14.04.2020

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

In dieser Folge der Startup-Show gab es eine hypermoderne Trinkflasche, eine kritisierte Spar-App und "ungewickelte" Schokolade. Zudem kam es zu zwei Besonderheiten in der Sendung, als ein Gründer quasi die Investoren um eine Firmenbewertung bat und die einzige Dame im Feld Opfer einer nicht beabsichtigten Milliardärs-Attacke wurde.
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2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Puls 4 / Gerry Frank - Investor Hans Peter Haselsteiner muss Katharina Schneider um Vergebung bitten.
kooperation

Die erste in der elften Folge der aktuellen Staffel von 2 Minuten 2 Millionen war Dorothea Sulzbacher. Mit Lite-Soil arbeitet die Gründerin gegen das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen. Egal, ob in der patentierten Netzform oder mittels ebenfalls geschützter einzelner Streifen, die Geotextilien des Startups dienen als unterirdische Bewässerungsanlage und leiten das Wasser, wie eine Wasserader, dorthin, wo es gebraucht wird. Pflanzen sollen dadurch nachhaltig zum Wachsen gebracht und zudem soll im Landschafts- und Gartenbau Wasser gespart werden. Die Forderung: 300.000 Euro für zehn Prozent.

+++ Wandeldarlehen: Wann eignet sich das Finanzierungsinstrument? +++

Lite-Soil: 2020 eine Million Umsatz geplant

Sulzenbacher war während des Pitch äußerst nervös und vergaß ihren Text. Nach Zuspruch der Jury weiterzumachen, fand die Founderin aber schnell ihre Souveränität wieder. Sie erklärte ihr Produkt, das bereits weltweit am Markt sei, mit dem sie 2019 rund 200.000 Euro Umsatz erwirtschaftet habe. Für 2020 sei die Umsatz-Million angedacht.

Bereits Kooperation mit STRABAG

Danach sah man andächtig überlegende Investoren, die nochmal auf das Patent zu sprechen kamen. Nachdem Sulzbacher versichert hatte, dass ihre Patente breit gefächert wären, wollte es Bau-Tycoon Hans Peter Haselsteiner näher wissen und erfuhr, dass Lite Soil bereits mit der STRABAG beim Sportstättenbau kooperiert.

2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Puls 4 / Gerry Frank – Dorothea Sulzbacher möchte mit Lite-Soil das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen verhindern.

Lieber B2b statt B2C

Nachhaltigkeitsexperte Martin Rohla führte seine mangelnde Kenntnis beim Thema an und stieg aus. Winzer Leo Hillinger meinte, mit einer derartigen Kompetenz müsse die Gründerin nicht nervös sein. Allerdings war ihm die Bewertung zu hoch. Er bot stattdessen eine Kooperation an. Ex-Runtastic-Gründer Florian Gschwandtner dachte, dass der B2B-Bereich im Vergleich zu B2C der lukrativere wäre, er könne jedoch dem Startup nicht helfen.

Letzte Hoffnung Schneider bei “2 Minuten 2 Millionen”

Haselsteiner fürchtete, dass die Konkurrenz das verwendete Material kopieren könnte – zwar nicht in Streifen- oder Netzform, aber als Granulat. Er stieg aus und ließ Mediashop-Chefin Katharina Schneider als letzte Hoffnung zurück. Die Investorin meinte, ihr Unternehmen plane den Gartenbereich zu erweitern und bot 75.000 Euro für fünf Prozent Beteiligung. Eine Halbierung der Firmenbewertung. Dennoch Deal für Lite Soil.

Feuerwasser: Keine Forderung für fünf Prozent?

Der zweite Auftritt bei “2 Minuten 2 Millionen” gebührte Martin Auer mit seinem Startup Feuerwasser. Dabei handelt es sich um beheizbare Badefässer und Wannen. Diese bestehen aus Holz und Edelstahl und verfügen über einen integrierten Ofen, über den der Wasserinhalt in rund 45 Minuten erwärmt wird. Der Gründer wollte fünf Prozent seines Unternehmens abgeben und forderte dafür vorerst mal gar nichts.

Suche nach dem fairen Angebot der 2 Minuten 2 Millionen-Juroren

Der junge Mann erklärte, er stehe am Anfang seiner unternehmerischen Laufbahn und tue sich schwer, seine Firma zu bewerten: “Macht’s ma a faires Angebot”, sagte er und ließ Juroren-Lachen durchs Studio erschallen.

Mit Edelstahl zum USP

Danach ging es um Herstellungskosten (1800 Euro fürs Badefass bei 3900 Euro Verkaufspreis) und darum, dass es ähnliche Produkte bereits gebe. Martin Rohla erzählte, er besitze bereits so etwas Ähnliches im Garten. Auer erklärte, ihm wäre bewusst, dass es Konkurrenz gibt, er hebe sich aber durch die Edelstahlwanne vom Rest der Branche ab.

 Hillinger, Gschwandtner, Schneider, Haselsteiner, Rohla, Kuntke, Zech, REWE, Startup
(c) Puls 4 / Gerry Frank – Feuerwasser-Gründer Martin Auer kam ohne Firmenbewertung ins Studio zu “2 Minuten 2 Millionen”

Hill-Chalets mit Feuerwasser?

Auf Nachfrage Gschwandtners berichtete der Gründer von insgesamt acht verkauften Fässern in zwei Monaten, was ihm ein “läuft” vom Juror Gschwandtner einbrachte. Hillinger erwähnte daraufhin, dass er über “Hill-Chalets” nachdenke. Er könne sicherlich dem Gründer weiterhelfen, müsse aber noch in sich gehen. Allerdings wären fünf Prozent Anteile zu wenig.

Kontakt zum E-Commerce-Anbieter für Pools

Dann gesellte sich Daniel Zech dazu. Im Namen von 7 Ventures verteilt er auch heuer wieder Medienbudget an ausgewählte Startups. Sein Unternehmen ist an der “Niceshops-Holding” beteiligt, die diverse E-Commerce-Verticals abdeckt. Eines davon ist ein Onlineshop für Pools und Zubehör. Zech versprach, dorthin einen Kontakt herzustellen.

Hillinger überbietet Rohla

Auch Tech-Experte Gschwandtner bot seine Hilfe an, etwa beim Aufsetzen einer Homepage. Rohla platzte dann plötzlich mit einem 50.000 Euro Angebot für 25,1 Prozent heraus. Haselsteiner meinte kurz danach, Auer brauche kein weiteres Angebot. Was aber Hillinger nicht störte, der seinen Kollegen zu überbot: 70.000 Euro für 25,1 Prozent.

Ein Wein-Experte in Geberlaune

Unmittelbar danach lud der Winzer den Nachhaltigkeitsexperten ein, mitzumachen. Dieser fragte, warum Hillinger das Angebot erhöht habe? Des Winzers überraschende Antwort lautete: “Er (Anm. Auer) als Jungunternehmer kann das Geld gebrauchen und wir können es uns leisten”.

Ein Viertel der Firma für schnelles Wachstum

Dem Gründer allerdings war die prozentuelle Forderung zu hoch. Daraufhin argumentierte Hillinger die Vorteile eines schnellen Wachstums mit ihrer Hilfe, die die Abgabe eines Viertels des Unternehmens mehr als wett machen würden.

Bist ein Tiroler, bist … stur?

Auch Gschwandtner riet zum Angebot beider Investoren, da noch unglaublich viel Arbeit auf Auer zukommen würde. Da wäre die Expertise von Rohla und Hillinger eine gute Grundlage. Haselsteiner indes warnte die Juroren, je mehr sie den Gründer bearbeiten würden, desto sturer würde er werden: “Er ist nämlich Tiroler”, sagte er. Allerdings sei es nicht die beste Idee, so eine Unternehmung alleine anzugehen.

“Cojones” bei “2 Minuten 2 Millionen”

Nach schwerem Ringen mit sich lehnte der stolze Gründer ab. Maximal zehn Prozent Abgabe war seine Maxime gewesen, an die sich Auer bis zum Schluss hielt. “Der Bursche hat Cojones”, schwärmte Rohla beim Abschied. Kein Deal für Feuerwasser.

Schoko-Christkind statt Schoko-Weihnachtsmann

Wolfgang Mitterbäck möchte mit seinem Schoko-Christkind die Tradition und süße Erinnerungen festhalten und gießt Schokolade in Christkind-Form. Alles in einer 3D-Aluminium-Verpackung, die passgenau angefertigt ist. Vorder- und Rückseite sind dabei individuell bedruck- und gestaltbar. Für sein bisher einzigartiges Produkt forderte der Gründer 50.000 Euro für 25,1 Prozent.

Zu wenig Gewinn

Dem Gründer war bewusst, dass es sich bei seiner FairTrade-Schokolade um ein Saisonprodukt handelt und man wenig Zeit hat, das Produkt an den Mann zu bringen. Die Verpackung dafür kommt aus Deutschland, von einem Hersteller, der sich dieses Verfahren patentieren hat lassen. Rohla bezeichnete die Gewinnspanne bei Produktionskosten von 1,80 Euro und einem Verkaufspreis von 3,29 Euro für 150 Gramm als ziemlich gering.

 Hillinger, Gschwandtner, Schneider, Haselsteiner, Rohla, Kuntke, Zech, REWE, Startup
(c) Puls 4 / Gerry Frank – Wolfgang Mitterbäck möchte mit seinem Startup Schoko-Christkind die Vorherrschaft des Weihnachtsmannes im Supermarkt beenden.

Branding als Chance

Zuhörer erfuhren in Folge, dass übliche Weihnachtschokolade-Produkte bei der Verpackung auf die Wickeltechnik zurückgreifen, während sich das Schoko-Christkind der Bördeltechnik (Verbindungstechnik in der Blechverarbeitung) bedient. Dies hätte den Vorteil, alle möglichen Verpackungen “branden” und mit Logos versehen zu können, so der Gründer.

Österreichische Spezialität fördern?

Für Hillinger war es dennoch kein Investment-Case. Der Winzer tat sich schwer, abzusagen, sah aber keine Chancen auf Erfolg. Haselsteiner schlug vor, dass alle Juroren in Kooperation fünfmal 6000 Euro anbieten, um eine österreichische Spezialität zu befördern. Dies stieß jedoch auf wenig Gegenliebe: “Geh bitte, na”, sagte Schneider und auch Gschwandtner meinte, er glaube nicht an die Idee.

Auch Emotionen zulassen

Als die Stimmung im Studio relativ unangenehm wurde, löste sie der Bau-Tycoon auf und bot dem Gründer 30.000 Euro als Darlehen. Haselsteiner war schon am Weg Hände zu schütteln, als Rohla meinte, er würde auch gerne noch etwas sagen. Der Nachhaltigkeitsexperte empfand das Projekt “nicht allzu fern der Profitabilität” und manchmal müsse man Emotionen auch zulassen. Weihnachtsmänner würden ihn zudem nerven. So teilten sich zwei Investoren das Darlehen. Erfolg für’s Schoko-Christkind.

GA Shake: Hohe Bewertung für Trinkflasche

Den vorletzten Auftritt bei “2 Minuten 2 Millionen” hatte Gazwan Avakhti mit seinem GA Shake. Hierbei handelt es sich um eine Multifunktions-Trinkflasche mit Features wie etwa einer Smartphone- oder Kreditkarten-Halterung und einem Magneten, mit dem man die Flasche an metallischen Geräten befestigen kann. Das Produkt lässt sich online individuell gestalten. Der Gründer forderte 300.000 Euro für 15 Prozent Beteiligung.

Über eine halbe Million Umsatz

Gschwandtner meinte, er verstehe die Problemlösung des Gründers, er hätte beim Trainieren ähnliche Probleme mit dem Ablegen von Dingen im Fitnesscenter. Bisher hat das Startup einen Umsatz von 550.000 Euro im ersten Jahr gemacht und sei kurz davor, das Patent auf das Produkt zu erhalten.

Kopfsache bei “2 Minuten 2 Millionen”

Als der Gründer die Trinkflaschen zur näheren Inspektion verteilte, geschah ein Unglück. Ex-Politiker Haselsteiner hatte ein Problem mit dem schwarzen GA Shaker und verlangte eine andere Farbe. Als ihn auch weiß wenig zufriedenstellte und er die pinkfarbene Flasche erhielt, entledigte er sich des ersten Trinkbehältnisses in Richtung Hillinger und traf Katharina Schneider am Kopf.

2 Minuten 2 Millionen, Martin Rohla, Leo Hillinger, Katharina Scheider, Hans Peter Haselsteiner, Florian Gschwandtner
(c) Puls 4 / Gerry Frank – Gazwan Avakhti konnte mit seiner Multifunktions-Trinkflasche die Investoren sichtlich beeindrucken.

Nach unbeabsichtigter Flaschen-Attacke: eine Beule und ein Handkuss

Da aber Haselsteiner ein Gentleman der alten Schule ist, ging er sofort mit Handkuss auf ein Knie und bat um Vergebung für die Flaschen-Attacke. “Die wird aber groß, die Beule”, meinte Rohla, während die Investorin hoffte, die “Maske” könne die Verletzung kaschieren.

Kunden gewonnen

Als es dann wieder um das Produkt ging, erklärte der Gründer, dass beim GA Shaker eine Metallplatte als Gegenstück dabei sei, die man in der Hülle beim Smartphone anbringen müssen, damit es auch hält. Rohla als passionierter Fitness-Verweigerer zog sich als erster zurück. Haselsteiner würde ein Investment erst erwägen, wenn das Patent durchgeht, sagt er. Er würde aber gerne GA Shaker mit dem STRABAG—Logo versehen und Kunde werden.

Verhandlungssache bei “2 Minuten 2 Millionen”

Hillinger war die Bewertung “zu gefährlich”, während Schneider meinte, sie sehe das Produkt nicht bei Mediashop. Gschwandtner dachte hingegen bereits an Erweiterungen wie “Wireless Charging” und bot 100.000 Euro für zehn Prozent, falls das Patent durchgeht. Haselsteiner und Hillinger würden sich mit dieser Offerte anschließen, wie sie unmittelbar danach erklärten. Avakhti jedoch kam mit einem Gegenangebot zurück: 150.000 Euro für zehn Prozent. Die Juroren kamen ihm auf 120.000 Euro entgegen. Deal für GA Shaker.

Monkee: Financial Health bei “2 Minuten 2 Millionen”

Die letzten bei “2 Minuten 2 Millionen” waren Martin Granig und Christian Schneider von Monkee Rocks. Das Duo hat eine App entwickelt, die Menschen beim Sparen helfen soll. Dabei steht der Begriff “financial health” im Vordergrund, wie der brutkasten berichtete. Die Forderung der Gründer: 400.000 Euro für zehn  Prozent Firmenanteile.

Instant Gratification

Um Menschen dazu zu motivieren, dem Drang nach “Instant Gratification” zu widerstehen und mehr Geld für die Zukunft zu sparen, hat das Monkee-Team in der App vier Elemente miteinander vereint. Erstens: Der Nutzer ist befähigt, konkrete Ziele selbst zu definieren. Hier unterstützt Monkee durch Vorschläge, die Ziele von “ähnlichen” Usern aufzeigen.

Partnerbank hinter dem Startup

Beim zweiten Element von Monkee, das beim Rücklagen-Bilden helfen soll, handelt es sich um ein Interface, mit dem auch Kleinbeträge im Alltag mit zwei Klicks gespart werden können. “Es muss in der App nur einmal das bestehende Konto (Anm.: von jeder Bank möglich) angebunden werden. Jeder Sparbeitrag wir anschließend bei unserer Partnerbank sicher für den Nutzer verwahrt”, erklärt Schneider.

 Hillinger, Gschwandtner, Schneider, Haselsteiner, Rohla, Kuntke, Zech, REWE, Startup
(c) Puls 4 / Gerry Frank – Monkee Rocks von Martin Granig und Christian Schneider musste sich harte Kritik gefallen lassen.

Finanzcoach

Element Nummer 3, der Finanzcoach, soll helfen, Gewohnheiten zu formen, um kontinuierlich für die gesetzten Ziele zu sparen. Dabei bricht die App längerfristige Ziele auf Wochen-Ziele herunter und versucht durch Erinnerungen, Feedback zum Sparerfolg oder “Call-to-Actions” bei der Erreichung dieser kleineren Ziele zu unterstützen. Der Algorithmus lerne zudem mit der Zeit wann und wie der Nutzer erreicht werden müsse, um die Wahrscheinlichkeit für einen Sparbetrag zu erhöhen.

Gemeinsam Sparen

Der letzte und vierte Punkt des Element-Pakets zur Spar-Motivation lautet Social Saving. Hier können mit Monkee Familienmitglieder oder Freunde dazu eingeladen werden, einzelne Sparziele mit kleinen Beiträgen zu unterstützen, oder gemeinsam für ein Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk zusammenzulegen. Die Basis-Version der App ist kostenlos.

Ein kritischer Investor

Besonders Martin Rohla ging kritisch mit dem FinTech um. Er verstand anfänglich das Konzept des Unternehmens nicht; auch die Bewertung mit bisher 4000 Usern stieß manchem Juror schwer auf. Der Nachhaltigkeitsexperte ging als erster ziemlich verärgert.

Ein Sparverein 2.0?

Winzer Leo Hillinger hingegen kannte sich in diesem Bereich aus und wusste, dass es Konkurrenz gibt. Haselsteiner verglich die Technologie mit einem Sparverein. Beide Juroren verabschiedeten sich als potentielle Investoren. Auch Schneider ging aufgrund der Bewertung.

Auftritt ging daneben

Florian Gschwandtner kannte ähnliche Modelle aus den USA und verstand die Idee der Gründer. Allerdings meinte er, das Duo hätte den Pitch ein wenig “verhaut”. Man müsse so eine hohe Bewertung auf den Punkt genau erklären und darlegen, wie der Business-Plan für die nächste Zeit aussehe, um sie zu rechtfertigen. Auch er stieg aus. Kein Deal für Monkee.


⇒ Lite Soil

⇒ Feuerwasser

⇒ GA Shaker

⇒ Schoko-Christkind

⇒ Monkee

⇒ PULS 4/2min2mio

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Logo von OpenAI
Foto: Adobe Stock

Wenn OpenAI neue Dinge ankündigt, hört die KI-Szene hin. Klar, nicht jede Ankündigung des US-Unternehmens in den vergangenen zwei Jahren hatte dieselbe Tragweite wie jene vom 30. November 2022, als OpenAI den Start eines Chatbots namens ChatGPT verlautbaren ließ. Aber potenziell könnte jede Mitteilung des Unternehmens rund um CEO Sam Altman bahnbrechend sein. Kein Wunder also, dass es für Aufsehen sorgte, als OpenAI Anfang Dezember verlautbarte, zwölf Tage hintereinander neue Dinge vorzustellen.

Schon in der Ankündigung hatte Altman darauf hingewiesen, dass es neben größeren auch kleinere Neuigkeiten sein würden, die OpenAI liefern würde. So kam es dann auch: Zugang zu ChatGPT über WhatsApp oder die Integration in Apple Intelligence waren eher in die zweite Kategorie einzuordnen. Daneben veröffentlichte OpenAI aber auch das neue Modell o1 für ChatGPT – oder Sora, ein Tool zur Videoerstellung.

Den größten Widerhall in der KI-Szene fand allerdings die Ankündigung am letzten der zwölf Tage. Am vergangenen Freitagabend stellte OpenAI sein neues Modell o3 vor. Wichtig dabei: Das Modell ist noch nicht öffentlich zugänglich. OpenAI stellte zunächst einmal nur vor, wie das Modell in unterschiedlichen KI-Benchmarks abschnitt. Aber diese Ergebnisse hatten es in sich.

o3 zeigt starke Performance bei AGI-Benchmark

Vielbeachtet wurde dabei vor allem die Benchmark namens ARC-AGI (Abstraction and Reasoning Corpus for Artificial General Intelligence), bei der zwei Varianten des o3-Modells deutlich bessere Ergebnisse erzielten als die bisher führenden o1-Modelle. Das Ziel von ARC-AGI ist es zu messen, wie sich eine KI im Umgang mit ihr unbekannten Aufgaben schlägt.

Wie die O3-Modelle verglichen mit anderen OpenAI-Modellen abschneiden // Grafik: ARC Prize

Es gibt unterschiedliche Definitionen von AGI. Die meisten davon verstehen AGI aber als ein System, das sämtliche intellektuellen Aufgaben mindestens so gut oder besser als ein Mensch erledigen kann.

Die ARC-AGI-Benchmark wurde von François Chollet konzipiert. Er definiert AGI als ein System, das “in der Lage ist, effizient neue Fähigkeiten zu erwerben und neuartige Probleme zu lösen, für die es trainiert wurde.”

Eine AGI ist also nicht für eine bestimmte Aufgabe trainiert, sondern kann jegliche Aufgaben übernehmen. Es ist weitgehender Konsens in der KI-Szene, dass solche Systeme noch nicht existieren. OpenAI wurde aber beispielsweise explizit mit dem Ziel gegründet, AGI zu erreichen.

Chollet gehört zu den bekanntesten Namen der internationalen KI-Szene. Er hat die bekannte KI-Library Keras entwickelt und seit einigen Jahren für Google tätig. Dem von ChatGPT ausgelösten Hype rund um generative KI steht Chollet seit Anfang an eher kritisch gegenüber, wie beispielsweise auch dieser brutkasten-Bericht wenige Wochen nach Erscheinen von ChatGPT thematisierte.

o3: “Wir befinden uns auf neuem Terrain”

Umso interessanter ist es, was Chollet nun zu den Ergebnissen des o3-Modells bzw. seiner Varianten zu sagen hat. In einem Blogeintrag attestiert er OpenAI, mit dem Modell einen “bedeutenden Sprung nach vorne” erreicht zu haben.

Die Performance des Modells stelle “einen echten Durchbruch” in der Anpassungsfähigkeit und Verallgemeinerung” von KI-Modellen dar”, wenn es darum gehe, wie sich KI-Modelle an neue Aufgaben anpassen könnten. o3 stelle nicht bloß einen “schrittweisen Fortschritt” dar. Vielmehr befinde man sich auf “neuem Terrain”, das “ernsthafte wissenschaftliche Aufmerksamkeit” erfordere.

Aber es ist schon Artificial General Intelligence (AGI)? Hier schränkt Chollet ein: “o3 scheitert immer noch an einigen sehr einfachen Aufgaben, was auf grundlegende Unterschiede zur menschlichen Intelligenz hinweist”. Dennoch befeuerten die Ergebnisse die Diskussion rund um AGI – und manche Stimmen sahen, anderes als Chollet, mit o3 AGI sogar bereits erreicht.

Selbst wenn dem so wäre, wäre es zum jetzigen Zeitpunkt schwer nachzuprüfen: Denn das Modell ist noch nicht veröffentlicht. Forscher:innen im Bereich der KI-Sicherheit können sich für Zugang vormerken lassen. Wann und zu welchen Konditionen das Modell für Endnutzer:innen zugänglich sein wird, ist aktuell noch unklar. Klar ist allerdings schon jetzt, dass die beeindruckenden Ergebnisse bei der ARC-AGI-Benchmark enorme Rechenressourcen erforderten – und dementsprechend teuer waren.

Reasoning-Modelle

Das o3-Modell ist eine verbesserte Version des o1-Modells, welches OpenAI am 4. Dezember veröffentliche und das zuvor bereits in Preview- und Mini-Varianten für ChatGPT-User:innen zugänglich gewesen war. Dieses Modell unterscheidet sich zu dem im Mai 2024 veröffentlichten GPT4o-Modell insofern, als es auf einen “Reasoning”-Ansatz setzt.

OpenAI bezeichnet GPT4o weiterhin als das “vielseitige, hochintelligente Flagship-Modell”, das für die “meisten Aufgaben” die richtige Wahl sei. Die o1-Modelle wiederum referenziert das Unternehmen als “Reasoning-Modelle, die sich bei komplexen, mehrstufigen Aufgaben auszeichnen”.

Enduser:innen von ChatGPT merken dies in der Nutzung vor allem insofern, als sich die o1-Modelle länger Zeit nehmen, Ergebnisse zu produzieren. Diese Modelle “verbringen mehr Zeit mit Nachdenken, bevor sie reagieren”, wie es OpenAI formuliert. In einigen (aber nicht notwendigerweise in allen) Bereichen liefern sie dann deutlich bessere Ergebnisse als die bisherigen Modelle.


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AI Summaries

„2 Minuten 2 Millionen” Folge 11: Haselsteiner-Flaschen-Attacke auf Schneider

  • Mit Lite-Soil soll das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen ein Ende haben.
  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
  • Das Schoko-Christkind möchte den Weihnachtsmann verdrängen.
  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik

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Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

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  • Mit Lite-Soil soll das Austrocknen oder Überwässern von Pflanzen ein Ende haben.
  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
  • Das Schoko-Christkind möchte den Weihnachtsmann verdrängen.
  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik

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  •  Martin Auers Startup Feuerwasser zu Anfang noch ohne Bewertung.
  • GA Shaker als moderne Fitness-Center-Halterung aus der man trinken kann.
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  • Monkee Rocks möchte die finanzielle Gesundheit der User verbessern und erntet Kritik

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