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Die EU-Kommission unterstützt schon bislang Unternehmen mit teils beachtlichen Summen, etwa über das Horizon2020-Programm. Bisher wurden aber über die verschiedenen Vehikel bei hohen Summen stets nur Kreditgarantien vergeben – daneben gibt es auch kleinere Förderungen in Form von Zuschüssen. Mit dem neuen Instrument “Fonds des Europäischen Innovationsrats” (EIC-Fonds) setzt die Europäische Union erstmals auch auf Eigenkapitalinvestments, also den Erwerb von Unternehmensanteilen, in Startups und KMU.
EIC-Fonds: Erste Investment-Tranche als Ansage
Und bereits die erste Tranche an Investments ist eine Ansage. “42 hochinnovative Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erhalten insgesamt rund 178 Mio. Euro an Beteiligungskapital, um bahnbrechende Innovationen in den Bereichen Gesundheit, Kreislaufwirtschaft, fortgeschrittene Fertigung und anderen Bereichen zu entwickeln und in größerem Maßstab umzusetzen”, heißt es in einer Aussendung der Kommission.
“In Europa gibt es viele innovative und talentierte Startups, aber diese Unternehmen können häufig nicht wachsen oder verlegen ihren Firmensitz ins außereuropäische Ausland. Diese neue Form der finanziellen Unterstützung – eine Kombination von nicht rückzahlbaren Zuschüssen und Kapitalbeteiligungen – wird ausschließlich vom Europäischen Innovationsrat gewährt. Damit werden die Finanzierungslücke für hochinnovative Unternehmen geschlossen und zusätzliche private Investitionen mobilisiert”, kommentiert Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend.
Bis zu 15 Millionen Euro pro Startup
Für Beträge zwischen 500.000 und 15 Millionen Euro sollen üblicherweise Anteile in einer Höhe zwischen zehn und 25 Prozent erworben werden. Die Auswahl passiert im über das EIC-Accelerator-Projekt, in Rahmen dessen bereits Zuschüsse in Millionenhöhe getätigt werden. Seit Dezember 2019 sind im Rahmen des EIC-Accelerator-Projekts bereits 293 Unternehmen ausgewählt worden, denen Zuschüsse von mehr als 563 Millionen Euro gewährt werden.
159 davon erhalten nun die neuen Beteiligungsinvestitionen aus dem EIC-Fonds. “Die 42 Unternehmen, deren Unterstützung heute bekannt gegeben wurde, sind die ersten dieser Gruppe, die die Bewertung und die Sorgfaltsprüfung erfolgreich bestanden haben. Die anderen 117 Unternehmen durchlaufen diesen Prozess noch und erhalten die Unterstützung je nach dessen Ergebnissen”, heißt es von der Kommission.
Das sind die ersten Investments
Fünf der 42 Unternehmen wurden bereits konkret genannt. Den ersten Abschluss gab es mit dem französischen MedTech CorWave, wo gleich 15 Millionen Euro durch den EIC-Fonds im Rahmen einer 35 Millionen Euro-Runde fließen. Ebenfalls unter den ersten Unternehmen sind das Satelliten- und Kommunikationsunternehmen Hiber (Niederlande), der Solarflugzeughersteller XSUN (Frankreich), Geowox (Irland), das automatisierte Immobilienbewertungen anbietet, und das Pharma-Unternehmen EPI-ENDO Pharmaceuticals (Island).