13.10.2022

Challenge: Ich bezahle ab sofort wieder bar

Die Gegner des Bargelds haben keine Argumente. Ja, die Digitalisierung wird es langsam verdrängen - aber gerade deswegen sollten wir es häufiger nutzen.
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Bargeld - brutkasten-Kolumnist Niko Jilch erklärt, warum er wieder bewusst mehr Bargeld nutzen will
brutkasten-Kolumnist Niko Jilch erklärt, warum er wieder bewusst mehr Bargeld nutzen will | (c) brutkasten / Hintergrund (c) Markus Spiske via Unsplash

Zuerst ein Geständnis: Ich bin ein Bargeld-Muffel. Ja, wirklich. Ich zahle bei jeder Gelegenheit “mit Karte” – also per Apple Pay um genau zu sein. Aber das hat jetzt ein Ende!

Mir ist es zuletzt auf Twitter wieder aufgefallen. Da hat jemand gespottet weil Bargeld bei der Bezahlung so viel langsamer sei als elektronische Alternativen. Weil er an der Kassa deshalb warten müsse. Als ob es nicht ohnehin überall Selbstbedienungskassen gäbe.

Warum Bargeld als Technologie im Alltag unerreicht ist

Aber Bargeld nur so eng zu betrachten, halte ich für einen schweren Fehler. Es ist als Technologie unerreicht im Alltag.

Warum? Weil es meine Privatsphäre wahrt. Und nein, die Frage „was hast du zu verbergen“ lasse ich nicht gelten. Das ist zynisch. Natürlich kann das Geldsystem zur Kontrolle und Zensur missbraucht werden. Auch wenn ich nichts zu verbergen habe: Es geht niemanden etwas an, was ich wo kaufe und warum. Wer die Bedeutung der Privatsphäre derart herabwürdigt, begibt sich auf eine gefährliche Reise.

Gerade weil es heute möglich ist, lückenlos zu überwachen. Gerade weil wir überall elektronische Spuren hinterlassen und unsere Daten schlampig behandeln, braucht es Auswege und Alternativen wie das Bargeld.

Banken ist es zu teuer. Kreditkartenfirmen ist es zu günstig. Notenbanken ist es zu unpraktisch.

Leider ist es unter Beschuss. Banken ist es zu teuer. Kreditkartenfirmen ist es zu günstig. Notenbanken ist es zu unpraktisch, weil man mit Bargeld auch irren Experimenten wie Negativzinsen entfliehen kann. 

Da gibt es einige Ökonomen, die am liebsten jede Menschenseele bis ins Detail kontrollieren wollen. Und Unternehmen, die an jedem Bezahlvorgang verdienen möchten. Ganz zu schweigen von den Plänen totalitärer Regime wie in China. 

Es braucht Bargeld. Es braucht Notenbanken, die sich dazu bekennen und jeden Ökonomen rauswerfen, der es abschaffen will. Es braucht Politiker, die es beschützen und Gesetze, die seine Existenz garantieren.

Warum Bargeld oft überlegen ist

Seine Gegner haben keine Argumente. Nein, Bargeld überträgt keine Krankheiten. Es ist nicht langsam. Tatsächlich ist es oft überlegen. Was, wenn der Strom ausfällt? Was, wenn der Handyakku leer ist? Was, wenn man Kindern Taschengeld geben will – oder Geld auch nur erklären will.

Und: Frauen, Migranten, Alte und Junge sind alles Gruppen, die überdurchschnittlich häufig Bargeld nutzen – wollen wir diese Gruppen nicht mehr schützen? Bargeld hilft auch bei der Budgetierung und verhindert überhöhte Privatverschuldung. Denn unser Hirn registriert die Trennung von Bargeld als “Schmerz” – bei Karten geschieht das nicht. 

Natürlich bin ich nicht naiv. Die Digitalisierung wird weitermachen. Sie hat mit Bitcoin schon eine hervorragende Bargeldalternative geboren. Aber wenn wir wollen, dass auch das „normale“ Geld erhalten bleibt mit allen Rechten, die es heute garantiert, dann müssen wir Druck machen. 

Damit auch Banken und Notenbanken sich zu Bargeld und zur Wahrung der Privatsphäre im digitalen Raum bekennen.

Ich rufe euch auf, es mir gleich zu tun!

Daher werde ich ab jetzt außerhalb des Internets wieder Bargeld nutzen. So oft ich kann. Und ich rufe euch auf, es mir gleich zu tun. Bargeld ist geprägte Freiheit. Aber man muss sie sich auch nehmen.


Niko Jilch ist Finanzjournalist, Podcaster und Speaker. Website: www.nikolausjilch.com Twitter: @nikojilch

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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