29.03.2019

0bsnetwork: Das Wiener Startup, das Blockchain ohne Bullshit verspricht

Die Zeichenkombination "0bs" in 0bsnetwork steht für "Zero Bullshit". Das Wiener Blockchain-Startup will eine schnellere, finanziell besser planbare und einfacher zu handhabende Alternative zu Ethereum bieten. Wir sprachen mit Gründer Srdjan Kupresanin.
/artikel/0bsnetwork-blockchain-ohne-bullshit
0bsnetwork: Gründer Srdjan Kupresanin
(c) 0bsnetwork: Gründer Srdjan Kupresanin

“Unser Claim ‘Zero Bullshit’ im Namen ist eine klare Referenz auf 95 Prozent dessen, was im Blockchain-Bereich gesagt wird”, sagt Srdjan Kupresanin, Gründer des Wiener Startups 0bsnetwork. Der Founder ließ eine Karriere im Finanzbereich, unter anderem bei Raiffeisen Investment und als Berater des serbischen Premierministers hinter sich, um in einem denkbar umkämpften Feld sein Glück zu versuchen. Er will mit 0bsnetwork, dessen Mainnet im Februar live ging, eine Alternative zur alles dominierenden Ethereum-Plattform bieten. Es ist eine Ansage, mit der schon viele gescheitert sind – und hinter der überproportional oft eben genau das Eine steckt: Bullshit.

+++ 4. April: der brutkasten Meetup #blockchain +++

Keine Smart Contracts

Was also macht 0bsnetwork anders? “In der Arbeit mit unserer Lösung ist der herausragendste Unterschied zu Ethereum, dass man bei uns nicht auf Smart Contracts angewiesen ist”, erklärt Kupresanin. Diese wären auf der Plattform zwar möglich, aber nicht notwendig, um eine Anwendung zu erstellen. Die eigenständige Blockchain, die auf Open Source-Komponenten der Waves Platform basiert, sei daher zum ersten wesentlich leichter zu bedienen. “Ein Senior Developer aus einer der gängigen Programmiersprachen kann innerhalb eines Nachmittags soweit sein, eine einfache Anwendung im 0bsnetwork bauen zu können. Weniger erfahrene Coder brauchen vielleicht ein paar Tage”, sagt Kupresanin. Durch diese Einfachheit verringere sich zum zweiten die Fehleranfälligkeit.

Proof of Stake-Konzept

Auch Tokens, die im 0bsnetwork kreiert werden, laufen nicht über Smart Contracts. “Sie lassen sich von unseren Kunden mit ein paar Clicks erstellen”, erklärt Kupresanin. Technisch seien sie dem Plattform-eigenen ZBS Coin aber gleichgestellt – im Gegensatz zu ERC20-Tokens auf der Ethereum Blockchain. Einzig zur Bezahlung der Gebühren im Netzwerk brauche man ZBS Coins. Dort wird zur Verschlüsselung übrigens das Proof of Stake-Konzept genutzt. Es gibt im 0bsnetwork also kein klassisches Mining. Nicht nur deswegen sind die zu entrichtenden Gebühren nicht volatil. Sie werden schlicht mit einem Euro-Betrag fixiert – ein weiterer Unterschied zu Ethereum. Kunden hätten dadurch eine bessere finanzielle Planbarkeit, sagt Kupresanin.

Fixierte Gebühren für Kunden – variable Gebühren für Endkunden

Eine Transaktion über das Netzwerk kostet immer 5 Cent in ZBS Coins, die an die Node Operator im Proof of Stake-Mechanismus fließen. Das ist allerdings nicht zwingenderweise der Preis für den Endkunden. “Ein weiteres Plus für unsere Kunden ist die Möglichkeit variabler Gebühren. Sie legen fest, welche Gebühren ihre User entrichten müssen”, erklärt Srdjan Kupresanin. Denn für unterschiedliche Usecases würden sich verschiedene Gebührenmodelle anbieten. Wenn etwa ein Einzelhändler Token für sein Loyalty-Programm nutze, wolle er vielleicht, dass seine Kunden gar keine Gebühren entrichten. “Auf der anderen Seite kann etwa ein Marktplatz, der über 0bsnetwork läuft, sein ganzes Businessmodell auf den Gebühren aufbauen und sie entsprechend hoch ansetzen”, sagt Kupresanin.

Dezentraler Exchange und Selbstkontrolle

Für diese transaktionsintensiven Modelle will man mit einem dezentralen Exchange mehr Sicherheit bieten. “Unser Exchange matcht nur Kauf- und Verkaufs-Orders. Die Coins kommen also niemals auf unsere Server. Das heißt, sie können auch bei uns nicht gestohlen werden – weder von Hackern, noch von uns selber”, sagt der Gründer. Und noch eine weitere Maßnahme setzt 0bsnetwork in der Selbstkontrolle. “Wir nutzen das System Chainlock der österreichischen Staatsdruckerei, um einen Großteil der existierenden ZBS Coins erstens sicher zu verwahren und zweitens den direkten Zugriff durch das Team zu unterbinden”, erklärt Kupresanin. Diesem Team gehört neben Blockchain-Experte James Hitchcock übrigens unter anderem Krypto-Influencer Robert “Cryptorobby” Schwertner an.

Flexibilität bei Token-Erstellung im 0bsnetwork

Nicht nur über die variablen Gebühren will 0bsnetwork den Kunden viel Flexibilität bieten. “Man kann seinen Token sehr individuell, den Bedürfnissen entsprechend, designen”, sagt Kupresanin. Zwischen Non-Fungible Tokens, also individuellen, nicht austauschbaren Coins etwa für Gaming-Zwecke und Security Tokens, also Coins, die etwa Firmenanteile repräsentieren, sei alles möglich. Bei zweiteren habe man eine weitere Sicherheitsfunktion implementiert. “In vielen Ländern können nur offiziell registrierte Investoren mit Wertpapieren handeln. Einen entsprechenden Filter haben wir bei uns implementiert”, sagt Kupresanin.

100 Transaktionen pro Sekunde

Und diese und andere Trades sollen übrigens auch – wie sollte es anders sein – schneller gehen, als bei Ethereum. Dort sind bekanntlich nur 20 Transaktionen pro Sekunde möglich. “Bei uns sind es im Mainnet derzeit 100. Im Testnet haben wir aber auch schon 1000 erfolgreich getestet. Wir können die Zahl bei Bedarf also noch hinaufschrauben”, sagt der Gründer. Zugleich bestünde die Möglichkeit, über “Massentransaktionen” bis zu 100 Transaktionen in einer abzuwickeln. Dort reduzieren sich die Gebühren übrigens auf 2,5 Cent pro enthaltener Einzeltransaktion.

⇒ Zur offiziellen Page


Testen können Developer das 0bsnetwork übrigens auch kommende Woche am 1. und 2. April beim Blockchain Hackathon in der ÖBB Open Innovation Factory. Der gesamte Hackathon wird auf dem Netzwerk ausgetragen.

Kupresanin wird auch als Speaker beim ANON Blockchain Summit am 2. und 3. April auftreten.

Aktuelle Entwicklungen im Blockchain-Bereich werden auch am brutkasten Meetup #blockchain am 4 April diskutiert.

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
16.12.2024

Single Use Support ernennt Darren Verlenden zum neuen CEO

Das Kufsteiner Scaleup Single Use Support vermeldet einen Wechsel in der Geschäftsführung. Der ehemalige CEO Praxmarer wird zum COO. Auch CCO und zwei Beiräte werden verkündet.
/artikel/single-use-support-ernennt-darren-verlenden-zum-neuen-ceo
16.12.2024

Single Use Support ernennt Darren Verlenden zum neuen CEO

Das Kufsteiner Scaleup Single Use Support vermeldet einen Wechsel in der Geschäftsführung. Der ehemalige CEO Praxmarer wird zum COO. Auch CCO und zwei Beiräte werden verkündet.
/artikel/single-use-support-ernennt-darren-verlenden-zum-neuen-ceo
Christian Praxmarer, ab sofort COO, sowie Darren Verlenden, ab sofort CEO von Single Use Suport (c) Single Use Support

Das 2016 gegründete Tiroler Scaleup Single Use Support entwickelt und erzeugt mechatronische Anlagen für die Pharmaindustrie. Konkret hat sich das Unternehmen der Gründer Johannes Kirchmair und Thomas Wurm auf Komplettlösungen für den Umgang mit Flüssigarzneimitteln spezialisiert. Single Use Support positioniert sich indes als Anbieter von innovativen Flüssigkeitsmanagement- und Kühlkettenlösungen für die biopharmazeutische Industrie.

Mehrheitsübernahme nach Exit-Gerüchten

Gut sieben Jahre nach seiner Gründung stand ein “Milliarden-Exit” im Raum – damals soll der Laborausrüster Sartorius Interesse an einer Übernahme bekundet – brutkasten berichtete. Im Mai dieses Jahres kam schließlich die Botschaft zur Mehrheitsübernahme. Allerdings nicht vom besagten Laborausrüster. Die dänische Novo Holdings übernahm mit 60 Prozent die Mehrheit an Single Use Support – der Kaufpreis wurde nicht genannt.

Nun bekommt das Unternehmen mit Darren Verlenden einen neuen CEO. Zuletzt war Verlenden als Executive Vice President für den Bereich Prozesslösungen bei der Merck KGaA Darmstadt Deutschland tätig. Bisher weist Verlenden über 20 Jahre Erfahrung im Life-Science Bereich vor. In seiner neuen Position soll er für die Wachstumsstrategie und den Ausbau der globalen kommerziellen und operativen Präsenz des Tiroler Scaleups verantwortlich sein.

Verlenden wird CEO, Praxmarer nun COO

“Ich freue mich darauf, einem so talentierten Team beizutreten und Single Use Support dabei zu helfen, die nächste Phase seines Wachstumskurses einzuleiten”, so Verlenden. “Das Portfolio hat einen außergewöhnlichen, differenzierten Wert und eine starke Tradition in der Bereitstellung innovativer Lösungen, die den sich wandelnden Bedürfnissen unserer Kunden gerecht werden.”

Christian Praxmarer, der seit November 2023 als CEO im Kufsteiner Scaleup tätig war, wird als Co-Geschäftsführer und Chief Operating Officer mit Sitz in Kufstein weiterhin “ein wichtiger Teil des Führungsteams” sein, heißt es vom Unternehmen. Gemeinsam soll das Führungsteam daran arbeiten, die Marktposition des Unternehmens zu stärken.

Johan Hueffer, Senior Partner, Principal Investments bei Novo Holdings, dem Mehrheitseigentümer des Scaleups, sagt zum Führungswechsel: “Wir freuen uns, Darren im Single Use Support Team begrüßen zu dürfen. Er ist eine dynamische, globale Führungspersönlichkeit mit hochrelevanter Erfahrung und passt hervorragend in die Single Use Support Organisation.”

Neue CCO und zwei neue Beiräte

Zusätzlich zur Ernennung des neuen CEOs hat Single Use Support sein Führungsteam mit Ulrike Lemke als Chief Commercial Officer (CCO) verstärkt. Lemke war zuvor in leitenden Positionen im Bereich Handel und Produktion bei Lonza, Sartorius und zuletzt bei Recipharm tätig.

Darüber hinaus wurden zwei leitende unabhängige Direktoren in den Beirat von Single Use Support berufen. Meeta Gulyani, die über Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Strategie und M&A in der Pharma- und Life-Science-Industrie verfügt, sowie Stefan Stoffel, der über Kenntnisse und Erfahrung in den Bereichen Betrieb und Produktion in der Bioprozessindustrie verfügt. Beide werden künftig als Beiräte von Single Use Support fungieren.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

0bsnetwork: Das Wiener Startup, das Blockchain ohne Bullshit verspricht

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

0bsnetwork: Das Wiener Startup, das Blockchain ohne Bullshit verspricht

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

0bsnetwork: Das Wiener Startup, das Blockchain ohne Bullshit verspricht

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

0bsnetwork: Das Wiener Startup, das Blockchain ohne Bullshit verspricht

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

0bsnetwork: Das Wiener Startup, das Blockchain ohne Bullshit verspricht

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

0bsnetwork: Das Wiener Startup, das Blockchain ohne Bullshit verspricht

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

0bsnetwork: Das Wiener Startup, das Blockchain ohne Bullshit verspricht

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

0bsnetwork: Das Wiener Startup, das Blockchain ohne Bullshit verspricht

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

0bsnetwork: Das Wiener Startup, das Blockchain ohne Bullshit verspricht