10.03.2020

“2 Minuten 2 Millionen”: Folge 6 mit einer der höchsten Bewertungen seit Show-Start

In der sechsten Folge von "2 Minuten 2 Millionen" ging es diesmal um essbare Hautpflege, Skibrillen-Schutz und einen bifacialen Solarzaun. Zudem sorgte ein ehemaliger Pop-Star für eine der höchsten Firmenbewertungen seit Bestehen der Show.
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2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) PULS 4/ Gerry Frank - Ex-Papermoon-Sänger Christof Straub sorgte für eine der höchsten Firmenbewertungen der Show-Geschichte.
kooperation

Den Anfang von “2 Minuten 2 Millionen”, Folge 6,  machten Evelyn Poteschil und Paul Weitz, Gründer von alpine vju. Dabei handelt es sich um einen Skibrillenschutz, den man über die Skibrille drüber zieht. Das Material besteht aus elastischer Mikrofaser und einem Gummiband. Bisher gibt es 20 verschiedene Designs. Auch ein Online-Konfigurator ist in Planung – bisher konnten nur B2B-Kunden das Produkt personalisieren. Die Gründer forderten 50.000 Euro für 15 Prozent.

+++ Hier gibt’s mehr zu “2min2mio zu sehen +++

Die ersten in Europa

Kaum war der letzte Atemzug des ersten Pitches gesprochen, meinte Winzer Leo Hillinger, er kenne das Produkt schon. Das Gründer-Duo gab daraufhin zu, nicht alleine in der Branche zu sein; sie seien aber die ersten in Europa, die den Schutz anbieten würden. Danach erhielten die “2 Minuten 2 Millionen”-Juroren eigens auf sie abgestimmte Skischutze.

“Ein Marketing Game”

Weitz nannte in der folgenden Diskussion sein Vorhaben, sich als Marke zu platzieren “ein Marketing-Game” und strich den Vorteil des “First Movers” hervor. Auch würde ein Ersatzglas um die 90 Euro kosten, während ihre “goggle protection” für rund zehn Euro zu erstehen sei.

Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) PULS 4/ Gerry Frank – Florian Gschwandtner beim Testen des Skibrillen-Schutzes von alpine vju.

Nicht patentierbare Idee

Ex-Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner stimmte zu, dass dieses Thema, dem sich alpine vju widmet, tatsächlich relevant sei. Er selbst habe in der letzten Skisaison zwei Brillen zerkratzt. Nachhaltigkeitsexperte Martin Rohla warf ein, dass eine der großen Ski-Hersteller das Produkt einfach kopieren könnte, ein Patent darauf sei ja nicht möglich.

Schutz kontraproduktiv

Die Gründer antworteten mit einem Vergleich: Weitz fragte, warum denn Handy-Hersteller keinen hochwertigen Schutzhüllen mitlieferten. Die Antwort: Es wäre, ähnlich wie beim Skibrillen-Hersteller, ökonomisch kontraproduktiv einen Schutz anzubieten. Man wolle ja, dass der Kunde alsbald wiederkehrt.

Ein folgenschweres Szenario

Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner verabschiedete sich als erster potentieller Investor. Er zeichnete ein Szenario für das Startup, das sich bei Erfolg folgendermaßen abspielen würde: Ein Hersteller würde sich auftun, der auf den Schutz etwas Bekanntes wie zum Beispiel “Ski Amade” darauf druckt und es um 50 Cent zur Tageskarte dazulegt.

Werbemittelfirmen als Kunden

Auch hier widersprach Weitz und drehte das Argument um. Gerade Ski Amade wäre bereits Partner und habe bei alpine vju produzieren lassen. Auch Werbemittelfirmen, die bei den großen Unternehmen unter Vertrag sind, kämen auf das Startup zu. Sogar ein großer Münchner Automobil-Hersteller kaufe bereits bei ihnen für Events ein.

Hohe Marge braucht keine Investoren?

Dieser Argumentationskette folgte Mediashop-Chefin Katharina Schneider und stimmte zu. Die STRABAG würde ja auch nicht selbst “Kugelschreiber” produzieren, sondern zukaufen. Dies ließ Haselsteiner sinnierend schweigen. Gschwandtner riet danach dazu, sich auf das aktuelle Produkt zu fokussieren und andere Pläne, wie ein Schutz für Visierhelme hintanzustellen. “Branding” und “time to market” wären in dieser Phase essentiell. Er stieg jedoch aus, weil das Startup so gut sei und Geld mit – eigenen Angaben nach – einer Marge von bis zu 70 Prozent nicht brauche.

Produkt nicht schützbar

Schneider folgte, da das Produkt nicht zu ihr passe. Nachdem auch Rohla ausgestiegen war, meinte Hillinger, er traue sich nicht “drüber”. Das Produkt sei nicht schützbar. Kein Deal für alpine vju.

98 Prozent recurring customers

Die “2 Minuten 2 Millionen”-Jury dürfte sich als zweiten Auftritt über Christian Koder, Sebastian Podesser und Maximilian Mariel von Hakuma freuen. Die drei Freunde produzieren einen Eistee, der aus Matcha, Mango, Zitrone, Ingwer und Baobab (Früchte des afrikanischen Affenbrotbaums) besteht. Das Startup kann bereits auf einen Umsatz von 1.000.000 Euro zurückblicken. Und auf eine Kundenrückkehr von 98 Prozent. Die Forderung: 100.000 Euro für fünf Prozent Beteiligung.

Fast wie ein Energy-Drink

Matcha, so die Gründer, habe eine positive Wirkung auf den Körper. Das Getränk wirke schon fast wie ein Energy Drink, aufgrund des Inhaltsstoffes Teein. Die drei Gründer setzen bei allen Zutaten auf eine biologische Herkunft.

REWE-Ticket für Hakuma bei 2 Minuten 2 Millionen

Die Investoren nannten den Pitch “perfekt” und zeigten Interesse am Produkt. Tech-Profi Gschwandtner meinte, er könne jedoch nicht helfen. Er werde Kunde, müsse aber aussteigen. Schneider schloss sich den Worten ihres Vorgängers an. Danach schaltete sich Markus Kuntke zu. Der Trendmanager hatte lobende Worte für die Gründer über und verteilte das REWE-Startup-Ticket, mit dem Hakuma bei Merkur und Billa platziert wird.

2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) PULS 4/ Gerry Frank – Hakuma konnte mit ihrem Pitch mehr als nur die Studio-Juroren begeistern.

Der hadernde Haselsteiner

Auch Rohla meinte, dass das Startup die 100.000 Euro nicht brauche. Sie wären schon sehr weit. Er ging vollen Lobes. Haselsteiner haderte mit sich selbst und murmelte in sich hinein: “Alles, nur keine Getränke”. Er attestierte dem Hakuma-Team “gut” zu sein, auch das Produkt und der Auftritt wären hervorragend. Er verabschiedete sich dennoch und ließ Hillinger über.

400.000 Euro Medien-Budget?

Als jener sich zu Wort melden wollte, wurde er von Daniel Zech von 7 Ventures unterbrochen. Jener verteilt auch heuer wieder Medien-Budget und TV-Werbezeit an ausgewählte Startups. Er forderte zehn Prozent von Hakuma für 400.000 Euro Investment.

Der zähe Zech gibt nicht auf

Nun lag es am Winzer. Er nannte die drei jungen Männer “schlüssig” und bot die gewünschte Summe ohne Verhandlung. Das Gründer-Trio nahm Hillinger sofort ins Boot. Zechs Angebot lehnten sie jedoch ab. Zehn Prozent Abgabe wären zuviel. Der Medien-Experte wollte nicht nachgeben und bot plötzlich 150.000 Euro für fünf Prozent Beteiligung. Er nannte die verminderte Bewertung einen “Rabatt”.  Schlussendlich einigte man sich auf 200.000 Euro für fünf Prozent. Zweifach-Deal plus Ticket für Hakuma.

+++ koalaa: Wärmeflaschen-Startup mit 300 Euro Produktentwicklung nun im Handel +++

Schöne Haut und Gewichtsreduktion bei 2 Minuten 2 Millionen

Nach diesem Erfolg folgte Sabine Pittner auf der “2 Minuten 2 Millionen”-Bühne. Die Gründerin hat mit my beauty Line eine vollwertige Ersatz-Mahlzeit kreiert, die zusätzlich von Innen heraus die Haut aufbauen und stärken und zusätzlich das Gewicht reduzieren soll. Die gelernte Krankenschwester forderte 100.000 Euro für 20 Prozent Anteile.

Für schöne Frauen und essende Männer?

Ein Paket kostet rund 40 Euro und enthält zehn Mahlzeiten. Pittner nannte ihr Produkt mit dem Haut-Aspekt “einen Frauenthema”, wies aber auch darauf hin, dass man my beauty Line in kurzer Zeit als Mahlzeit fertigstellen könnte. Und deshalb auch für Männer geeignet sei. Hillinger erwähnte gleich, dass er in ein Protein-Soda investiert wäre und stieg aus.

Schneider hört Haselsteiner nicht richtig

Rohla lobte den Pitch, ging aber auch als potentieller Financiers. Er habe mit Kosmetik wenig zu tun. Gschwandtner erwähnte den brutalen Markt in der Beauty-Branche und stieg ebenfalls aus. Schneider wagte daraufhin eine unpopuläre Frage zu stellen und wollte von der Gründerin ihr Alter wissen. Die 53-jährige Pittner erzählte, dass sie ihr Produkt seit fünf Monaten selbst konsumiere. Die Mediashop-Chefin zeigte sich beeindruckt vom Aussehen der Founderin und bot die 100.000 Euro für 26 Prozent Anteile. Haselsteiner wollte sich bei seiner Vorgängerin anschließen, die sich anfangs aus akustischen Gründen verwirrt zeigte.

Erneut zwei Männer, die Schneider wollen

“Ich würde gerne hälftig mitmachen, wenn sie mich einladen. Wenn sie es aber alleine machen wollen, da sie mir schon einmal einen Korb gegeben haben, dann machen sie es halt allein” sprach der Bau-Tycoon halb lächelnd und wartete ab. Rohla tat es ihm plötzlich gleich und wollte ebenfalls mitmachen. Nun lag es an der Dame des Studios, zu entscheiden.

Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) PULS 4/ Gerry Frank – Wie in der Vorwoche wollten sich zwei Investoren bei Katharina Schneider anschließen.

Die Geschäftsfrau bei 2 Minuten 2 Millionen

Schneider meinte, dass es in diesem Fall hauptsächlich um die Vertriebsunterstützung und Expertise ginge, die Mediashop alleine mit einbringen könne. Und schloss beide Herrschaften aus ihrem Angebot aus.

Der zweite Korb für Haselsteiner

Rohla versuchte sich noch scherzhaft als Testimonial zu bewerben, während Haselsteiner betonte, dies wäre bereits der zweite Korb. Pittner schritt ein, meinte sie schmeiße den beiden Investoren als Trost eine Home-Party und nahm ohne Zögern Schneiders Angebot an.

User als Musik-Aktionäre

Der vorletzte bei “2 Minuten 2 Millionen” war Christof Straub, ehemaliger Papermoon-Sänger. Mit Global Rockstars hat er eine Plattform erschaffen, bei der User “Musik-Aktionäre” werden können. Fans und andere Interessierte erhalten, wenn sie über die Seite in ein einzelnes Musikstück investieren, einen Anteil am Song. Das bedeutet, dass man für jeden bezahlten Stream, Download oder Tonträger eine kleine Summe bekommt. Und zwar für die Dauer des Copyrights, also 70 Jahre lang. Der Gründer forderte für fünf Prozent Anteile 600.000 Euro.

Der Pitch begann mit einem Lied seiner Tochter und ehemaligen Songcontest-Teilnehmerin ZOE, bei dem Moss, ein Global Rockstar-Künstler, seine Qualitäten am Keyboard und dem Schlagzeug live im Studio präsentierte. Danach zeigten sich die Juroren etwas rastlos, als sie einer der höchsten Firmenbewertungen in der Geschichte der Show hörten.

Zwei Millionen Euro ins Unternehmen gesteckt

Straub gab an, dass bis dato zwei Millionen Euro in dem Unternehmen stecken würden, man auf 160.000 registrierte User zurückblicken könne und auf der Plattform etwa automatisierte royalty-Auszahlungen implementiert habe. Alles zwei Jahre am Markt getestet. Der Umsatz belaufe sich auf 400.000 Euro seit 2017.

+++ Original+: Auch Florian Gschwandtners neuer Chef steigt bei Ski-Startup ein +++

N26-Co-Founder Tayenthal: “Global Rockstar ein digitales Label”

N26-Co-Founder und Gast-Juror Maximilian Tayenthal nannte das Unternehmen ein digitales Label und wollte wissen, warum ein Künstler überhaupt Global Rockstar nutzen solle. Straub betonte, dass im Vergleich zu anderen Plattenfirmen sein Unternehmen “wesentlich fairere” Konditionen für Musiker anbiete.

Änderung des business-Modells 2017

Gschwandtner fragte nach, was man in den fünf Jahren seit Bestehen, neben der Software-Entwicklung, sonst noch getan habe. Der Gründer gab zu, dass sie zuerst auf ein falsches Geschäftsmodell gesetzt hätten und seit 2017 Global Rockstar in der derzeitigen Form führen würden.

Show-fremder Investor vor Einstieg

Danach gab es einen AHA-Effekt, als der Gründer seine bisherige Laufbahn als Pop-Sänger erwähnte und seine Musik-Erfahrung herausstrich. Hillinger nannte den Pitch herausragend und betonte den Fairness-Aspekt gegenüber dem Künstler, den er sehr schätze. Er wäre gern dabei, aber die Forderung sei ihm zu hoch. Daraufhin erklärte Straub, dass sie zu dieser Bewertung zurzeit der Aufzeichnung ein Investment abschließen würden. Es wäre nicht möglich, etwas gänzlich Unterschiedliches zu akzeptieren.

Vorsprung vor der Konkurrenz

Daraufhin stieg der zweite Gast-Juror Heinrich Prokop ebenfalls aus. Er verstehe das Geschäftsmodell nicht wirklich. Zudem habe er Ähnliches bereits gesehen. Daraufhin schaffte es Straub, Urgenz zu erzeugen, indem er erzählte, dass Global Rockstar die ersten weltweit mit einem solchen Businessmodell seien, Nachahmer aber bereits dreist darauf drängten, auch am Markt zu starten. Jene wären aber noch nicht “live”.

Disruptives Modell und Demokratisierung der Musik

Martin Rohla nannte das Modell disruptiv und eine Demokratisierung der Musik, die es Künstlern erlaube eine “Crowd” zu finden, die die Produktion unterstütze. Er wäre dennoch aufgrund der Bewertung nicht dabei. So blieben nur noch zwei Juroren über.

Zu hohe Bewertung

Florian Gschwandtner stieg alsbald aus. Er wäre bei investierten Startups gerne Teil des Software-Teams, bei Global Rockstar sei dieses Service aber leider ausgelagert. Tayenthal zeigte sich daraufhin selbst als Künstler, der an einem Elektro-Album feile und die Art des Startups gut finde. Allerdings stieg auch er aufgrund der Bewertung aus. Kein Deal für Global Rockstar.

Photovoltaik-Zaun bei 2 Minuten 2 Millionen

Den Abschluss der sechsten Folge von “2 Minuten 2 Millionen” bildeten Bernhard Stöckl und Robert Leitinger, von Elektronik Leitinger Photovoltaik. Sie haben abseits ihres Alt-Betriebs einen Photovoltaik-Zaun erfunden, der beidseitig Strom erzeugt. Für ihren patentierten “Bifacialen Solarzaun” wollten die beiden Salzburger 200.000 Euro für 25 Prozent Beteiligung.

Baubewilligung ein Problem?

Anfänglich zeigte sich die Pitcher etwas nervös und vergaßen ihren Text. Hillinger warf danach ein, dass es mit Genehmigungen fürs Bebauen schwierig werden könnte. Stöckl entgegnete, dass – je nach Bundesland verschieden – ein Zaun unter 150 Zentimeter Höhe bewilligungsfrei sei. Ihr Produkt würde diese Kriterien erfüllen.

2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) PULS 4/ Gerry Frank -Bernhard Stöckl und Robert Leitinger haben einen beidseitigen Photovoltaik-Zaun erfunden.

Besserer Auftritt nötig

Haselsteiner nannte den Zielmarkt des Startups eine Nische und stieg aus. Gschwandtner schloss sich an. Er und Schneider rieten den Beiden, sich in Zukunft besser auf Fragen vorzubereiten. Mit der bisherigen Entwicklung könne man ruhig selbstbewusster auftreten.

Rückkehr von Abkehr bei 2 Minuten 2 Millionen

Hillinger wollte auch nicht investieren, der USP am Produkt würde fehlen. So blieb Rohla über. Der Nachhaltigkeits-Experte bot 150.000 Euro für 25,1 Prozent. Während der Beratung der Erfinder bemerkte Hillinger im Studio seinen Gedankenfehler. Der Profit der Gründer von 60.000 Euro – bei 250.000 Euro Jahresumsatz – bezog sich allein auf den Solar-Zaun-Vertrieb, nicht auf den restlichen Elektro-Betrieb, der aber zur Disposition stand. Als er dies erkannte, wollte er doch mit einsteigen, was für Verwunderung, aber keine Ressentiments bei Rohla sorgte. Stöckl und Leitinger nahmen dankend beide Investoren an Board.


⇒ alpine vju

⇒ Hakuma

⇒ my beauty Line

⇒ Global Rockstar

⇒ Elektronik Leitinger Photovoltaik

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(vlonru.) Everest Carbon, cortEXplore, My Esel und Simventure nutzten und nutzen die umfassenden Möglichkeiten an den TECH HARBOR-Standorten | (c) TECH HARBOR
(vlonru.) Everest Carbon, cortEXplore, My Esel und Simventure nutzten und nutzen die umfassenden Möglichkeiten an den TECH HARBOR-Standorten | (c) TECH HARBOR / tech2b / My Esel / Simventure

Der Begriff “Co-Working-Space” wäre bei TECH HARBOR in Linz eindeutig zu kurz gegriffen. Viel zu kurz gegriffen. Denn hochwertige Büroräume für Startups gibt es an den zwei Standorten TECHCENTER und NEUE WERFT zwar durchaus. In einem üblichen Co-Working-Space würde man aber wohl sehr schnell an die Grenze stoßen, wenn man dort eine Serienproduktion für Fahrräder oder eine Produktionsstätte für hochpräzise chirurgische Geräte aufbauen wollte.

Genau das und noch viel mehr passiert in den TECH HARBOR-Standorten. Sie bieten Hardware-Startups mit komplexen technischen Anforderungen und teilweise viel Platzbedarf eine Heimat. Große Werkstattbereiche, Techlabs für Forschung und Entwicklung und Lagermöglichkeiten machen dabei den entscheidenden Unterschied.

My Esel: Vom Prototypen bis zur Serienproduktion im TECHCENTER

Ein Unterschied, der etwa dem mittlerweile einer breiten Öffentlichkeit bekannten Holzfahrrad-Startup My Esel mehr als nur die ersten Schritte ermöglichte. “In der Zeit im TECHCENTER fand die Entwicklung von den ersten Prototypen hin zur Serienproduktion statt”, erzählt Gründer Christoph Fraundorfer. 2016 sei nach einer erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne von dort aus der Markstart erfolgt. “Parallel wurde an der Optimierung der Rahmenkonstruktion und an den My Esel E-Bikes gearbeitet. 2019 konnten noch aus dem TECHCENTER die ersten E-Bikes ausgeliefert werden.”

Im TECHCENTER kam Christoph Fraundorfer mit My Esel vom Prototypen bis zur Serienproduktion | (c) TECH HARBOR
Im TECHCENTER kam Christoph Fraundorfer mit My Esel vom Prototypen bis zur Serienproduktion | (c) My Esel

Ebenfalls im Jahr 2019 Jahr zog My Esel dann um. “In Traun fanden wir in den ehemaligen Produktionsstätten der Carrera-Brillen unseren neuen Standort. Inzwischen nutzen wir hier über 800 Quadratmeter und konnten 2023 mit etwas mehr als 1.000 Bikes zirka 2.7 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften”, erzählt Fraundorfer.

Simventure: Im TECH HARBOR-Standort zum Wingsuit-Simulator

Die Räumlichkeiten im TECHCENTER blieben danach freilich nicht leer. Auch aktuell arbeiten viele spannende Startups im TECH HARBOR-Standort und schreiben die Erfolgsgeschichten der Zukunft. Einer der Mieter ist etwa Simventure. Das Startup baut Geräte, mit denen Extremsportarten vollimmersiv simuliert werden können. Das erste dieser Geräte – WingSim – simuliert den Flug in einem Wingsuit – in Realität bekanntlich ein hochriskantes Unterfangen.

“Seit dem Einzug im TECHCENTER Anfang 2023 haben wir die Hard- und Software für unseren Prototypen entwickelt. Wir haben diesen Prototypen im Techlab gebaut und umfangreich getestet. Nun können wir den Demonstrator Kunden und potentiellen Investoren vorführen. Wir haben den Firmenwert seit dem Einzug vervielfacht”, sagt Gründer Norman Eisenköck.

Das Simventure-Team baut im TECHCENTER seine Simulatoren | (c) Simventure

Das TECHCENTER biete die idealen Voraussetzungen für das Startup und seine Wachstumsherausforderungen, so der Simventure-Gründer. “Ein Startup ist während der Unternehmensgründung und dem Unternehmens-Aufbau Schwankungen im Bedarf an Büroflächen und – in unserem Fall – eines Mechatronik Labors unterworfen. Die Flexibilität des TECHCENTER hat uns geholfen, diese Schwankungen sehr gut zu berücksichtigen.” Und die Infrastruktur diene nicht nur dem Team zur Arbeit, sondern biete auch schöne Repräsentationsräume, um Partner und Kunden zu empfangen.

cortEXplore: Von der NEUEN WERFT zu Yale und MIT als Kunden

Absolute HighTech-Produkte sind auch aus dem Standort NEUE WERFT schon vielfach hervorgegangen. Bis 2024 hatte dort etwa das Startup cortEXplore seinen Sitz, das eine Technologie für Gehirn-OPs für Forschungszwecke entwickelt hat. “Wir verkaufen unsere Technologie international in die EU, die USA und China und haben Kunden wie die US-Unis Berkeley, Yale und MIT”, sagt Gründer Stefan Schaffelhofer. Diesen April wurde das Unternehmen mehrheitlich von einem internationalen Medizintechnikkonzern übernommen.

Den Grundstein dafür legte cortEXplore am TECH HARBOR-Standort. “Wir haben in der NEUEN WERFT gestartet. Wir hatten zunächst Platz für die Entwicklung, hatten aber auch später ein Lager dort und Platz für Assemblierungen unserer Produkte”, erinnert sich der Gründer. “Es ist die optimale Location in Linz. Sie ist gut für Anlieferungen und den Versand der Produkte. Und es gibt Räumlichkeiten für Veranstaltungen und die Einladung von Kunden.”

cortEXplore baute in der NEUEN WERFT seine Hightech-Produkte für Gehirn-OPs | (c) tech2b/Andreas Balon
cortEXplore baute in der NEUEN WERFT seine Hightech-Produkte für Gehirn-OPs | (c) tech2b/Andreas Balon

Everest Carbon: “Unser Fortschritt übertrifft unsere Erwartungen”

Und auch in der NEUEN WERFT kamen seitdem viele spannende Unternehmen nach, etwa Everest Carbon, das diesen Sommer eingezogen ist. “Momentan entwickeln wir unser erstes Produkt, einen digitalen Umweltsensor für die Bindung von CO2 in Projekten basierend auf dem Prozess des beschleunigten Verwitterns, und testen es in Feldern hier in der Umgebung”, erklärt Gründer Matthias Ginterseder.

In der NEUEN WERFT baue man seit dem Einzug den primären Forschungs- und Produktionsstandort auf. “Wir sind gerade dabei, unser Team in der NEUEN WERFT zu vervollständigen, um Anfang nächsten Jahres die Produktionszahlen unserer ersten Produktlinie bedeutend erhöhen zu können”, sagt der Everest Carbon-Gründer. “Unser Fortschritt dabei übertrifft unsere Erwartungen, nicht zuletzt wegen der proaktiven Unterstützung durch Georg Spiesberger und sein Team hier im TECH HARBOR.” Und auch die Location selbst sei “hervorragend” für das Startup: “Das flexible Platzangebot sowie die zahlreichen Events, helfen uns sehr dabei, unsere Bedürfnisse in verschiedenen Entwicklungsstadien zu decken”, so Ginterseder.

Everest Carbon baut in der NEUEN WERFT gerade seine Produktion auf | (c) TECH HARBOR

Große Zukunftspläne – vom TECH HARBOR in die ganze Welt

Die Voraussetzungen für große Zukunftspläne und weitere Erfolgsgeschichten, wie die oben genannten, sind damit also perfekt gegeben. Der Everest Carbon-Gründer gibt einen Einblick: “Wir wollen in naher Zukunft unser erstes Produkt am Markt etablieren und unsere Technologie als eine bahnbrechende Lösung für zukunftsträchtige Formen von negativen Emissionen etablieren.”

Auch Simventure will am TECH HARBOR-Standort noch viel erreichen, wie Gründer Norman Eisenköck erklärt: “Wir werden weiterhin sowohl die Büroflächen als auch das Techlab für die Entwicklung weiterer Bewegungsplattformen nutzen. Es ist geplant, das weitere Wachsen des Teams und der Produktlinien im TECHCENTER zu machen.” Der erste WingSim werde aber schon bald ins Ars Electronica Center übersiedelt, um dort – ganz in der Nähe – für Kundenvorführungen zur Verfügung zu stehen. “Im Techlab werden dann neue Produkte entwickelt”, so der Gründer.

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“2 Minuten 2 Millionen”: Folge 6 mit einer der höchsten Bewertungen seit Show-Start

  • Den Anfang von “2 Minuten 2 Millionen” machten Evelyn Poteschil und Paul Weitz, Gründer von alpine vju, die einen Skibrillen-Schutz herstellen.
  • Die “2 Minuten 2 Millionen”-Jury dürfte sich als zweiten Auftritt über Christian Koder, Sebastian Podesser und Maximilian Mariel von Hakuma freuen, die schlussendlich mehr als nur einen Deal ergattern konnten.
  • Bei my beauty Line handelt es sich um ein Hautpfelge-Produkt, das auch als Mahlzeit dienen kann.
  • Mit Global Rockstar können User in Musikstücke investieren.
  • Elektronik Leitinger Photovoltaik kann die Jury trotz Pitch-Schwierigkeiten begeistern.

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