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Nun ist es offiziell: Die Österreichische Post hat sich das Privatkundengeschäft der niederländischen ING in Österreich geschnappt. Damit wandern nicht nur 150.000 ING-Kunden zur bank99 der Post – es geht vor allem darum, sich im Digital Banking stark aufzustellen. Bis Ende des Jahres soll die Übertragung von Kunden, Mitarbeitern, Produkten und Services vorbehaltlich der behördlichen Genehmigung abgeschlossen sein. “Dann wird sich die Integration in die bank99 für die Kunden angenehm gestalten”, heißt es in einer Aussendung.
„Die Integration der ING – einem Flaggschiff unter den Digitalbanken in Österreich – bedeutet neben einem kräftigen Wachstumsschub durch die Übernahme des Kundenstammes auch mehr Dynamik am Markt, die vor allem den Konsumenten zugutekommen wird“, sagt Post-Generaldirektor Georg Pölzl. Die Post-Bank bank99 will nicht mehr nur als “Bank-Nahversorgerin” wahrgenommen werden und mit dem digitalen Angebot vor allem auch jüngere Menschen erreichen. Es werde zusätzliche Angebote für Depot und Immobilienfinanzierung geben.
550.000 ING-Kunden in Österreich
Bank99-Kunden können durch die Übernahme zwischen Service ums Eck und “Bank am Handy” wählen, so ING-Österreich-CEO Barbaros Uyun, der sich keinen besseren Partner vorstellen könne. Die ING hatte im März angekündigt, sich aus dem Privatkundengeschäft zurückzuziehen und nur noch Firmenkunden zu bedienen. 550.000 Kunden hatte die ING zu diesem Zeitpunkt in Österreich – 430.000 davon waren Sparkonten.
Die bank99 ist seit dem Vorjahr am Markt. Nachdem eine Zusammenarbeit der Post mit der deutschen Fintech Group gescheitert war, übernahm das Unternehmen 2019 die Privatbank Brüll Kallmus von der Grazer Wechselseitigen. Aus der Privatbank entstand dann die bank99, die mit 1. April 2020 startete. Die Bank unterhält knapp 1.800 Geschäftsstellen.
Bank99 noch nicht profitabel
Im März 2021 meldete die Bank bei der Vorlage der Geschäftszahlen für 2020 eine Kundenzahl von 70.000. Profitabel ist die bank99 noch nicht, sie machte im Vorjahr 30,7 Mio. Euro Verlust. Dies entspreche aber der Planung, weil der Aufbau einer Retailbank mit einer flächendeckenden physischen Geschäftsstellen-Präsenz wie einem Onlineauftritt mit hohen Investitionen verbunden sei, teilte die Bank mit.