31.10.2022

App-Business: Fünf Mythen und ihre Auflösung

Apps bieten für Startups, KMU und Einzelunternehmer:innen große Geschäftschancen – auch im kleinen Stil. Das meint Paul Dyrek, CEO von deineseite.at und entlarvt die oft fatalen und teuren Irrtümer im App-Business.
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Apps, Mythen über Apps, wie mit App Geld verdienen, wie mit Apps Geld verdienen
(c) DeineSeite.at - Paul Dyrek, CEO der App-Entwicklungs-Agentur und des Startup-Accelerators deineseite.at

Sie helfen uns beim Aufwachen, beim Kochen, bei ToDos, bei der Freizeitplanung, bei Fitness, beim Steuern von Smart Home und bei Finanzen: Die App ist aus dem Alltag längst nicht mehr wegzudenken.

App-Downloads 2021: 140 Milliarden Mal

Im Jahr 2021 wurden weltweit rund 140 Milliarden Apps heruntergeladen. (2019: 120 Mrd. Downloads). Der durch Apps generierte Umsatz stieg im Jahr 2021 global um 20 Prozent auf 135 Milliarden US-Dollar.

Mit Apps verbinden viele Unicorns mit millionenschweren Exits. Laut Paul Dyrek, Gründer und CEO der App-Entwicklungs- und Digitalagentur deineseite.at, bieten jedoch Apps gerade für kleine Unternehmen, Startups und sogar für EPUs enormes Potenzial.

Der Founder berät gemeinsam mit seinem Team diese Zielgruppen bei der App-Umsetzung und ist auch als Business Angel und Erstinvestor tätig.

“Immer wieder kommen Leute mit Ideen zu Apps zu mir – manches ist sinnlos oder nicht unternehmerisch gedacht”, sagt er. Und weiß mit seiner Erfahrung, dass sich um das App-Business einige Mythen und Irrtümer ranken, mit denen er aufräumen will.

Mythos 1: Für eine App brauchst du einen Groß-Investor

Viele Apps stammen von kleineren Entwicklerstudios oder kleinen Unternehmen – und die seltensten davon seien mit millionenschweren Investments gesegnet. Paul Dyrek hat eine Studie unter seinen rund 250 App-Kund:innen durchgeführt.

Die Ergebnisse: Nur fünf Prozent haben einen Investor an Bord. Im Schnitt setzen jene, die vor zwei Jahren mit ihrer App gestartet haben, 9.255 Euro im Monat um, Apps mit Start vor drei Jahren liegen bei 17.950 Euro Monatsumsatz.

Die Kosten für die App-Entwicklung betragen im Schnitt 30.000 Euro, aber: “Spätestens nach zwölf Monaten haben sich die Kosten amortisiert. Wir hatten auch schon Kund:innen mit nur 7.000 Euro Kosten”, sagt Dyrek.

Groß-Investoren würden oft Millionen in vielversprechende App-Startups stecken – vor allem in ein globales Rollout und Marketing, weiß er.

Und sagt: “Diesen Return on Investment müssen die Startups erst erwirtschaften – das erzeugt viel Druck. Gleichzeitig geben sie Unternehmensanteile und Entscheidungsmacht an Investoren ab. Aber, man benötigt kein Mega-Investment, sondern vor allem ein fundiertes Geschäftsmodell.”

Dyrek selbst investiert bis zu 50.000 Euro in seine App-Kunden, wenn die Geschäftsidee lohnend scheint. “Wir prüfen jede App-Idee auf Herz und Nieren und entwickeln mit unseren Kund:innen das passende Geschäftsmodell dazu – das kann auch von der Ursprungsidee abweichen”, sagt er.

Mythos 2: Eine App ist ein Geschäftsmodell

Laut Dyrek herrscht hier Verwechslungsgefahr: “Eine App allein ist noch kein Geschäftsmodell, sondern hat das Potenzial, eines zu werden”, sagt er. “Unser Smartphone ist inzwischen längst ein erweiterter Körperteil, eine App muss sich also intuitiv und natürlich in den Lebensalltag einfügen”,

Ansätze zur Umsatzgenerierung gebe es verschiedene. Über die End-User selbst lasse sich eher kein Geld verdienen, meint er.

“Wir wurden so sozialisiert, dass Apps prinzipiell kostenlos sind“, weiß der App-Experte und favorisiert prinzipiell das Freemium-Modell, also eine kostenlose App mit In-App Käufen: “Zusätzlicher Umsatz kann über Sponsoren und Kooperationspartner etwa via Affiliate-Marketing kommen.”

Mythos 3: Eine App rentiert sich erst mit Millionen User:innen

Sofort mehrere Sprachen und ein internationales Rollout? Das sei Dyrek nach anfangs nicht nötig. “Viele Apps bauen künstliche User-Blasen auf – mit Millionen Usern, die gar keinen Bedarf haben und bald wieder abspringen. Das sind Riesensterne, die rasch verglühen. Dann hat man womöglich sehr viel Geld in Personal und Standorte investiert”, so der studierte Astrophysiker.

Er ergänzt: “Apps beziehen sich meist auf bestimmte Communities – und die findet man immer auch regional. Es ist oft besser, mit einer Region zu starten und nach und nach auf andere auszuweiten, als zu breit zu streuen”, rät er. “Auch Apps, die Nischen-Interessen bedienen, können sehr lohnend sein. Dann bringt man es zwar nur auf wenige hundert oder tausend User, aber immerhin auch auf mehrere tausend Euro Umsatz im Monat mit nur wenigen Stunden Aufwand – das ist für Einzelunternehmer:innen besonders spannend.”

Mythos 4: Für den Start braucht man eine klare Zielgruppe

Zu Dyrek würden auch angehende Startups kommen, die das gegenteilige Problem haben: Statt auf die globale Masse zu setzen, würden sie ihre Zielgruppe zu eng fassen. Er rät dazu, die App am Markt früh zu testen und die Zielgruppe nach und nach zu adaptieren.

“Die ideale Zielgruppe kristallisiert sich in der Regel im Laufe des ersten Jahres heraus“, weiß er.

Mythos 5: Für den Start brauchst du ein Team

Allen Einzelunternehmer:innen, die glauben, dass sie erstmal in ein Team investieren müssten, gibt Paul Dyrek Entwarnung. Die Wartung der App kann man an das Entwicklerteam auslagern. Ansonsten sei nicht viel Aufwand vonnöten.

“Ich rate dazu, sich punktuell Freelancer für Marketingzwecke zu suchen, aber auch viel über Kooperationspartner abzuwickeln”, sagt Dyrek. Darum, so der App-Experte abschließend, seien besonders Nischen-Apps spannende Einkommensquellen für Einzelunternehmer:innen.

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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