14.04.2020

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

In dieser Folge der Startup-Show gab es eine hypermoderne Trinkflasche, eine kritisierte Spar-App und "ungewickelte" Schokolade. Zudem kam es zu zwei Besonderheiten in der Sendung, als ein Gründer quasi die Investoren um eine Firmenbewertung bat und die einzige Dame im Feld Opfer einer nicht beabsichtigten Milliardärs-Attacke wurde.
/artikel/2-minuten-2-millionen-folge-11-haselsteiner-flaschen-attacke-auf-katharina-schneider
2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Puls 4 / Gerry Frank - Investor Hans Peter Haselsteiner muss Katharina Schneider um Vergebung bitten.
kooperation

Die erste in der elften Folge der aktuellen Staffel von 2 Minuten 2 Millionen war Dorothea Sulzbacher. Mit Lite-Soil arbeitet die Gründerin gegen das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen. Egal, ob in der patentierten Netzform oder mittels ebenfalls geschützter einzelner Streifen, die Geotextilien des Startups dienen als unterirdische Bewässerungsanlage und leiten das Wasser, wie eine Wasserader, dorthin, wo es gebraucht wird. Pflanzen sollen dadurch nachhaltig zum Wachsen gebracht und zudem soll im Landschafts- und Gartenbau Wasser gespart werden. Die Forderung: 300.000 Euro für zehn Prozent.

+++ Wandeldarlehen: Wann eignet sich das Finanzierungsinstrument? +++

Lite-Soil: 2020 eine Million Umsatz geplant

Sulzenbacher war während des Pitch äußerst nervös und vergaß ihren Text. Nach Zuspruch der Jury weiterzumachen, fand die Founderin aber schnell ihre Souveränität wieder. Sie erklärte ihr Produkt, das bereits weltweit am Markt sei, mit dem sie 2019 rund 200.000 Euro Umsatz erwirtschaftet habe. Für 2020 sei die Umsatz-Million angedacht.

Bereits Kooperation mit STRABAG

Danach sah man andächtig überlegende Investoren, die nochmal auf das Patent zu sprechen kamen. Nachdem Sulzbacher versichert hatte, dass ihre Patente breit gefächert wären, wollte es Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner näher wissen und erfuhr, dass Lite Soil bereits mit der STRABAG beim Sportstättenbau kooperiert.

2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Puls 4 / Gerry Frank – Dorothea Sulzbacher möchte mit Lite-Soil das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen verhindern.

Lieber B2b statt B2C

Nachhaltigkeitsexperte Martin Rohla führte seine mangelnde Kenntnis beim Thema an und stieg aus. Winzer Leo Hillinger meinte, mit einer derartigen Kompetenz müsse die Gründerin nicht nervös sein. Allerdings war ihm die Bewertung zu hoch. Er bot stattdessen eine Kooperation an. Ex-Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner dachte, dass der B2B-Bereich im Vergleich zu B2C der lukrativere wäre, er könne jedoch dem Startup nicht helfen.

Letzte Hoffnung Schneider bei “2 Minuten 2 Millionen”

Haselsteiner fürchtete, dass die Konkurrenz das verwendete Material kopieren könnte – zwar nicht in Streifen- oder Netzform, aber als Granulat. Er stieg aus und ließ Mediashop-Chefin Katharina Schneider als letzte Hoffnung zurück. Die Investorin meinte, ihr Unternehmen plane den Gartenbereich zu erweitern und bot 75.000 Euro für fünf Prozent Beteiligung. Eine Halbierung der Firmenbewertung. Dennoch Deal für Lite Soil.

Feuerwasser: Keine Forderung für fünf Prozent?

Der zweite Auftritt bei “2 Minuten 2 Millionen” gebührte Martin Auer mit seinem Startup Feuerwasser. Dabei handelt es sich um beheizbare Badefässer und Wannen. Diese bestehen aus Holz und Edelstahl und verfügen über einen integrierten Ofen, über den der Wasserinhalt in rund 45 Minuten erwärmt wird. Der Gründer wollte fünf Prozent seines Unternehmens abgeben und forderte dafür vorerst mal gar nichts.

Suche nach dem fairen Angebot der 2 Minuten 2 Millionen-Juroren

Der junge Mann erklärte, er stehe am Anfang seiner unternehmerischen Laufbahn und tue sich schwer, seine Firma zu bewerten: “Macht’s ma a faires Angebot”, sagte er und ließ Juroren-Lachen durchs Studio erschallen.

Mit Edelstahl zum USP

Danach ging es um Herstellungskosten (1800 Euro fürs Badefass bei 3900 Euro Verkaufspreis) und darum, dass es ähnliche Produkte bereits gebe. Martin Rohla erzählte, er besitze bereits so etwas Ähnliches im Garten. Auer erklärte, ihm wäre bewusst, dass es Konkurrenz gibt, er hebe sich aber durch die Edelstahlwanne vom Rest der Branche ab.

 Hillinger, Gschwandtner, Schneider, Haselsteiner, Rohla, Kuntke, Zech, REWE, Startup
(c) Puls 4 / Gerry Frank – Feuerwasser-Gründer Martin Auer kam ohne Firmenbewertung ins Studio zu “2 Minuten 2 Millionen”

Hill-Chalets mit Feuerwasser?

Auf Nachfrage Gschwandtners berichtete der Gründer von insgesamt acht verkauften Fässern in zwei Monaten, was ihm ein “läuft” vom Juror Gschwandtner einbrachte. Hillinger erwähnte daraufhin, dass er über “Hill-Chalets” nachdenke. Er könne sicherlich dem Gründer weiterhelfen, müsse aber noch in sich gehen. Allerdings wären fünf Prozent Anteile zu wenig.

Kontakt zum E-Commerce-Anbieter für Pools

Dann gesellte sich Daniel Zech dazu. Im Namen von 7 Ventures verteilt er auch heuer wieder Medienbudget an ausgewählte Startups. Sein Unternehmen ist an der “Niceshops-Holding” beteiligt, die diverse E-Commerce-Verticals abdeckt. Eines davon ist ein Onlineshop für Pools und Zubehör. Zech versprach, dorthin einen Kontakt herzustellen.

Hillinger überbietet Rohla

Auch Tech-Experte Gschwandtner bot seine Hilfe an, etwa beim Aufsetzen einer Homepage. Rohla platzte dann plötzlich mit einem 50.000 Euro Angebot für 25,1 Prozent heraus. Haselsteiner meinte kurz danach, Auer brauche kein weiteres Angebot. Was aber Hillinger nicht störte, der seinen Kollegen zu überbot: 70.000 Euro für 25,1 Prozent.

Ein Wein-Experte in Geberlaune

Unmittelbar danach lud der Winzer den Nachhaltigkeitsexperten ein, mitzumachen. Dieser fragte, warum Hillinger das Angebot erhöht habe? Des Winzers überraschende Antwort lautete: “Er (Anm. Auer) als Jungunternehmer kann das Geld gebrauchen und wir können es uns leisten”.

Ein Viertel der Firma für schnelles Wachstum

Dem Gründer allerdings war die prozentuelle Forderung zu hoch. Daraufhin argumentierte Hillinger die Vorteile eines schnellen Wachstums mit ihrer Hilfe, die die Abgabe eines Viertels des Unternehmens mehr als wett machen würden.

Bist ein Tiroler, bist … stur?

Auch Gschwandtner riet zum Angebot beider Investoren, da noch unglaublich viel Arbeit auf Auer zukommen würde. Da wäre die Expertise von Rohla und Hillinger eine gute Grundlage. Haselsteiner indes warnte die Juroren, je mehr sie den Gründer bearbeiten würden, desto sturer würde er werden: “Er ist nämlich Tiroler”, sagte er. Allerdings sei es nicht die beste Idee, so eine Unternehmung alleine anzugehen.

“Cojones” bei “2 Minuten 2 Millionen”

Nach schwerem Ringen mit sich lehnte der stolze Gründer ab. Maximal zehn Prozent Abgabe war seine Maxime gewesen, an die sich Auer bis zum Schluss hielt. “Der Bursche hat Cojones”, schwärmte Rohla beim Abschied. Kein Deal für Feuerwasser.

Schoko-Christkind statt Schoko-Weihnachtsmann

Wolfgang Mitterbäck möchte mit seinem Schoko-Christkind die Tradition und süße Erinnerungen festhalten und gießt Schokolade in Christkind-Form. Alles in einer 3D-Aluminium-Verpackung, die passgenau angefertigt ist. Vorder- und Rückseite sind dabei individuell bedruck- und gestaltbar. Für sein bisher einzigartiges Produkt forderte der Gründer 50.000 Euro für 25,1 Prozent.

Zu wenig Gewinn

Dem Gründer war bewusst, dass es sich bei seiner FairTrade-Schokolade um ein Saisonprodukt handelt und man wenig Zeit hat, das Produkt an den Mann zu bringen. Die Verpackung dafür kommt aus Deutschland, von einem Hersteller, der sich dieses Verfahren patentieren hat lassen. Rohla bezeichnete die Gewinnspanne bei Produktionskosten von 1,80 Euro und einem Verkaufspreis von 3,29 Euro für 150 Gramm als ziemlich gering.

 Hillinger, Gschwandtner, Schneider, Haselsteiner, Rohla, Kuntke, Zech, REWE, Startup
(c) Puls 4 / Gerry Frank – Wolfgang Mitterbäck möchte mit seinem Startup Schoko-Christkind die Vorherrschaft des Weihnachtsmannes im Supermarkt beenden.

Branding als Chance

Zuhörer erfuhren in Folge, dass übliche Weihnachtschokolade-Produkte bei der Verpackung auf die Wickeltechnik zurückgreifen, während sich das Schoko-Christkind der Bördeltechnik (Verbindungstechnik in der Blechverarbeitung) bedient. Dies hätte den Vorteil, alle möglichen Verpackungen “branden” und mit Logos versehen zu können, so der Gründer.

Österreichische Spezialität fördern?

Für Hillinger war es dennoch kein Investment-Case. Der Winzer tat sich schwer, abzusagen, sah aber keine Chancen auf Erfolg. Haselsteiner schlug vor, dass alle Juroren in Kooperation fünfmal 6000 Euro anbieten, um eine österreichische Spezialität zu befördern. Dies stieß jedoch auf wenig Gegenliebe: “Geh bitte, na”, sagte Schneider und auch Gschwandtner meinte, er glaube nicht an die Idee.

Auch Emotionen zulassen

Als die Stimmung im Studio relativ unangenehm wurde, löste sie der Bau-Tycoon auf und bot dem Gründer 30.000 Euro als Darlehen. Haselsteiner war schon am Weg Hände zu schütteln, als Rohla meinte, er würde auch gerne noch etwas sagen. Der Nachhaltigkeitsexperte empfand das Projekt “nicht allzu fern der Profitabilität” und manchmal müsse man Emotionen auch zulassen. Weihnachtsmänner würden ihn zudem nerven. So teilten sich zwei Investoren das Darlehen. Erfolg für’s Schoko-Christkind.

GA Shake: Hohe Bewertung für Trinkflasche

Den vorletzten Auftritt bei “2 Minuten 2 Millionen” hatte Gazwan Avakhti mit seinem GA Shake. Hierbei handelt es sich um eine Multifunktions-Trinkflasche mit Features wie etwa einer Smartphone- oder Kreditkarten-Halterung und einem Magneten, mit dem man die Flasche an metallischen Geräten befestigen kann. Das Produkt lässt sich online individuell gestalten. Der Gründer forderte 300.000 Euro für 15 Prozent Beteiligung.

Über eine halbe Million Umsatz

Gschwandtner meinte, er verstehe die Problemlösung des Gründers, er hätte beim Trainieren ähnliche Probleme mit dem Ablegen von Dingen im Fitnesscenter. Bisher hat das Startup einen Umsatz von 550.000 Euro im ersten Jahr gemacht und sei kurz davor, das Patent auf das Produkt zu erhalten.

Kopfsache bei “2 Minuten 2 Millionen”

Als der Gründer die Trinkflaschen zur näheren Inspektion verteilte, geschah ein Unglück. Ex-Politiker Haselsteiner hatte ein Problem mit dem schwarzen GA Shaker und verlangte eine andere Farbe. Als ihn auch weiß wenig zufriedenstellte und er die pinkfarbene Flasche erhielt, entledigte er sich des ersten Trinkbehältnisses in Richtung Hillinger und traf Katharina Schneider am Kopf.

2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Puls 4 / Gerry Frank – Gazwan Avakhti konnte mit seiner Multifunktions-Trinkflasche die Investoren sichtlich beeindrucken.

Nach unbeabsichtigter Flaschen-Attacke: eine Beule und ein Handkuss

Da aber Haselsteiner ein Gentleman der alten Schule ist, ging er sofort mit Handkuss auf ein Knie und bat um Vergebung für die Flaschen-Attacke. “Die wird aber groß, die Beule”, meinte Rohla, während die Investorin hoffte, die “Maske” könne die Verletzung kaschieren.

Kunden gewonnen

Als es dann wieder um das Produkt ging, erklärte der Gründer, dass beim GA Shaker eine Metallplatte als Gegenstück dabei sei, die man in der Hülle beim Smartphone anbringen müssen, damit es auch hält. Rohla als passionierter Fitness-Verweigerer zog sich als erster zurück. Haselsteiner würde ein Investment erst erwägen, wenn das Patent durchgeht, sagt er. Er würde aber gerne GA Shaker mit dem STRABAG—Logo versehen und Kunde werden.

Verhandlungssache bei “2 Minuten 2 Millionen”

Hillinger war die Bewertung “zu gefährlich”, während Schneider meinte, sie sehe das Produkt nicht bei Mediashop. Gschwandtner dachte hingegen bereits an Erweiterungen wie “Wireless Charging” und bot 100.000 Euro für zehn Prozent, falls das Patent durchgeht. Haselsteiner und Hillinger würden sich mit dieser Offerte anschließen, wie sie unmittelbar danach erklärten. Avakhti jedoch kam mit einem Gegenangebot zurück: 150.000 Euro für zehn Prozent. Die Juroren kamen ihm auf 120.000 Euro entgegen. Deal für GA Shaker.

Monkee: Financial Health bei “2 Minuten 2 Millionen”

Die letzten bei “2 Minuten 2 Millionen” waren Martin Granig und Christian Schneider von Monkee Rocks. Das Duo hat eine App entwickelt, die Menschen beim Sparen helfen soll. Dabei steht der Begriff “financial health” im Vordergrund, wie der brutkasten berichtete. Die Forderung der Gründer: 400.000 Euro für zehn  Prozent Firmenanteile.

Instant Gratification

Um Menschen dazu zu motivieren, dem Drang nach “Instant Gratification” zu widerstehen und mehr Geld für die Zukunft zu sparen, hat das Monkee-Team in der App vier Elemente miteinander vereint. Erstens: Der Nutzer ist befähigt, konkrete Ziele selbst zu definieren. Hier unterstützt Monkee durch Vorschläge, die Ziele von “ähnlichen” Usern aufzeigen.

Partnerbank hinter dem Startup

Beim zweiten Element von Monkee, das beim Rücklagen-Bilden helfen soll, handelt es sich um ein Interface, mit dem auch Kleinbeträge im Alltag mit zwei Klicks gespart werden können. “Es muss in der App nur einmal das bestehende Konto (Anm.: von jeder Bank möglich) angebunden werden. Jeder Sparbeitrag wir anschließend bei unserer Partnerbank sicher für den Nutzer verwahrt”, erklärt Schneider.

 Hillinger, Gschwandtner, Schneider, Haselsteiner, Rohla, Kuntke, Zech, REWE, Startup
(c) Puls 4 / Gerry Frank – Monkee Rocks von Martin Granig und Christian Schneider musste sich harte Kritik gefallen lassen.

Finanzcoach

Element Nummer 3, der Finanzcoach, soll helfen, Gewohnheiten zu formen, um kontinuierlich für die gesetzten Ziele zu sparen. Dabei bricht die App längerfristige Ziele auf Wochen-Ziele herunter und versucht durch Erinnerungen, Feedback zum Sparerfolg oder “Call-to-Actions” bei der Erreichung dieser kleineren Ziele zu unterstützen. Der Algorithmus lerne zudem mit der Zeit wann und wie der Nutzer erreicht werden müsse, um die Wahrscheinlichkeit für einen Sparbetrag zu erhöhen.

Gemeinsam Sparen

Der letzte und vierte Punkt des Element-Pakets zur Spar-Motivation lautet Social Saving. Hier können mit Monkee Familienmitglieder oder Freunde dazu eingeladen werden, einzelne Sparziele mit kleinen Beiträgen zu unterstützen, oder gemeinsam für ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk zusammenzulegen. Die Basis-Version der App ist kostenlos.

Ein kritischer Investor

Besonders Martin Rohla ging kritisch mit dem FinTech um. Er verstand anfänglich das Konzept des Unternehmens nicht; auch die Bewertung mit bisher 4000 Usern stieß manchem Juror schwer auf. Der Nachhaltigkeitsexperte ging als erster ziemlich verärgert.

Ein Sparverein 2.0?

Winzer Leo Hillinger hingegen kannte sich in diesem Bereich aus und wusste, dass es Konkurrenz gibt. Haselsteiner verglich die Technologie mit einem Sparverein. Beide Juroren verabschiedeten sich als potentielle Investoren. Auch Schneider ging aufgrund der Bewertung.

Auftritt ging daneben

Florian Gschwandtner kannte ähnliche Modelle aus den USA und verstand die Idee der Gründer. Allerdings meinte er, das Duo hätte den Pitch ein wenig “verhaut”. Man müsse so eine hohe Bewertung auf den Punkt genau erklären und darlegen, wie der Business-Plan für die nächste Zeit aussehe, um sie zu rechtfertigen. Auch er stieg aus. Kein Deal für Monkee.


⇒ Lite Soil

⇒ Feuerwasser

⇒ GA Shaker

⇒ Schoko-Christkind

⇒ Monkee

⇒ PULS 4/2min2mio

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
20.11.2024

Vier mentale Stärken für Founder:innen und deren Unternehmen

Coach Ferry Fischer verrät in seinem Gastbeitrag, welche vier Techniken Gründer:innen nutzen können, um ihre mentale Stärke aufzubauen.
/artikel/vier-mentale-staerken-fuer-founderinnen-und-deren-unternehmen
20.11.2024

Vier mentale Stärken für Founder:innen und deren Unternehmen

Coach Ferry Fischer verrät in seinem Gastbeitrag, welche vier Techniken Gründer:innen nutzen können, um ihre mentale Stärke aufzubauen.
/artikel/vier-mentale-staerken-fuer-founderinnen-und-deren-unternehmen
Ferry Fischer, Coach und Unternehmensberater (c) Ferry Fischer

Du siehst einen Golfprofi, wie er auf den letzten Löchern der finalen Runde ruhig und voller Konzentration den Fokus behält und das Turnier souverän gewinnt. Kann er das, weil er so talentiert ist oder weil er geheime Tricks kennt? Nein, er kann das, weil er sich selbst kennt und kontinuierlich seine mentale Fähigkeiten, die jede:r besitzt, entwickelt hat.

Selbstvertrauen kommt von Selbstbewusstsein. Je bewusster ich mir über meine Fähigkeiten und meine Schwachstellen bin (und natürlich auch, wie ich damit gut umgehen kann), desto mehr entwickle ich Vertrauen in mich selbst. Das ist ein Prozess stetiger Reflexion und Entwicklung.

Ich selbst halte mich für einen durchschnittlich talentierten Sportler und habe jeden Sport, den ich ausgeübt immer erst sehr spät begonnen. Dennoch war ich ehrgeizig und wollte was erreichen, also habe ich einen wichtigen Aspekt des Erfolges mehr entwickelt als die anderen. Die mentale Stärke. Und damit ist mir sowohl im Sport als auch im Beruf weit Überdurchschnittliches gelungen.

Hier stelle ich dir nun meine „Best Of Mental-Stärken“, bzw. Techniken vor, damit du auch davon profitieren kannst.

1. Resilienz: Der Umgang mit Rückschlägen

Im Sport ist Scheitern unvermeidbar – Golfer:innen, Tennisspieler:innen, etc. verlieren die allermeisten Turniere und gewinnen nur wenige. Mental starke Athlet:innen wissen: Eine Niederlage macht sie nicht zum Versager oder zur Versagerin, sondern gibt ihnen die Chance, zu lernen und zu wachsen.

Wichtig ist, dass ich weiß, dass ich es schaffen kann und von jeder Niederlage lerne. Unbeirrbar gehe ich meinen Weg, aber ich hinterfrage mich ständig und passe mich durch die Erfahrung des temporären Scheiterns an.

Wenn du im Golf den ersten Schlag gleich mal in den Wald schlägst und die Nerven bewahrst, mit dem Mindset „das braucht jetzt genau mich, um doch noch erfolgreich das Loch zu Ende zu spielen“, dann gibst du dem Erfolg eine gute Chance. Wenn du es dann schaffst, ist das Erfolgserlebnis umso größer. Schaffst du es nicht, dann nimmst du deine Learnings, gehst zum nächsten Loch und bist um ein Stück erfahrener, um mit einer ähnlichen Situation nun besser umzugehen (wie du das noch zwischen zwei Löchern schaffen kannst, zeige ich dir im Punkt 3).

Umsetzung für Founder:innen:

Lernperspektive einnehmen: Nach jedem Rückschlag bewusst analysieren: „Was lief gut? Was lief schlecht? Was lerne ich daraus?“ (am besten schriftlich, das verstärkt es noch) Fehlerkultur etablieren: Im Team kommunizieren, dass Fehler und Misserfolge ein natürlicher Teil des Wachstumsprozesses sind und Lessons Learned nach jedem Projekt etc. einfordern.

2. Klare Zielsetzung: Der Kompass zum Erfolg

Wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann habe ich nie aufgegeben (und schon gar nicht aus Frust oder Enttäuschung), war jedoch stets bereit, mich aufgrund der Erfahrungen anzupassen. Das heißt, entweder habe ich mein Tun angepasst, um das Ziel zu erreichen oder ich habe das Ziel nach einer strukturierten Analyse der Fakten verändert oder verworfen (das ist für mich kein Aufgeben, sondern eine wohl durchdachte und selbstreflektierte neue Entscheidung).

Manchmal öffnen sich Möglichkeiten, die du nie für möglich gehalten hast und die sich erst ergeben, weil du dran geblieben bist. Solange ich an meine Vision glaube und bereit bin, mich, den Weg und die Rahmenbedingungen stets zu hinterfragen, kann mich nichts aufhalten. Das Ziel ist das Ziel, der Weg muss sich dem Ziel anpassen und ich mich auch.

Umsetzung für Founder:innen:

Sei dir klar, was du mit deinem Unternehmen erreicht haben willst: Setze dir nun (Zwischen-)Ziele, die dich dorthin bringen werden, und verfolge sie. Wenn du diese Ziele nicht erreichst, dann passe an (Schritte, Methoden, Zwischenziele). Aber verliere nicht das visionäre Ziel aus den Augen! OKR als Methode hilft da besonders gut!

Miss es oder vergiss es: Damit wir uns den Fortschritt nicht schönreden, was sehr leicht geschieht, müssen wir messen und laufend anpassen. Aber nie das große Ziel aus den Augen verlieren. Was leicht geht: genießen und dann mehr davon. Was schwer geht, noch einmal probieren und dann hinterfragen! Mein Motto dabei: „Face the brutal facts!“

3. Mentale Visualisierung: Erfolg beginnt im Kopf

Dabei gibt es zwei Ausrichtungen:

1. Mentales Vorerleben: Du siehst das Erreichen des Ziels vor Augen. Oder den erfolgreichen Abschluss mit Investor:innen.

Es zahlt sich aus, im Unterbewusstsein das Erfolgserlebnis im Vorhinein auszulösen, um dein Selbstbewusstsein zu stärken und den Fokus auf Erfolg zu lenken. Kein:e Slalomläufer:in der Welt würde den Slalom in Angriff nehmen, ohne vorher den erfolgreichen Lauf visualisiert zu haben. Würde er/sie das nicht machen, wäre ein Ausscheiden wohl das sichere Ergebnis.

Ich stelle mir vor schwierigen Gesprächen immer vor, wie das Gespräch zur Zufriedenheit beider gut endet. Nicht, wie es verläuft, denn das ist egal, Hauptsache es endet gut. Wenn dann das Gespräch oder die Verhandlung eine komische Richtung einnimmt, dann sage ich mir: „Interessant, wie sich das gerade entwickelt. Gut dass ich weiß, wie es ausgeht!“. Mit dieser Technik ist ein Erfolg nicht garantiert, aber die Erfolgswahrscheinlichkeit steigt enorm.

2. Mentales Umerleben: Das Gehirn unterscheidet nicht zwischen real und imaginär Erlebtem. Es speichert beides als Erfahrung ab. Das können wir uns zu Nutze machen.

Wenn also etwas schief gelaufen ist, dann setze dich hin und erlebe die Situation so, wie sie optimal hätte verlaufen sollen. Spiele die Situation ideal durch und speichere so einen Erfolg ein, an den sich dein Unterbewusstsein dann in der nächsten ähnlichen Situation erinnern wird.

Umsetzung für Founder:innen:
Vorbereitung durch Visualisierung: Stelle dir vor einem Pitch oder einem schwierigen Gespräch vor, wie du souverän auftrittst und dein Ziel erreichst. Mentales Umerleben durchspielen: Nimm jeden Misserfolg her, analysiere, was schief gelaufen ist und wie du es hättest besser oder ideal machen können und spiele dann die Situation mit der Idealversion durch. Nimm die Erfolgsgefühle dabei war, das steigert noch den Effekt.

4. Selbstdisziplin: Die Kunst der konstanten Umsetzung flexibler Planung

Erfolg ist immer das Ergebnis des Tuns. Du kannst daher den Erfolg nicht machen, sondern nur ermöglichen. Machen kannst du aber deinen täglichen Beitrag. Daher überlege dir, was du jeden Tag ganz konkret tun kannst, um deinen gewünschten Erfolg zu schaffen. Setze dir Zwischenziele, um zu überprüfen, ob du den erwünschten Fortschritt erreichst. Erreichst du den Fortschritt nicht, dann überlege, ob das Ziel richtig gewählt ist und/oder ob das tägliche Tun ausreicht und passe bei Bedarf an.

Jetzt ist es wichtig, den täglichen Zweifel auszuschalten. Einmal in der Woche oder alle zwei Wochen darf angepasst werden. Täglich wird getan und abgehakt. Das funktioniert! Alleine durch das tägliche Abarbeiten des Plans deines eigenen Beitrags entsteht ein Erfolgserlebnis, das dich vorantreibt.

Wie ich mit Hockey im Alter von 21 Jahren begonnen habe und mir zum Ziel gesetzt habe, es in die erste österreichische Liga zu schaffen, war mir klar, dass mir technisch nahezu jeder Hockeyspieler, der von Kindheit an trainiert hat, überlegen sein wird. Was ich aber tun kann, war meine mentale Stärke und meine körperliche Kondition mehr zu entwickeln, als die anderen. Ich hatte einen genauen Plan für beides und nach 10 Jahren hatte ich es geschafft. Um die Zeit war ich sogar den österreichischen Nationalspielern, mit denen ich einmal trainiert habe, konditionell und mental überlegen. Ich habe in dieser Zeit jede Woche nach einem Plan trainiert und diese Pläne laufend nach meinen Fortschritten und Rückschritten angepasst. Heute würde man sagen, ich habe nach OKR trainiert. Das gab es damals aber noch nicht als Begriff.

Umsetzung für Founder:innen:
Routinen etablieren: Plane deinen täglichen Beitrag zum Erfolg und halte dich an diese Struktur. Überlegt anpassen: Passe deinen Plan nur in ruhigen Momenten an, nicht wenn unter der Woche Frust oder Zweifel aufkommen. Alles braucht seine Zeit, sich zu entwickeln und daher ist es wichtig, Pläne in Ruhe und überlegt zu erstellen und anzupassen. Wenn es aber keine messbare Entwicklung gibt, dann ist es auf jeden Fall Zeit, anzupassen.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

  • Mit Lite-Soil soll das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen ein Ende haben.
  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
  • Das Schoko-Christkind möchte den Weihnachtsmann verdrängen.
  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

  • Mit Lite-Soil soll das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen ein Ende haben.
  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
  • Das Schoko-Christkind möchte den Weihnachtsmann verdrängen.
  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

  • Mit Lite-Soil soll das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen ein Ende haben.
  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
  • Das Schoko-Christkind möchte den Weihnachtsmann verdrängen.
  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

  • Mit Lite-Soil soll das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen ein Ende haben.
  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
  • Das Schoko-Christkind möchte den Weihnachtsmann verdrängen.
  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

  • Mit Lite-Soil soll das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen ein Ende haben.
  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
  • Das Schoko-Christkind möchte den Weihnachtsmann verdrängen.
  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

  • Mit Lite-Soil soll das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen ein Ende haben.
  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
  • Das Schoko-Christkind möchte den Weihnachtsmann verdrängen.
  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

  • Mit Lite-Soil soll das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen ein Ende haben.
  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
  • Das Schoko-Christkind möchte den Weihnachtsmann verdrängen.
  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

  • Mit Lite-Soil soll das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen ein Ende haben.
  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
  • Das Schoko-Christkind möchte den Weihnachtsmann verdrängen.
  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

  • Mit Lite-Soil soll das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen ein Ende haben.
  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
  • Das Schoko-Christkind möchte den Weihnachtsmann verdrängen.
  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik