20.02.2019

In Salzburg gedeiht ein einzigartiges Startup-Ökosystem

Mit der Initiative Startup Salzburg setzen Land, Wirtschaftskammer, ITG, FH und Universität Salzburg seit mehr als drei Jahren gemeinsam auf innovative GründerInnen. Mit dem umfassenden Angebot wird ein großes Ziel verfolgt.
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Startup Salzburg
(c) fotolia.com - porterre
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Salzburg zur gründerfreundlichsten Region Österreichs machen – nichts Geringeres ist das Ziel von Startup Salzburg. Eine große Ansage? “Wir brauchen einen neuen Pioniergeist in unserer Gesellschaft. Wir wollen jungen Leuten und Menschen, die eine Idee haben, Mut machen und die nötige Unterstützung geben”, erklärt Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der als Schirmherr der Initiative das Startup Thema zur Chefsache gemacht hat. Die größte Stärke der Initiative liegt aber darin, dass die relevanten Player am Standort alle an einem Strang ziehen.

+++ Ein Blick in die Salzburg Startup Factory am Demo Day 2018 +++

Viele Player – ein Netzwerk

Neben den Trägern von Startup Salzburg – Land Salzburg, ITG Salzburg, Wirtschaftskammer Salzburg, FH und Universität Salzburg – unterstützen etwa auch die Stadt Salzburg, die Industriellenvereinigung, Coworking Salzburg, Techno-Z oder die Paracelsus Medizinische Privatuniversität das Netzwerk. Man kooperiert auch mit privatwirtschaftlichen Acceleratoren wie Silicon Castles und Next Floor. “Dadurch können wir ein sehr umfassendes und vielseitiges Angebot bieten und den Startups und werdenden GründerInnen hochwertige Zugänge eröffnen”, führt Netzwerkkoordinator Oliver Wagner von der ITG Salzburg aus.

Jährlich 120 Erstberatungen

Vor etwas mehr als drei Jahren gestartet, kann man bereits eine beeindruckende Statistik vorlegen: Rund 120 Erstberatungen für Startups führen die vier Service Points jährlich durch, 30 bis 40 Projekte davon gehen weiter ins Coaching. In jährlich mehr als 30 Veranstaltungen unterschiedlicher Formate erreicht das Inkubationsnetzwerk rund 1.500 TeilnehmerInnen und deckt eine große Bandbreite an Needs der Startup-Community ab. Markt- und gründungsreife Startups können das intensivste Angebot der Initiative in Anspruch nehmen, die Startup Salzburg Factory.

Startup Salzburg Factory: Austausch steht im Zentrum

Das neunmonatige Inkubationsprogramm wird jährlich ausgetragen und begleitet fünf bis sieben von einer Jury ausgewählte Projekte. “Wir stellen für die teilnehmenden Startups unser Coaching individuell danach zusammen, was sie in ihrer Phase gerade brauchen. Dazu bekommen sie essenzielle Trainings in den Bereichen ‘Go to Market’, ‘Business Planning’, ‘Scale up’ und ‘Pitching’. Ein Erfolgskonzept ist auch die Zusammenarbeit mit MentorInnen aus der etablierten Wirtschaft. Im Zentrum des Programms steht der Austausch: Einerseits mit den anderen Startups, andererseits mit den MentorInnen und unserem Netzwerk im Rahmen von exklusiven Events”, sagt Lorenz Maschke, Startup-Beauftragter der Wirtschaftskammer Salzburg und Leiter der Factory. Auch finanziell werden die Teilnehmer-Startups unterstützt. Das Land Salzburg fördert Umsetzungsprojekte mit bis zu 25.000 Euro.

(c) WKS/wildbild: Das Team von Startup Salzburg konnte beim Demo Day 2018 über 250 TeilnehmerInnen begrüßen

Demo Day: Pitch, Expo und viele InvestorInnen

Der jährliche Startup Salzburg Demo Day hat sich zum zentralen Event der Salzburger Szene entwickelt. Dort stellen die AbsolventInnen der Factory und weitere vielversprechende Startups ihre Unternehmen im Pitch vor. Rund 30 Startups aus Salzburg, Oberösterreich und Bayern präsentieren sich zudem in der großen Startup Expo. „Gemeinsam mit der aaia bieten wir für Business Angels und solche, die es werden wollen, eine Investors Academy ‚light‘ an. Vergangenes Jahr hat Hansi Hansmann hier rund 40 InvestorInnen begeistert”, erzählt Lorenz Maschke. Dieses Jahr gibt der aktuelle Business Angel des Jahres, Lukas Püspök, Einblick in seine Erfahrungen als Investor. Weiters gibt es unter dem Titel „The Future is female!?“ ein Netzwerktreffen zum weiblichen Unternehmertum mit Lena Hödl von Female Founders. Der Startup Salzburg Demo Day 2019 findet am 12. März im WIFI Salzburg statt. ⇒ Anmeldung zum Demo Day 2019

⇒ Zur Page der Inititative

Archiv: Video-Talk am Startup Salzburg Demo Day 2018

Der Landeshauptmann Wilfried Haslauer und der Päsident der Austrian Angel Investors Association, Hansi Hansmann und Lorenz Maschke und der Leiter der Factory von Startup Salzburg, live von dem Demo Day, dem jährlichen Flagship Event.

Der Landeshauptmann Wilfried Haslauer, der Päsident der Austrian Angel Investors Association, Hansi Hansmann, sowie Lorenz Maschke, der Leiter der Factory von Startup Salzburg, live von dem Demo Day, dem jährlichen Flagship Event von Startup Salzburg.

Gepostet von DerBrutkasten am Mittwoch, 7. März 2018

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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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