17.06.2021

Von der Idee zur Zündung – Gründer:innen Geschichten: Die drei Finalist:innen stehen fest

Beim digitalen Event "Von der Idee zur Zündung - Gründer:innen Geschichten" dreht sich am 23. Juni alles rund um Soft Skills, die Gründer:innen benötigen, um erfolgreich ein Startup zu gründen. Drei außergewöhnliche Startup-Gründer:innen aus Österreich, die sich zuvor einem Auswahlprozess stellen mussten, werden authentische Einblicke in ihre Gründergeschichten geben und mit den Teilneher:innen exklusiv ihre Erfolgsfaktoren teilen.
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Welche Soft Skills braucht es, um erfolgreich ein Startup zu gründen? Antworten darauf liefert am 23. Juni das digitale Event Von der Idee zur Zündung – Gründer:innen Geschichten, das der Brutkasten gemeinsam mit den österreichischen Notaren:innen veranstaltet.

Neben Input von Expert:innen, wie Speedinvest Heroes Gründerin Maria Baumgartner, werden drei erfolgreiche Startup-Gründer:innen aus Österreich ihre persönlichen Soft Skills und Team-Dynamiken präsentieren, die zum Erfolg in der frühen Gründungsphase führten. Die Gründer:innen werden dabei nicht nur einen exklusiven Einblick in ihre persönlichen Erfolgsstrategien geben, sondern auch authentisch darüber sprechen, wie sie mit Rückschlägen in ihrer Unternehmensgesichte umgegangen sind und daraus die richtigen Learnings gezogen haben.

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Die Finalist:innen stehen fest

Die drei Finalist:innen wurden im Vorfeld des Events vom Brutkasten im Rahmen eines Wettbewerbs gescoutet. Schlussendlich konnten sich die drei Finalist:innen Walter Kreisel, CEO & Founder der neoom group, Ines Nechi, CEO & Co-Founder von Helpsole und Stephan Ziegler, CEO & Co-Founder von Eddi Bike durchsetzen.

Die drei Gründer:innen kommen aus unterschiedlichen Branchen und befinden sich mit ihren Startups jeweils in einer unterschiedlichen Wachstumsphase. Trotz dieser Unterschiedlichkeit vereint die Gründer:innen ihre visionäre Umsetzungskraft, die sie insbesondere zu Beginn der Gründung ihres Startups an den Tag gelegt haben. Die Gründer:innen werden für die Teilnehmer:innen folgende Fragen beantworten:

  • Welche Persönlichkeitsmerkmale muss ich als Gründer:in mitbringen?
  • Worauf gilt es beim Bilden von Teams zu achten?
  • Wie geht man mit Rückschlägen um und zieht daraus die richtigen Learnings?

Walter Kreisel | Neoom group

Zwei Jahre nach der Gründung peilt das oberösterreichische Energy-Startup Neoom rund um den oberösterreichischen Unternehmer und Visionär Walter Kreisel einen Umsatz von „knapp 20 Millionen Euro“ an. Als Technologieführer entwickelt die neoom group nachhaltige Geschäftsmodelle auf Basis erneuerbarer Energie. Dafür bietet das Unternehmen innovative Hard- und Software Lösungen im Bereich Ladeinfrastruktur, Energiemanagement, Speichertechnologie und Gebäudeautomatisierung für Wohnraum, Gewerbe, Industrie und Energieversorger an. Trotz Corona konnte die Unternehmensgruppe ihren Umsatz im vergangenen Jahr um 250 Prozent steigern.

Zum Erfolg führen 5-dimensionales und schnelles Denken sowie Handeln. Zudem braucht es viel Charisma und Empathie, um die richtige Fehlerkultur aufzubauen.

Walter Kreisel | Neoom Group

Ines Nechi | Helpsole

Ines Nechi hat im April 2020 – mitten im ersten Lockdown – das österreichische HealthTech-Startup Helpsole (Lellis GmbH) geründet, das sich dem Symptom des “Freezings” angenommen hat, das durch Parkinson verursacht wird. Patient:innen werden dabei in ihrer Fortbewegung behindert. Um diesem Problem Abhilfe zu schaffen, hat helpsole eine eigene Schuheinlage entwickelt, die anhand von Bewegungsmustern ihres Trägers automatisch erkennt, wann dieser droht zu erstarren oder bereits erstarrt ist. Genau in diesem Moment wird ein taktiler Reiz ausgelöst und soll so dem Betroffenen helfen, das Freezing zu überwinden. Für die Entwicklung der Schuheinlage erhielt das Startup eine sechsstellige FFG-Förderung.

Jedes Unternehmen ist einzigartig, das macht den Charm eines Startups im Prinzip aus. Wer erzählt, dass sein gegründetes Unternehmen völlig „normal“ sei und alles nach Schema F abläuft, der hat etwas falsch gemacht.

Ines Nechi | Helpsole

Stephan Ziegler | Eddi Bike

Stephan Ziegler ist Co-Founder und CEO vom Wiener Mobility Startup Eddi Bike, das mit einem Abo-System für Fahrräder Mobilität neu und flexibel denken möchte. Über das monatlich kündbare Abo können Nutzer dauerhaft ein Rad mieten – inklusive Wartung, Reparatur und Ersatz bei Diebstahl innerhalb von 48 Stunden. Die Gründung erfolgte im Feber 2021. Innerhalb von nur zwei Monaten konnte das aufstrebende Startup in Wien eine dreistellige Anzahl an Rad-Abos auf die Straße bringen.

Natürlich gibt es immer wieder Rückschläge am Weg zum Gründen, aber genauso Erfolgserlebnisse. Je früher im Prozess des Gründens, desto stärker sind die Ausprägungen von negativen und positiven Erfolgserlebnissen.

Stephan Ziegler | Eddi Bike

Das Rahmenprogramm des Events

Neben den ganz persönlichen Gründergeschichten und exklusiven Learnings erwartet die Teilnehmer:innen ein hochkarätiger Input von Expert:innen. In einer Eröffnungs-Keynote wird Maria Baumgartner, Co-Founder von Speedinvest Heroes, ihre breit angelegte Studie “Startup Anatomy” präsentieren.

Im Anschluss an die Keynote und Gründergeshichten wird es zudem eine Roundtable-Diskussion geben, in der Expert:innen praxisrelevante Tipps für’s Gründen geben – angefangen von den bereits genannten Soft Skills über Dynamiken beim Gründen von Teams bis hin zur Persönlichkeits-Positionierung als Gründer:in. Zudem können in Breakout-Sessions einzelne Punkte noch weiter vertieft werden. Zudem besteht im virtuellen Raum auch die Möglichkeit zur Vernetzung im dafür vorgesehenen Coffee-Corner.

Mit am Panel sind: 

  • Maria Baumgartner (Speedinvest Heroes)
  • Maria Thierrichter (Notarsubstitutin)
  • Andrea Schneider | (Prima PR)
  • Robert Voitleithner | (Microsoft Österreich) 

Weitere Startups mit an Bord

Neben den drei Finalist:innen haben sich noch weitere Startups wie Monkee und hello again beworben. Jedes Unternehmen mit seiner spannenden Story und innovativen Leistungen und Produkten. Im digitalen Ausstellungsbereich der Veranstaltung könnt ihr AniveriCirclybummelinoqo und Place Qu® sogar virtuell am 23. Juni live treffen und die Unternehmer:innen nach ihren Gründungsgeschichten fragen.


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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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