24.09.2018

Scheiterkultur: CrowdFarming Startup verliert Geld und macht Fehler transparent

Das deutsch-spanische Startup CrowdFarming hat durch einen Konvertierungsfehler des hauseigenen Systems rund 8.000 Euro verloren. Es ist aber nicht die Zahl, die diese Geschichte bemerkenswert macht, sondern der offene Umgang damit.
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CrowdFarming, Fehler, Kafee, Pound, Kilo
(C) CrowdFarming - Der offene Umgang mit einem teuren Fehler stieß bei CrowdFarming-Kunden auf positive Resonanz.

“1 pound = 0,45359 kilograms”. So beginnt der interessante Facebook-Post von CrowdFarming. Was folgt ist eine Erklärung darüber, was passiert ist. Doch bevor wir uns dem Fehler in seiner Genauigkeit widmen, sollte das System des Crowdfarmings näher erläutert werden. Hierbei handelt es sich um eine Art des Lebensmittelverkaufs, bei dem nur so viel produziert wird, wie der Endverbraucher dann auch tatsächlich erwirbt. Der Produzent arbeitet quasi auf Nachfrage – damit soll unter anderem der Überproduktion und Lebensmittelverschwendung vorgebeugt werden. Dieses Konzept wird oft durch Adoptionen realisiert (Kunden “adoptieren” Pflanzen oder Tiere).

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Was ist CrowdFarming? Eine Erklärung des CrowdFarming-Teams

200 Mal 40 Euro unter Wert

Üblicherweise versuchen Menschen ihre Fehler geheimzuhalten – in der Hoffnung, dass keiner dahinter kommt. Unternehmen reagieren ähnlich, wie so manche Vertuschungsaktion großer Konzerne in den letzen Jahren zeigte. Das Startup CrowdFarming handhabt das anders. Nicht nur, dass sie den Schaden ertragen, “wie ein echtes Startup”, sie machen ihren Fehler gar transaprent. Zur Erklärung, was geschah: Die Kaffeefarmer, mit denen das Startup zusammenarbeitet, geben ihren Verkaufspreis in Dollar per pounds (Gewichtseinheit) an. Das eigene Firmensystem habe zwar Dollar in Euro konvertiert, jedoch die Pounds nicht in Kilogramm. Fazit: Der Preis für Kaffee sollte statt den ausgewiesenen 40 Euro mehr als das doppelte, nämlich 86,42 Euro betragen müssen. “Der Schaden unseres Kalkulationsfehlers beläuft sich auf rund 200 Adoptionen, die jeweils ungefähr 40 Euro unter Wert verkauft wurden. Die Landwirte waren davon aber nicht betroffen”, erklärt Gesprächsprtnerin Stephanie, die für den deutschen Markt zuständig ist, den Schaden.

Ehrlich währt am Längsten

Der offene Umgang mit dem Fauxpas brachte CrowdFarming auf ihrer Facebook-Seite jedoch einiges Lob ein. “Die Entscheidung unseren Fehler mit der Kalkulation des Kaffeepreises öffentlich einzugestehen, ist uns gar nicht so schwer gefallen. Unser Ziel mit CrowdFarming ist es, eine neue transparentere Lieferkette von Nahrungsmitteln zu erschaffen, deshalb muss unsere Kommunikation genauso transparent sein. Da wir aufgrund dieses Fehlers den angezeigten Adoptionspreis für die Kaffeepflanzen anheben mussten, war uns klar, das schnell Fragen aufkommen würden”, so Stephanie weiter. “Also hat Gonzalo – einer der Gründer – den Stift gezückt, der Rest des Teams hat hier und da einen Kommentar hinzugefügt und den Text übersetzt. Und fertig war der Post. Ehrlich währt am Längsten, und dass das stimmt, sehen wir nun in den Reaktionen unserer Kunden”.

Der besagte Facebook-Post von CrowdFarming

Eine teure Anekdote

Nachdem der Fehler entdeckt und korrigiert war – und die weitere Vorgangsweise diskutiert wurde, war für das Team schnell klar, dass ihre Farmer nicht den preislichen Unterschied, den der Fehler erzeugt hat, zahlen müssen. Das Team entschied einfach weiterzuarbeiten und aus ihrem Fehler zu lernen. Auch wenn der finanzielle Schaden für ein junges Startup schmerzhaft ist, CrowdFarming weiß, dass diese Geschichte in naher Zukunft wohl aus einem anderen Blickwinkel betrachtet werden wird. Denn sie schreiben als Abschluss: “A year from now, we will remeber this as an anecdote. An very expensive one”.

Facts über CrowdFarming

Das eigens finanzierte Startup arbeitet mit zwölf Landwirten zusammen und hat bisher 8.000 adoptoierte Produkte an den Mann gebracht. “Der Sitz von CrowdFarming befindet sich in Madrid, da die Gründer Spanier sind und die Wiege des Crowdfarmings in diesem Land liegt. Da die Idee, frische Produkte direkt vom Erzeuger zu bestellen, auch in anderen Ländern wie Deutschland und Frankreich großen Anklang findet, arbeiten wir in einem bunt gemischten Team mit Leuten aus bisher vier verschiedenen Ländern”,  so Stephanie.


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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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