25.02.2019

Wie das Wiener Startup everbill im Silicon Valley auf Investorenjagd ging

Gastbeitrag: Das österreichische Unternehmen everbill (ehemals epunet) ermöglicht Firmen, Rechnungen, Angebote und administrativen Prozesse online zu verwalten. Im Juli 2012 gingen die Gründer im Rahmen der "GoSiliconValley-Initiative" der WKO nach Kalifornien und überzeugten dort – fast ungewollt – einen US-Investor. Wie das ablief und warum ein "Nein" oft kein "Nein" ist, lest ihr hier und hört ihr im Gründer und Zünder Podcast.
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Everbill
(c) everbill: (v.l.n.r.) Michael Kunz und Harald Trautsch

“Silicon Valley” – das klingt nach Innovation, nach Zukunft und coolem Tech-Freak Lifestyle. Hier scheint alles möglich. Aber wie schafft man es ins “Tal der unbegrenzten Möglichkeiten”? Und wie überzeugt man Investoren von seiner Business Idee? Zwei heimische Gründer sind den Weg mit ihrer eigenen Software angetreten und haben einen namhaften Investor überzeugt. Nun liegt das Ganze fast acht Jahre zurück und sie berichten, was ihnen die Reise wirklich gebracht hat.

+++ GoSiliconValley: 14 Startups für die neue Runde stehen fest +++

Gekommen, um nicht zu bleiben

Wie viele Startups und KMU verlor auch die Wiener Multimedia-Agentur Blue Monkeys rund um CEO Harald Trautsch, Gerald Aichholzer, Michael Kunz und Robert Beisteiner viel Zeit und Geld mit administrativen Prozessen. Vor mittlerweile zehn Jahren, anno 2009, machte man sich daher auf die Suche nach einem passenden Produkt, um diese Kosten zu minimieren.

“Als wir aber trotz umfassender Recherche nichts Passendes finden konnten, haben wir einfach unsere eigene Software entwickelt.”, so Michael Kunz im Interview für den Gründer und Zünder Podcast. Erst wurden die eigenen Prozesse optimiert, ehe die Software auch anderen Firmen zur Verfügung gestellt wurde.

2012 ins Silicon Valley

Die Founder überzeugten dabei durch Innovationsdrang und Kreativität, was epunet u. a. den Staatspreis Multimedia in der Kategorie eBusiness einbrachte. Anfang 2012 wurde das Produkt für die “GoSiliconValley-Initiative” der WKO nominiert, im Juli darauf zogen die Gründer Harald und Michael nach Kalifornien.

“Wir waren eigentlich an keinem Venture Kapital interessiert. Uns ging es nur um die Erfahrung und darum, zu eruieren, ob das amerikanische Ökosystem für uns interessant wäre. Kurzum: War es nicht. Retrospektiv betrachtet, war der Aufwand, unsere Software auf das amerikanische Steuersystem (das übrigens extrem komplex ist) anzupassen, nicht gerade ertragreich. Aber es war eine klasse Erfahrung, und wenn du nicht gerade auf Investoren angewiesen bist, kannst du in Gesprächen und Pitches eine gewisse Leichtigkeit an den Tag legen.”, so Michael.

Drei-Minuten-Pitch konnte überzeugen

Vielleicht war es eben diese Attitüde, die das Unternehmen so interessant machte. Denn an einem Abend kamen im Zuge eines dreiminütigen Pitches bei einer Veranstaltung namens “Japanovation” gleich mehrere Investoren auf die Jungs zu, und boten ihre finanzielle Unterstützung an.

Zuschlag erhielt, wenn man es so ausdrücken möchte, “500 Startups”, mit deren Unterstützung die everbill Inc. in Mountain View gegründet wurde. Kurz darauf wurde im Zuge der Internationalisierung epunet in everbill umbenannt.

8 Jahre später blüht everbill auf

Die Rechnung des Gründerteams ging auf und everbill konnte immer mehr Unternehmen in ihrem Businessalltag unterstützen. Die Software bot die Verwaltung von Kunden, Lieferanten und Artikeln, Bestellungen, Angebote, Rechnungen und Zahlungsverkehr, aber auch den leichten Datenaustausch mit dem Steuerberater. Stück für Stück wurde auch die Feature-Palette erweitert.

Nun, acht Jahre später, bietet everbill neben einer vollwertigen Rechnungssoftware mehrere Möglichkeiten zur Interaktion mit Kunden, Lieferanten und dem Buchhalter bzw. Steuerberater. Selbst eine Registrierkassenfunktion wurde programmiert sowie ein eigenes Online Magazin gegründet, das Jungunternehmern Tipps im Businessalltag geben soll. Als nächstes steht ein umfassender Relaunch an, um innerhalb der Software noch mehr auf UI und UX zu setzen.

Fazit: Wissen ist nie umsonst

“Rückblickend betrachtet war das gesamte Accelerator-Programm ein echtes Boot Camp für unsere Marke everbill, aber vor allem auch für uns als Unternehmer. Was wir in diesen Monaten gelernt haben, ist echt gigantisch. Gerade was zukunftsorientierte Prozesse, wie die Verarbeitung von Daten durch Datamining oder das Finden der richtigen Metriken, betrifft, haben wir unseren Horizont extrem erweitert. Aber auch unternehmerische Qualitäten wie Online Marketing oder das Pitchen wurden dort geschärft.”

Dieses Wissen gibt Michael Kunz nun nicht nur im Podcast an andere Startup weiter und unterstützt diese bei der Umsetzung ihrer Business Ideen. Neben seiner Tätigkeit als “Serial Entrepreneur” sitzt Michael im Vorstand der Lobby der Mitte, einer Vereinigung, die als Sprachrohr für die Unternehmer und Funktionäre des Mittelstandes fungiert. Ziel der Lobby der Mitte ist es, deren individuellen und bundesweiten Lobbying-Leistungen durchsetzungsfähiger zu gestalten.

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Videoarchiv: GoSiliconValley “Departure Workshop”

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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