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In der fünften Folge von “Die Höhle der Löwen” sah man gleich zu Beginn ein bekanntes Gesicht. Multi-Gründer Marvin Kruse hatte sich bereits zweimal vor die Juroren gewagt. Bei seinem ersten Pitch 2015 präsentierte der Bremer sein Startup “Pfotenheld”, bei dem es Hundesnacks für Null Euro gab. Seine Idee, Geld allein durch Versandkosten zu verdienen, kam bei den Investoren schlecht an. Beim zweiten Versuch stellte er bereits “Brad Brat” vor, eine Bratwurst zum selber schneiden. Auch ohne Erfolg. Dieses Mal wandelte er seine Idee etwas ab und versuchte seine Idee eines Bratwurst-Franchise an den Mann bzw. die Frau zu bringen.
+++ DHDL Folge 4: Georg Kofler rastet bei “Social Startup” aus+++
Investor für Franchise gesucht
Der Gründer hat mittlerweile zwei Lokale, in Oldenburg und Bremen, eröffnet, in denen Bowls und Burger mit Bratwurstscheiben angeboten werden. Kruse möchte für die Ausweitung seines Franchise-Systems 200.000 Euro für 10 Prozent Firmenanteile haben.
Wie Leberkäse?
Die Wurst gibt es in verschiedenen Geschmacksrichtungen und Variationen: Vegetarisch, Tomate-Mozarella, Rind-Paprika und Chili-Mango-Geflügel. “Wir können die größte Bratwurstkette der Welt werden”, zeigte sich der Gründer überzeugt, der mittlerweile über 30 Mitarbeiter verfügt. Dem souveränen Pitch folgte eine Verköstigung durch die Löwen. Dagmar Wöhrl meinte, es schmecke wie Leberkäse, dem Kruse aber widersprach. Man einigte sich darauf, zur nächsten Kost-Runde überzugehen. Was die Familien-Unternehmerin wieder kulinarisch zufriedenstellte.
Welteroberungspläne ärgern Investor
Als Carsten Maschmeyer nach dem Umsatz der letzten Jahre fragte, antwortete der Gründer mit 300.000 Euro an Erspartem. Damit habe er seine Läden eröffnet. Kruse konnte auf weitere Nachfragen nicht antworten und sagte schlussendlich, dass 300.000 Euro Gewinn übrig geblieben wären.
Daraufhin erklärte der Investor dem jungen Mann, dass es Unterschiede zwischen Erspartem, Umsatz und Gewinn gebe. Auf diese Aussage entgegnete der Gründer zum wiederholten Male, die Welt erobern zu wollen, was Maschmeyer in Rage brachte.
Der Clown der Höhle der Löwen
“Für mich sind sie auf dem Weg, der Clown in der Höhle der Löwen zu werden. Diese Übertreibung mit der Weltherrschaft kann ich nicht mehr hören. Ich bin raus”, sprach er und war fort.
Wöhrl hakte nochmal nach und fand heraus, dass Kruse zehn Läden in Planung habe. Allerdings kenne sie den Aufbau eines Franchise-Systems und habe keine Lust darauf. Sie stieg ebenso wie Ralf Dümmel aus. Neo-Löwe Nils Glagau meinte, dass ihn das Produkt nicht überzeuge und der gemeine Deutsche eher der konservative Wurst-Esser sei. Er glaube an den Gründer, aber nicht an die Idee. Er war raus. Auch für Medien-Investor Georg Kofler war die ganze Sache unübersichtlich. Wieder kein Deal für Marvin Kruse.
Doch der Gründer wollte partout das Studio nicht verlassen. Er meinte, die erneute Absage sei für ihn schwer zu akzeptieren und er machte den Löwen einen neuen Deal-Vorschlag: Ein “Höhle der Löwen Brad Bratstore” mit allen Investoren an Bord. Kofler erklärte ihm, dass sich alle Juroren gegen ein Investment entschieden hätten und bat ihn, die Entscheidung zu akzeptieren. Kruse ging mit den Worten: “Ich kehre nicht mehr wieder, denn das ist das Ding das fliegt.”
Stoßschutz für Staubsauger
Die zweiten Gründer bei “Die Höhle der Löwen” waren Jill Audrit und Adel Adrovic aus Luxemburg. Das Gründerpaar ärgerte sich immer wieder über Macken und Schrammen an Türrahmen und Möbeln und kam so auf die Idee eines Stoßschutzes für Staubsauger. Schließlich entwickelten sie daraus “ProtectPads”, den selbstklebenden Schutz, um beim Staubsaugen Schäden zu vermeiden. Sie wollten 15 Prozent ihrer Firma abgeben und dafür 85.000 Euro haben.
Glagau erklärte, er staubsauge gerne und liebevoll und habe kein Problem mit Schrammen. Dennoch ließ er sich das Produkt vorführen und legte im Studio Hand an. Maschmeyer war die Idee zu “nischig”, er verabschiedete sich. Dümmel gab zu, das Potential des Produkts nicht einschätzen zu können. Dennoch bot er 85.000 Euro für 30 Prozent. Das Early-Stage-Startup nahm den Deal an.
Bereits in der Deutschen Bundesliga im Einsatz
Der nächste Auftritt bei “Die Höhle der Löwen” gebührte Arne, Levin und Hedda. Mit AER bieten die Gründer eine Alternative zu Drohnenaufnahmen. Durch einen übergroßen Wurfpfeil sollen spektakuläre Fotos und Videos aus der Vogelperspektive entstehen.
Dazu legt man eine Go Pro in das Produkt ein. Der Schaumstoffpfeil stabilisiere die Kamera automatisch in der Luft, schütze sie beim Aufprall und ist zudem wasserdicht, sagen die Gründer. Das Produkt des Stuttgarter Startups wurde bereits in der Deutschen Bundesliga, bei Werbespots und bei einem Filmdreh für eine Actionszene verwendet. Das Trio wollte 150.000 Euro für 10 Prozent Anteile.
Kein Patent bei DHDL-Startup AER
Frank Thelen und Nils Glagau tätigten ein paar Probewürfe und zeigten sich begeistert. Allerdings stieß den Investoren auf, dass das Produkt nicht patentiert sei.
Kofler nannte das Produkt witzig, sah aber Schwierigkeiten, damit ein nachhaltiges Unternehmen aufzubauen. Daraufhin entgegneten die Gründer, dass sie “innovatives Kamerazubehör” auf dem Plan hätten, mit dem man neben der GoPro auch Smartphones “in die Lüfte zu werfen” kann. Dafür solle es dann auch ein Patent geben.
Taktische Schweigerunde bei den Löwen
Nachdem Kofler und Wöhrl ausgestiegen waren, zögerte der Rest mit Äußerungen. Die taktische Schweigerunde wurde durch Glagau unterbrochen, der 150.000 Euro für 15 Prozent bot.
Maschmeyer stieg aufgrund des fehlenden Patents aus. Er nannte es einen schweren Fehler. Auch Thelen meinte, technisch mache es nicht “Klick” und stieg aus. Dennoch: Deal für AER mit Glagau.
+++Wie es für AER nach dem Deal weiterging+++
Automatischer Toiletten-Putzer für Camping-Ausflug
Den vorletzten Pitch des Abends machten Ralf Winkelman und Simon Freutel. Die beiden Gründer haben mit Camping Butler eine vollautomatische Reinigungsstation für Camping-Toiletten-Kassetten präsentiert. Der Camping Butler ähnelt einem Leergutautomat, der mit dem Abwasserkanal verbunden ist. Der Benutzer schiebt die volle Campingtoilette in eine Klappe hinein, wirft 1 bis 2 Euro ein und bekommt nach wenigen Minuten eine leere und gereinigte Toiletten-Kassette zurück. Auf Wunsch wird die Toiletten-Box auch von außen gereinigt. Die Gründer forderten 200.000 Euro für 10 Prozent Anteile.
Nach einer Vorführung, bei der Dümmel den Inhalt eine Toiletten-Kassette auf bisher übliche Art und Weise in ein Klo entsorgen musste – und somit bei allen Jury-Mitgliedern für Ekel sorgte – sahen sich die Investoren die Mechanik der Reinigungsbox an und sprachen über das Geschäftsmodell. Das Startup verlangt für den Camping Butler 15.000 Euro pro Stück. Jedoch liege das eigentliche Business-Modell nicht im Verkauf, sondern bei der Pauschale von 40 Euro-Cent pro Reinigung der Entsorgungsstation, sagen die Gründer.
+++ Camper-Sharing-Plattform PaulCamper erhält 7 Millionen Euro Investment +++
Leider wirkten die Gründer auf Nachfrage zwecks Umsatzzahlen und Finanzplan etwas unsicher. Deshalb verabschiedete sich ein Investor nach dem anderen, obwohl die Idee gut ankam. Kein Deal für Camping Butler.
“Hallux Valgus” als unbekanntes Gesellschaftsproblem
Ungesundes Schuhwerk oder eine Bindegewebsschwäche sind die häufigsten bekannten Ursachen für eine Verkrümmung des großen Zehs am Fuß – der sogenannte “Hallux Valgus”oder auch Ballenzeh ist die Folge. Besonders ein Problem für Frauen mit hohen Schuhen.
Deshalb hat Sarita Bradley mit GoBunion besondere Socken entwickelt, die von außen wie ganz normale Strümpfe aussehen. Im Inneren steckt aber ein Softgel-Zehentrenner, der für eine bessere Haltung in hohen Schuhen sorgen soll. Der GoBunion-Strumpf entlastet die Krümmung am Fuß und wirkt zugleich schmerzlindernd. Bei Ihrem Auftritt in “Die Höhle der Löwen” hoffte die Gründerin auf ein Investment von 150.000 Euro und bot im Gegenzug 15 Prozent ihrer Firma.
Nach dem Pitch testete Investorin Wöhrl das Produkt und attestierte ihm ein angenehmes Gefühl, für das man nicht extra eine größere Schuhgröße brauche. Daraufhin kam es zum Gespräch über die Problematik des “Hallux Valgus” – allein in Deutschland sollen zehn Millionen Frauen an der Verkrümmung leiden. Die Gründerin, die vier Sprachen spricht und für das deutsche Justizamt serbisch, bulgarisch, mazedonisch und englisch übersetzt, konnte sich nach dem Ausstieg von Maschmeyer, Wöhrl und Glagau dennoch über Deal-Angebote freuen.
Im Einzelhandel besser aufgehoben
Kofler bot 150.000 Euro für 49 Prozent Anteile. Dümmel selbst präsentierte sich als Experte des Marktes für das Produkt und machte das gleiche Angebot. Da Bradley sich danach mit einer Zwischenfrage zwecks Vertriebswege an Kofler wandte, fürchtete Dümmel bereits, er wäre aus dem Rennen. Er widersprach Kofler, dass Online-Verkauf der Hauptweg für GoBunion wäre – der Einzelhandel sei der richtige Ort. Sarita Bradley nahm schlussendlich einen überglücklichen Dümmel an Board.
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