31.10.2022

Weltspartag: Mit diesen Funktionen wollen Europas FinTechs trotz Krise zum Sparen anregen

Laut Statistik Austria erreichte die Inflation im Oktober 2022 ein Rekordhoch von 10,5 Prozent. Der Weltspartag steht ganz im Zeichen des Sparens - im Jahr 2022 hat dieser Begriff einen besonderen Beigeschmack. Europas FinTechs haben sich trotz dieser Krisenzeiten smarte Tools überlegt, wie sie Sparfunktionen in ihr Portfolio integrieren können.
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Weltspartag: Auch FinTech-Startups haben digitale Sparmöglichkeiten im Portfolio © Peter Hoiß für Sammlung Traimer (Sammlung Heinz Traimer Wien) via Wikimedia Commons
Weltspartag: Auch FinTech-Startups haben digitale Sparmöglichkeiten im Portfolio © Peter Hoiß für Sammlung Traimer (Sammlung Heinz Traimer Wien) via Wikimedia Commons

Am 31. Oktober ist Weltspartag. In Zeiten von Krise und Inflation stellt sich aber für immer mehr Menschen die Frage: Warum sollten wir eigentlich sparen? Lohnt sich das überhaupt noch? Wirft man einen Blick in die europäische FinTech-Szene, scheint diese die Hoffnung noch nicht aufgegeben zu haben. Im Gegenteil: Hier wird nach und nach das Angebot digitaler Sparfunktionen erweitert.

44 Prozent planen in 2023 weniger zu sparen

Laut einer aktuellen Online-Studie des Marktforschungsinstituts Gallup im Auftrag der Santander Consumer Bank geben 44 Prozent der insgesamt 1.000 Befragten Österreicher:innen an, dass sie davon ausgehen, in 2023 monatlich weniger Geld sparen zu können. Weitere 32 Prozent gehen davon aus, dass sie gleich viel Geld zur Seite legen können und 13 Prozent erwartet, dass sie 2023 monatlich mehr Geld ansparen können. 11 Prozent der Befragten geben wiederum an, die Lage für das kommende Jahr nicht abschätzen zu können.

Weiterhin gibt die Studie einen Überblick über das bisherige Sparverhalten in Österreich. Demnach würden aktuell 19 Prozent der Österreicher:innen monatlich 50 Euro beiseite legen, 34 Prozent sparen zwischen 50 und 200 Euro und 13 Prozent geben an, 200 bis 400 Euro ansparen zu können. Während weitere 18 Prozent mehr als 400 Euro monatlich zur Seite legen können, gibt jede siebte Person (15 Prozent) an, überhaupt kein Geld zu sparen.

FinTechs erweitern ihr Spar-Angebot

Die aktuellen Krisen scheinen sich auch auf das Konsum- und Sparverhalten der Bevölkerung ausgewirkt zu haben. Finanzunternehmen versuchen sich dem Wandel anzupassen – setzen aber weiterhin auf diverse Sparfunktionen. Nach der erheblichen Kritik am “Buy now, Pay later”-Prinzip beim Zahlungsanbieter Klarna, arbeitet das schwedische Unternehmen an einem Imagewechsel. In Deutschland nahm Klarna eine neue Sparfunktion, in Form von Unterkonten, in sein Portfolio auf. Damit reiht es sich bei Konkurrenten wie N26, Vivid oder C24 ein, die ebenfalls Sparfunktionen à la “Save now, Buy later” anbieten. Eine Besonderheit sei hierbei, dass Klarna drei Unterkonten, sogenannte Pools, gebührenfrei anbietet.

Auch Neobroker wie BUX, Bitpanda oder Trade Republic bauen ihr Sparangebot immer weiter aus, um mehr Menschen das Anlegen zu ermöglichen. Ein Beispiel hierfür ist die Option, in Bruchteile von Aktien und ETFs zu investieren. Das Angebot wird hierbei ständig ausgebaut – so verkündet beispielsweise Trade Republic zum Weltspartag, inzwischen über 2.000 ETFs bzw. 2.500 kostenlose Aktiensparpläne anzubieten.

Sparbuch und Bausparvertrag weiterhin beliebt in Österreich

Die bereits erwähnte Studie zeigt ebenfalls auf, dass das Sparbuch in Österreich nach wie vor überdurchschnittlich beliebt ist. 43 Prozent der Österreicher:innen halten ihre Ersparnisse auf einem Sparbuch, während 40 Prozent auf ein Online-Sparkonto setzen und 19 bzw. 21 Prozent in Fonds und Aktien investieren. 

Ein Unternehmen, dass sich selbst als Antithese zum Sparbuch bezeichnet, ist das Wiener FinTech-Startup Froots. Froots möchte Private Banking für alle zugänglich machen und spricht sich für mehr Finanzbildung in der Bevölkerung aus. “In diesem Jahr verlieren bspw. Sparbücher 10 Prozent an Kaufkraft”, erklärte Co-Founder David Mayer-Heinisch im brutkasten-Interview vor ein paar Monaten. Er hoffe also, dass sich das Anlageverhalten der Österreicher:innen noch deutlicher zur langfristigen Veranlagung verschieben wird.

Es wird deutlich: Trotz Krise boomen die europäischen FinTechs. Sie weiten ihr Portfolio konstant aus und konzentrieren sich nach außen häufig auf ein Angebot, dass ihren Kund:innen das Sparen erleichtern bzw. die Teilnahme am Kapitalmarkt für alle ermöglichen soll. Ob sich dieses Verhalten nachhaltig in der Gesellschaft verändern wird, werden zukünftige Studien aufzeigen können. 

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Kosima Kovar, Forbes
(c) FHWN - Kosima Kovar, CEO und Co-Founderin Ada Growth.

Kosima Kovar, CEO & Co-Founder von Ada Growth, hat es auf die Forbes “30 under 30 Europa“-Liste geschafft, nachdem sie bereits 2020 auf dem Österreich-Pendant der DACH-Ausgabe von Forbes gelistet war. Ihr Startup bietet Nutzer:innen täglich zweiminütige Videos mit verschiedenen nützlichen Tipps, die Frauen in ihrem Berufsleben anwenden können.

Zur Info: Ada Growth wurde von Kosima Kovar mitbegründet und ist ein Business-to-Business-Modell, d. h. Unternehmen, die sich für eine Teilnahme entscheiden, können die Software als Vorteil für ihre Mitarbeiter:innen nutzen. In seinem ersten Jahr auf dem Markt hat Ada Growth seine frauenspezifische Technologie bei mehr als 25 internationalen Unternehmen implementiert, darunter prominente österreichische Unternehmen wie EY, Rewe Group und ÖBB.

Im Interview mit dem brutkasten erklärt sie, welchen Impact so eine Auszeichnung hat, erzählt, warum “Hoffnung” keine Strategie ist und was es in Österreich braucht um female Entrepreneurship zu fördern.


brutkasten: Du hast es in die “30 under 30 Europe”-Liste von Forbes geschafft. Was bedeutet das für dich?

Kosima Kovar: Ich freue mich natürlich ungemein und habe es nicht erwartet. Ich wusste nicht, dass es möglich ist auf mehreren Forbes-“30 under 30”-Listen zu stehen. Und würde ja sagen, jetzt wo ich das weiß, würde ich gerne auf der Liste in den USA stehen, aber auch ich werde irgendwann zu alt dafür (lacht). Ich wurde letztens gefragt, ob diese Auszeichnungen einen Einfluss auf mein Leben und das Business haben. Nach der letzten Auszeichnung in 2020 hat sich der Umsatz meines Business – damals noch meine erste Firma – um fast 600 Prozent erhöht.

Ich habe durch diese Auszeichnung begonnen, Keynotes zu halten und an zehn Universitäten zu unterrichten. Also ja, es macht einen Unterschied. Sichtbarkeit macht immer einen Unterschied. Natürlich kommt es aber auch immer darauf an, was man daraus macht. Einen Award gewinnen und dann hoffen, dass es alle interessiert, ist auch sicher kein Erfolgsrezept.

Wer meinen TEDx Talk kennt, weiß, dass ich nach dem Motto lebe ‘Hope is not a strategy’. Wenn ich möchte, dass Leute von meinen Erfolgen erfahren, dann muss ich es ihnen auch sagen. Warten ist in meinen Augen nie eine gute Strategie. Mal sehen, was die europaweite Auszeichnung für mein Business, mein Team und mich bringt. Als leidenschaftliche Marketerin versuche ich natürlich auch hier das meiste daraus herauszuholen.

Warum, glaubst du, hast du als einzige Österreicherin geschafft, gelistet zu werden?

Spannenderweise habe ich mich dazu auch mit meinem Team unterhalten. Wie ich auch in meinen Vorträgen immer wieder sage, bin ich felsenfest der Überzeugung, dass es in Österreich unglaublich viele Unternehmer:innen gibt, die diese Auszeichnung verdient haben. Worauf es am Schluss immer wieder ankommt, ist das Thema Sichtbarkeit. Du kannst das spannendste Tech-Startup bauen, wenn niemand davon weiß geht es in unserer Gesellschaft leider unter.

Das soll auch gleichzeitig ein Aufruf für alle weiblichen Gründer:innen sein. “Habt keine Angst vor dem Spotlight oder der Bühne und glaubt mir, auch die Personen, die jetzt auf der Bühne stehen, leben ‘fake it till you make it’.

Als ich das Thema mit meinem Team besprochen habe, kam jedoch auch das Thema ‘Think big’ auf. Alle Personen auf dieser Liste denken über die Landesgrenzen hinaus. Alle Personen auf dieser Liste machen etwas ‘anders’. Wie gesagt, ich bin mir sicher, es gibt viele Hidden Champions in Österreich – ich kann es nicht oft genug sagen: ‘(Personal) Branding is Key’.

Was würdest du deinem früheren Ich heute sagen? Welchen Rat würdest du ihr geben?

Die Fehler und Verluste, über die du dir so viele Gedanken machst, interessieren niemanden. Hinfallen, aufstehen, weitergehen. Du kannst gerne aus deinen Fehlern lernen, aber lass dich von ihnen nicht hinunterziehen und erst recht nicht verunsichern. Man muss es so sehen: Fehler kann man nur machen, wenn man es probiert. ‘Failing often provides a fast, surefire route to success, even if it isn’t always fun’.

Wie wird sich Entrepreneurship für Frauen in Österreich und Europa verändern? Wo müssten wir uns noch verbessern?

Mehr staatliches Geld für Gründerinnen. Es ist bewiesen, dass sich Frauen mehr mit Problemen auseinandersetzen, die dem Gemeinwohl guttun. Zudem lösen Gründerinnen Herausforderungen von Frauen. Beispielsweise ist die ganze Kategorie ‘FemTech’ durch Frauen getrieben. Wenn uns in Österreich Frauen und ihre Bedürfnisse am Herzen liegen, dann braucht es hier mehr staatliche Förderungen. Es reicht nicht auf ‘Innovation’ zu setzen und gleichzeitig Diversität zu vernachlässigen. Das geht Hand in Hand. Oftmals wird auch behauptet, dass weniger Frauen sich selbständig machen, weil sie weniger Risiko eingehen wollen. Frauen sind nicht risikoaverser, wie wir durch eine Harvard-Studie wissen.

Was es vom Staat Österreich wirklich braucht sind: frauenfreundliche KPIs bei Förderprozessen, frauenfreundliche Formulierungen (bspw. bei Ausschreibungen), Bias minimieren (Prozesse, Research, Kommunikationskampagnen), Frauen als Unternehmer:innen wahrnehmen und ihre Ideen, die oft wiederum Frauen adressieren, nicht als ‘Nische’ abtun. Und wir brauchen 50 Prozent Frauen in Entscheidungspositionen – vor allem bei der Vergabe von Förderungen. Passend dazu sagen meine amerikanischen Founderkolleg:innen vom MIT immer wieder gerne: “Being a female entrepreneur is working in hard mode”.

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