31.05.2021

“Höhle der Löwen”: Gründer bietet Maschmeyer “Economy Class”-Flug ins Silicon Valley

In dieser Folge der "Höhle der Löwen" ging es um langfristige Dauerwellen, ein neuartiges Hundehalsband und Früchten aus Südamerika. Zudem präsentierten zwei Gründer einen elektronischen Messerschärfer, während andere in ein langes Verhandlungsduell mit einem Löwen einstiegen. Und dabei ein ungewöhnliches Angebot machten.
/artikel/hoehle-der-loewen-gruender-bietet-maschmeyer-economy-class-flug-ins-silicon-valley
DHDL, Höhle der Löwen, Lambus, Reise-App
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer - Lambus-Gründer Anja Niehoff und Hans Knöchel lieferten sich mit Carsten Maschmeyer ein kleines Verhandlungs-Duell
sponsored

Die ersten in der “Höhle der Löwen” – die es online auf TVNOW und immer montags um 20.15 Uhr bei VOX zu sehen gibt – waren Hans Knöchel und Partnerin Anja Niehoff. Den Gründer lockte einst ein Job nach Nordkalifornien, exakt ins Silicon Valley, wo er auch viel Besuch von seiner Familie und seinen Freunden bekam. Er merkte: „Während das Reisen immer schön war, war die Reiseplanung immer der stressige Part”, erklärte er den Löwen. Deswegen hat Knöchel Lambus entwickelt: eine All-in-One Reise-App. Buchungsbestätigungen, Routenhighlights, Fotos und Reisekosten gibt es auf einen Blick. Das Reisen in der Gruppe soll so einfacher werden und alle wichtigen Dokumente sind mit einem Klick abrufbar. „Wir haben eine Plattform erschaffen, die übersichtlich, einfach und vor allem digital ist”, erklärte der Informatiker im Studio. Mit der Hilfe einer Investorin oder eines Investors wollten die Founder ein deutsches Startup zu einem Global Player machen. Ihr Angebot: 500.000 Euro für 15 Prozent der Firmenanteile.

Kein Business-Plan

Nach der Demonstration der Funktionsweise, inklusive der Planung von Ausflügen und Organisation der Kosten, meinte Medien-Investor Georg Kofler, das gebe es doch schon. Wo sei der USP? Die Founder argumentierten mit der Einfachheit ihrer App, wo man keine multiplen Accounts brauche. Knöchel und Niehoff punkteten zudem damit, dass sie bereits 55.000 registrierte User hätten, die knapp 50.000 Reisen erstellt hätten. Allerdings erst bei einem Verdienst von 850 Euro. Das Startup mache Profit auf Provisionsbasis von Partnern wie Autoverleihern, konnte aber keine Umsatzpläne fürs nächste Jahr nennen.

Lambus, Höhle der Löwen
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Anja Niehoff und Hans Knöchel präsentierten mit Lambus eine All-in-one Reise-Plattform.

Kofler stieg deshalb als erster Löwe aus. Die Bewertung sei zudem zu hoch. Niehoff argumentierte mit gutem Wachstum, was aber auch bei LEH-Profi Ralf Dümmel wenig half. Nachdem auch der zweite Löwe draußen war, attestierte Multi-Investor Maschmeyer den beiden Pitchern hohe Kompetenz, während Familien-Unternehmerin Dagmar Wöhrl meinte, die ganze Reisebranche wäre wegen der Pandemie in einer schwierigen Phase. Auch sie stieg aus.

Harte Verhandlungen und ein Flugticket

Konzernchef Nils Glagau ging darauf als nächster und ließ den Wunsch-Löwen der beiden Gründer über. Knöchel erzählte Maschmeyer von weiteren Funktionen einer geplanten Premium-Version der App, die man zusätzlich monetarisieren könnte. Der letzte mögliche Investor sah allerdings in der Bewertung und Corona zwei Probleme, weshalb er zu einem besonderen Angebot griff.

Die erste Viertel-Million Euro für 25 Prozent – wenn es nach einiger Zeit gut liefe, folge der Rest. Die Gründer kehrten mit einem Gegenangebot zurück. Sie erklärten, dass sie bereits zehn Prozent für eine halbe Million Euro abgelehnt hätten, weil sie den Löwen-Bonus sehr schätzen würden. Mehr als 15 Prozent Abgabe ginge aber nicht. Der Investor ließ sich auf 20 Prozent Beteiligung runterverhandeln, erhielt aber danach noch eine weitere Offerte. 17,5 Prozent plus ein bezahlter Flug von Knöchel ins Silicon Valley – Economy Class. Maschmeyer ließ nach kurzem Amüsement über das ungewöhnliche Angebot nicht locker und sprach dann von 18,8 Prozent, die er gern hätte. Woraufhin der Gründer charmant 18 Prozent ins Spiel brachte. Deal für Lambus.

Das Hundeleinen-Problem

Das Ehepaar Walburga und Reto Falkenberg waren die nächsten in der “Höhle der Löwen”. Die Gründer lassen gern ihre beiden Hunde frei laufen. Doch gibt es immer wieder Situationen, in denen sie ihre Tiere an die Leine nehmen müssen, etwa wenn sie eine Straße überqueren, wenn ihnen ängstliche Passanten begegnen oder ein Auto oder Fahrrad vorbeikommt. “Doch wie kann man dann seinen Hund sicher und schnell anleinen?”, stellte Walburga die rhetorische Frage, die sie zur Gründung von WowWow gebracht habe.

Ausziehbare Hundeleine in der “Höhle der Löwen”

Im Normalfall hätten Hundebesitzer die Leine meistens um die Schulter hängend, wo dann in Notsituationen nur ein schneller Griff in das Hundehalsband helfe. Das würde für den Vierbeiner entweder einen plötzlichen Ruck am Hals oder sogar eine Würgesituation bedeuten. Mit WowWow stellten sie dafür eine neue Lösung vor: ein Halsband, in dem eine Leine integriert ist. Sie kann bei Bedarf ausgezogen werden und nach Gebrauch wieder im Halsband verschwinden. “Das Funktionsteil ist aus faserverstärktem Kunststoff hergestellt. Im Innern befindet sich ein Federmechanismus, der eine 43 Zentimeter lange Leine automatisch aufwickelt. Die Leine ist zwar dünn, hält aber Kräften von 400 Kilogramm stand”, erklärte der Founder. Um die Produktionskosten zu senken, brauchten sie 120.000 Euro und waren bereit 25 Prozent der Firmenanteile abzugeben.

WowWow, Hundehalsband, integrierte Leine, Hundeleine, DHDL
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Walburga und Reto Falkenberg aus Rosengarten erfanden mit WowWow” ein Halsband mit integrierter Leine.

Neben der Standard-Version gibt es noch eine Pro-Variante des Halsbandes, an der man eine eigene Leine befestigen könnte. Nach der Vorstellung ging es kurz um den Preis von 129 Euro für WowWow, den Beauty-Queen Judith Williams als nicht so drastisch sah, wie ihre Sitzkollegen. Dümmel stieg aus Konkurrenzgründen als erster aus, da er bei Goleygo investiert ist. Williams erklärte, Tierprodukte wären nicht ihre Kernkompetenz und ging ebenfalls ohne Angebot.

Löwenkampf

Die beiden Gründer erwischten danach die Löwen emotional mit einer privaten Geschichte, als sie erzählten, dass Walburga ihre eigene Firma wegen einer Krankheit ihrer Tochter verlassen hatte. Und sie beide nach der Gesundung jetzt nur noch das machen, was sie als richtig und wichtig empfänden. Nachdem sich Wöhrl und Glagau daraufhin beraten hatten, boten beide 120.000 Euro für 30 Prozent Anteile. Kofler war indes in Stimmung in Konkurrenz zu treten. Er lobte die Gründer und ihre Skills und wollte für 150.000 Euro 25,1 Prozent Beteiligung. Und musste sich “ärgern”, dass seine Vorredner ihren Vorschlag nachbesserten: 150.000 Euro für 30 Prozent so das neue Doppel-Angebot. Die Gründer entschieden sich für das Investoren-Duo. Deal für WowWow.

Der deutsche Erfinderkopf

Milko Grieger war der nächste in der “Höhle der Löwen”. Der selbständige Friseurmeister wollte den Löwen quasi “die perfekte Welle” zeigen: Es war das Jahr 1906, als ein deutscher Friseur das System der Dauerwelle erfunden habe. Der Style von Karl Ludwig Nessler hat sich über die Jahrzehnte weiterentwickelt, aber ein Ziel blieb gleich: “Egal wo ich als Hairstylist gearbeitet habe – ob für große Modemagazine, Fashionweeks, große Werbespots, selbst in meinem eigenen Salon – der Wunsch meiner Auftraggeber und Kundinnen war immer der gleiche: natürlich gewelltes Haar”, erklärte Grieger.

Beach Waves

Bisher hat der 32-Jährige den Look mit Lockenstab, Glätteisen und Haarwickler erzielt, aber der hielt nur bis zur nächsten Haarwäsche. Um natürlich gewelltes Haar dauerhaft zu ermöglichen, hat der Gründer den Wavewinder entwickelt. Mit dem Friseur-Tool sollen sich mühelos und permanente “Beach Waves” erzeugen lassen. Dazu werden die nassen Haarsträhnen in den Wavewinder entsprechend der Form “eingelegt” und eine Dauerwellenflüssigkeit sowie ein Fixiermittel hinzugefügt. “Die Kundin kann selbst für sich entscheiden, wie sie ihre Haare an dem Tag tragen möchte. Wenn sie wie gewohnt ihre Haare glatt haben möchte, dann föhnt sie sich einfach trocken. Mit ein bisschen Wasser oder einem feuchtigkeitsspendenden Produkt werden die Haare geknetet und die Wellen kommen zurück”, so der Friseurmeister über die Vorteile. Unterstützung brauchte Grieger im Marketing und Vertrieb und bot 15 Prozent seiner Firmenanteile für 150.000 Euro an.

Höhle der Löwen, Wavebinder
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Milko Grieger und sein Wavewinder, ein Tool für permanente Beach Waves.

Der Gründer führte mithilfe seiner Vorführmodelle Hannah und Sonja die genaue Handhabung und auch das fertige Ergebnis vor. Nachdem Grieger erklärt hatte, dass die Haarbehandlung mit Wavebinder weniger schädlich als bei einem Lockenwickler wäre, sprach er von einem Verkaufspreis eines Sets mit 48 Stück und 24 Clips des Friseurprodukts von knapp 400 Euro, bei Produktionskosten von knapp zwölf Euro.

Höhle der Löwen-Juror: “Gründer kein Ganove”

Diese große Marge freute einerseits die Investoren, andererseits meinte Dümmel, ob es denn nicht günstiger besser wäre. Grieger erzählte, dass er bereits 150.000 Euro in unter anderem eine Spritzgussmaschine gesteckt habe, was den Löwen dazu brachte, den Gründer in Schutz zu nehmen. Er sei bei dieser preislichen Gestaltung kein Ganove, da er Werkzeugkosten einrechnen müsse. Kofler fand den Innovationsgedanken des Founders erfrischend, wolle aber nicht in B2B investieren.

Auch für Formel 1 Weltmeister Nico Rosberg war der Friseur-Bereich der falsche, während Wöhrl meinte, sie sehe kein Business im Produkt. Maschmeyer und Dümmel waren trotz großem Lob auch keine Löwen fürs Beauty-Geschäft. Kein Deal für Wavebinder.

Obst aus Ecuador in der “Höhle der Löwen”

Die Vorletzte in der “Höhle der Löwen” war Paulina Carrera, die für ein Praktikum aus Ecuador nach Deutschland gekommen war. “Dann habe ich mich in das Land und später in meinen Mann Oliver verliebt. Nun leben wir mit unseren drei Kindern glücklich in der Pfalz”, erklärte die Gründerin von Hilli Fruits. “Allerdings gibt es zwei Dinge, die mir aus meiner Heimat sehr fehlen: die Sonne und das unglaublich leckere Obst.”

Vielseitiges Fruchtpüree

Carrera fragte sich, wie sie den vollen Geschmack dieser Früchte nach Deutschland bringen könne. Die Idee: Die reifen Früchte ihrer Heimat frisch zu ernten, ohne Konservierungsstoffe und Zusätze zum Fruchtpüree zu verarbeiten und dann nach Europa bringen. Das Püree sei vielseitig verwendbar, als Smoothies, Cocktails, Saucen, Eis oder Backwaren. 250.000 Euro sind bereits in das Unternehmen geflossen. Für ein Investment von 150.000 Euro bot Carrera 20 Prozent ihrer Firmenanteile an.

Hilli Fruits
(c) TVNOW / Bernd-Michael Maurer – Paulina Carrera stellt mit Hilli Fruits” Fruchtpüree aus südamerikanischen Früchten her.

Den kritischen Moment der Kostproben überstand die Gründerin mit überzeugten Löwen, die mit Worten wie “frisch”, “intensiv” und “fruchtig” um sich warfen, allerdings bei einem Muffin aus dem Fruchtpüree kleine Abstriche machten. Dümmel hatte mit der Bewertung des bisher umsatzlosen Startups ein Problem bis die Gründerin von einem Auftrag erzählte, der zu 80.000 verkauften Verpackungen mit einem Preis von 2,99 Euro pro Stück führen würde. Zudem würde ihr Businessplan eine Million Euro Gewinn auf das ganze Jahr gerechnet beinhalten.

Das Nachhaltigkeitsproblem

Georg Kofler störte sich an der nicht nachhaltigen Verpackung und dem Transport der Früchte per Schiff. Er stieg aus. Maschmeyer sah einen zu kleinen Innovationsgrad in der Idee und ging ebenso ohne Angebot. Ähnlich dachte Glagau und blieb ebenso ohne Intentionen einzusteigen. Dümmel stimmte seinen Vorgänger zwar zu, Innovation fehle, jedoch würde Hilli Fruits unglaublich gut schmecken. Er bot 150.000 Euro für 25 Prozent Anteile. Auch Wöhrl konnte es als letzte Löwin nicht sein lassen und forderte das Gleiche wie der Handelsexperte. Die Gründerin nahm jedoch Dümmel mit an Board. Deal für Hilli Fruits.

Mit Sensoren Messer schärfen

Der letzte Gründer in der “Höhle der Löwen” hatte stumpfe Messer – ein alltägliches Problem in Millionen von Küchen – zum Thema. “Zwar gibt es Schleifsteine und –stäbe, doch der Umgang damit ist nicht für jeden praktikabel”, meinte Horst Paetzel: “Für jene, die damit nicht umgehen können, ist die Verletzungsgefahr recht groß. Und bei unsachgemäßer Handhabung können Schäden an dem Messer entstehen”, erklärte der 70-Jährige, der gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Jürgen Dangel auftrat. Beide stellten mit sked ein patentiertes elektronisches Messerschärfgerät in Form eines Messerblocks vor. Sensoren erkennen das mitgelieferte Messer, Keramikpolygone bewegen sich entlang der Messerklinge und schärfen es, ohne dass der ungewollte metallische Abrieb entsteht. So soll die Schärfe des Messers dauerhaft erhalten bleiben. Um eine Löwin oder einen Löwen für sich zu gewinnen, boten sie 20 Prozent ihrer Firmenanteile für 100.000 Euro an.

sked, Höhle der Löwen
(c) TVNOW / Stefan Gregorowius – Die Löwen Georg Kofler (l.) und Ralf Dümmel nahmen den schärfenden Messerblock von sked genau unter die Lupe.

Kofler zeigte sich als Fan scharfer Messer und Schleifsteinen, allerdings sei für ihn der Marktpreis von rund 170 Euro für Block und Messer zu hoch. Die Gründer erklärten, dass es bereits Anfragen aus diversen Ländern gebe, ihr Gerät vertreiben zu wollen. Glagau meinte, die Gründer hätten ihr Produkt nicht zu Ende gedacht. Leute in der Küche würden mehrere Messergrößen brauchen, die man jedoch nicht mit sked schärfen könne. Er und Williams stiegen aus.

Maschmeyer glaubte, dass der sked-Messerblock am Massenmarkt vorbeiginge, auch wenn er als Idee “hochklug” sei. Dümmel hingegen war total begeistert, meinte aber der Verkaufspreis wäre einfach zu hoch. Als die Gründer Bereitschaft zeigten jenen zu senken, bot der Löwe 100.000 Euro für 30 Prozent. Paetzel und Dangel sagten zu. Deal für sked.

Deine ungelesenen Artikel:
26.11.2024

EnerCube: Wie ein Salzburger Startup Wärmepumpen in Rekordzeit installiert

EnerCube setzt mit seinem Wärmepumpen-System für Mehrfamilienhäuser auf schnelle und einfache Umsetzung. Dabei wird das Salzburger Startup auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.
/artikel/enercube-waermepumpen-aws
26.11.2024

EnerCube: Wie ein Salzburger Startup Wärmepumpen in Rekordzeit installiert

EnerCube setzt mit seinem Wärmepumpen-System für Mehrfamilienhäuser auf schnelle und einfache Umsetzung. Dabei wird das Salzburger Startup auch von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.
/artikel/enercube-waermepumpen-aws
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie
Die EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl | (c) Kathrin Gollackner Fotografie

Der Anteil fossiler Energieträger bei Heizungen liegt im EU-Schnitt nach wie vor über 75 Prozent. Die Umrüstung muss aber in den kommenden 15 bis 20 Jahren erfolgen. Und dabei erfreuen sich Wärmepumpen immer größerer Beliebtheit. So ein System in einem bestehenden Gebäude zu installieren, kann das aber ganz schön aufwändig werden. EnerCube aus dem Salzburger Seekirchen am Wallersee setzt mit seinem Produkt hier an und wird dabei von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Gesamte Anlage in einem Modul

“Die Installation, Planung und Koordination eines gängigen Wärmepumpen-Systems für ein Mehrfamilienhaus braucht vor Ort zwischen 200 und 500 Stunden. Mit unserem System sind es nur etwa 100 Stunden”, erklären die beiden EnerCube-Gründer Laurenz Sutterlüty und David Riedl. Und wie machen sie und ihr aktuell sechs Personen starke Team das? “Wir bauen die gesamte Anlage inklusive Heizraum in ein einziges, bei uns im Werk vorgefertigtes Modul, das etwa so groß ist, wie ein Autoparklplatz und vor dem Gebäude installiert wird”, erklärt Sutterlüty. Es müsse also kein Platz im Gebäude geschaffen werden und man könne auch im Winter umrüsten.

So sieht das Modul aus | (c) EnerCube

Bis zu 40 Wohneinheiten mit einer EnerCube-Einheit

Je nach Ausführung – EnerCube bietet drei verschiedene – können damit bis zu 40 Wohneinheiten beheizt werden – auch in voneinander getrennten Mehrparteienhäusern. “Durch eine optimierte Anordnung des Hydraulik- und Schichtspeichersystems, sowie den Einsatz hochwertigster Anlagenkomponenten, kommen wir auf 36 Prozent mehr Effizienz als durchschnittliche Systeme. Und mit einem FFG-geförderten und patentierten System haben wir den Schall um die Hälfte reduziert, damit die Anlagen selbst in eng bebauten Wohngebieten eingesetzt werden können”, erklärt Sutterlüty.

“Wir bleiben im B2B-Segment”

Aufgrund der Außeninstallation liegt der Fokus von EnerCube aktuell klar auf Mehrparteienhäusern im suburbanen Bereich. “Wir arbeiten aber auch an einer Lösung für den innerstädtischen Bereich”, verraten die beiden Gründer. Klar ist für sie aber: “Wir bleiben im B2B-Segment mit größeren Wohneinheiten. Dort ist unser System richtig skalierbar. Für Einfamilienhäuser gibt es schon kostengünstige Lösungen am Markt – da wollen wir nicht mitspielen. Bei großen Wohnanlagen tun sich andere Hersteller dagegen schwer mit standardisierten Lösungen.”

Großes Immobilienunternehmen erteilt Großaufträge

Und das Konzept geht wirtschaftlich auf. Im Februar 2023 gegründet, kommt EnerCube dieses Jahr auf zehn Module für insgesamt 200 Wohneinheiten – allesamt für ein bekanntes, großes Immobilienunternehmen. Im kommenden Jahr gibt es bereits Zusagen für Aufträge von über 30 Modulen. “Wir haben ein siebenstelliges Auftragsvolumen und sind Cashflow-positiv”, so Riedl.

Bis zu 80 Module im Jahr im EnerCube-Werk

Doch es gibt natürlich auch klare Wachstumspläne. Das maximale Produktionsvolumen in der Werkshalle in Salzburg liege bei 80 Einheiten pro Jahr, sagt der Gründer: “Wir haben auch schon Überlegungen für eine Produktionserweiterung.” Aktuell fertigt das Team seine Systeme hauptsächlich für Deutschland. Zielmarkt ist aber der gesamte DACH-Raum – und perspektivisch noch mehr.

“Ohne aws Preseed wäre das alles gar nicht möglich gewesen”

In der Finanzierung von all dem verzichtete EnerCube bislang auf klassische Startup-Investments. “Die Überlegung besteht aber für die Zukunft, um noch schneller skalieren zu können”, erklärt Riedl. Kapital von außen holte sich das Startup aber durchaus. “Wir haben das Material für unseren Prototypen über aws Preseed finanziert. Ohne das wäre das alles gar nicht möglich gewesen. So konnten wir schon aus der Garage hinaus das Produkt erfolgreich am Markt platzieren”, erzählen die Gründer.

Auch aws Seedfinancing und hilfreiche Workshops für EnerCube

Mittlerweile hat EnerCube auch eine aws-Seedfinancing-Förderung über die Programmschiene Innovative Solutions in Anspruch genommen, um den Ausbau voranzutreiben. Mit diesem Seed-Förderprogramm unterstützt die aws innovative Gründungsideen, die über die Unternehmensgrenzen hinaus einen positiven gesellschaftlichen Impact bewirken. Der Fokus liegt auf skalierbaren Geschäftsmodellen. Und auch sonst half die aws dem Startup in mehreren Bereichen weiter, wie Sutterlüty sagt: “Die Workshops waren für uns sehr hilfreich, etwa beim Thema IP. Das hat uns einen klaren Anreiz gebracht, Patente einzureichen und dieses Thema stärker anzugehen.” Denn auch bei der Weiterentwicklung des Produkts, hat EnerCube noch einiges vor.

*Disclaimer: Das Porträt entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws).

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

“Höhle der Löwen”: Gründer bietet Maschmeyer “Economy Class”-Flug ins Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Höhle der Löwen”: Gründer bietet Maschmeyer “Economy Class”-Flug ins Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Höhle der Löwen”: Gründer bietet Maschmeyer “Economy Class”-Flug ins Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Höhle der Löwen”: Gründer bietet Maschmeyer “Economy Class”-Flug ins Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Höhle der Löwen”: Gründer bietet Maschmeyer “Economy Class”-Flug ins Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Höhle der Löwen”: Gründer bietet Maschmeyer “Economy Class”-Flug ins Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Höhle der Löwen”: Gründer bietet Maschmeyer “Economy Class”-Flug ins Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Höhle der Löwen”: Gründer bietet Maschmeyer “Economy Class”-Flug ins Silicon Valley

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

“Höhle der Löwen”: Gründer bietet Maschmeyer “Economy Class”-Flug ins Silicon Valley