10.02.2016

5 Trends, die unsere Zukunft für immer verändern werden

Welche Auswirkungen werden digitale Entwicklungen auf unsere Zukunft haben? Im Rahmen eines aktuellen Reports wurden Trends evaluiert, die Menschen und Unternehmen nachhaltig beeinflussen werden.
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(c) oneinchpunch-fotolia.com: Digitale Entwicklungen beeinflussen unsere Zukunft.

Der gläserne Mensch ist eine der Nebenwirkungen der Digitalisierung. Schon heute wissen Unternehmen über vieles Bescheid, was unseren Alltag betrifft. Fotos, Kommentare, Vorlieben, die auf Social Media-Kanälen wie Facebook, Instagram oder Twitter mit dem so genannten “Freundeskreis” geteilt werden, geben tiefe Einblicke. Menschen, die ihre Privatsphäre nicht ausreichend schützen, kann man online wie ein offenes Buch lesen. Das Datenkonglomerat, das sich häuft, nennt sich “Big Data”. Die Schattenseite könnte man vielleicht als “Big Brother des echten Lebens” bezeichnen.

Zukunft-Trends

“Living Services” werden digitale Angebote von Fjord bezeichnet, die in Echtzeit zum digitalen Alltag der Menschen dazu gehören – und die etwa das Posten von Inhalten ermöglichen. Dazu zählen nicht nur das Handy, sondern auch beispielsweise Smart Watches. „Sie werden uns das Leben in vielen Bereichen erleichtern, erfordern aber auch ein Umdenken beim Umgang mit Daten,“ meint Peter Halper von Accenture Österreich im Zusammenhang mit dem „FJORD Trends 2016“-Report.

„Die Digitalisierung lässt kaum einen Lebensbereich aus”, Peter Halper von Accenture.

Dabei wurden digitale Entwicklungen beleuchtet, die einen Einfluss auf das Leben der Menschen haben werden. Die Ergebnisse stammen von der Design- und Innovationsberatung Fjord vom Dienstleistungsunternehmen Accenture. „Die Digitalisierung lässt kaum einen Lebensbereich aus. Das hat Auswirkungen darauf, welche neuen Dienstleistungen und Angebote auf die Menschen zukommen und wie Unternehmen und andere Organisationen sie gestalten sollten”, so Halper.

Von Smartwatch bis Smartphone
Von Smartwatch bis Smartphone

Der Report hat zehn Trends identifiziert, die das Leben der Menschen nachhaltig verändern werden, der Brutkasten listet fünf davon:

1. Die Geräte lauschen mit

Wearables wie Smartwatches bzw. Fitness-Armbänder oder Nearables (Objekte, die mit intelligenten Stickern versehen sind und mit denen man mit seiner Umgebung interagieren kann) wissen, was ihre User mögen. Diese bekommen maßgeschneiderte Angebote verschickt. Damit soll der Nutzer etwa zum Einkaufen motiviert werden. Doch das kann durchaus negative Auswirkungen haben. Geht es nach dem Report, nehmen sich Verbraucher immer weniger Zeit zum recherchieren. Sie suchen zielgerichtet und maßgeschneiderte Produkte – der Verkäufer bzw. Händler muss omnipräsent sein.

2. Gläserner Mensch

Unternehmern, die nicht auf Datenschutz setzen, sollen es künftig schwerer haben: Wer nicht vertrauenswürdig wirkt, wird auf Dauer Kunden verlieren. Laut Fjord wird sich über kurz oder lang eine “Big-Data-Etikette” durchsetzen. Kein Wunder: Wie wäre es auch, wenn ein Mitarbeiter einer Firma jemanden auf der Straße anspricht und um persönliche Informationen bittet – nur weil dieser Produkte des Unternehmens angesehen oder konsumiert hat.

3. Mitarbeiter ist König

Der digitale Alltag verändert auch die Arbeitswelt wie wir sie kennen. Immer mehr Menschen möchten die Möglichkeit haben, flexibel und selbstständig zu arbeiten. Der moderne Mitarbeiter erwartet weniger starre Arbeitsformen und eine bessere digitale Ausstattung. Eine Challenge wird es dabei für den Arbeitgeber durchaus sein, die unterschiedlichen Generationen gleichzeitig zufriedenzustellen. Um den Kampf um die besten Köpfe zu gewinnen, müssen Arbeitgeber in “Employee Experience Design” investieren – dabei geht es darum, wie Mitarbeiter ihre Arbeitsumgebung ganzheitlich erleben.

4. Leistbarer Luxus

chauffeurs-hire-966695_640Ein Butler oder ein Chauffeur ist nicht länger reichen Menschen vorbehalten. Immer mehr Startups und Unternehmen bieten persönliche Assistenten (Siri von Apple) oder Chauffeur-Dienste (Uber) an, die jeder Mensch mit Smartphone beanspruchen kann. Technologie macht es möglich, auch teure Dienste personalisiert und erschwinglich anzubieten.

5. Virtuelle Realität

Wenn es nach dem Trend-Report geht, ist Virtual Reality in der alltäglichen Verwendung bereits nahe Zukunftsmusik. Nicht nur bei Computerspielen, sondern in Bereichen der Bildung oder im Tourismus und der Medizin soll VR-Technologie zum Einsatz kommen. Unternehmen sollten sich daher bereits möglichst früh Virtual Reality näher ansehen, damit man die Entwicklungen nicht verabsäumt.

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Lanbiotic: Grazer Startup entwickelt Pflegeprodukte für Neurodermitis und expandiert

Das Grazer Startup Lanbiotic hat es geschafft, seit Gründung jedes Jahr profitabel zu sein. 2024 wird das Umsatzziel voraussichtlich verdoppelt. Co-Founderin Katrin Wallner berichtet von neuen Produkten, Expansionsplänen und der Unterstützung durch die Austria Wirtschaftsservice (aws).
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Lanbiotic, Neurodermitis
(c) Oliver Wolf - Patrick Hart und Katrin Susanna Wallner von Lanbiotic.

Das Grazer Startup Lanbiotic stellt medizinische Hautpflege-Produkte mit lebensfähigen Bakterien speziell für die von Neurodermitis geplagte Haut her. Dabei verwenden die beiden Gründer:innen Patrick Hart und Katrin Wallner den zum Patent angemeldeten Bakterienstamm “Lactococcus Lanbioticus“.

Lanbiotic: “Skalierung als neue Normalität”

“Mit unseren probiotischen Hautanwendungen bringen wir gesundheitsfördernde Bakterien direkt auf die Haut, um die natürliche Balance des Hautmikrobioms wiederherzustellen und Hautprobleme gezielt an der Ursache zu bekämpfen”, erklärt Wallner.

Das letzte Jahr fühlte sich für die Gründerin an, als sei ein Traum nicht nur wahr, sondern sogar übertroffen worden. Andererseits sei es eine “neue Normalität” an der Skalierung des Unternehmens zu arbeiten.

“Wir haben weitere Produkte mit unserem einzigartigen Bakterienstamm ‘Lactococcus Lanbioticus’ entwickelt, um umfassender auf die Bedürfnisse von Menschen mit zu Neurodermitis neigender Haut eingehen zu können. Neu hinzugekommen sind Flora Bath und Flora Sun”, erklärt Wallner.

Flora Bath ist ein spezieller Badezusatz, der für Menschen entwickelt wurde, die großflächig oder an der Kopfhaut von Ekzemen betroffen sind – ein Bereich, in dem Pflegecremen oft an die Grenzen ihrer Praktikabilität stoßen.

“Der Fokus liegt wie immer bei Lanbiotic auf der Ergänzung des Hautmikrobioms, also ‘der lebende Teil’ der natürlichen Schutzbarriere der Haut, die den gesamten Körper bedeckt, mit probiotischen Bakterien”, so Wallner weiter. “Eine Ausgewogenheit des Hautmikrobioms ist, wie auch im Darm, entscheidend, um die Gesundheit der Haut zu bewahren und Beschwerden zu lindern.”

Flora Sun hingegen ist ein weiteres Produkt, das auf die besonderen Herausforderungen empfindlicher Haut unter UV-Strahlung eingeht. Studien hätten gezeigt, dass das Hautmikrobiom die natürliche Fähigkeit der Haut verbessern kann, mit den Effekten – und häufig auch Schäden – durch Sonneneinstrahlung umzugehen.

EHI-Siegel für Onlineshop

“Parallel dazu haben wir auch international expandiert: Der Eintritt in den deutschen Markt war ein großer Schritt, der mit der Anpassung unserer Produktions- und Logistikkapazitäten verbunden war, um langfristig weitere internationale Märkte beliefern zu können. Unser Webshop wurde außerdem mit dem EHI-Siegel zertifiziert, um unseren Kund:innen einen sicheren und vertrauenswürdigen Einkauf zu ermöglichen.”

Auch das Team wuchs 2024, zudem konnte durch zahlreiche Medienauftritte und Messeteilnahmen Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte und die Marke gewonnen werden.

“Als weiteres Highlight wurden wir von der Apothekerkammer mit unserer Fachfortbildung akkreditiert, was Apotheker dazu motiviert, unsere Fortbildungen zu besuchen und mehr über das noch recht ‘nischige’ Thema Hautmikrobiom zu erfahren”, sagt Wallner.

Neue Märkte im Fokus

Aktuell arbeitet das Startup intensiv daran, Lanbiotic als Unternehmen und Marke weiterzuentwickeln, strategisch zu positionieren und zu skalieren. Das oberste Ziel ist es, die Lebensqualität von Menschen mit Neurodermitis über ihre mikrobiombasierten Produkte zu verbessern.

“Wir möchten Lanbiotic in weiteren Märkten etablieren, insbesondere natürlich in Ländern, wo die Prävalenz für Neurodermitis hoch ist. Dafür arbeiten wir an effizienten Marketingprozessen, um unsere Markenbekanntheit zu steigern, und bauen unsere Vertriebsstrukturen aus”, erklärt die Founderin. “Um diesen Schritt bestmöglich zu unterstützen, suchen wir gezielt nach vertrauenswürdigen Partnern für den internationalen Vertrieb, die unsere Werte und Qualitätsansprüche teilen. Die Kooperationen sollen es uns ermöglichen, unsere Produkte nachhaltig in weiteren europäischen und außereuropäischen Ländern anzubieten und das Thema Hautmikrobiom international bekannter zu machen.”

Daneben optimiert das Team Produktionsprozesse, um der wachsenden Nachfrage nachkommen zu können. In der Produktentwicklung liegt dabei der Fokus auf der Entwicklung weiterer wissenschaftsbasierten probiotischen Pflegeprodukten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Neurodermitis und empfindlicher Haut zugeschnitten sind. Dazu steht man intensiv mit Industrie und Spitzenforschung in Kontakt.

Lanbiotic: Strukturen und Prozesse schaffen

Intern sei man vor allem stark mit dem Aufbau der Organisation beschäftigt. Man arbeitet daran, Strukturen und Prozesse zu schaffen, die das Wachstum langfristig stützen können. Ziel sei es, eine gesunde Organisation aufzubauen, die den Expansions- und Innovationszielen gerecht werde und das Unternehmen flexibel in die nächsten Entwicklungsstufen führt.

Lanbiotic wurde in der Vergangenheit unter anderem auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt. So absolvierte das Unternehmen den aws First Incubator und erhielt über aws Innovationsschutz eine Förderung, um sein geistiges Eigentum zu schützen. Später folgte eine Preseed- und Seed-Förderung über aws Innovative Solutions. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Im Fall von Lanbiotic war die Förderung essentiell, um die Produktentwicklung und Markteinführung zu finanzieren und sich allgemein zu professionalisieren.

“Eine bessere Förderung als aws Seed Innovative Solutions könnte es derzeit, meiner Meinung nach, für uns nicht geben”, sagt sie. “Es handelt sich um einen nicht rückzahlbaren Zuschuss von 400.000 Euro, der für unterschiedlichste Aktivitäten in der Markteinführung und Produkteinführung verwendet werden kann. Naturgemäß ist das Programm sehr kompetitiv, aber wenn man für die Finanzierung ausgewählt wird, hat man wirklich einen gewaltigen Booster, um ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen.”

Die weiteren Ziele von Lanbiotic

Im Allgemeinen habe ihnen das Programm bereits jetzt weit mehr gebracht als Geld. “Ich empfand den Bewerbungsprozess per se als wertvolle Erfahrung, um mir unser Business Model noch einmal ganz genau anzusehen und unsere Ziele zu definieren”, präzisiert die Grazerin. “Dass wir sie jetzt so scheinbar ‘locker’ übertreffen konnten, ist natürlich die Draufgabe.”

Durch die positive Resonanz der stetig wachsenden Stammkundenbasis sieht sich Wallner in ihrer Mission bestätigt. “Wir wissen aber auch, dass viele Menschen Lanbiotic noch nicht kennen und Neurodermitis in vielen Ländern nach wie vor ein großes Problem darstellt”, sagt sie. “Daher wollen wir gezielt skalieren, den Umsatz und Gewinn steigern, innerhalb und außerhalb Europas expandieren und unser Produktportfolio weiter diversifizieren.”

In Sachen Umsatzentwicklung wird Lanbiotic 2024 das gesetzte Umsatzziel voraussichtlich verdoppeln, wie Wallner erzählt. “Unser für 2025 gestecktes Ziel ist ambitioniert, aber wir sind zuversichtlich, dass wir hier wieder gute Arbeit leisten. Aktuell haben wir einen sechsstelligen Nettoumsatz erreicht, und dank der Unterstützung durch die aws Seed-Förderung werden wir auch heuer, wie jedes Jahr seit unserer Gründung, noch profitabler sein.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt erscheint in Kooperation mit Austria Wirtschaftsservice (aws)

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