13.07.2020

Corporate Behaviour

Wichtiger Bestandteil der Corporate Identity ist das Corporate Behaviour. Anders als beim Corporate Design, geht es nicht primär um Dinge, die man sehen oder hören kann, sondern um Werte, die ein Unternehmen nach innen und außen kommuniziert. Ziele des Corporate Behaviour sind die Prägung des Unternehmensbildes in der Öffentlichkeit und die Steigerung der Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter.
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(c) envato

Anders ausgedrückt sprechen wir vom Arbeitsklima oder der Atmosphäre, die in einem Unternehmen herrschen. Das Arbeitsklima wirkt sich direkt auf die eigenen Mitarbeiter aus, wohingegen die Atmosphäre von Kunden oder Geschäftspartnern wahrgenommen wird. Ganz aktiv zu spüren bekommt man diese Atmosphäre in Unternehmen wie z.B. Google oder in Robinson Clubs, wo jeder Gast und Mitarbeiter prinzipiell geduzt wird. Man kann das Corporate Behaviour auch mit einer Art Verhaltenskodex vergleichen. Dieser lässt sich intern sowie extern kommunizieren.

Corporate Behaviour – Interne Kommunikation:

Das interne Verhalten beeinflusst das Arbeitsklima maßgeblich und lässt sich in folgenden Punkten erkennen:

  • Führungsstil:
    Als Führungskraft kann man das Arbeitsklima durch verschiedene Führungsstile prägen. Die bekanntesten sind die autoritäre Führung, die demokratische Führung und der Laissez-faire-Führungsstil.
  • Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten:
    In einem unternehmensinternen Verhaltenskodex sollte auch klar vorgeschrieben sein, wie sich Mitarbeiter untereinander verhalten. Eine Verhaltensvorschrift wäre z.B., ob man seine Kollegen oder Vorgesetzten duzt oder siezt.
  • Arbeitsbedingungen:
    Auch die Arbeitsbedingungen werden vom Corporate Behaviour beeinflusst. Wie werden Büroräume gestaltet, welche Möglichkeiten gibt es die Mittagspause zu verbringen und welche Entspannungsmöglichkeiten gibt es?
  • Dresscode und Sprache:
    Es ist nicht unüblich, dass in Deutschland ansässige Unternehmen englisch gesprochen wird. Auch eine Kleidungsvorschrift wirkt sich bekanntlich auf das Arbeitsklima aus, wobei diese eine immer untergeordnete Rolle spielt.
  • Leistungsbewertung:
    Das Honorieren von Einzel- oder Teamleistungen trägt stark zur Verbesserung des Arbeitsklimas bei. Dabei muss nicht immer mit Geld gewinkt werden. Kreative Belohnungen für das ganze Team stärken den Zusammenhalt und die Motivation.
  • Rituale:
    Jedes Unternehmen hat verschieden Rituale. Dazu gehören beispielsweise wöchentliche Meetings, Konferenzen, Mitarbeiterabende oder Weihnachtsfeiern.

Corporate Behaviour – Externe Kommunikation:

Das Verhalten gegenüber externen Unternehmensgruppen, wirkt sich auf die Atmosphäre aus, die ein Unternehmen vermittelt. Somit prägt die externe Kommunikation das Unternehmensimage. Externe Unternehmensgruppen sind:

  • Kunden:
    Das Corporate Behaviour muss auch gegenüber dem Kunden gepflegt werden. Geregelt sollt sein, wie das Unternehmen mit Beschwerden oder Reklamationen umgeht, wie schnell der Customer Support ist, wie ein Gesprächsleitfaden aufgebaut ist und sogar welche Sprache gesprochen wird. Man denke dabei an Abercrombie & Fitch.
  • Lieferanten/Geschäftspartner:
    Selbst die Wahl der Lieferanten und Geschäftspartner wirkt sich auf die Atmosphäre eines Unternehmens aus. Es sollte daher besonders darauf achten, mit wem kooperiert wird und mit wem nicht.
  • Öffentlichkeit:
    Durch soziales Engagement kann das Unternehmen intern sowie extern profitieren. Günther Fielmann pflanz beispielsweise für jeden seiner Mitarbeiter einen Baum. Die Optikerkette profitiert durch positive PR und eine wachsende Mitarbeiter Moral.
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Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt

Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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