30.01.2020

Tesla-Quartalszahlen: Elon Musk treibt die Branche weiter vor sich her

Wie schon mit jenen des dritten Vorjahresquartals übertrifft Tesla auch mit den Quartalszahlen für das vierte Jahresviertel die Erwartungen. Entscheidender als die immer noch vergleichsweise mäßigen Gewinne sind die Produktionszahlen und die Geschwindigkeit, mit der man vorankommt.
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Tesla - Tesla-Quartalszahlen
(c) Tesla: Modell 3

Zum zweiten Mal in Folge konnte Tesla gestern mit der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen die Anleger positiv überraschen. Die Aktie, die sich ohnehin bereits im Höhenflug befindet – der brutkasten berichtete – legte nach Börsenschluss noch einmal um Satte 13 Prozent zu. 7,38 Milliarden US-Dollar Umsatz und 105 Millionen US-Dollar Gewinn weisen die Tesla-Quartalszahlen in Q4 aus – beides übertraf die Erwartungen der Analysten. Beim Umsatz steigerte man sich damit im Vergleich zum Vorquartal (Q3: 6,3 Mrd. U’S-Dollar), beim Gewinn gab es einen Rückgang (Q3: 143 Mio. US-Dollar) – übrigens auch im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum.

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Tesla-Quartalszahlen: Weiteres Minus im Gesamtjahr

Doch es sind eben nicht allein die letzten Quartals-Gewinne, die im Branchen-Vergleich derzeit noch mäßig ausfallen, mit denen Tesla überzeugt. Insgesamt schloss man auch 2019, wie in den Vorjahren, nicht positiv ab – es gab ein Minus von 862 Millionen US-Dollar. Erklären kann man die massive Bewertung der Tesla-Aktie, und den damit verbundenen Aufstieg zum zweit-wertvollsten Autokonzern der Welt, vor allem mit der Geschwindigkeit, mit der man zuletzt vorankam. Auch hierzu geben die aktuellen Tesla-Quartalszahlen Aufschluss.

Schneller als geplant

In der neuen Giga Factory in China, die auf die Produktion des verhältnismäßig günstigen Modell 3 fokussiert, lief die Produktion bereits im Herbst an – vor dem ursprünglichen Plan. Im Dezember lieferte man die ersten Autos aus. Auch im US-Werk in Fremont sei man mit der Produktion des Kompakt-SUV Modell Y vor dem Zeitplan, heißt es von Tesla. Bei der geplanten Giga Factory im deutschen Brandenburg sieht man sich derzeit zwar mit Bürger-Protesten konfrontiert, hat aber formell bereits das meiste unter Dach und Fach gebracht. Dort will man 2021 mit der Produktion starten. Das alles kostet viel Geld, was derzeit die Gewinne drückt. Doch die Investitionen dürften sich in absehbarer Zeit in umso höheren Erlösen niederschlagen.

Stückzahlen: Klein im Branchenvergleich, aber groß im E-Auto-Vergleich

Insgesamt will Tesla dieses Jahr mehr als 500.000 Autos ausliefern – 2019 waren es 367.500. Das ist im Branchenvergleich zwar noch immer sehr wenig, VW (Gesamtkonzern) etwa lieferte alleine im dritten Quartal 2019 rund 2,6 Millionen Fahrzeuge aus. In Sachen E-Autos treibt Elon Musks Unternehmen aber die Branche vor sich her. Und die etablierte Konkurrenz will trotz intensiver Bemühungen noch nicht so recht in die Gänge kommen.

Software als Trumpf

Ob an den von einem heimischen Boulevard-Blatt gestreuten Gerüchten, die deutschen Auto-Riesen hätten zu wenige Batterien, um mit der Produktion nachzukommen, etwas dran ist, sei dahingestellt. Wo sie Tesla definitiv nachhinken, ist die technologische Seite. Bei den Reichweiten der Autos mit einer Akku-Ladung liegt man derzeit noch weit zurück. Das ist nicht nur auf die Hardware, sondern auch auf die Batteriemanagement-Software zurückzuführen. Und apropos Software: Meilenweit voraus ist Tesla den Etablierten auch in Sachen Assistenz-Systeme und in weiterer Folge selbstfahrende Autos. Wenn dieser Faktor auch derzeit noch nicht im Fokus der Öffentlichkeit steht, kann bereits erahnt werden, dass es das nächste Feld wird, in dem Tesla den Rest der Auto-Welt vorführt. Ob auch der Run der Aktie munter weiter geht, wird aber freilich von den nächsten Tesla-Quartalszahlen abhängig sein.

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Dahinter steckt ein weltweit tätiges Team aus externen Expertinnen und Experten, die sogenannten FinTech Scouts. Diese beobachten im Auftrag der Bank von London, New York, Singapur und Delhi aus relevante technologische Innovationen und Entwicklungen – und sollen der Bank direkten Zugang zu den relevanten Anbietern des weltweiten Technologie-Ökosystems verschaffen.

FinTech-Scouts sollen neue Impulse liefern

„Die FinTech-Scouts sind für uns Partner, mit deren Hilfe wir besser verstehen, welche Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle sich um Technologien herum entwickeln, welche davon wir nachahmen oder sogar kopieren können, wo wir Kooperationen und Partnerschaften anstreben können oder wo wir sie nur als eine Art Ideenpool für künftige Unternehmungen nutzen können“, erläutert Christian Wolf, Head of Strategic Partnerships & Ecosystems bei der RBI, im brutkasten-Interview.

Diese Woche stelle die RBI das Ende 2024 gestartete Programm in Wien vor. Mehrere der Scouts waren dazu vor Ort und gaben Einblicke in aktuelle FinTech-Trends.


KI im Bankenbereich

So etwa Aditi Subbarao, die als Global Financial Services Lead beim KI-Startup Instabase in London fungiert. Sie stellte wichtige KI-Anwendungsfälle im Bankenbereich vor. Diese sind vielfältig und umfassen unter anderem Risikomanagement, Kundenkommunikation, operative Effizienzsteigerungen oder Compliance-Themen wie Geldwäsche-Monitoring.

Embedded Finance

Ein anderes großes Thema ist Embedded Finance: Darunter versteht man die nahtlose Einbettung von Finanzdienstleistungen in andere, oft branchenfremde Plattformen und Angebote. Einblicke in diesen Bereich gab FinTech-Scout Varija Raj, Product Manager bei Lendable in London. Sie berichtete unter anderem, dass Unternehmen wie Samsung, Visa oder Mastercard in den Bereich mobiler Zahlungen einsteigen und dass „Buy Now Pay Later“-Anbieter wie Klarna, Splitit oder LeanPay manchen Händlern erhebliche Umsatzsteigerungen bescheren.

Stablecoins

Einen weiteren Trend beleuchtete Akshat Mittal, General Manager of Core Payments bei Revolut in Delhi: Stablecoins – also Kryptowährungen, die 1:1 an reale Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Sie können in Staaten mit hohen Preissteigerungen als Inflationsschutz und Alternative zu den Landeswährungen fungieren. Aus der Perspektive von Banken wiederum verbessern sie die Liquidität.

„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

Personal Finance

Ebenfalls behandelt wurde das Thema Personal Finance. Dazu stellte Daniel Minarik, Chief Data & Innovation Officer der RBI-Tochter Tatra banka in Bratislava, eine App vor, bei der es um finanzielles Wohlbefinden und Fachwissen aus dem Finanzbereich geht. Außerdem ging Minarik auf die Themen Web 3.0 und IT-Infrastruktur der Zukunft, auf Quanten-Computing und die damit verbundenen Auswirkungen auf Kryptografie ein.


Zu den weiteren Fokusbereichen des Programms neben KI, digitalen Assets, Embedded Finance und Financial Inclusion zählen außerdem Sustainable Technologies und RegTech. Was sind nun die nächsten Schritte im Programm? „Wir haben unseren Scouts die Fokusbereiche kommuniziert und wollen jetzt spezifische Lösungen finden. Wir wollen das Programm aber auch intern in unseren anderen Tochterbanken ausweiten, denn schließlich stehen alle vor denselben Herausforderungen – wie reagieren wir auf relevante technologische Fortschritte?“, erläutert Christian Wolf im brutkasten-Gespräch.

Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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