26.02.2024

“2 Minuten 2 Millionen”-Investorin wird Co-Geschäftsführerin bei Unternehmen ihres Bruders

Katharina Schneider stand bisher nur beratend an der Seite von Permedio, einem Gesundheitszentrum für personalisierte Medizin mit Sitz in Neunkirchen. Das Unternehmen gehört mehrheitlich ihrem Bruder Stefan Wöhrer
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(c) Wieland

Sie ist Mediashop-Gründerin, “2 Minuten 2 Millionen”-Investorin und nun auch Geschäftsführerin des Gesundheitsunternehmens Permedio. Katharina Schneider ist aber auch die Schwester des aktuellen Geschäftsführers und Mehrheitseigentümers von Premodio Stefan Wöhrer, der sich künftig die Leitung mit ihr aufteilen wird.

Seit Jänner 2024 ist Schneider an der Seite ihres Bruders in der Geschäftsleitung von Permedio tätig. Seit einigen Jahren agiert sie bereits als Beraterin und Investorin des Unternehmens. Warum sie die aktuelle Position nicht schon früher innehatte: “Mein zeitliches Engagement in anderen Projekten dauerte fort, und erst im Januar 2024, nachdem ich mich aus einigen dieser Projekte zurückgezogen hatte und es zeitlich ermöglicht war, konnte ich in die Geschäftsführung von Permedio einsteigen”, sagt die Unternehmerin im Gespräch mit brutkasten.

“Diese strategische Entscheidung ermöglicht es mir nun, mich noch stärker auf die Entwicklung von Permedio zu konzentrieren und eine aktive Rolle in der Geschäftsleitung einzunehmen.”

2 Minuten 2 Millionen”-Schwester berät Bruder und Startup-Gründer

2021 hat das Unternehmen, das auch medizinische Checks für zu Hause anbietet, bereits ein Investment bei der Show “2 Minuten 2 Millionen” bekommen. Seine Schwester verließ zuvor den Juror:innen-Raum, um etwaige Spekulationen zu vermeiden, beriet ihren Bruder aber privat hinsichtlich seiner Entscheidung in der Show, bei der das Unternehmen mit Investments und TV-Werbung für das Produkt ausstieg.

Überzeugt hat es mit seiner innovativen Lösung im Bereich der personalisierten Medizin: Mithilfe eines einfach durchführbaren Wangenabstrichs, den das MedTech bereitstellt, wird eine genetische Analyse mittels Next-Generation-Sequencing durchgeführt. Dabei werden die Gene sequenziert, die für den Metabolismus und die Verstoffwechslung der Medikamente verantwortlich sind. Zusätzlich füllen die Patient:innen ein Online-Formular aus, in dem sie Informationen über ihre verschriebenen Medikamente angeben. Anschließend erhalten sie eine Auswertung über mögliche Unverträglichkeiten und potenzielle Wechselwirkungen in Form eines einfachen Ampelsystems. Diese Ergebnisse sollen dann gemeinsam mit den behandelnden Ärzt:innen besprochen werden, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die Kosten für ein Jahresabo betragen 389 Euro, wie brutkasten bereits berichtete.

“Turbo Boost” Katharina Schneider

Stefan Wöhrer, über das Problem, das er lösen möchte: “Es gibt wissenschaftlich erprobte Methoden, die einen enormen Mehrwert für die Patienten haben. Leider brauchen die normalerweise zehn Jahre bis sie in unsere Praxen kommen.“ Mit dem Eintritt seiner Schwester und Investorin Katharina Schneider erhofft er sich einen ‘Turbo Boost’ für die Entwicklung von Permedio, wie es in einer Aussendung heißt. Bereits in den letzten Jahren unterstützte sie als Investorin und Beraterin für Permedio, als Geschäftsführerin stieg sie dann im Jänner 2024 ein. Kommuniziert wurde allerdings erst jetzt. Mit Schneiders Einstieg wurde nämlich auch die PR des Unternehmens angekurbelt, wie brutkasten auf Nachfrage erfährt. Zuvor vertrat sich das Startup öffentlich selbst.

 “Der Schwerpunkt meiner Tätigkeit in den letzten 25 Jahren lag sowohl im Aufbau von Unternehmen als auch im Marketing und Vertrieb, und genau diese Erfahrung möchte ich bei Permedio einbringen. Ich freue mich auf die neue Herausforderung, die ich gemeinsam mit Stefan Wöhrer und unserem Team gerne annehme.”

Sterbefälle durch falsche Medikation verhindern

Einer der Hauptgründe für den operativen Einstieg ins Unternehmen ihres Bruders ist der Lösungsansatz der Online-Plattform MediCheck.

“Mein größter Irrglaube: Ich bin immer davon ausgegangen, dass wenn wir Medikamente verschrieben bekommen, diese auch wirken. So ist es nicht! Falsche Medikation bzw. deren Nebenwirkungen ist die vierthäufigste Todesursache. Mit einem einmaligen genetischen Test kann ich ein Leben lang, die für mich passenden Medikamente herausfinden und Ärzte können dadurch die richtigen Medikamente verschreiben. Genau die Erkenntnis, dass es bereits wissenschaftlich erwiesene Methoden gibt, die Menschenleben retten und Beschwerden stark reduzieren bzw. vermeiden können, aber derzeit nicht eingesetzt werden, hat mich im ersten Moment schockiert und dann aber motiviert, den Medikamenten-Check leistbar für die breite Masse zugänglich zu machen.”

Auch ihr Bruder kritisiert den fehlenden Fortschritt in diesem Bereich: “Es gibt für mich nichts Traurigeres als zu sehen, dass es für bestimmte Dinge bereits Lösungen gibt, das derzeitige Gesundheitssystem allerdings noch Jahre brauchen wird, um diese umzusetzen.”

Seit dem 30. Jänner 2024 ist Katharina Schneider wieder in der beliebten Startup-Show “2 Minuten 2 Millionen”, auf Puls 4 zu sehen. Innerhalb der Mediashop-Gruppe bleibt sie weiterhin aktiv als Beirätin und Gesellschafterin engagiert. Nach einer 15-jährigen Amtszeit übergab sie im März 2022 die Geschäftsführung an das Management-Team.


Video-Tipp: Warum bei “2 Minuten 2 Millionen” nicht alle Investments zustande kommen

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Andreas Grassauer, CEO Marinomed.
(c) Marinomed - Andreas Grassauer, CEO Marinomed

Nach Berichten des Wirtschaftsportals Wallstreet Online, hat das Korneuburger BioTech Marinomed, das im August Insolvenz anmelden musste, eine Vereinbarung zum Verkauf seines Carragelose-Geschäfts an das französische Unternehmen Unither Pharmaceuticals unterzeichnet.

Das Unternehmen erwartet sich aus dem Verkauf rund 20 Millionen Euro. Dieser Betrag soll zur Finanzierung des Sanierungsplans beitragen und laut Marinomed für Investitionen in die Marinosolv-Plattform verwendet werden. Erst am 14. November fand am Landesgericht Korneuburg die Sanierungsplantagsatzung über die Marinomed Biotech AG statt (brutkasten berichtete).

Marinomed: Einhaltung des Sanierungsplan entscheidend

Der Abschluss des Verkaufes ist vom erfolgreichen Restrukturierungsverfahren und der Zustimmung der Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung abhängig, meldete Wallstreet Online. Ebenfalls ist eine Vorauszahlung von bis zu fünf Millionen Euro vorgesehen, wobei weitere Zahlungen von der Erreichung bestimmter kommerzieller und operativer Ziele in den nächsten zwei Jahren abhängen.

Das französische Unither Pharmaceuticals beabsichtigt nun, das Carragelose-Portfolio für das Wachstum im Husten- und Erkältungssektor sowie bei Allergiebehandlungen und Augentropfen zu nutzen, so Wallstreet Online. Das Korneuburger BioTech Marinomed konzentriert sich dahingegen nun auf die Marinosolv-Plattform.

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