25.07.2023

N26: Das ist die neue Risikochefin der Neobank

Carina Kozole kommt aus der UniCredit-Gruppe und übernimmt die zuletzt nur intermistisch besetzte Rolle des Chief Risk Officers. Sie soll bei N26 unter anderem ihre Erfahrung mit Finanz-Aufsichtsbehörden einbringen.
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Carina Kozole
Carina Kozole | Foto: N26

Es ist nicht die erste wichtige Personalie, die N26 in diesem Jahr vermeldet hat: Anfang des Jahres präsentierte die von den beiden Österreichern Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal gegründete Neobank den früheren LinkedIn-Manager Daniel Lappas als neuen General Manager für die DACH-Region und den vormaligen Air-Berlin-Finanzchef Arnd Schwierholz als Chief Financial Officer (CFO). Nun kündigte N26 die nächste C-Level-Besetzung an: Carina Kozole wird Chief Risk Officer (CRO) und Managing Director des Berliner Fintechs.

Kozole kommt von der UniCredit-Gruppe, bei der sie seit 2006 tätig war. Zuletzt hatte sie die Position des Senior Vice President und Head of Credit Risk Operations (Europe, Americas, Asia) bei der zur UniCredit gehörenden HypoVereinsbank inne. Zuvor hatte die 40-jährige Deutsche unter anderem Aufgaben im Risikomanagement in Kreditwesen, in der Risikokontrolle sowie im Firmenkundengeschäft und Investmentbanking übernommen.

Ihre Rolle wird sie “später in diesem Jahr” antreten, wie N26 in einer Aussendung mitteilt. Den genauen Zeitpunkt lässt die Bank offen. Nachfolgen wird sie Jan Stechele, der die Rolle des Chief Risk Officers im April 2021 interimistisch übernommen hatte. Stechele wird im Vorstand der Neobank bleiben. In seiner Rolle werde auch eng mit Kozole zusammenarbeiten – etwa bei Themen wie Geldwäschebekämpfung und Compliance.

“Umfassende Erfahrung” in Zusammmenarbeit mit Aufsichtsbehörden

N26 hebt in der Aussendung Kozoles “umfassende Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Finanzregulationsbehörden in Europa, Asien auf dem amerikanischen Kontinent” hervor. Die Neobank hatte in der Vergangenheit immer wieder Probleme mit der deutschen Bundesanstalt für
Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Diese hatte der Bank bereits im November 2021 eine Beschränkung von maximal 50.000 Neukund:innen pro Monat auferlegt.

Erst in der Vorwoche hatte die Behörde diese Maßnahme erneut verlängert. Trotz einiger Fortschritte gebe es nach wie vor Defizite in den N26-Systemen zur Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, attestierte die Behörde. Die Erfahrungen der designierten N26-Risikochefin in der Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden werden in ihrer neuen Tätigkeit also sicherlich nützlich sein.

Neue N26-Risikochefin soll “Fokus auf Risikomanagement und Compliance” stärken

“Ich freue mich darauf, eines der dynamischsten digitalen Innovationsunternehmen unserer Branche bei der Weiterentwicklung seiner Risiko- und Compliance-Aktivitäten zu unterstützen”, sagte Kozole anlässlich ihrer Ernennung. “Nachdem ich mir ein Bild davon machen konnte, was das Team von N26 bereits über die Jahre erreicht hat, bin ich sicher, dass das Unternehmen gut dafür aufgestellt ist, seinen Kund:innen im Rahmen eines hoch regulierten Umfelds innovative Angebote zu machen und Lösungen zu liefern, die innerhalb unserer Branche führend sein können.”

Mitgründer Valentin Stalf kündigte an, dass die designierte N26-Risikochefin “zusammen mit dem bestehenden starken Führungsteam und mit ihrer umfangreichen Expertise und Erfahrung” den Fokus der Bank auf Risikomanagement und Compliance weiter stärken würde.


Aus dem Archiv: N26-Gründer Valentin Stalf im brutkasten-Talk (aus März 2023)

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Das Gründungsteam von voidsy | (c) voidsy

In der Industrie ist die zerstörungsfreie Prüfung von Materialien und Bauteilen von zentraler Bedeutung, besonders in sicherheitskritischen Bereichen wie der Luftfahrt oder der Automobilbranche. Doch die bis dato verfügbaren Systeme sind meist komplex in der Anwendung, teuer und primär für den Einsatz in Laboren konzipiert. Abhilfe möchte künftig das in Wels angesiedelte Startup voidsy schaffen, das mit seinem sogenannten 3D V-ROX eine einfache und zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) von Bauteilen ermöglicht.

Die Unternehmensgründung erfolgte im Jahr 2022 durch voidsy-CEO Holger Plasser gemeinsam mit seinen drei Co-Gründern Gernot Mayr, Günther Mayr und Gregor Thummerer. Alle vier waren zuvor als wissenschaftliche Mitarbeiter an der Fachhochschule Oberösterreich tätig. 

Die Vorteile von 3D V-ROX

“Mit dem 3D V-ROX wollten wir eine Lösung schaffen, die nicht nur präzise, sondern auch praktikabel für die direkte Anwendung in der Industrie ist”, erklärt Plasser, Mitbegründer und CEO von voidsy. “Wir haben uns darauf konzentriert, ein System zu entwickeln, das die komplexe Technologie der aktiven Thermografie in eine kompakte und bedienerfreundliche Form bringt.” Das System kann dabei direkt in der Produktionsumgebung eingesetzt werden. 

(c) voidsy

Zudem hat das System einen weiteren Vorteil: Der 3D V-ROX setzt keine ionisierende Strahlung frei und es werden keine Materialien kontaminiert. Darüber hinaus kann die Qualitätsprüfung um bis zu 80 Prozent schneller und kostengünstiger durchgeführt werden. “Unser System ist kontaktlos und deutlich schneller als beispielsweise die herkömmliche Ultraschallmethode, was in vielen Anwendungen einen großen Vorteil darstellt”, so Plasser.

Bereits erste Systeme von voidsy im Einsatz 

Seit der Gründung hat voidsy an der Verbesserung und Weiterentwicklung des 3D V-ROX gearbeitet. Das Unternehmen hat bereits eine Pilotserie von etwa zehn Geräten produziert, die bei verschiedenen Kunden aus der Luftfahrt-, Automobil- und weiteren Industriezweigen im Einsatz sind. Diese Pilotkunden spielen eine zentrale Rolle bei der Weiterentwicklung des Systems, da ihr Feedback direkt in die nächste Version von 3D V-ROX einfließt. Der Abschluss der Serienreife ist übrigens für Ende des Jahres geplant.

“Die Rückmeldungen unserer Pilotkunden sind für uns von unschätzbarem Wert“, betont Plasser. “Sie helfen uns dabei, unser Produkt stetig zu verbessern und es noch besser an die Bedürfnisse der Industrie anzupassen.”

Das Welser Startup hat bereits Kunden weltweit, einschließlich in China und den USA. Der Export geht jedoch mit gewissen Herausforderungen einher, da es sich um ein sogenanntes Dual-Use-Produkt handelt. Das bedeutet, dass das Gerät sowohl für zivile als auch für militärische Zwecke eingesetzt werden könnte, was spezielle Exportgenehmigungen erfordert.

Geschäftsmodell und bisherige Finanzierung

Das Geschäftsmodell konzentriert sich auf den Verkauf der entwickelten Hardware-Devices. Der Preis für das Gerät liegt im sechsstelligen Bereich, zwischen 100.000 und 150.000 Euro, abhängig von der Ausstattung. Neben der Hardware bietet Plasser mit seinem Team auch verschiedene Softwarepakete an, die zusätzlich verkauft werden.

Zur Finanzierung ihres Unternehmens konnte voidsy auf eine Reihe von Förderprogrammen zurückgreifen. Besonders hervorzuheben ist die Unterstützung durch das Pre-Seed-Programm der Austria Wirtschaftsservice (aws), das maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung und Markteinführung des „3D V-ROX“ beigetragen hat. Das Programm aws Preseed Deep Tech ermöglichte es voidsy, die Grundlagen für die innovative Thermografie-Technologie zu legen und die ersten Schritte hin zur Kommerzialisierung zu gehen.

“Der Support der aws ging weit über die finanzielle Unterstützung hinaus. Das Team hat uns mit seinem Know-how tatkräftig bei der Entwicklung eines Schutzrechtskonzeptes für unseren Proof of Concept und der Ausarbeitung unseres Geschäftsmodells unterstützt”, so Plasser.

Zukunftsperspektiven von voidsy

Aktuell arbeitet das Team an der Vorbereitung einer ersten Risikokapitalrunde, um das weitere Wachstum zu sichern. „Unsere Vision ist es, in den nächsten Jahren zu einem führenden Anbieter im Bereich der zerstörungsfreien Materialprüfung zu werden“, sagt Plasser.

Obwohl voidsy das Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Materialprüfung erkennt, setzt das Unternehmen zunächst auf traditionelle Methoden, da die Akzeptanz von KI in der Branche noch gering ist. “KI ist zweifellos die Zukunft, aber wir müssen auch die Skepsis der Industrie berücksichtigen”, erklärt Plasser. „Wir entwickeln bereits KI-basierte Lösungen, aber unser Fokus liegt derzeit auf der Optimierung der bestehenden Technologie.”


* Disclaimer: Das Startup-Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftservice (aws)

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