Zulassungen von E-Fahrzeugen stiegen 2020 in Österreich um 93 Prozent
Die Zulassungen von elektrischen Fahrzeugen sind in Österreich im Coronajahr 2020 stark gestiegen. Das zeigt der aktuelle "E-Mobility Sales Review" von PwC.
Die Zulassungen von E-Fahrzeugen 2020 in Österreich ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 93 Prozent gestiegen. Nach einem neuen Rekord von knapp 7778 Neuzulassungen im Dezember erreichte der Marktanteil der 2020 in Österreich neu zugelassenen E-Fahrzeuge einen neuen Höchstwert von 20 Prozent. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen „E-Mobility Sales Review“ von PwC.
Zulassungen: Plug-in-Hybride führen das Ranking an
Auf Platz eins der Wachstumstreiber stehen hierzulande die Plug-in-Hybride (PHEV) mit einem Plus von 254 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, die Zulassungen der Voll-Hybride (Hybrid) nahmen um 81 Prozent zu. Auch batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) steigerten sich in Österreich im gleichen Zeitraum um rund 73 Prozent. An der Spitze der meistverkauften E-Autos (BEV) in Österreich im Jahr 2020 steht dabei der „Tesla Model 3“, gefolgt von „Renault Zoe“ und dem „VW ID.3“.
“2020 war ein realer Stresstest für die Automobilindustrie, die trotz der COVID-19-bedingten Umsatzeinbußen weiterhin in die Transformation des Produktportfolios hin zu Elektrofahrzeugen investiert und einen veritablen Wendepunkt für den E-Mobilitätsmarkt erreicht hat. Noch nie wurden in Österreich so viele E-Autos zugelassen wie im Dezember 2020”, so Peter Trögel, Automobilexperte und Director bei Strategy& Österreich, die Ergebnisse des vierten Quartals.
Globaler Vergleich: Europa weiterhin an der Spitze
Die zehn analysierten europäischen Märkte (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien, UK, Niederlande, Norwegen, Schweden, Schweiz, Österreich) bestätigen laut PwC dabei einmal mehr ihre Vorreiterrolle im E-Auto-Markt: Der Marktanteil der elektrischen Fahrzeuge kletterte 2020 auf knapp 26 Prozent. Europaweit verzeichnen Plug-in-Hybride im Jahresvergleich das größte Wachstum (+213 Porzent) und erreichten einen Anteil von 21 Prozent an allen neu zugelassenen Elektroautos, während die rein batterieelektrischen Fahrzeuge 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 107 Prozent auf 27 Prozent Anteil wuchsen.
Im globalen Vergleich bleibt der Marktanteil von Elektroautos in China mit 7,2 Prozent hinter Europa zurück, zeigt aber ein klares Übergewicht von 70 Prozent reinen Batteriefahrzeugen im Segment. Trotz massentauglichen Angebots auch von sehr günstigen Elektrofahrzeugen wuchs laut PwC der gesamte E-Markt hier 2020 um nur 20 Prozent.
In den USA verhindert unter anderem der Fokus auf hochpreisige Fahrzeugsegmente noch immer das weitere Wachstum der Elektromobilität. Trotz stagnierender Absatzzahlen (2020: +1,1%) stieg der E-Anteil am US-amerikanischen Markt von 4,3 Prozent im Jahr 2019 auf 5,1 Prozent 2020.
Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt
Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt
Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”
Mehr als inkrementelle Verbesserungen
Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.
Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION
Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:
#START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
#INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.
Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.
Mut zum Risiko und zur Veränderung
Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.
Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.
Von der Vision zur Umsetzung
Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.
Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.
Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.
Unterstützung, die über Geld hinausgeht
Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.
Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.
Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.
Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”
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