24.03.2020

2 Minuten 2 Millionen Folge 8: “Der Teufel hat ihnen das Maß vertragen”

In dieser Folge von "2 Minuten 2 Millionen" ging es um Kinderspielsteine, Pflege-Dienste und wie man sein Bier vor Wespen schützt. Zudem sorgte ein ehemaliger Flüchtling mit seiner Bildungs-App für Begeisterung unter den Investoren.
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2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Puls 4/Gerry Frank - Tina und Micha Dobetsberger hofften darauf mit "True Love" einen Investor zu ergattern.
kooperation

Den Anfang der achten Folge von “2 Minuten 2 Millionen” machte die Familie Dobetsberger mit “True Love”. Ihr Startup entwickelt handgemachte und zuckerfreie Müsli-Riegel als Nascherei. Der vegane Bio-Naturriegel ist in 16 unterschiedlichen Ausführungen erhältlich und kommt ohne Konservierungsstoffe, Palmöl oder Farbstoffe aus. Zudem ermöglicht der Müsliriegelkonfigurator im Onlineshop zusätzliche Geschmacksvarianten, die individuell zusammengestellt werden können. Die Gründer forderten 150.000 Euro für 20 Prozent Beteiligung.

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Guter Geschmack, aber eine Absage

Tina und Micha Dobetsberger haben seit 2017 rund 400.000 Euro Umsatz erwirtschaftet und möchten ihre Riegel österreichweit ausrollen. Nach den Kostproben im Studio meldete sich Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner zu Wort. Er, als nicht Riegel-Esser, zeigte sich verwundert, dass das Produkt gut schmecke. Er stieg dennoch aus.

Dreimal Nein bei “2 Minuten 2 Millionen”

Auch Mediashop-Chefin Katharina Schneider war voll des Lobes und ging dennoch, sowie Ex-Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner, ohne Angebot. Winzer Leo Hillinger meinte, er sei bereits in ein Riegel-Unternehmen investiert und wollte deshalb bei True Love nicht dabei sein.

2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Puls 4/Gerry Frank – True Love produziert vegane Bio-Naturriegel ohne Konservierungsstoffe und Palmöl.

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Nachhaltigkeits-Experte Martin Rohla blieb also die letzte Hoffnung. Auch er hob den guten Geschmack hervor und meinte, die Gründer sollten die Produktion auslagern und sich um den Vertrieb kümmern. Beide wären großartig beim Darbieten und Erzählen ihrer Idee. Er bot 150.000 Euro für 26 Prozent. Deal für True Love.

Der Wespenschutz für Flaschen

Der zweite bei “2 Minuten 2 Millionen” war Amédé Stöckl. Der Erfinder hat mit TipClip einen Flaschenverschluss entwickelt, der von selbst auf- und zugeht. Das Produkt passe auf alle gängige Getränkeflaschen, mit und ohne Gewinde, sagt Stöckl. Und es schütze vor Insekten wie Wespen. Der Gründer forderte für seine Idee aus recyceltem Plastik 100.000 Euro für 15 Prozent.

Von B2B zu B2C

Stöckl gab zu, dass TipClip noch nicht patentiert sei, sich aber mitten im Prozess fürs Patent befinde. Verkauft wurden bis zur Aufzeichnung 28.000 Stück mit dem Fokus auf B2B, aber mit Plänen, den B2C-Markt zu erobern.

Zweifel am Produkt

Rohla zweifelte etwas an der Vertriebspower des Produkts – man würde sich TipClip einmal kaufen und jahrelang behalten. Auch Gschwandtner und Hillinger sahen kein Potential für den B2C-Markt. Es würde sich die nächsten Jahre nicht ausgehen, als Investor Geld zu verdienen, meinte der Winzer.

 Hillinger, Gschwandtner, Schneider, Haselsteiner, Rohla, Kuntke, Zech, REWE, Startup
(c) Puls 4/Gerry Frank – Bei TipClip handelt es sich um einen Flaschenverschluss, der Getränke vor Wespen und degleichen schützen soll.

Ein poetischer Investor

Schneider hatte indes einen Rat für den Gründer parat: sich auf den B2B-Bereich zu konzentrieren. Auch sie gab, so wie Rohla kein Angebot ab. Die Skalierungsmöglichkeit sei zu gering. Als letzter lehnte auch Haselsteiner ein Investment ab. Er sagte: “Bei der Bewertung hat ihnen der Teufel das Maß vertragen” und ging. Kein Deal für TipClip.

Eine Rückkehr zu “2 Minuten 2 Millionen”

Die dritten auf der “2 Minuten 2 Millionen”-Bühne waren Hannes Frech – der bereits im Vorjahr das Startup Biobutton von Hannes Schmitz in der Show unterstützt hatte – und Stefan Friedrich mit Bioblo. Dabei handelt es sich um Spielbausteine, die zu 45 Prozent aus Holz, zehn Prozent aus Kreide und zu 45 Prozent aus recyceltem Plastik, das aus nicht mehr verwendbaren Mehrwegbechern gewonnen wird, bestehen.

Halbe Million gesucht

Das Produkt wurde gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) entwickelt und ist frei von Schadstoffen oder Zusatzstoffen wie Weichmachern gefertigt. Die Gründer verlangten für eine Beteiligung an ihrem Unternehmen, das 2018 als erster österreichischer Spielwarenhersteller überhaupt das “Österreichische Umweltzeichen” erhalten hat, 500.000 Euro für 15 Prozent Anteile.

2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Puls 4/Gerry Frank – Bioblo-Spielsteine von Stefan Friedrich und Hannes Frech wurden gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) entwickelt.

“Höchst-Risiko-Investment”

2018 stand bei Bioblo ein Umsatz von 740.000 Euro zubuche, der das Jahr drauf nah an die Million kommen sollte, so der Plan. Nachdem Haselsteiner relativ scharf die beiden Founder ins Kreuzverhör genommen hatte, was Firmenzahlen betraf, meldete sich Gschwandtner zu Wort. Eine Million Euro Umsatz wäre beeindruckend. Er ging trotzdem – so wie Hillinger – aufgrund der hohen Bewertung. Auch Rohla sah keinen Investment-Case, gratulierte aber zum Erfolg. Nachdem auch Schneider ausstieg, blieb nur Haselsteiner über. Er nannte das Startup ein “Höchst-Risiko-Investment”. Die Konkurrenz wäre in diesem Bereich sehr stark. Kein Deal für Bioblo.

AR-EduTech bei “2 Minuten 2 Millionen”

Der Jungunternehmer Arkadi Jeghiazaryan ist 2007 als Flüchtling nach Österreich gekommen und hat sich in den letzten zwölf Jahren einen Namen in der Entwicklerszene gemacht. Er möchte mit seiner App Areeka – durch Augmented Reality verknüpft mit gedruckten Materialen – Lernen und Erleben nachhaltig und spannend darstellen. Die AR-Plattform, von seinem Startup Amlogy entwickelt, bietet über 20 verschiedene Produkte an, etwa ein T-Shirt mit dem man den menschlichen Körper inklusive Organe scannen kann oder Schulbücher. Der Gründer forderte, unterstützt von Partner Sebastian, 200.000 Euro für zehn Prozent Anteile.

Über 1000 3D-Modelle

Nach einer Demonstration der Funktionsweise der App erwähnte der Gründer, dass das Unternehmen über eine Datenbank von über 1000 3D-Modellen verfüge, die man über Arreka nutzen könne. Geld verdient das Startup über eine jährliche Lizenz-Gebühr für Schulbuchverlage und den Verkauf jener 3D-Modelle. 2019 wurde ein Umsatz von 250.000 Euro angestrebt.

Zwei Business Angels bereits involviert

Als Hillinger hörte, dass der Gründer erst seit zwölf Jahren in Österreich sei und vorher kein Wort Deutsch beherrschte, sagte er “unfassbar” und zeigte sich sichtlich beeindruckt vom jungen Mann. Jener erzählte indes von zwei Business Angels, die mit insgesamt sieben Prozent Anteilen beim Startup mit dabei wären. Bei einer Bewertung von einer Million Euro.

Weiter Geschäftsfelder im Sinn

Hillinger wollte daraufhin wissen, warum sich der Firmenwert in einem Jahr verdoppelt habe. Jeghiazaryan erklärte, dass die firmeneigene Technologie stark weiterentwickelt worden sei. Und, dass er damit auch andere Einsatzmöglichkeiten sehe und für die Zukunft Dinge plane, die nicht nur ums Lernen gingen.

Überraschendes Angebot bei “2 Minuten 2 Millionen”

Rohla als “Analog-Apostel”, wie er sich selbst nannte, stieg als erster aus, meinte aber, die Gründer wären unternehmerisch genau richtig eingestellt. Auch Haselsteiner ging damit d’accord, er wäre bloß nicht der Richtige für ein Investment. Danach erzählte Hillinger von seinen Plänen, eine virtuelle Weinwelt zu bauen. Er könne sich eine Zusammenarbeit vorstellen. Es folgte ein Angebot: 100.000 Euro für zehn Prozent.

 Hillinger, Gschwandtner, Schneider, Haselsteiner, Rohla, Kuntke, Zech, REWE, Startup
(c) Puls 4/Gerry Frank – Die App Areeka möchte durch Augmented Reality das Lernen spannender gestalten.

Ein Tech-Experte im Boot?

Tech-Experte Florian Gschwandtner erkannte sich im Gründer zum Teil wieder, kritisierte aber den mangelnden Fokus im Unternehmertum. Sie würden zu viele Dinge machen wollen. Und die Bewertung wäre zu hoch: Er wollte sich Hillinger jedoch beim Deal anschließen.

Verhandlungen bei “2 Minuten 2 Millionen”

Auch Schneider gab Preis, dass Mediashop daran arbeite, eigene Produkte zu animieren. Sie bot zwar kein Kapital, dafür aber eine Kunden-Partnerschaft an, die angenommen wurde. Danach gab es ein Gegenangebot für Hillinger und Gschwandtner: 140.000 Euro für zehn Prozent Beteiligung. Dies lehnten die beiden Investoren jedoch ab und rieten dazu, sich ihren vorigen Vorschlag nochmal zu überlegen. Jeghiazaryans Bauchgefühl sagte daraufhin “Ja”. Deal für Areeka.

Pflege-Agentur

Der Abschluss der achten Folge von “2 Minuten 2 Millionen” kam von Anette Glössl und Brendan Lenane. Mit a’nette hat die Gründerin ein Pflege-Konzept entwickelt, bei dem es darum geht, gebündelt alle Pflege-Dienste von Pflegestufe 1 bis 7 oder von der Begleitung bis zum Sterbe-Management anzubieten. Die Forderung: 450.000 Euro für 25,1 Prozent.

Auch bürokratisches Dienste im Sortiment

Die Vermittlungsagentur für 24-Stunden Betreuung und Pflege bietet in ihrem Sorglos-Paket auch Beratung über mögliche Zuschüsse, die Erledigung sämtlicher Formalitäten und Behördenwege oder die Organisation des Wechsels des Personenbetreuers.

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(c) Puls 4/Gerry Frank – Bei a’nette handelt es sich um eine Vermittlungsagentur für 24-Stunden Betreuung und Pflege.

Keine “Pitch-Verlängerung” unter Haselsteiner

Als Lenane dazu ansetzen wollte eine Unternehmenswelt zu zeichnen, in der Firmen neben dem Fitnessraum und Betriebskindergarten auch an pflegebedürftige Mitarbeiter und deren Familien denken – und im Zuge einer B2B-Partnerschaft etwa mit a’nette ihren Angestellten dabei unter die Arme greifen – wurde er harsch von Haselsteiner unterbrochen: “Es heißt zwei Minuten, nicht zehn”, sagte der Baumeister.

“Keine Beratungs-Unternehmen”

Danach stieg Rohla aus. Er beteilige sich nicht an Beratungs-Unternehmen. Haselsteiner erkannte beim Startup kein Alleinstellungs-Merkmal. Und ging gleich mit. Gschwandtner machte es ebenfalls kurz und bündig und verabschiedete sich so wie Gast-Juror Heinrich Prokop.

Wieder das Bewertungsproblem

Und so blieb Leo Hillinger über, der große Expertise und Erfahrung in dem Bereich bewies. Er meinte, das Unternehmen würde sicherlich Erfolg haben; er selbst könne aber bei dieser Bewertung nicht investieren. Kein Deal für a’nette.


⇒ True Love

⇒ TipClip

⇒ Bioblo

⇒ Areeka

⇒ a’nette

⇒ PULS 4/2min2mio

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Andreas Buchta-Kadanka, stellvertretender Sektionsleiter in der Sektion III - öffentlicher Dienst und Verwaltungsinnovation, Leitung der Gruppe III/C (c) BMKÖS 2024

Sie ist ein Trainingslager für Innovation. Sie steht für Wertschätzung und Anerkennung und hebt die Arbeit von Innovator:innen ins Rampenlicht. Und sie zeigt, wie gut sich Innovation hands-on umsetzen lässt. Die Rede ist von der Innovate 2024 – der jährlich stattfindenden Innovationskonferenz des öffentlichen Sektors.

Am 28. November 2024 dreht sich auf der Konferenz für Verwaltungsinnovation alles um die nächste Generation: “nextGen – Wer gestaltet die Zukunft der Verwaltung?” ist das Motto, unter dem diskutiert, gebrainstormed, vernetzt und gemeinsam gestaltet wird.

Im Vorfeld dazu haben wir mit Andreas Buchta-Kadanka gesprochen – tätig in der Sektion III – öffentlicher Dienst und Verwaltungsinnovation, Leitung der Gruppe III/C, die sich unter anderem mit dem wirkungsorientierten und innovativen Verwaltungsmanagement befasst.

Im Interview mit brutkasten erwähnt er einige Aspekte, warum die “nextGen” in das Rampenlicht der Verwaltungsinnovation gehört und wie es jungen Menschen gelingen kann, den öffentlichen Sektor zu transformieren.


brutkasten: Sehr geehrter Herr Buchta-Kadanka, letztes Jahr hat die Verwaltungsinnovation ihr 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Mit welchen Erkenntnissen startet die Verwaltung nun in das nächste Jahrhundert?

Andreas Buchta-Kadanka: Ich glaube, die vielleicht charakteristischste Entwicklung der letzten 100 Jahre war der Wandel von einem Durchsetzen der Obrigkeit hin zu einer immer stärker bürgerzentrierten Verwaltung. Der Dienstleistungsgedanke hat sich sehr stark durchgesetzt. Die Verwaltung ist Dienstleister der Bevölkerung. Und die Bevölkerung nimmt das Verwaltungshandeln nicht einfach hin, sondern verdient Transparenz, Erklärung und das proaktive Beseitigen von Widersprüchen. Diese Entwicklung ist eine entscheidende in unserer Geschichte.

Welche Herausforderungen muss sich die Verwaltung angesichts dessen stellen?

Ich glaube, eine wesentliche Challenge für die Verwaltung und das Regieren generell ist die schnellere Taktzahl, die höhere Geschwindigkeit unseres Apparates. Das beginnt schon bei der Erwartungshaltung von Bürger:innen: Wir versuchen, Transparenz und Schnelligkeit so gut es geht in unser Handeln zu integrieren. Das optimieren wir auch kontinuierlich, wie internationales Benchmarking zeigt.

Das heißt: Je schneller die Verwaltung reagiert, desto besser?

Jein. Ich würde sagen, so korrekt und schnell wie möglich. Grundsätzlich besteht die mediale Erwartungshaltung, dass zu verwaltungspolitischen Themen sehr schnell Stellung genommen wird. Sei es durch Politiker:innen oder durch die Verwaltung selbst. Diese Schnelligkeit ist zumindest meiner Meinung nach eine der größten Herausforderungen: Schnell und korrekt reagieren und bei all der Schnelligkeit Qualität zu sichern. Gerade dafür wollen wir auf innovative Lösungen der nextGen setzen.

Inwiefern könnte diese Umsetzung aussehen?

Konkret geht es darum, abzuwägen: Wie schnell müssen wir sein, was wollen wir transformieren oder digitalisieren und wie machen wir das richtig. Wir wollen schlechte Prozesse nicht einfach digital machen, sondern digitalisieren und optimieren. Wir wollen “Arbeit” anders denken und technologische Vorteile mitnehmen.

Inwiefern glauben Sie, dass Ihnen die diesjährige Innovate Antworten auf diese Fragen liefert?

Ganz klar ist es der Austausch und die Inspiration voneinander. Das physische Zusammenbringen von Innovator:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und Verwaltung. Das Lernen voneinander, das Bilden eines Netzwerkes. Das sind Dinge, die man nicht rein online oder bilateral macht. Dafür braucht es Veranstaltungen wie die Innovate.

Wie passieren Fortschritt und Innovation?

Ich bin davon überzeugt, Innovation passiert vor allem aufgrund des informellen Austausches. Netzwerken ist etwas Persönliches. Inspiration und das Diskutieren darüber, was funktioniert und was nicht, das hat eine ganz starke zwischenmenschliche Komponente. Und diese Art von Innovation braucht keinen Frontalvortrag und keine Jubelbroschüre, sondern persönlichen Austausch.

Der persönliche Austausch soll dieses Jahr ja vor allem mit der nextGen – also der nächsten Generation – passieren. Was will die diesjährige Innovate damit bewirken?

Für uns ist das ein sehr naheliegendes Thema. Wir stehen vor massiven demografischen Umwälzungen. In den nächsten 13 Jahren werden 44 Prozent des Personals in der Verwaltung in Pension gehen. Fachkräfte am Arbeitsmarkt sind ja ohnehin schon gefragt. Es besteht bei uns großer Rekrutierungsbedarf.

Inwiefern könnte die Verwaltung mit der Pensionswelle umgehen?

Indem wir weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber sind und unsere Stellung kontinuierlich verbessern. Auf der Nachfrageseite, aber auch für unser bestehendes Personal. Wir wollen für den Bund begeistern und personalwirtschaftliche Themen sehr stark mit dem Innovationsaspekt verbinden. Wir schauen stark darauf, Innovation nicht nur in klassischen personellen Disziplinen wie Bezahlung, Arbeitszeit und New Work zu verankern. Wir stellen als Arbeitgeber auch sicher, unser Personal aktiv in den Innovationsprozess einzubinden und generationenübergreifende Bedürfnisse zu erfüllen. Und dafür bietet die Innovate eine hervorragende Bühne.

Das heißt, auf der Innovate können Teilnehmende die Verwaltung aktiv mitgestalten?

Ganz richtig. Innovation heißt, wir sind für alle Ideen offen und wollen das auch im Personalkontext fördern. Bei der diesjährigen Innovate geht es deshalb primär um das Thema demografischer Wandel, Wissensmanagement, Recruiting und Führung. Unser Schwerpunkt ist die nextGen – und wir befassen uns intensiv damit, wie man altes Wissen sichern, weitergeben und mit den gegenwärtig verfügbaren Mitteln (Stand der Technik) aufbereiten kann.

Das klingt nach einem sehr universellen Thema.

In der Tat. Wir decken damit nicht nur die Bedürfnisse der Verwaltungscommunity, sondern auch jene der Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Wir wissen, dass Wissenstransfer und Modernisierung nicht nur Herausforderungen in unserem Feld sind, sondern sektorenübergreifend stattfinden müssen.

Welche Themenbereiche rücken zukünftig noch weiter ins Zentrum?

Ein ganz wichtiges Thema, mit dem wir uns dieses Jahr auch befassen, ist die Sinnhaftigkeit im Arbeiten. Diese Komponente ist gerade für die nextGen besonders wichtig. Junge Menschen wollen in ihrem Wirken die Möglichkeit haben, einen nachhaltigen Beitrag für Österreich und die Gesellschaft leisten zu können- und das tun sie bei der Verwaltung.

Wo braucht es besonderen Innovationsbedarf?

Kompetenzen und Skills ständig ändern. Wir wissen, Kompetenzorientierung ist auch auf europäischer Ebene ein großes Thema. Da gilt es, heute schon die Kompetenzfelder von morgen ausfindig zu machen und Entwicklungen bestmöglich zu antizipieren. Denn wenn wir jetzt falsch ausbilden oder schlecht rekrutieren, sind wir auch schlecht für die Zukunft aufgestellt.

So ganz Hals über Kopf darf man sich allerdings nicht ins Wasser stürzen. Gerade in der Verwaltung ist es uns sehr wichtig, das Vertrauen der Bürger:innen zu halten und nicht durch zu riskante Neuerung zu verspielen. Sei es in puncto Datenschutz, Rechtsstaatlichkeit, Rechtssicherheit, Fairness oder Gleichbehandlung. Wenn man in diesen Bereichen schlechte Produkte produziert, kann das Vertrauen der Bevölkerung erodieren.

Das heißt, lieber langsam und sicher als zu schnell und zu riskant?

Das Vertrauen in Institutionen ist ein derzeit sehr wichtiges Thema. Insofern muss man sich bei innovativen Prozessen als Staat schon etwas vorsichtiger und mit klaren Guidelines – auch aus ethischer Sicht – bewegen. Als konkretes Beispiel der Einsatz von KI: Wenn ich auf meiner Spotify-Playlist einen unpassenden Vorschlag erhalte, ist das etwas anderes, als wenn das bei einem Gerichtsurteil der Fall wäre – das hat eine ganz andere Dramatik.

Welche Highlights bietet die Innovate dieses Jahr?

Die Innovate soll ja nicht nur so heißen, sondern auch so sein, dass wir nicht nur Vorträge halten, sondern auch ein gestaltendes Element einbringen. Wir haben dafür heuer ein neues Format: Den sogenannten Innovate Sprint, einen interaktiven Workshop, der sich mit dem Thema nexGen & Verwaltung befasst.

Und beim Innovate Sprint können Teilnehmende aktiv “mit sprinten”?

Genau. Der Innovate Sprint ist ein Workshop-Format, bei dem Teilnehmer:innen in interdisziplinäre Teams aufgeteilt werden. So kommen viele unterschiedliche Hintergründe und Perspektiven zusammen. Die Teams entwickeln dann je eine Idee, die mit künstlicher Intelligenz visualisiert wird. Über die beste Idee wird dann im Zuge der Innovate und mit unserer Verwaltungs-Community abgestimmt und der Sieger wird prämiert.

Was bekommen die Sieger:innen des Innovate Sprint?

Die Siegergruppe wird die Möglichkeit haben, mit uns nächstes Jahr zum Creative Bureaucracy Festival nach Berlin zu fahren. Das ist eines der weltweit größten Veranstaltungen im Bereich der Verwaltungsinnovation.

Das klingt nach einem tollen Siegerpreis! Und nach einem großen Mehrwert für die Verwaltung Österreichs.

Die Teilnehmer:innen der Innovate Sprint können mit ihren Ideen Einiges bewirken. Wichtig ist uns dabei auch, dass wir als wertbasierte Verwaltung das Vertrauen in staatliche Strukturen aufrechterhalten. Das ist eine unserer Kernfunktionen.

Warum ist gerade die Innovate der richtige Ort, um diesen gemeinsamen Fortschritt zu erzielen?

Die Innovate ist wie ein Trainingslager: Natürlich kann ich meinen Sport alleine betreiben und ich kann darin alleine besser werden. Aber ich finde, es ist das Mindeste, einmal im Jahr gemeinsam zu “trainieren”, sich auszutauschen und sich gemeinsam auf zukünftige Challenges vorzubereiten.

Die Innovate ist also quasi ein Trainingslager für die Zukunft der Verwaltung?

Nicht nur: Die Innovate stellt alle, die über das Jahr an Innovation, Sicherheit und digitalem Fortschritt arbeiten, ins Rampenlicht. Die Innovate ist auch ein Stück weit ein Dankeschön für all die Arbeit, die geleistet wird. Und sie zeigt, dass tolle Konferenzen nicht nur etwas für die Privatwirtschaft sind, sondern dass es innovatives Denken und gemeinsames Schaffen auch im Bundeskontext gibt.

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AI Summaries

2 Minuten 2 Millionen Folge 8: “Der Teufel hat ihnen das Maß vertragen”

  • Das Startup True Love entwickelt handgemachte und zuckerfreie Müsli-Riegel als Nascherei.
  • TipClip als Getränke-Schutz gegen Wespen.
  • Bei Bioblo handelt es sich um Spielzeugbausteine4 aus 5 Prozent aus Holz, 10 Prozent Kreide und aus 45 Prozent recyceltem Plastik.
  • Die App Areeka versucht mit AR-Elementen das Lern-Erlebnis zu verebssern.
  • Bei a’nette handelt es sich um eine Vermittlungs-Agentur für Pflege-Dienste.

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  • Das Startup True Love entwickelt handgemachte und zuckerfreie Müsli-Riegel als Nascherei.
  • TipClip als Getränke-Schutz gegen Wespen.
  • Bei Bioblo handelt es sich um Spielzeugbausteine4 aus 5 Prozent aus Holz, 10 Prozent Kreide und aus 45 Prozent recyceltem Plastik.
  • Die App Areeka versucht mit AR-Elementen das Lern-Erlebnis zu verebssern.
  • Bei a’nette handelt es sich um eine Vermittlungs-Agentur für Pflege-Dienste.

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  • Das Startup True Love entwickelt handgemachte und zuckerfreie Müsli-Riegel als Nascherei.
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  • Die App Areeka versucht mit AR-Elementen das Lern-Erlebnis zu verebssern.
  • Bei a’nette handelt es sich um eine Vermittlungs-Agentur für Pflege-Dienste.

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  • Bei a’nette handelt es sich um eine Vermittlungs-Agentur für Pflege-Dienste.

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  • Das Startup True Love entwickelt handgemachte und zuckerfreie Müsli-Riegel als Nascherei.
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  • Die App Areeka versucht mit AR-Elementen das Lern-Erlebnis zu verebssern.
  • Bei a’nette handelt es sich um eine Vermittlungs-Agentur für Pflege-Dienste.

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2 Minuten 2 Millionen Folge 8: “Der Teufel hat ihnen das Maß vertragen”

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