21.11.2018

primeCrowd: knapp 1 Mio. Euro Investment für das Startup-Investoren-Netzwerk

22 neue Gesellschafter und eine Million Euro frisches Kapital: Mit dem Investment möchte das Startup-Investoren Netzwerk primeCrowd seine Marktstellung in Österreich ausbauen und die Expansion nach Deutschland weiter vorantreiben. Doch auch das Portfolio möchte man erweitern.
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primeCrowd erhält durch ein Investment von 22 Gesellschaftern knapp eine Million Euro Kapital.
(c) primeCrowd.

Erst vor kurzem machte primeCrowd von sich reden, als das österreichische Startup-Investoren-Netzwerk die Expansion nach Deutschland bekanntgab – derbrutkasten berichtete. Man eröffnete bereits hierzu ein Büro und München und schloss Partnerschaften mit Q·Advisers und QC·Partners. Das Netzwerk, das bereits eine Vielzahl von Investments für Startups, wie z.B. Orderlion und myVeeta, auf die Beine gestellt hat, holt sich nun selbst ein Investment. Das Netzwerk beschloss eine Kapitalerhöhung von knapp einer Million Euro.

primeCrowd: ca. 1 Million Euro Investment und 22 neue Gesellschafter

Durch das Investment sind nun 22 neue Gesellschafter bei primeCrowd mit an Bord. Darunter sind Rainer Diera (MCT Diera  – bereits investiert in Stratact), Günter Maier (MG Energy+), Christoph Martin (von einem internationalen Private Equity Fonds –  bereits investiert in Orderlion), Konrad Kreid (Sportnahrung – bereits investiert in Domonda und iDwell) sowie der erfolgreiche Pokerspieler Fedor Holz. Das frische Kapital der neuen Gesellschafter soll vor allem in den Marktausbau in Österreich sowie in die weitere Expansion nach Deutschland fließen.

“Beteiligungen im Wert von über sieben Millionen Euro”

Markus Kainz, Gründer und CEO von primeCrowd bilanziert: „Wir haben vor drei Jahren mit 20 Investoren begonnen und das Netzwerk seither, über die Landesgrenzen hinaus, auf 1000 Investoren erweitert. Dadurch konnten wir bereits 18 Startups erfolgreich mit Kapital ausstatten bzw. Beteiligungen im Wert von über sieben Millionen Euro ermöglichen.“ Diesen Erfolgskurs möchte man weiterführen und in andere Länder tragen. Die Expansion nach Deutschland war hier nur der erste Schritt. Denn parallel dazu sind die Weichen für eine Expansion in die Schweiz bereits gestellt.

primeCrowd plant Erweiterung des Portfolios

Doch nicht nur geographisch möchte sich primeCrowd weiterentwickeln. Das Investoren-Startup-Netzwerk ist längst ein eigenes Ökosystem geworden, das Startups, Investoren, Corporates, Inkubatoren und Akzeleratoren miteinander vereint. Mit einem zunehmend größer werdenden Team erweitert das Netzwerk sukzessive sein Portfolio. In Zukunft möchte es – über early und seed stages hinaus – sämtliche Investitionsphasen von Growth bzw. Series A, B, C bis hin zu Exits, begleiten. Im Rahmen dessen ist primeCROWD auch für neue Partnerschaften offen.

Über primeCrowd

primeCrowd ist ein österreichisches Startup-Investoren-Netzwerk. Das Unternehmen vernetzt Investoren mit ausgewählten Startups und begleitet sie während des gesamten Investitionsprozesses. primeCrowd wurde im Dezember 2015 in Wien gegründet und expandierte im November 2018 nach München. In Österreich umfasst das Netzwerk aktuell über 800 Investoren, die bisher Beteiligungen in der Höhe von über sieben Millionen Euro finanziert haben. Ab 10.000 Euro können sich Investoren direkt an Jungunternehmen beteiligen. Die Finanzierungsquote von in Betracht gezogenen Projekten liegt bei über 80 Prozent.


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Wirtschaft Konjunktur wachstum
(c) Envato

Schlechte Nachrichten für die heimische Wirtschaft: Österreich erholt sich von der Rezession der Jahre 2023 und 2024 nur schleppend. Im internationalen Vergleich verliert das Land zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit, und die Wirtschaftsleistung nimmt ab. Was sind die Ursachen und wie kann man dem entgegenwirken?

Schwacher Wirtschaftsstandort Österreich

Der heute vorgestellte Österreichische Infrastrukturreport 2025 verdeutlicht, dass Unternehmer:innen vermehrt Zweifel am Wirtschaftsstandort Österreich haben. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) der befragten Unternehmen, die grundsätzlich die Möglichkeit hätten, ihren Betrieb ins Ausland zu verlagern, haben aufgrund der aktuellen Lage bereits darüber nachgedacht, diesen Schritt zu gehen.

Gründe dafür seien laut der repräsentativen Umfrage die hohe Steuer- und Abgabenlast (57 Prozent), der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften (41 Prozent), hohe Energiepreise (34 Prozent) sowie die generelle Teuerung und Überbürokratisierung (30 Prozent).

Österreich wächst schwächer im EU-Vergleich

Österreich büßte in den letzten beiden Jahren durch die Covid-Pandemie, die Energiepreiskrise und die Rezession erheblich an Wertschöpfung ein. Laut einer mittelfristigen Prognose der WIFO wird der österreichische Real-BIP von 2025 bis 2029 jährlich nur um etwa 1,25 Prozent wachsen – und damit 0,2 Prozentpunkte schwächer als der Durchschnitt im Euro-Raum. Die Prognose basiert auf einem kontrafaktischen Szenario ohne Krisen und ohne Rezession.

Der Grund dafür ist der Rückgang der Wettbewerbsfähigkeit, was sich auch im internationalen Ranking der Lausanner Wirtschaftshochschule IMD zeigt. Österreich, das 2020 noch Platz 16 belegte, ist in diesem Jahr auf Rang 26 von insgesamt 67 Ländern abgerutscht.

Im Kampf um Investitionen stehen die EU-Länder allerdings dynamischeren Wirtschaftsräumen gegenüber. David Ungar-Klein, Autor des Infrastrukturreports, betont: „Das jährliche BIP-Wachstum der Brics-Staaten ist achtmal so hoch wie das der EU, die Nafta-Staaten wachsen fünfmal so schnell”. Entscheidend für potenzielle Investor:innen seien nicht nur steuerliche Anreize, Rechtssicherheit und die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte, sondern auch die Infrastruktur – insbesondere die digitalen Anbindungen.

Ausbau der digitalen Infrastruktur könnte 90 Mrd. Euro einbringen

Die Infrastruktur wird als entscheidender Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes angesehen. Der Infrastrukturreport schätzt sogar, dass ein Ausbau der digitalen Infrastruktur in Österreich ein Produktivitätswachstum von rund 90 Milliarden Euro bewirken könnte. Laut Katharina Reinwald, Co-Autorin des Reports, seien Investitionen in die Infrastruktur daher der „stärkste Hebel der Standortpolitik für mehr Produktivität”.

Um die Wettbewerbsfähigkeit österreichischer Unternehmen und den Wohlstand langfristig zu sichern, müsse „die Digitalisierung und der Ausbau der Energieinfrastruktur […] höchste Priorität genießen“, betont Ökonom Andreas Reinstaller vom Produktivitätsrat der Nationalbank.

Der Report fordert daher die Entwicklung einer umfassenden „Standort- und Infrastrukturstrategie 2040“ nach dem Vorbild der Schweiz, die zentrale Bereiche wie Energie, Verkehr und digitale Infrastrukturen abdeckt.

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