14.11.2019

So verlief die Eröffnung des zweiten weXelerate-Standorts in Dornbirn

Nach dem Standort in Wien hat weXelerate nun einen zweiten Hotspot in Dornbirn, Vorarlberg, eröffnet. Der brutkasten war bei der Eröffnung vor Ort live dabei.
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Awi Lifshitz (weXelerate), Andrea Kaufmann (Stadt Dornbirn), Martin Ohneberg (IV) und Dominik Greiner (weXelerate). (c) Mathis

Der erste weXelerate-Standort wurde vor genau zwei Jahren als größter Innovation Hub Mittel- und Osteuropas im Herzen von Wien gegründet. Am 13. November eröffnete weXelerate nun seinen zweiten Standort in Vorarlberg. Zahlreiche Gäste besuchten am Mittwoch die Feier im knapp 200 Quadratmeter großen Gebäude in der Bahnhofstraße 15 in Dornbirn.

+++weXelerate Dornbirn: Stimmen aus Wirtschaft und Politik+++

Im Rahmen der Eröffnungszeremonie wünschte Andrea Kaufmann, Bürgermeisterin von Dornbirn, dem Innovation Hub alles Gute und betonte die wichtige Rolle der Stadt als Standort für die Vorarlberger Startup-Szene. In Form einer Videobotschaft überbrachte auch Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner seine Glückwünsche zur Eröffnung.

Vorfreude und hohe Erwartungen bei Vertretern aus Politik und Wirtschaft

Der Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlberg, Martin Ohneberg, und Michael Gebhard von der BTV machten in ihren Grußworten auf die Besonderheiten der Wirtschaftsstruktur in Vorarlberg aufmerksam und betonten den hohen Stellenwert von Innovation und Unternehmertum. „Es freut mich, dass weXelerate als private Initiative mit Verständnis für das Unternehmertum nun auch nach Vorarlberg kommt“, zeigte sich Martin Ohneberg erfreut. Die BTV hat weXelerate bei der Standortsuche geholfen.

Rund 150 Gäste besuchten die Eröffnungsveranstaltung in Dornbirn. (c) Mathis

„Die ansässigen Unternehmen können sich durch den Innovation Hub mit der internationalen Welt der Startups verbinden“, begründete Michael Gebhard die Unterstützung der Bank für weXelerate. Zum Dank erhielt die BTV vom weXelerate-Team eine Ideenbox.

Video: Der brutkasten bei weXelerate Dornbirn live vor Ort

Anstoß für Innovationsprozesse

Die beiden Geschäftsführer von weXelerate, Awi Lifshitz und Dominik Greiner, stehen zu hundert Prozent hinter Dornbirn und Vorarlberg als zweitem Standort für den Innovation Hub. „Die Vorarlberger Unternehmenslandschaft hat wie kaum eine zweite Region in Europa herausragende, weltweit erfolgreiche Unternehmen mit einem starken Geschäftskunden-Fokus hervorgebracht. Gerade diese Betriebe stehen gerade vor beispiellosen Veränderungsprozessen, die durch die Digitalisierung und damit verbundene neue Mitbewerber und Technologien ausgelöst wurden. Mit unserem Innovationsprogramm setzen wir genau hier an, um die Innovationskraft jener Organisationen zu unterstützen“, erklärt Lifshitz die Standortwahl in Dornbirn.

Angeregte Podiumsdiskussion und Leistungsschau

Im Anschluss an die Begrüßungsreden diskutierten Dejan Jovicevic (der brutkasten), Jochen Walter (Amazon Web Services), Marvin Troß (E-bot7) und Martin Ohneberg (IV) am Podium über das Thema „Open Innovation – Best Practices & Nightmares“. Im Fokus standen dabei die Herausforderungen in der Kommunikation zwischen Corporates und Startups und die mitunter verschiedenen Erwartungshaltungen der Akteure.

+++e-bot7: KI-Lösung soll Kundenfragen-Antworten automatisieren+++

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion sprachen zudem über verschiedene Innovationsstrategien wie das Working Backwards und den Stellenwert der persönlichen Haltung gegenüber der eigenen Idee. Im vierten Stock des Gebäudes präsentierten sich nach der Diskussion ausgewählte Startups aus dem weXelerate Ökosystem für den Industriestandort Vorarlberg. 4titoo, E-bot7, SFM Systems, Cloudstorm, Alta Sigma, AAAccell, actesy und Yukka Lab stellten sich den interessierten Besuchern vor.

Offices und Events auf vier Stockwerken

Auf vier Stockwerken bietet weXelerate in Dornbirn Raum für Open Innovation.
(c) Mathis

Auf den ersten beiden Etagen des Gebäudes stellt weXelerate Büroflächen zur Verfügung, die nach den Vorstellungen der Mieter eingerichtet werden. Das gesamte dritte Obergeschoss wurde im September bereits vom ersten Mieter, Crate.io, bezogen (der brutkasten berichtete). Die oberste Etage ist eine reine Veranstaltungsebene, die als Ort der Vernetzung und des Wissenstransfers mit multifunktionalen Nutzungsmöglichkeiten konzipiert wurde und von Mietern und externen Gästen gebucht werden kann.

Ab Jänner leitet mit Stefanie Hollenstein eine bestens vernetzte Vorarlbergerin den neuen Standort. Sie arbeitete bisher etwa für das Vorarlberger Medienhaus, Alpla und Crate. Bis Jahresende wird sie ihre Geschäftsführungsfunktion bei der Wirtschaftskammer Vorarlberg wahrnehmen, ehe sie Anfang 2020 zu weXelerate wechselt.

==> zur Website des weXelerate Dornbirn

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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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