19.12.2022

Österreich fällt bei Wettbewerbsfähigkeit mehrere Plätze zurück

Eine Analyse von EcoAustria auf Basis des European Competitiveness Index (ECI) zeigt eine Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs im europäischen Vergleich.
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Österreich liegt in Sachen Wettbewerbsfähigkeit laut ECI im europäischen Mittelfeld
Österreich liegt in Sachen Wettbewerbsfähigkeit laut ECI im europäischen Mittelfeld

Von Rang 12 auf Rang 17 von 30 – um ganze fünf Positionen fiel Österreich zuletzt im European Competitiveness Index (ECI) zurück. Das zeigte das Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria nun in einer Kurzanalyse, für die Daten bis inklusive drittes Quartal 2022 einbezogen wurden. Der ECI berücksichtigt zur Messung der Wettbewerbsfähigkeit Exporte, Investitionen und Arbeitsproduktivität der einzelnen Länder und stellt sie in den internationalen Vergleich.

Irland ganz vorne im Index, Norwegen Schlusslicht

Österreich liegt mit einem Gesamt-Indexwert von 103 (nach 104,6 in Q2) allerdings nach wie vor im europäischen Mittelfeld. Sehr deutlich auf der ersten Stelle liegt aktuell Irland (134,9), gefolgt von Ungarn (112,2) und Slowenien (108,1). Auf den letzten beiden Plätzen sind Luxemburg (97,6) und Norwegen (96,7) zu finden. Der ECI-Indexwert für die Wettbwerbsfähigkeit korreliert also in keiner Weise mit der Wirtschaftsleistung der Länder.

ECI-Ranking Wettbewerbsfähigkeit Östrerreich
(c) EcoAustria

Wettbewerbsfähigkeit: Besonders starker Rückgang im Teilbereich Investitionen

Zurückzuführen sei dieser Rückgang des Indexwerts für Österreich vor allem auf die Entwicklung der Bruttoanlageinvestitionen, heißt es von EcoAustria. In Österreich sind diese nämlich relativ zum BIP von 26,2 Prozent im ersten, auf 24,4 Prozent im dritten Quartal 2022 gesunken. In vergleichbaren Ländern wie etwa Frankreich oder Schweden sind diese hingegen von 24,6 Prozent auf 25,2 Prozent beziehungsweise von 26,4 Prozent auf 27,5 Prozent gestiegen.

Auch Rückgang bei Exporten

Ein Rückgang war im dritten Quartal auch im Teilbereich Nettoexporte zu verzeichnen. Betrugen diese im zweiten Quartal 2022 noch 2,2 Prozent des BIP, waren es im dritten Quartal nur noch 1,7 Prozent. Entscheidend sei dabei der Rückgang der Bruttoexporte von 60,9 Prozent des BIP auf 59 Prozent, heißt es von EcoAustria. Zwar seien zugleich auch die Bruttoimporte von 58,7 Prozent auf 57,3 Prozent gesunken, dies jedoch in geringerem Ausmaß als die Bruttoexporte.

Österreich hält Rang im Bereich Produktivität des Wettbewerbsfähigkeit-Index

Im Bereich reale Arbeitsproduktivität hält Österreich mit einem Indexwert von 106,7 im dritten Quartal 2022 seine Position aus dem zweiten Quartal 2022. “Die längerfristige Entwicklung der Arbeitsproduktivität ist zwar im Trend positiv, jedoch nur bei geringen Wachstumsraten”, analysiert EcoAustria. Mit dem aktuellen Indexwert belegt Österreich Rang 15 von 30, ist also nur gerinfügig besser platziert, als im Gesamtranking und liegt knapp über den Vergleichswerten der EU-27 Mitgliedstaaten (105,3) bzw. der Eurozone (103,8).

EcoAustria: Ausbau der erneuerbaren Energien zentral

Für eine insgesamt längerfristig positive Entwicklung in der Wettbewerbsfähigkeit benötige es möglichst stabile Rahmenbedingungen und verlässliche Perspektiven, meint EcoAustria-Experte Nikolaus Graf: “Der Ausbau der Infrastruktur bei erneuerbaren Energien, eine verstärkte Integration des europäischen Energiemarktes sowie beschleunigte Genehmigungsverfahren für Anlagen der Energieerzeugung stellen einen nutzvollen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit dar”.

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Kosima Kovar, Forbes
(c) FHWN - Kosima Kovar, CEO und Co-Founderin Ada Growth.

Kosima Kovar, CEO & Co-Founder von Ada Growth, hat es auf die Forbes “30 under 30 Europa“-Liste geschafft, nachdem sie bereits 2020 auf dem Österreich-Pendant der DACH-Ausgabe von Forbes gelistet war. Ihr Startup bietet Nutzer:innen täglich zweiminütige Videos mit verschiedenen nützlichen Tipps, die Frauen in ihrem Berufsleben anwenden können.

Zur Info: Ada Growth wurde von Kosima Kovar mitbegründet und ist ein Business-to-Business-Modell, d. h. Unternehmen, die sich für eine Teilnahme entscheiden, können die Software als Vorteil für ihre Mitarbeiter:innen nutzen. In seinem ersten Jahr auf dem Markt hat Ada Growth seine frauenspezifische Technologie bei mehr als 25 internationalen Unternehmen implementiert, darunter prominente österreichische Unternehmen wie EY, Rewe Group und ÖBB.

Im Interview mit dem brutkasten erklärt sie, welchen Impact so eine Auszeichnung hat, erzählt, warum “Hoffnung” keine Strategie ist und was es in Österreich braucht um female Entrepreneurship zu fördern.


brutkasten: Du hast es in die “30 under 30 Europe”-Liste von Forbes geschafft. Was bedeutet das für dich?

Kosima Kovar: Ich freue mich natürlich ungemein und habe es nicht erwartet. Ich wusste nicht, dass es möglich ist auf mehreren Forbes-“30 under 30”-Listen zu stehen. Und würde ja sagen, jetzt wo ich das weiß, würde ich gerne auf der Liste in den USA stehen, aber auch ich werde irgendwann zu alt dafür (lacht). Ich wurde letztens gefragt, ob diese Auszeichnungen einen Einfluss auf mein Leben und das Business haben. Nach der letzten Auszeichnung in 2020 hat sich der Umsatz meines Business – damals noch meine erste Firma – um fast 600 Prozent erhöht.

Ich habe durch diese Auszeichnung begonnen, Keynotes zu halten und an zehn Universitäten zu unterrichten. Also ja, es macht einen Unterschied. Sichtbarkeit macht immer einen Unterschied. Natürlich kommt es aber auch immer darauf an, was man daraus macht. Einen Award gewinnen und dann hoffen, dass es alle interessiert, ist auch sicher kein Erfolgsrezept.

Wer meinen TEDx Talk kennt, weiß, dass ich nach dem Motto lebe ‘Hope is not a strategy’. Wenn ich möchte, dass Leute von meinen Erfolgen erfahren, dann muss ich es ihnen auch sagen. Warten ist in meinen Augen nie eine gute Strategie. Mal sehen, was die europaweite Auszeichnung für mein Business, mein Team und mich bringt. Als leidenschaftliche Marketerin versuche ich natürlich auch hier das meiste daraus herauszuholen.

Warum, glaubst du, hast du als einzige Österreicherin geschafft, gelistet zu werden?

Spannenderweise habe ich mich dazu auch mit meinem Team unterhalten. Wie ich auch in meinen Vorträgen immer wieder sage, bin ich felsenfest der Überzeugung, dass es in Österreich unglaublich viele Unternehmer:innen gibt, die diese Auszeichnung verdient haben. Worauf es am Schluss immer wieder ankommt, ist das Thema Sichtbarkeit. Du kannst das spannendste Tech-Startup bauen, wenn niemand davon weiß geht es in unserer Gesellschaft leider unter.

Das soll auch gleichzeitig ein Aufruf für alle weiblichen Gründer:innen sein. “Habt keine Angst vor dem Spotlight oder der Bühne und glaubt mir, auch die Personen, die jetzt auf der Bühne stehen, leben ‘fake it till you make it’.

Als ich das Thema mit meinem Team besprochen habe, kam jedoch auch das Thema ‘Think big’ auf. Alle Personen auf dieser Liste denken über die Landesgrenzen hinaus. Alle Personen auf dieser Liste machen etwas ‘anders’. Wie gesagt, ich bin mir sicher, es gibt viele Hidden Champions in Österreich – ich kann es nicht oft genug sagen: ‘(Personal) Branding is Key’.

Was würdest du deinem früheren Ich heute sagen? Welchen Rat würdest du ihr geben?

Die Fehler und Verluste, über die du dir so viele Gedanken machst, interessieren niemanden. Hinfallen, aufstehen, weitergehen. Du kannst gerne aus deinen Fehlern lernen, aber lass dich von ihnen nicht hinunterziehen und erst recht nicht verunsichern. Man muss es so sehen: Fehler kann man nur machen, wenn man es probiert. ‘Failing often provides a fast, surefire route to success, even if it isn’t always fun’.

Wie wird sich Entrepreneurship für Frauen in Österreich und Europa verändern? Wo müssten wir uns noch verbessern?

Mehr staatliches Geld für Gründerinnen. Es ist bewiesen, dass sich Frauen mehr mit Problemen auseinandersetzen, die dem Gemeinwohl guttun. Zudem lösen Gründerinnen Herausforderungen von Frauen. Beispielsweise ist die ganze Kategorie ‘FemTech’ durch Frauen getrieben. Wenn uns in Österreich Frauen und ihre Bedürfnisse am Herzen liegen, dann braucht es hier mehr staatliche Förderungen. Es reicht nicht auf ‘Innovation’ zu setzen und gleichzeitig Diversität zu vernachlässigen. Das geht Hand in Hand. Oftmals wird auch behauptet, dass weniger Frauen sich selbständig machen, weil sie weniger Risiko eingehen wollen. Frauen sind nicht risikoaverser, wie wir durch eine Harvard-Studie wissen.

Was es vom Staat Österreich wirklich braucht sind: frauenfreundliche KPIs bei Förderprozessen, frauenfreundliche Formulierungen (bspw. bei Ausschreibungen), Bias minimieren (Prozesse, Research, Kommunikationskampagnen), Frauen als Unternehmer:innen wahrnehmen und ihre Ideen, die oft wiederum Frauen adressieren, nicht als ‘Nische’ abtun. Und wir brauchen 50 Prozent Frauen in Entscheidungspositionen – vor allem bei der Vergabe von Förderungen. Passend dazu sagen meine amerikanischen Founderkolleg:innen vom MIT immer wieder gerne: “Being a female entrepreneur is working in hard mode”.

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