05.03.2024

Holy Pit: Grazer Deo-Startup geht Kooperation mit US-Filmriesen ein

Das steirische Startup Holy Pit erwirtschaftete im letzten Jahr mit seinen Nachfülldeos einen Umsatz von 1,1 Millionen Euro. Zusätzlichen Rückenwind erhofft sich das Unternehmen nun durch eine Lizenz-Kooperation mit Paramount Pictures.
/artikel/holy-pit-grazer-deo-startup-geht-kooperation-mit-us-filmriesen-ein
Holy Pit

Es tut sich viel beim Grazer Startup Holy Pit. Gestartet als nachfüllbares Deodorant hat das Unternehmen seine Produktpalette inzwischen deutlich ausgeweitet und wächst dabei stetig. Insbesondere der deutsche Markt steht bei dem Gründer:innen-Paar Branka Puljic und Asmir Samardzic im Fokus. Um weiter zu wachsen, wollen die beiden nun frisches Kapital aufnehmen und es in Marketing investieren. Einerseits durch eine weitere Finanzierungsrunde, andererseits durch eine Crowdfunding-Kampagne.

Einen großen Coup haben die beiden dabei schon in trockenen Tüchern: Eine Kooperation mit Paramount Pictures. Damit kann Holy Pit nun ab Mai SpongeBob Schwammkopf Produkte produzieren. „Auf die nächsten zwei, drei Jahre gesehen wollen wir außerdem dafür sorgen, dass unsere Produkte auch im Handel verfügbar sind“, so Co-Founder Samardzic.

1,1 Mio. Euro Umsatz im letzten Jahr

Holy Pit wurde im März 2020 gegründet, mit der Mission ein nachfüllbares Deodorant auf den Markt zu bringen. Inzwischen finden sich auf der Website des Startups allerdings auch viele weitere Kosmetikprodukte wie etwa ein Fußpflegestick oder ein nachhaltiges Shampoo. Ihre Produkte vertreiben die beiden Gründer:innen hauptsächlich über ihre eigene Website. Hinzu kommt allerdings noch der Verkauf von Produkten über Amazon. Als wichtigster Absatzmarkt nennen die beiden klar Deutschland.

„Wir machen rund 80 Prozent unseres Umsatzes in Deutschland“, sagt Samardzic gegenüber dem brutkasten. Im vergangen Jahr setzte Holy Pit insgesamt 1,1 Mio. Euro um. Für die Founder:innen ist aber an dieser Stelle noch lang nicht Schluss. Mit ihrem sechsköpfigem Team wollen sie nun noch mehr Geld für Marketing in die Hand nehmen, um weitere Neukund:innen zu aqurieren. „Letztes Jahr konnten wir uns fast verdoppeln. Dies wollen wir im laufenden Jahr nun schaffen und diese Entwicklung auch in den kommenden Jahren stabil halten“, sagt Samardzic.

Finanzierung flexibel

An Geld fehlt es grundsätzlich nicht bei Holy Pit. Nach dem Investment bei „Die Höhle der Löwen“ im Jahr 2021 und weiteren Geldgeber:innen sieht sich das Unternehmen auf finanziell stabilem Boden. Nichtsdestotrotz suchen Puljic und Samardzic weiter nach Finanzierungsmöglichkeiten. So sollen nach eigenen Angaben dieses Jahr in einer weiteren Investmentrunde eine halbe Mio. eingesammelt werden.

Am heutigen Dienstag haben die beiden Founder:innen außerdem eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. „Das Crowdfunding ist für uns eine tolle Möglichkeit, Fans unserer Produkte abzuholen. Außerdem wollen Kund:innen, die ins Unternehmen investiert sind, viel eher auch mit anderen über uns sprechen“, sagt Samardzic zum brutkasten. So könne man mit diesem Geld auch entspannter in die nächste Finanzierungsrunde gehen.

Ganz spurlos sind die Krisen auch an Holy Pit nicht vorbeigegangen. So merkten sie schon, dass obwohl ihr Absatz steigt sie eine gewisse Zurückhaltung von Investor:innen spüren. Außerdem sind den beiden die Zinsen für einen Bankkredit zu hoch. „Das Gut an unserem Geschäftsmodell ist, dass wir sehr skalierbar sind. Je mehr wir einnehmen, desto mehr Geld fließt ins Marketing. Sollte es weniger sein als gewünscht haben wir aber auch keine Probleme“, konstatiert Samardzic.

Bisher sieht es aber gut aus. Schon am Dienstagmittag wurde die Schwelle von 50.000 Euro überschritten.


Deine ungelesenen Artikel:
vor 4 Stunden

Deepfakes als Gefahr für Startups?

Deepfakes werden schneller, günstiger und weiter verbreitet. Welche Gefahren entstehen aus dieser Technik für Startups und welche Maßnahmen können gesetzt werden?
/artikel/deepfakes-als-gefahr-fuer-startups
vor 4 Stunden

Deepfakes als Gefahr für Startups?

Deepfakes werden schneller, günstiger und weiter verbreitet. Welche Gefahren entstehen aus dieser Technik für Startups und welche Maßnahmen können gesetzt werden?
/artikel/deepfakes-als-gefahr-fuer-startups
Computerbildschirm zeigt auf der linken Seite des Bildschirms das Gesicht eines Mannes mit einer Mütze zu sehen, auf das ein geometrisches Netz projiziert ist. Rechts im Bild ist ein unscharfer Ausschnitt einer anderen Person zu erkennen.
(c) Adobe Stock (c) terovesalainen

Wie gefährlich sind Deepfakes? Die Technik, die es für überzeugende Deepfake-Videos braucht, wird immer besser. Brutkasten hat sich umgehört, wie die Gefahrenlage in Österreich aussieht und Startups und größere Unternehmen sich vor Betrug schützen können.

KI im Videocall

Auf den Kacheln im Video-Call sind Kolleg:innen zu sehen, die sich virtuell wöchentlich, aber noch nie in echt begegnet sind. Der Kollege aus der IT-Abteilung kündigt ein System-Update an. Damit das durchgeführt werden kann, werden die Anwesenden gebeten, das Update durch Klicken auf den Link im soeben versendeten Mail zu bestätigen. Klingt plausibel, wird gemacht. Dass es sich dabei um einen Phishing-Link handelt, stellt sich erst später heraus. So einfach können Unternehmen Opfer von Live-Deepfakes werden. 

Deepfakes machen es möglich, Gesichtszüge, Mimik und Stimme einer Person in Echtzeit zu generieren. Roland Pucher, Leiter des Cybersecurity Innovation Labs bei PwC Österreich, schätzt, man brauche von einer Person nur fünf Minuten Videomaterial und lediglich zwei Minuten Audiomaterial als Trainingsdaten für die KI. Einem schnellen, unkritischen Blick während einem Online-Meeting hält diese KI-generierte Persona für kurze Zeit stand.

Betrug ist nicht teuer

Hier sieht Pucher einen der größten Anwendungsbereiche für Deepfakes in Unternehmen. Videokonferenzen sind mittlerweile alltäglich, auch stark verpixelte Videos oder abgehackter Ton sind keine Seltenheit. Das macht es Betrüger:innen noch leichter. Pucher schätzt, dass man heute bereits mit einem Setup um knapp 10.000 Euro ein relativ überzeugendes Deepfake herstellen kann. Der erhoffte Gewinn der Betrüger:innen muss ein Vielfaches davon sein, damit sich das rentiert.

Mehr Cyberkriminalität

Durch Deepfakes eröffnen sich neue Gefahren für die Sicherheit von Unternehmen. Vor allem die konstante technische Weiterentwicklung macht es der Cybersecurity schwer. 2023 wurden laut dem Cybercrime Report des Bundesinnenministerium 65.864 Anzeigen verzeichnet. Das sind um 11 Prozent mehr als 2022 und damit setzt sich der Trend der steigenden Internetkriminalität weiter fort. 

asdf
© brutkasten I Daten Cybercrime Report 2023 BMI

Hier sind allerdings nur angezeigte Delikte erfasst, die Dunkelziffer in diesem Bereich dürfte weitaus höher sein. Wie es im Cybercrime Report heißt, scheuen viele Betroffene “die Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle, teils aus Scham, Angst vor Reputationsverlust oder weil angenommen wird, dass der Fall ohnehin nicht verfolgt werden könnte”. 

Der oben beschriebene Phising-Link-Fall könnte unter den Straftatbestand der Datenfälschung fallen. Im letzten Jahr wurde dieses Delikt 729 Mal zur Anzeige gebracht – wobei auch hier von einer weitaus größeren Dunkelziffer ausgegangen werden kann. Nur 183 der Fälle konnten bislang aufgeklärt werden. Allgemein scheint die Aufklärung die Behörden vor immer größere Probleme zu stellen: Die Aufklärungsquote hat sich im Vergleich zum vergangenen Jahr mehr als halbiert, nur in 25 Prozent der Fälle wurden die Schuldigen gefunden.

Ausgeklügelte Technik braucht es meist nicht

Sind Live-Deepfakes nun eine Bedrohung für österreichische Startups? Roland Pucher von PwC Österreich sieht die Gefahr auf jeden Fall gegeben. Mit seinem Team macht er regelmäßig Schulungen bei Unternehmen, um auf die Gefahr von Deepfakes aufmerksam zu machen. Er erkennt hier eine Lücke in der Awareness, was die Bedrohung und den aktuellen technischen Stand der Deepfakes betrifft.

Gleichzeitig weist Pucher darauf hin, dass für gängige Betrugsversuche gar keine so ausgeklügelte Technik notwendig ist. “Die gute alte Phishing-Email” genüge in den meisten Fällen, um sich Zugang in Unternehmensinterna zu beschaffen. Gerade in größeren Unternehmen sei es immer noch relativ einfach, sich zum Beispiel als Mitarbeiter:in der IT auszugeben und so an Passwörter zu gelangen. Das testen Pucher und seine Kolleg:innen regelmäßig.

Für Unternehmen bedeuten diese neuen Gefahren vor allem eines: Sicherheitsschulungen sollten um die Themen Audio und Video erweitert werden. Cyber-Kompetenz muss ausgebaut werden, Sicherheitslücken geschlossen werden. Das wird auch im Cybercrime Report des Innenministeriums als zentrale Aufgabe von Unternehmen gesehen.

Tricks gegen Deepfakes

Was sind nun also Maßnahmen, die Unternehmen setzen können? Bei E-Mails von unbekannten Absender:innen seien viele von uns bereits darauf trainiert, skeptisch zu sein, glaubt Roland Pucher. Dieselbe Skepsis brauche es aber bei allen Kommunikationsformen. Lieber einmal zu oft eine Info gegenchecken, als auf einen Betrug hereinfallen. Sollte es doch einmal dazu kommen, sollte unbedingt eine Anzeige erstattet werden. Cybercrime kann übrigens bei jeder Polizeidienststelle gemeldet werden.

Ein einfacher Trick, um zum Beispiel Live-Deepfakes von Gesichtern schnell zu erkennen ähnelt übrigens einer Alkoholkontrolle: Den Finger auf die Nase halten. Damit wird das Bild unterbrochen und ein Deepfake könnte als solches enttarnt werden. Und sollte die Person doch echt sein, hat man auf diesem Weg zumindest ein Meeting aufgelockert. 

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Holy Pit: Grazer Deo-Startup geht Kooperation mit US-Filmriesen ein

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Holy Pit: Grazer Deo-Startup geht Kooperation mit US-Filmriesen ein

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Holy Pit: Grazer Deo-Startup geht Kooperation mit US-Filmriesen ein

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Holy Pit: Grazer Deo-Startup geht Kooperation mit US-Filmriesen ein

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Holy Pit: Grazer Deo-Startup geht Kooperation mit US-Filmriesen ein

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Holy Pit: Grazer Deo-Startup geht Kooperation mit US-Filmriesen ein

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Holy Pit: Grazer Deo-Startup geht Kooperation mit US-Filmriesen ein

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Holy Pit: Grazer Deo-Startup geht Kooperation mit US-Filmriesen ein

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Holy Pit: Grazer Deo-Startup geht Kooperation mit US-Filmriesen ein