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Heute startete der ICO (Initial Coin Offering) des Krypto-Startups Cointed – der Brutkasten berichtete im Vorfeld. Cointed hatte 2014 in Kufstein/Tirol gestartet. Der Token Sale wird aber vom nunmehrigen Mutterunternehmen, der Cointed Ltd. in Hong Kong durchgeführt. Die österreichische Cointed GmbH., die nach wie vor im Besitz der Cointed-Krypto-ATMs in Europa und der Mining-Rigs in Österreich und Schweden ist, ist formell ein Tochterunternehmen. Bei der Mutter in Hong Kong sind die vier österreichischen Gründer als “Assistant Manager” angegeben, über denen ein General Manager und ein Regional Manager stehen.
+++ Cointed: Krypto-Startup will sich mit ICO 140 Mio US-Dollar holen +++
Betrugsvorwürfe im Community-Forum
Diese Firmenstruktur und einige Angaben des Startups, die im ICO-Whitepaper gemacht wurden, führten nun zu Vorwürfen innerhalb der Krypto-Community, es handle sich bei Cointed ICO um Betrug. Diese schlagen sich auch in der bisherigen Bilanz des ICO nieder: Gerade einmal 80 Ether, rund 24.000 US-Dollar ergibt die Online-Abfrage für den ICO nach 12 Stunden. Konkret hatte das Startup etwa eine Entwicklungs-Kooperation mit dem weltweit bekanntesten Grafikkartenproduzenten Nvidia angegeben, behauptet im Forum zum ICO aber, über diese nicht sprechen zu dürfen und nun zu “versuchen, eine Art Beweis dafür” zu erbringen.
Falsche Zahlen?
Im Forum werden auch die von Cointed angegebenen Umsatzzahlen für die vergangenen zwei Jahre, etwa 25 Millionen im Jahr 2016, angezweifelt. Tatsächlich sind diese Zahlen, zumindest für das österreichische Unternehmen, anhand öffentlich einsehbarer Quellen nicht nachvollziehbar. Auch die Anzahl der betriebenen Krypto-ATMS, die im Whitepaper mit “über 100” angegeben ist, wird angezweifelt. Von Cointed selber werden auf der Homepage deutlich weniger gelistet.
Ehemaliger Geschäftspartner bringt massive Vorwürfe
Schwere Vorwürfe kommen auch vom weltweit größten Produzenten für Bitcoin ATMs, General Bytes aus Prag, einem langjährigen Geschäftspartner. So habe Cointed die Automaten des Unternehmens gegenüber Kunden für selbstproduzierte Geräte ausgegeben. Cointed verspreche, illustriert mit Bildern von General Bytes-Geräten, seinen Kunden Features, die diese Geräte gar nicht haben. Zudem würde das Startup, trotz einer Klausel im Vertrag, die das verbiete, an eigenen ATMs arbeiten. “We preceive your ICO as scam activity” heißt es in einem offenen Brief an Cointed sehr deutlich.
Beschwichtigung und Gegenangriff
Das Startup mit Tiroler Wurzeln versucht indessen im Forum zu beschwichtigen und die Vorwürfe der Community zu beantworten. So gab es bereits eine ausführliche Stellungnahme zum Angriff von General Bytes und Antworten auf diverse kritische User-Fragen. Cointed fährt dabei einen Gegenangriff: Man entwickle tatsächlich einen eigenen Krypto-ATM, da vorhandene Produkte nicht befriedigend seien. General Bytes komme scheinbar nicht damit zurecht, nun Konkurrenz zu bekommen. Man habe vertragliche Vereinbarungen mit dem tschechischen Unternehmen sogar übererfüllt, indem man etwa keine Automaten in Ländern aufgestellt habe, die von General Bytes nicht gewünscht waren. Kritischen Usern begegnet man im ICO-Forum betont freundlich und verspricht, die gewünschten Informationen und Beweise, soweit möglich zu erbringen.