✨ AI Kontextualisierung
“Man merkt es”, sagt Vytal-Gründer Tim Breker. “Jetzt wo das Wetter besser wird, sieht man immer mehr wie Grünflächen ‘vermüllen'”. Der deutsche Unternehmer meint damit die Essensverpackungen, die achtlos einfach liegen gelassen oder weggeworfen werden. Aus diesem Grund und mit der Zunahme von “Take Away”- und bestelltem Essen hat er gemeinsam mit Sven Witthöft sein Startup gegründet.
Vytal gegen den “Einwegverpackungswahnsinn”
Vytal betreibt ein digitales und pfandfreies Mehrwegsystem mit Essensverpackungen für Mitnahme- und Lieferessen. Es richtet sich an Kantinenbetreiber, Restaurants, Supermärkte und Lieferdienste, die gegen den “Einwegverpackungswahnsinn” ankämpfen und Vytal pro Befüllung bezahlen. Für Konsumenten ist das Konzept vergleichbar mit anderen Sharing-Diensten wie z.B. eScootern.
Per App registrieren
Kunden registrieren sich einmalig in der Vytal-App oder kaufen eine Offlinekarte und können damit bei jedem Partner frisch gespülte Bowls ausleihen und zurückbringen. Die Abwicklung des gesamten Prozesses erfolgt digital über die QR-Code-Etiketten der Behältnisse. Mit Hilfe von Erinnerungen, Anreizen, Gamification und Promotions werden die Nutzer zur regelmäßigen Nutzung und Rückgabe der Bowls motiviert, um so den ökonomischen und ökologischen Mehrwert des Systems zu maximieren. Mit über 99 Prozent Rückgabequote und einer durchschnittlichen Leihdauer von drei Tagen erziele Vytal bessere Rücklaufquoten als das deutsche Flaschenpfandsystem, so der Gründer. Bisher war man in Österreich in Salzburg und Tirol (Baguette-Filialen von MPreis) aktiv, nun launcht man in Wien.
Ra’mien und Madame Curry als Partner von Vytal
Unter dem Motto Bowlsharing statt Plastikmüll konnte man Restaurants der Hauptstadt wie das Ra’mien, Madame Curry oder neuDeli sowie insgesamt mehr als ein Dutzend Gastronomen gewinnen. “Ich bin überzeugt von Vytal und meine Kunden sind es auch. Die Handhabung ist einfach, sowohl für uns Gastronomen als auch für die Gäste – für die es auch noch völlig kostenfrei ist. Ich bin glücklich Teil einer nachhaltigen Bewegung zu sein. Noch nie war es einfacher in der Gastronomie Einwegverpackungsmüll und -kosten einzusparen”, meint Tie Yang, Inhaber von Ra’mien.
EU-Verbot von Einwegessensverpackungen aus Styropor
Felix Vornholt, City Manager von Vytal in Wien, ergänzt: “Nicht erst seit des auf EU-Ebene beschlossenen Verbots von Einwegessensverpackungen aus Styropor ist das Thema hochrelevant für Gastronomen. Allein durch die Corona-Pandemie ist der Plastikmüll durch Take-Away und Lieferessen nochmal um zehn Prozent angestiegen. Konsumenten suchen und erwarten zunehmend eine bequeme umweltfreundlichere Alternative. Mit der Vytal-App beweisen wir, dass Nachhaltigkeit und Convenience sich nicht ausschließen.”
Zwei Wochen Zeit für Rückgabe
Kunden können über die App oder die Mitgliedskarte bei jedem Partner-Restaurant Mehrwegbehälter kostenlos ausleihen und nach der Benutzung zurückbringen. Dafür haben sie 14 Tage Zeit bevor die Leihe kostenpflichtig wird. Es ist auch möglich, dass Lieferanten die Bowls bei der nächsten Bestellung wieder mitnehmen – allerdings gilt das “nur” bei “Essensbringern”, die zum jeweiligen Restaurant gehören. Lieferdienstfahrer sind bei diesem Service nicht dabei.
“Nach dieser Zeit geht die Schale in den Besitz des Kunden über. Zehn Euro werden vom hinterlegten Zahlungsmittel abgebucht. Sollte man sich dann aber doch umentscheiden und merken, dass man die Bowls gar nicht braucht, kann man sie auch zurückgeben und erhält dafür fünf Credits gutgeschrieben, mit denen man essen bestellen kann”, erklärt Breker.
Liefercode-Funktion
Dank einer Liefercode-Funktion können Vytal-Nutzer auch Lieferessen von Wolt oder Lieferando in den Mehrwegbehälter bestellen – Gespräche mit Mjam für die Ausweitung des Angebots nach Österreich laufen bereits. Mittlerweile sind in Deutschland und Österreich über 1.200 nachhaltige Restaurants, Kantinen und Supermarkt-Partner Teil des Startups, das einer breiten Masse bekannt wurde, als sie in der “Höhle der Löwen” Georg Kofler für sich gewinnen konnten.
Auch dabei sind große Caterer wie Dussmann, Compass und Aramark sowie die REWE Group. Billa etwa plane die Einführung von Vytal in ihren Märkten für Juli 2021. Für die weitere Zukunft möchte das Startup das Partnernetzwerk weiter ausbauen und in anderen Großstädten starten.