10.08.2023

Logistiker kritisieren zu geringes Fördervolumen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge

Das neue Förderprogramm "Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur" - kurz ENIN - des Klimaschutzministeriums stellt heuer 150 Millionen Euro Förderung zur Verfügung. "Ein Tropfen auf den heißen Stein", wie der Zentralverband Spedition & Logistik kritisiert.
/artikel/emissionsfreie-nutzfahrzeuge-foerderung-kritik

Der Ansturm auf das neue Förderprogramm ENIN, das Unternehmen bei der Flottenumstellung unterstützt, war groß. In der ersten Ausschreibungsrunde gab es Förderzusagen in Höhe von 122 Millionen Euro. Insgesamt konnten damit laut dem zuständigen Klimaschutzministerium 1685 emissionsfrei Nutzfahrzeuge auf die Straße gebracht werden.

Am Mittwoch startete nun die zweite Ausschreibungsrunde, die ein Fördervolumen von 28 Millionen Euro vorsieht. Gefördert werden nicht-fossil betriebene Nutzfahrzeuge. Dazu zählen batterieelektrische Fahrzeuge, Nutzfahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb sowie Nutzfahrzeuge, die ihren Fahrstrom mittels Stromabnehmern aus einer Oberleitung beziehen. Mit den zwei Ausschreibungen stehen österreichischen Unternehmen damit heuer 150 Millionen Euro ENIN-Förderung zur Verfügung.

Verband fordert mehr Fördervolumen

Einem Tag nach dem Start der zweiten Ausschreibung, die noch bis 11. Oktober geöffnet ist, meldete sich nun der Zentralverband Spedition & Logistik zu Wort. “Das vom Klimaministerium mehrfach verschobene Förderprogramm ENIN wirkt wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein, wenn man die Förderung in Relation zu den mehr als einer halben Million allein in Österreich angemeldeten LKWs setzt”, so Zentralverband-Präsident Alexander Friesz. Um den Straßengüterverkehr zu dekarbonisieren und mehr Planbarkeit zu schaffen, müssten zudem “adäquate Budgetmittel” über 2025 zur Verfügung gestellt werden.

Eine konkrete Summe an benötigten Fördermitteln nennt der Verband in seiner Aussendung allerdings nicht. Friesz setzt aber das bereitgestellte Fördervolumen in Relation zu Investitionen, die in der Branche getätigt werden. “Einzelne Logistikunternehmen verzeichnen schon jetzt pro Jahr mehr Investitionskosten durch Dekarbonisierungsmaßnahmen, als der gesamte ENIN-Fördertopf mit 150 Millionen für heuer ausmacht”, so der Verbands-Chef.

E-Fuels & Wasserstofftankstellen

Weiters kritisiert der Verband, dass eFuels – sie sind allerdings sehr umstritten – nicht als Lösung in Betracht gezogen werden. Diese wären “einfacher zu implementieren” und würden sich demnach als “Brückentechnologie” eigenen.

Abschließend pocht der Zentralverband Spedition & Logistik auf eine europäische Lösung in Bezug auf die Lade- und Tankinfrastruktur. Insbesondere Wasserstofftankstellen müssten für LKWs hierzulande massiv ausgebaut werden. “In Deutschland gibt es immerhin schon rund 120 solcher Tankstellen, in Österreich nicht einmal fünf für LKW benutzbare”, so Friesz, der Wasserstoff-LKWs für den Schwerverkehr auf der Langstrecke besonders viel Potential zuschreibt.

Deine ungelesenen Artikel:
31.05.2024

US-Startup mit Wiener R&D-Standort erzielt Preisparität für kultiviertes Tierfutter

Shannon Falconer betreibt mit ihrem US-amerikanischen Startup Biocraft (ehem. Because Animals) in Wien einen R&D-Standort. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von kultiviertem Fleisch für Katzen- und Hundefutter spezialisiert. Nun gelang dem Startup ein Durchbruch.
/artikel/us-startup-mit-wiener-rd-standort-erzielt-preisparitaet-fuer-kultiviertes-tierfutter
31.05.2024

US-Startup mit Wiener R&D-Standort erzielt Preisparität für kultiviertes Tierfutter

Shannon Falconer betreibt mit ihrem US-amerikanischen Startup Biocraft (ehem. Because Animals) in Wien einen R&D-Standort. Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von kultiviertem Fleisch für Katzen- und Hundefutter spezialisiert. Nun gelang dem Startup ein Durchbruch.
/artikel/us-startup-mit-wiener-rd-standort-erzielt-preisparitaet-fuer-kultiviertes-tierfutter
Shannon Falconer | (c) Shannon Falconer

Das 2016 gegründete US-Startup BioCraft hat 2023 einen eigenen Standort in Wien für R&D eröffnet. Für die Forschungsaktivitäten des Unternehmens, das sich auf kultiviertes Fleisch spezialisiert hat, wurde in Österreich zudem eine eigene GmbH gegründet (brutkasten berichtete)

Das Biotech-Unternehmen kultiviert Fleisch für den Heimtierfuttermarkt – unter anderem wird Mäusefleisch im Labor für Katzenfutter gezüchtet. Zudem arbeitet das Unternehmen seit letztem Jahr an einer Hühnerzelllinie, die künftig für Hundefutter eingesetzt wird.

Das kultivierte Fleisch wird dabei aus tierischen Zellen in Gefäßen gezüchtet, die jenen ähneln, die bei der Brauerei und der Joghurtherstellung verwendet werden. Laut dem Unternehmen lässt sich so auch das Nährstoffprofil des Fleisches individuell anpassen. Zudem ist Zuchtfleisch weitaus nachhaltiger als herkömmliches Fleisch, was die Landnutzung, den Wasserverbrauch und die Emissionen anbelangt.

BioCraft erzielt Preisparität

Wie Biocraft nun bekannt gab, erzielte das Unternehmen nun einen Durchbruch. Erstmal konnte BioCraft laut eigenen Angaben in der Produktion seines Zellfleisches eine Preisparität mit herkömmlichen Fleisch erzielen. Bisher war der hohe Preis ein Haupthindernis für die kommerzielle Verwendung von kultiviertem Fleisch in der Heimtiernahrung, so das Unternehmen in einer Aussendung.

“Wir sehen dies als einen Durchbruch für kultiviertes Fleisch in der Heimtiernahrung“, so Shannon Falconer, Gründer und CEO von BioCraft. “Das Erreichen der Preisparität und ein robustes Nährwertprofil für Haustiere waren die einzigen Elemente, die den Einsatz von Zuchtfleisch in der Heimtiernahrungsindustrie behindert haben – und BioCraft hat nun beides erreicht.“

BioCraft gibt einen Verkaufspreis von 2,00 bis 2,50 US-Dollar pro Pfund für sein kultiviertes Fleisch an. Dies entspricht rund fünf Euro für einen Kilogramm Tierfutter, wodurch das Produkt laut dem Startup mit Premium-Fleisch in der Tiernahrung konkurrenzfähig ist.

Die Vorteile bei Tierfutter

Im Vergleich zu Startups, die an Laborfleisch für den menschlichen Verzehr arbeiten, hat BioCraft einen Vorteil: Die Konsistenz des Fleischs aus dem Biorektor entspricht bereits in etwa jener des Breis, der für herkömmliches Tierfutter genutzt wird. Aus diesem wird sowohl Dosen- als auch Trockennahrung gemacht. Produzenten könnten also ohne große Umstellung umsteigen, argumentiert man beim Unternehmen. Künftig soll das Tierfutter über ein B2B-Modell an Tierfutter-Produzenten verkauft werden. Der breit angelegte Marktstart soll Anfang 2026 erfolgen.


Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Logistiker kritisieren zu geringes Fördervolumen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Logistiker kritisieren zu geringes Fördervolumen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Logistiker kritisieren zu geringes Fördervolumen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Logistiker kritisieren zu geringes Fördervolumen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Logistiker kritisieren zu geringes Fördervolumen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Logistiker kritisieren zu geringes Fördervolumen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Logistiker kritisieren zu geringes Fördervolumen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Logistiker kritisieren zu geringes Fördervolumen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Logistiker kritisieren zu geringes Fördervolumen für emissionsfreie Nutzfahrzeuge