen durften, war jenes von GigaGlide. Dabei handelt es sich um eine Alternative zu herkömmlichem Skiwachs. Mit ihrer Idee haben Robert Kummerer, Melanie Katzmayr und Hannes Kaufmann einen Skiwachs-Ersatz auf Wasserbasis entwickelt. Das Produkt soll für alle Arten von Wintersportgeräten nutzbar und sowohl für den Skiverleih als auch direkt für den Endkunden (kleines Fläschchen) leicht anwendbar sein. Die Gründer forderten 200.000 Euro für zehn Prozent Beteiligung.

Schnellere Ski

Nach dem Pitch zeigte das Trio, wie leicht das neue “Wachsen” für Skihändler ist und wie einfach sich GigaGlide auch im b2c-Bereich für den Endkunden anwenden lässt. Der mit ihrem Produkt behandelte Ski soll, so die Founder weiter, schneller sein, als der gewachste. Dies habe sogar die Uni Innsbruck bestätigt.

2 Minuten 2 Millionen, GigaGlide
(c) Puls4/Gerry Frank – Die Skiwachs-Alternative GigaGlide ist sowohl für den b2b- als auch für den b2c-Bereich gedacht.

Sieben Tage auf der Piste

Winzer Leo Hillinger, Mediashop-Chefin Katharina Schneider und Bauherr Hans Peter Haselsteiner zeigten sich interessiert und im Laufe der Zeit mehr und mehr beeindruckt von dem Produkt. Mit einer Behandlung soll es möglich sein, sieben Tage skizufahren. Auch in Sachen Nachhaltigkeit hätte GigaGlide mehr zu bieten als Wachs und sei biologisch abbaubar.

Ein Gamechanger bei “2 Minuten 2 Millionen”?

Der Umsatz des Startups betrug bisher 40.000 Euro, wobei Katzmayr betonte, dass Corona das Unternehmen etwas gebremst hätte. Haselsteiner und Hillinger zeigten sich wegen der Firmenbewertung etwas skeptisch. Der Burgenländer sprach zwar von einer möglichen Revolution in der Skibranche, stieg aber dennoch aus.

Mit Reichmann in die Welt hinaus?

Neu-Investor Stefan Piëch schlug in die selbe Kerbe und ging ebenfalls mit großem Lob. Die Gründer argumentierten daraufhin mit der bestehenden Kooperation mit dem prominenten Sportfachhändler Reichmann, der ihnen die Tür zu einem globalen Markt öffnen würde.

Erste Absage bei “2 Minuten 2 Millionen”

Diese Argumentation ging jedoch etwas nach hinten los, als der Medienunternehmer und Betreiber von Kinderkanälen Piëch und Haselsteiner kritisch anmerkten, dass Reichmann ja nicht an GigaGlide beteiligt sei: “Das würden die sich doch nicht entgehen lassen, wenn alles so funktionieren würde”, sagte der Bau-Tycoon an die Gründer gewandt und stieg aus.

Ein Doppel-Angebot für GigaGlide

Der zweite Neuling auf der Juroren-Bühne, Alexander Schütz hatte ähnliche Bedenken wie seine Vorgänger. Er bot trotzdem 100.000 Euro für zehn Prozent – falls das Patent für GigaGlide durchgehe. Katharina Schneider wollte mitmachen. Nach kurzer Beratung kehrte das Gründer-Trio zurück und nahm das Angebot an. Deal für GigaGlide und das erste Investment für Schütz.

MyPlatzerl: Plattform für heimischen Urlaub

Matthias Leitner und Jessica Reitzer sind die Gründer von MyPlatzerl. Die Urlaubsplattform listet und vermarktet heimische Betriebe und möchte den Inlandstourismus beflügeln. Die Hoteliers verlangen für ihre Buchungsvermittlung keine Provision. Sie nehmen Geld durch monatliche Mitgliedsbeiträge der Partner ein. Ihre Forderung: 150.000 Euro für zehn Prozent Anteile.

Durch Provision entgeht dem Tourismus Wertschöpfung

Während sich Haselsteiner nach dem zwei Minuten-Pitch bei weiteren Ausführungen ungeduldig zeigte, lobte Hotelier Bernd Hinteregger das Gründer-Paar und wollte die USP des Unternehmens wissen. Leitner brachte erneut die fehlende Provision ins Spiel. Im Normalfall buche man ein Hotelzimmer über eine internationale Plattform, da würden die Unterkünfte etwa 20 Prozent Provision bezahlen – viel an Wertschöpfung würde damit ins Ausland fließen. Bei ihnen nicht.

Über 400 Betriebe auf Myplatzerl

Die Stärkung des lokalen Tourismus fand Anklang. Jedoch meinte Hinteregger, die Schaffung von Awareness wäre schwierig und er sehe trotz Erklärung nicht ganz die USP. Dieser Aussage widersprach Katharina Schneider deutlich und meinte, das Alleinstellungsmerkmal sei doch klar. Reitzer warf nach diesem kurzem Meinungsaustausch der Investoren ein, dass sie bisher alles alleine geschafft und 400 Betriebe auf der Plattform hätten.

(c) Puls4/Gerry Frank – Jessica Reitzer und Matthias Leitner wollen mit ihrer Plattform MyPlatzerl den heimischen Tourismus stärken.

Post Corona

Luftfahrt-Unternehmerin Dagmar Grossmann hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt zurückgehalten. Sie sah die Vorteile einer solchen Plattform mit Fokus auf Österreich, wollte aber von den Gründern wissen, was Post-Corona passieren würde, wenn die Menschen wieder verstärkt im Ausland urlauben.

Einige Absagen

Hinteregger urgierte danach, dass MyPlatzerl weltweit bekannt werden müsste und meinte, die Leute hätten Österreich als Urlaubsland schätzen gelernt. Grossmann und Schneider waren die ersten, die sich als potentielle Investoren verabschiedeten. Schütz folgte, während Haselsteiner meinte, er wäre bei einem ähnlichem Produkt bereits investiert. Auch er ging. So blieb der Neue über.

Vom Chauffeur zum Unternehmer zum TV-Investor

Hinteregger forderte 26 Prozent und bot 70.000 Euro. Die Gründer zogen sich zurück und kehrten rasch mit einem “Ja” zurück. Deal für MyPlatzerl. Anekdote am Rande: Hinteregger überbrachte nach dem Corona-Ellbogen-Gruß mit den Gründern seinem Kollegen Haselsteiner ein vom Bauherren ausgestelltes und altes Dienstzeugnis. Der Neu-Juror war einst Praktikant beim TV-Investor gewesen und hatte ihn sogar als Chauffeur vom Zagreber Flughafen abgeholt. Nach dieser kurzen Reminiszenz ging es mit einem Kleidungsstück weiter.

Hosn: Ein Stuntman bei “2 Minuten 2 Millionen”

Markus Weilguny, seines Zeichens Stuntman, und Damian Schäffer haben mit Hosn den etwas anderen Anzug entwickelt. Es geht den Gründern um maximale Bewegungsfreiheit. Selbst im Business-Look soll sportlicher Betätigung nichts mehr im Wege stehen. Die “Hosn” sei “zeitlos” designt und vereint laut Weilguny formelle und legere Kleidung. Der funktionale Stoff ist wasserabweisend und zudem atmungsaktiv. Die Umsetzung erfolgte mit italienischen Stoffen, die auf biologisch abbaubaren Fasern basieren.

Keine Unternehmensbeteiligung dafür Kredit mit 22 Prozent Zinsen?

Die wahre Innovation steckt aber im Detail, genauer gesagt im Taschensystem. Das System ist für eine Vielzahl von Aktivitäten ausgelegt, wobei die insgesamt elf Taschen laut Weilguny genügend Platz für Geld bzw. Kreditkarten, eine Trinkflasche, Kopfhörer und sogar eine Pistole bieten. Die Gründer forderten nach einem actionreichen Pitch mit Dance-Show 100.000 Euro für eine 55 Prozent-Gewinnbeteiligung der nächsten Charge; und das bei einer 22-prozentigen Rendite. Die Gründer klärten auf, dass sie nichts gegen den Einstieg eines Investors ins Unternehmen hätten, aber vorerst einen “soften” Einstieg bevorzugen würden.

Hosn, Anzug, Sportlich, Business-Look
(c) Puls4/Gerry Frank – Das “Hosn”-Team hatte anderes im Sinn als Firmenanteile abzugeben.

Der Grund, warum die Founder nicht zu einer Bank gehen, sei, dass sie an einem langfristigen Investor interessiert wären und mit ihrem Angebot einen “proof of concept” stellen würden. Sie wollten schauen, ob die Zusammenarbeit beiderseitig funktioniert.

Fehler im Denkmodell

Schneider allerdings fand schnell den Schwachpunkt in dieser Vorgangsweise: Die Gründer wünschten sich von den Investoren einen Kredit, damit nach dem Verkauf der nächsten Charge der Firmenwert des Startups aktualisiert werden würde und ein potentieller Investor dann teurer einsteigen müsste, als heute.

“Total falsch”

Haselsteiner sagte, er sei keine Bank und ging als erster Juror. Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner nannte die Idee “total falsch” und folgte seinem Vorredner. Schneider forderte einen aktuellen Einstiegspreis ins Unternehmen, den die Gründer bloß mit zustimmenden Geräuschen bejahten, aber nicht lieferten. Alexander Schütz ging kurz danach. Er nannte das Finanzierungs-Konzept der Gründer “nicht schlüssig”. Hinteregger ging als letzter. Kein Deal für Hosn.

Salz Vital: Kärtner Ofen aus Salz

Mario Neurath ist der Erfinder von Salz Vital. Dabei handelt es sich um einen patentierten, aus Salz gebaute Ofen. Der Heizkörper kombiniert die Infrarotwärme mit der natürlichen Speicherkapazität und dem indirekten Lichtschein von Salz aus dem Himalaya.

Salz-Manufakturen in Pakistan

Das Besondere: Von Gelb bis Rot leuchten die Salzziegel aus fair gehandeltem Salz kleiner Salz-Manufakturen in Pakistan. In Österreich werden die Ziegel in Handarbeit in Form gebracht. Die Forderung der Klagenfurter Gründer: 250.000 Euro für 25 Prozent.

(c) Puls4/Gerry Frank – Investor Hans Peter Haselsteiner und Salz Vital-Gründer Mario Neurath beim Wärmetest.

Der Wand-Ofen

Die Founder erklärten, dass auf Wunsch Kunden auch ganze Wände aus den einzelnen Salz-Ziegeln bauen könnten. Mit der kleinen Variante des Ofens (Kosten: 3000 Euro) sei es zudem möglich, bis zu 20 Quadratmeter Fläche zu heizen. Bisher wurden insgesamt 60 Stück des Ofens verkauft.

Investoren gefällt es, aber…

Katharina Schneider und Hans Peter Haselsteiner fanden gefallen am Produkt, stiegen aber nicht als Investoren ein. Auch Hinteregger meinte, die Gründer wären auf einem guten Weg, aber auch er sah keinen Investment-Case im Ofen. Er und Schütz verabschiedeten sich und ließen Nachhaltigkeitsexperten Martin Rohla über.

Rohla als letzte Hoffnung

Dieser zeigte Gefallen am Produkt und bot 100.000 Euro für 25,1 Prozent. Wenn die “Due Dilligence” passe, würde er noch mehr Geld reinstecken. Die Gründer sagten rasch zu. Deal für Salz Vital.

Abnehm-Shake bei “2 Minuten 2 Millionen”

Den Abschluss der ersten Folge der achten Staffel von “2 Minuten 2 Millionen” bildeten Richard Schöller und Manuel Bodendieck, Gründer von Body’s Perfect. Die beiden Männer konnten 2019 mit ihrem Unternehmen 150.000 Euro Umsatz erwirtschaften, den sie im Jahr 2020 mit ihrem “weight loss”-Getränk auf über eine Million Euro geschraubt haben. Die Forderung: 400.000 Euro für zehn Prozent Beteiligung.

Inhalte

In den verschiedenen Produkten von Body’s Perfect befinden sich unter anderem Grünes Teepulver, Feigenkaktus, Cambogia, Konjakwurzel, Speisesalz und diverse Vitamine.

2 Minuten 2 Millionen, Body's Perfect, Verena, Austria's Next Top Model
(c) Puls4/Gerry Frank – Manuel Bodendieck und Richard Schöller präsentierten bei “2 Minuten 2 Millionen” ihren Mahlzeit-Ersatz.

Drei Absagen

Florian Gschwandtner zeigte sich am Mahlzeitersatz interessiert, während Winzer Hillinger trotz Lob an der Präsentation meinte, ihm fehle eine Art Genusseffekt – auch wenn er das Produkt verstehe. Auch Schneider und Schütz gingen relativ rasch.

Der Markt ist heiß

Für Haselsteiner war der Markt “zu heiß” und so blieb der Runtastic-Gründer über. Jener meinte, die Gründer hätten viel richtig gemacht, der Markt sei hart und er könne nicht viel beitragen. Kein Deal für Body’s Perfect.

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Startup-Politik: Das ist von Blau-Schwarz zu erwarten

Eine FPÖ-ÖVP-Regierung könnte einige zentrale politische Forderungen der Startup-Community umsetzen. Es gibt aber auch Knackpunkte.
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Startup-Politik - Das bringt Blau-Schwarz - Bundespräsident Alexander Van der Bellen erteilte Herbert Kickl den Regierungsbildungsauftrag
Bundespräsident Alexander Van der Bellen erteilte Herbert Kickl den Regierungsbildungsauftrag | Peter Lechner/HBF

Also doch Blau-Schwarz. Nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und Neos und dem Rücktritt von Karl Nehammer als ÖVP-Chef und Bundeskanzler starten nun Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP. Vor allem im Ausland wird auf die Aussicht auf einen Bundeskanzler Herbert Kickl mit Besorgnis reagiert. Auch im Inland sind sehr viele Menschen, die nicht die FPÖ gewählt haben, nicht glücklich damit.

Viele wirtschaftspolitische Überschneidungen

Eine relativ breite Zustimmung für Blau-Schwarz gibt es allerdings laut Medienberichten im Wirtschaftsflügel der ÖVP. Das hat gute Gründe, denn bei vielen von der ÖVP im Wahlprogramm geforderten wirtschaftspolitischen Maßnahmen dürfte man mit der FPÖ deutlich leichter auf einen gemeinsamen Nenner kommen, als es mit der SPÖ der Fall gewesen wäre. Die starken Differenzen in diesem Bereich dürften auch einer der Hauptgründe für das Platzen der schwarz-rot-pinken Koalitionsverhandlungen gewesen sein – auch für die Neos, die sich mit der ÖVP allein gut einigen hätten können, nicht aber mit der SPÖ.

Gute Chancen für Konsens bei zentralen Startup-Politik-Anliegen

Blau-Schwarz – sofern diese Verhandlungen nicht ebenfalls scheitern – bedeutet somit auch für die Startup-Politik relativ gute Chancen auf die Umsetzung einiger zentraler Forderungen der Community. Die größten Anliegen wurden bekanntlich vergangenes Jahr im Papier “Vision 2030” veröffentlicht.

Beteiligungsfreibetrag: Eigentlich Einigkeit, aber Sparpaket könnte zum Dealbreaker werden

Drei zentrale Forderungen hat die ÖVP explizit in ihr Wahlprogramm aufgenommen: Den Dachfonds, den Beteiligungsfreibetrag und die Reform des Wagniskapitalfondsgesetzes. Bei der FPÖ fanden sich diese zwar nicht explizit im Wahlprogramm, eine Einigung scheint aber bei allen drei realistisch. So hieß es vom “Bürgerbüro Team Kickl” auf brutkasten-Anfrage vor der Wahl, man wünsche sich “rechtliche Anpassungen für Risikokapitalgeber, etwa in Form von steuerlichen Begünstigungen” – sowohl für den Beteiligungsfreibetrag als auch für die Reform des Wagniskapitalfondsgesetzes im Sinne der Startup-Community ist damit die Tür geöffnet. Der wegen des Budget-Lochs angesagte Sparkurs könnte jedoch eine Steuerbegünstigung für Investor:innen gegenüber der breiten Bevölkerung schwer argumentierbar machen.

Dachfonds: Unterschiedliche Ansichten, aber Chance auf Einigung

Etwas schwieriger könnte eine prinzipielle Einigung beim Dachfonds werden. Von der FPÖ hieß es vor der Wahl auf brutkasten-Anfrage, Österreich müsse “rasch einen Venture-Capital-Fonds einrichten, der dabei hilft, die schwierigen Anfangsphasen für heimische Neugründungen im Technologiebereich zu bewältigen”. Das wäre ein Gegenmodell zum geforderten Dachfonds, der als “Fund of Funds” nur in Fonds investiert und auch nicht staatlich finanziert, sondern nur organisiert wird. Dass die FPÖ sich hier umstimmen lässt, scheint zwar gut möglich – denn bei den Freiheitlichen dürfte aus ideologischer Sicht nichts gegen das Dachfonds-Modell sprechen.

Die FPÖ ist aber freilich durch ihren Mandate-Überhang in der besseren Verhandlungsposition und könnten auch versuchen, ihr Modell durchzubringen. Wenn das Thema denn überhaupt wichtig genug für die verhandelnden Parteien ist – letztlich kann mit einer gewissen Sicherheit angenommen werden, dass startup-politische Maßnahmen von keiner Seite zur Koalitionsbedingung gemacht werden.

Lohnnebenkosten-Senkung: Ein Wille, aber im Budget-Loch womöglich kein Weg

Auch bei einer Reihe nicht startup-spezifischer, aber durchaus startup-relevanter wirtschaftspolitischer Maßnahmen könnten Blau und Schwarz gut zusammenfinden. Zu nennen wäre hier etwa eine Senkung der Lohnnebenkosten, die prinzipiell beide Parteien in ihren Wahlprogrammen hatten. Hier könnte allerdings einmal mehr die Notwendigkeit rigider Sparmaßnahmen aufgrund der budgetären Situation einen Strich durch die Rechnung machen. Zwar gibt es bei den beiden Parteien einen Konsens, ausgaben- und nicht einnahmenseitig sparen zu wollen. Doch auch wenn man sich darauf einigt, keine Steuern erhöhen oder einführen zu wollen, sind Steuer- und Abgabensenkungen im großen Stil, wie es bei der Lohnnebenkostensenkung (oder etwa auch bei einer Senkung der Körperschaftssteuer, wo ebenfalls Konsens besteht) der Fall wäre, wohl ob der notwendigen Gegenfinanzierung momentan schwer umzusetzen.

Bürokratieabbau: Wohl mehr Ausnahmen als Maßnahmen

Der Bürokratieabbau ist ein weiteres Thema, bei dem FPÖ und ÖVP – geht man nach den Wahlprogrammen – gut zusammenpassen. Tatsächlich scheint die ÖVP bei diesem Thema aber ziemlich selektiv zu sein, wie Medienberichte zu Konflikten zwischen Pink und Schwarz in den geplatzten Koalitionsverhandlungen nahelegen. Mächtige Blöcke innerhalb der Partei wie die Landesorganisationen, die Beamtengewerkschaft und der Wirtschaftsbund verhindern demnach Bürokratieabbau-Maßnahmen in ihren jeweiligen Bereichen. Die FPÖ wiederum dürfte definitiv nicht für einen weiteren Wegfall von Notariatspflichten zu haben sein, ebenso wenig, wie für weitere Erleichterungen bei der Rot-Weiß-Rot-Karte. Unterm Strich ist das Potenzial in dem Bereich also eingeschränkt.

Nachhaltigkeit im Out

Und es gibt auch einige Bruchlinien zwischen FPÖ und ÖVP, die sich auf die Startup-Politik auswirken könnten. Zu nennen wären hier neben der bereits genannten Rot-Weiß-Rot-Karte etwa die Differenzen in der EU-Politik. Ebenso könnte die Anti-Klimaschutz-Politik der FPÖ Auswirkungen auf Startups haben, etwa im Bereich Förderungen, die im Zuge der Sparmaßnahmen ohnehin auf der Abschussliste stehen dürften. Nachdem ein signifikanter Anteil der Startups in den vergangenen Jahren Nachhaltigkeit zu einem der Kernziele erhoben hat, könnte hier generell eine nicht förderliche Gesetzgebung zum Problem werden.

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AI Summaries

“2 Minuten 2 Millionen”: Startup wollte keine Anteile abgeben

  • Die achte Staffel der Puls 4-Sendung “2 Minuten 2 Millionen” startete mit einer vergrößerten Jury.
  • Vier weitere Business Angels kamen dieses Jahr neben Katharina Schneider, Hans Peter Haselsteiner, Leo Hillinger, Martin Rohla und Florian Gschwandtner in die Sendung: Luftfahrt-Unternehmerin Dagmar Grossmann, Hotelier Bernd Hinteregger, C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz und Medienunternehmer Stefan Piëch.
  • GigaGlide soll die nachhaltige Alternative zu Skiwachs werden.
  • Matthias Leitner und Jessica Reitzer sind die Gründer von Myplatzerl, einer Urlaubsplattform, die heimische Betriebe listet und vermarktet.
  • Die “Hosn” soll selbst im Business-Look sportliche Betätigung ermöglichen.
  • Die Gründer klärten auf, dass sie nichts gegen den Einstieg eines Investors ins Unternehmen hätten, aber vorerst einen “soften” Einstieg bevorzugen.
  • Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner nannte die Idee “total falsch”.
  • Bei Salz Vital handelt es sich um einen patentierten und aus Salz gebauten Ofen.
  • Das Besondere: Von Gelb bis Rot leuchten die Salzziegel aus fair gehandeltem Salz kleiner Salz-Manufakturen in Pakistan.
  • Den Abschluss von “2 Minuten 2 Millionen” bildeten Richard Schöller und Manuel Bodendieck Gründer von Body’s Perfect.
  • Beide Gründer konnten 2019 150.000 Euro Umsatz erwirtschaften, den sie am aktuellen Jahr mit ihrem “weight loss”-Getränk auf über eine Million schrauben konnten.

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

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“2 Minuten 2 Millionen”: Startup wollte keine Anteile abgeben

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  • Vier weitere Business Angels kamen dieses Jahr neben Katharina Schneider, Hans Peter Haselsteiner, Leo Hillinger, Martin Rohla und Florian Gschwandtner in die Sendung: Luftfahrt-Unternehmerin Dagmar Grossmann, Hotelier Bernd Hinteregger, C-Quadrat-Gründer Alexander Schütz und Medienunternehmer Stefan Piëch.
  • GigaGlide soll die nachhaltige Alternative zu Skiwachs werden.
  • Matthias Leitner und Jessica Reitzer sind die Gründer von Myplatzerl, einer Urlaubsplattform, die heimische Betriebe listet und vermarktet.
  • Die “Hosn” soll selbst im Business-Look sportliche Betätigung ermöglichen.
  • Die Gründer klärten auf, dass sie nichts gegen den Einstieg eines Investors ins Unternehmen hätten, aber vorerst einen “soften” Einstieg bevorzugen.
  • Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner nannte die Idee “total falsch”.
  • Bei Salz Vital handelt es sich um einen patentierten und aus Salz gebauten Ofen.
  • Das Besondere: Von Gelb bis Rot leuchten die Salzziegel aus fair gehandeltem Salz kleiner Salz-Manufakturen in Pakistan.
  • Den Abschluss von “2 Minuten 2 Millionen” bildeten Richard Schöller und Manuel Bodendieck Gründer von Body’s Perfect.
  • Beide Gründer konnten 2019 150.000 Euro Umsatz erwirtschaften, den sie am aktuellen Jahr mit ihrem “weight loss”-Getränk auf über eine Million schrauben konnten.