27.11.2017

Österreich-Premiere: willhaben sponsert eSports-Team fünfstellig

Als erstes österreichisches Unternehmen tritt willhaben als Markensponsor für ein österreichisches eSports-Team auf. User Marketing Manager Franz Vosicky sieht diesen Schritt als Investition in die Zukunft.
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(c) Alexander Gotter: Die Tickling Tentacles willhaben

2006 gegründet, ist das Online-Anzeigenportal willhaben mit über 200 Mitarbeitern und rund 45 Millionen Visits eines der heimischen Herzeigeunternehmen. Als junges Unternehmen sieht man auch bewusst in die Zukunft. Und da wird wohl auch der hierzulande noch in den Kinderschuhen steckende E-Sport eine Rolle spielen. Grund genug für User Marketing Manager Franz Vosicky auch hier eine Vorreiterrolle anzustreben. “In den letzten zwei Jahren haben wir die Jugend-Zielgruppe genau unter die Lupe genommen und einzelne Cluster evaluiert. Dabei erkannten wir, dass die Interessen Fashion und Gaming den höchsten Stellenwert einnehmen.” Während Fashion in den letzten zwei Jahren gut abgedeckt wurde, gilt es jetzt gezielt die Gamer zu erreichen.

+++ eSports: Eine Chance für österreichische Startups? +++

Investment ohne Erfahrungswerte

(c) Barbara Wenz: Franz Vosicky

170.000 Österreicher suchen monatlich nach Games und Konsolen auf der Marktplatz-App von willhaben. Vosicky sieht hier den ersten Schnittpunkt zwischen digitaler App und digitalem Sport. “Wenn eines der erfolgreichsten eSports-Teams im Lande mit Hardware vom Marktplatz trainiert, spricht das für die hochwertigen Angebote in den Bereichen PC Hardware und Games.”

Wirklich spannend waren die Verhandlungen zwischen Sponsor und den Profis. Als erstes großes eSports-Teamsponsoring in Österreich, gibt es für beide Seiten keine Vergleichswerte in diesem Bereich. Über konkrete Zahlen will man nicht reden, aber das Investment dürfte in jedem Fall nicht zu gering sein. Vosicky: “Wir unterstützen das Team mit einer fünfstelligen Summe. Hier inkludiert sind Reisen zu Turnieren, Bootcamps und Teambuildings.” Hinzu kommt noch die Infrastruktur in Form von willhaben-Hardware, was den Sponsor auch zum Ausrüster macht. “Natürlich gibt es für das Team auch eigene, hochwertige Team-Wear und einen Betrag, der als reines Sponsoring-Entgelt direkt an den Verein fließt.”

Das richtige Team

Auf die Frage, warum man sich gerade für den Vize-Staatsmeister Tickling Tentacles entschieden hat, geht Vosicky auf die Rahmenbedingungen der heimischen Szene ein. “In Österreich gibt es eine Hand voll Teams, die professionell agieren. Den Kontakt zu den Teams hat uns dann der offizielle Verband ESVÖ gelegt. Tickling Tentacles hat uns sowohl im ersten Eindruck, als auch im Gesamtpaket überzeugt. Ein ambitioniertes Team mit einem starken Management, sowie einem erfahrenen Coach. Das Team nutzt auch gern willhaben und ist demnächst auch als Verein eingetragen, was auch juristisch vieles einfacher macht.”

Zukunftsaussichten: ambitioniert

Weitere Investitionen in andere Teams oder Spiele sind aktuell nicht geplant. Man will sich auf die “Tickling Tentacles willhaben”, so der neue Name, fokussieren und erste Titel einfahren. Als nächstes steht die A1 Esports League Austria an, für die das Team bereits eine Wildcard erhalten hat und ab Dezember loslegen kann. Im nächsten Step will man Tiefe in das Team bringen, indem man Verstärkungen holt. Die nächsten Monate stehen im Zeichen von Training und Teambuilding. Dann soll es auch mit den Titeln klappen.

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(c) martin pacher | der brutkasten

Der Flughafen Wien und seine AirportCity entwickeln sich immer stärker zu einem pulsierenden Wirtschaftsstandort: Über 23.000 Menschen sind hier mittlerweile in rund 250 Unternehmen tätig – darunter auch heimische SpaceTech-Startups. So hat sich etwa schon im vergangenen Jahr das niederösterreichische Hightech-Unternehmen Enpulsion, das auch von der Nähe zum neuen ESA-Phi-Lab profitiert, am Standort angesiedelt. Am Montag wurden nun offiziell zwei weitere Neuzugänge vorgestellt, die den niederösterreichischen Weltraumcluster am Flughafen Wien künftig zusätzlich beleben.

Gatespace setzt auf Forschung & Entwicklung in Niederösterreich

Eines der Startups ist Gatespace. Das 2022 gegründete Unternehmen – ein Spinoff der TU Wien – entwickelt chemische Satellitenantriebe und siedelte sich nun am Flughafen Wien an. Co-Founder und CEO Moritz Novak sieht darin einen entscheidenden Vorteil: “Wir haben uns für den Flughafen Wien entschieden, weil das hier ein ganz besonderes Ökosystem für Raumfahrtunternehmen und Unternehmer ist.“ In seiner Einschätzung ist klar, dass es zwar nur wenige Firmen in Österreich gibt, die sich derartig spezialisiert mit Raumfahrt beschäftigen – doch genau das mache die Community am Flughafen so wertvoll.

Moritz Novak (Co-Founder und CEO von Gatespace) | Martin Pacher / brutkasten

“Unsere Produkte werden in Österreich entwickelt und getestet und werden dann international an unsere Kunden ausgeliefert“, sagt Novak. Dafür hat Gatespace eigens eine amerikanische Muttergesellschaft, um auch auf dem US-Markt präsent zu sein. Zudem wurde das Unternehmen 2023 in den renommierten US-amerikanischen Tech Starts Space Accelerator aufgenommen (brutkasten berichtete). Während das Unternehmen in Europa seinen technologischen Kern ausbaut, dienen Standorte wie jener in Kalifornien als logistischer und vertrieblicher Brückenkopf zu potenziellen Kunden. Vergangenes Jahr sei man stark gewachsen, verrät der CEO, und habe auch eine große Finanzierungsrunde vorbereitet, über deren Details man erst in kommenden Monaten öffentlich sprechen werde.

R-Space möchte Team weiter ausbauen.

Eine ähnliche Dynamik zeigt das zweite neue Startup am Flughafen Wien, R-Space, das Technologie-Tests im Weltraum ermöglicht. Mit seinen Services bietet das Unternehmen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen einen vereinfachten Zugang zu orbitalen Testumgebungen, um Hardware und Projekte unter realen Bedingungen zu erproben. (brutkasten berichtete).

Gründer und CEO Carsten Scharlemann und sein Team haben erkannt, dass eine zentrale Drehscheibe wie die AirportCity essenziell ist, um sowohl potenzielle Mitarbeiter:innen als auch Kooperationspartner zu gewinnen. “Wir haben hier eine sehr gute Startbedingung, was Mitarbeiter, Unterstützung und Kunden angeht“, meint Scharlemann gegenüber brutkasten. Er sieht es als größten Vorteil, nicht „irgendwo in der Stadt“ zu sitzen, wo das für Space-Unternehmen entscheidende Netzwerk fehle. Mit derzeit acht Beschäftigten plant R-Space bis Ende dieses Jahres auf bis zu 15 Köpfe zu wachsen.

Wolfgang Treberspurg (CTO von R-Space) und Carsten Scharlemann (Gründer und CEO von R-Space) | Foto: Martin Pacher / brutkasten

Enpulsion-CEO: “Umsatzwachstum von 25 Prozent”

Dass die Standortwahl durchaus langfristig tragfähig ist, beweist Enpulsion. Dieses Unternehmen hat schon vor einem Jahr sein Domizil am Flughafen Wien gefunden und ist heute als weltweit bekannter Anbieter von elektrischen Ionentriebwerken für Kleinsatelliten etabliert. „Wir haben uns ja deutlich vergrößert in den Produktionskapazitäten und nutzen die Möglichkeiten hier jetzt optimal“, berichtet Gründer und CEO Alexander Reissner gegenüber brutkasten. Besonders die Internationalität des Flughafens verschaffe Enpulsion große Vorteile, da man so Kunden und Partner ohne Umwege empfangen könne.

Alexander Reissner (Gründer und CEO von Enpulsion) | (c) Martin Pacher / brutkatsten

Reissner beziffert das Umsatzwachstum seit dem Vorjahr auf etwa 25 Prozent. Trotz der aufwendigen Übersiedlung in die größeren Produktionshallen habe man die Fertigung rasch hochfahren können. Während sich neue Projekte anbahnen und auch Europa insgesamt mehr in den Space-Sektor investiert, plant Enpulsion eine weitere Ausdehnung seiner Produktionskapazitäten. In Hinblick auf globale Aufträge und den wachsenden Bedarf an effizienten Satellitenantrieben sieht er für Enpulsion noch großes Potenzial, nicht zuletzt da Europa die Entwicklung dualer Nutzung – also ziviler und sicherheitspolitischer Anwendungen – neu bewertet.

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