07.02.2020

Volla Phone: Deutsches Startup mit Privacy-Alternative zu iOS und Android

"Ambitioniert" wäre zu kurz gegriffen: Das Deutsche Startup Hallo Welt Systeme UG will es mit seinem Volla Phone - einem eigenen Smartphone mit selbst entwickeltem Betriebssystem (auf Android-Basis) - mit den großen Playern der Branche aufnehmen und dabei mit Privacy und Simplizität punkten.
/volla-phone-smartphone-privacy-alternative-zu-ios-und-android/
Hallo Welt Systeme UG: Volla Phone-Gründer Jörg Wurzer
(c) Hallo Welt Systeme UG: Volla Phone-Gründer Jörg Wurzer
Der Summary Modus bietet einen raschen
Überblick und regt zum Lesen mehrerer
Artikel an. Der Artikeltext wird AI-basiert
zusammengefasst mit der Unterstützung
des Linzer-Startups Apollo AI.

Als Startup ein eigenes Smartphone auf den Markt zu bringen, ist gewagt. Es dann auch noch mit einem eigenen Betriebssystem ausliefern zu wollen, übersteigt dann ganz sicher das, was man gemeinhin als „ambitioniert“ bezeichnet. Doch genau das will das deutsche Startup Hallo Welt Systeme UG machen. Es stellt sich mit seinem Volla Phone nicht nur gegen die Hardware-Produzenten Apple, Samsung, LG, Huawei und Co., sondern auch gegen die Betriebssysteme iOS und Android.

+++ Alles zum Thema Connectivity +++

Volla Phone: Deutsche Gigaset produziert Durschnitts-Smartphone

Mit einer 16 Megapixel Doppelkamera auf der Rückseite, einer 16 Megapixel Frontkamera, Wireless Charging, NFC und Fingerprint Sensor, einem Octa Core Prozessor und Dual SIM reiht sich das Volla Phone Hardware-seitig irgendwo im Durchschnitt ein. Produziert wird es von der deutschen Gigaset, die selbst einige Budget-Smartphones im Sortiment hat. Punkten will die Hallo Welt Systeme UG mit dem Volla Phone aber auch nicht primär mit der Hardware, sondern mit dem Betriebssystem Volla OS.

Betriebssystem Volla OS mit Simplizität und Privacy als Versprechen

Dieses basiert zwar auf Android, weswegen es auch mit Android Apps kompatibel ist, es soll aber durch seine Simplizität und vor allem bessere Privacy-Eigenschaften eine bislang nicht vom Markt bediente Zielgruppe ansprechen. „Unsere Strategie ist, gemeinsam mit unseren Partnern einer Community von Entwicklern und Anwendern ein Marktsegment für Konsumenten zu erschließen, die heute keine Alternative zu Apple oder Google kaufen können“, meint Gründer Jörg Wurzer.

(c) Hallo Welt Systeme UG: abgespeckte Benutzeroberflächen

Benutzeroberfläche wie „Papier und Bleistift“

Im Zentrum steht dabei eine neuartige Benutzeroberfläche bestehend unter anderem aus dem sogenannten „Springboard“, einem Shortcut-Menü und der automatischen Zusammenstellungen von Inhalten, den „Collections“. „Unser Maßstab für eine einfache und unmittelbare Bedienung ist die Verwendung von Papier und Bleistift“, sagt Wurzer. Nach dem Entsperren des Geräts könne der Anwender auf dem Springboard anfangen, etwas zu schreiben und das Volla Phone erkenne, was die Person tun möchte: etwa jemanden anrufen, eine Nachricht senden oder eine Notiz festhalten. Häufig verwendete Funktionen könne ein Anwender mit einer einzigen Geste aufrufen, alles ohne erst die passende App antippen zu müssen.

(c) Hallo Welt Systeme UG: Das Springboard

„Keine ‚mithörenden‘ Google Apps und Services“ am Volla Phone

Beim Thema Privatsphäre setzt man – wie erwähnt – zwar (vorerst) auf ein Android-basiertes Betriebssystem, liefert dieses aber „ohne ‚mithörende‘ Google Apps und Services“. Dadurch ergebe sich die Unabhängigkeit von einem Cloud-Service oder Benutzerkonto. Ein standardmäßig integriertes Virtual Privat Network (VPN) von Hide.me, das aufgrund seines Standortes nicht zur Aufzeichnung der Verbindungen verpflichtet sei und damit Anonymität im Netz ermögliche, sorge für einen geschützten Zugang zum Internet.

Kickstarter-Versuch Nummer 2 nach Kickstarter-Fail im Herbst

Im Oktober startete man mit dem Volla Phone erstmals eine Kickstarter-Kampagne. Als sich endgültig zeigte, dass das Finanzierungsziel von 350.000 Euro bei weitem zu hoch gegriffen war, brach das Startup die Kampagne im Dezember ab. Danach habe man sich mit Gigaset auf flexiblere Lieferbedingungen geeinigt und der Gründer noch mehr eigenes Kapital bereitgestellt, um einen zweiten Anlauf zu starten, heißt es vom Startup. Derzeit läuft also nun die zweite Kickstarter-Kampagne. Das diesmal sehr bescheiden gewählte Finanzierungsziel von 10.000 Euro war nach einem Tag erreicht. Weit darüber hinaus ist man derzeit (7. Februar, Nachmittag) aber noch nicht.

⇒ Zur offiziellen Page

⇒ Zur Kickstarter-Kampagne

⇒ Produkt-Test bei Computer Bild

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
vor 24 Minuten

Weltklimabericht: Diese 5 Lösungen helfen gegen Wassermangel

Dürreereignisse werden durch die Klimakrise häufiger. Im IPCC-Bericht finden sich einige Lösungsansätze, die gegen Wassermangel helfen können. Hier sind fünf davon.
/weltklimabericht-diese-5-loesungen-helfen-gegen-wassermangel/
Hand taucht in Wasser
AdobeStock

„Feuerwehr versorgt Bauernhöfe mit Wasser” oder “Wassermangel: Der Anfang vom Ende des Neusiedler Sees” – das sind keine Medienberichte aus mediterranen Ländern. Diese Meldungen beziehen sich auf Österreich, ein Land, von dem man dachte, dass Trinkwasser nicht knapp werden könne.

Laut Expert:innen der TU Graz werde die Wasserversorgung in Österreich zum Problem. Die Klimakrise beeinflusst nämlich auch hierzulande unseren Umgang mit Wasser. Schließlich verbrauchen wir Österreicher:innen pro Kopf und Tag 130 Liter Trinkwasser und schon jetzt ist Trockenheit ein Problem in Österreich. Die Situation ist aber nicht ausweglos.

Der Weltklimarat zeigt in seinen Berichten auch Lösungsansätze auf. Heute ist Weltwassertag und das sind fünf Lösungen, die uns in Zukunft vor Wassermangel schützen können.

1. Ökosysteme schützen

Durch die Klimakrise werden Extremwetterereignisse, wie Starkregen oder Dürreperioden wahrscheinlicher. Deshalb sei der Schutz von Ökosystemen und die Reduktion des Bodenverbrauchs essentiell. Durchschnittlich wurden in den letzten Jahren 11,3 ha pro Tag verbaut. Das entspricht rund 16 Fußballfeldern.

Das Problem: durch eine Vielzahl an betonierten Flächen rinnt der Regen einfach ab. Nicht in den Boden, sondern durch die Flüsse raus aus Österreich. “Was man oft vergisst ist, dass zwei Drittel des Niederschlages regional entstehen und nur ein Drittel überregional. Das heißt, wenn wir den ganzen Starkregen Richtung Schwarzes Meer fließen lassen, dann kommt nur ein Drittel an Niederschlag zurück”, erklärt Thomas Ertl von der Universität für Bodenkultur Wien.

Deshalb sei es wichtig, das Wasser so lange wie möglich im Land zu halten. Ökosysteme und Böden beispielsweise vor Verbauung zu schützen hilft nicht nur der Biodiversität und dabei das Wasser im Land zu behalten. Denn eine wichtige Ökosystemdienstleistung von Böden ist die Reinigung von Wasser. “Der Boden reinigt das Wasser, welches dann in das Grundwasser sickert. Je mehr gesunde Ökosysteme wir haben, desto besser wird der Niederschlag gereinigt”, so Ertl.

2. Abwasser besser recyceln

Rund 48 Prozent des weltweiten Abwassers wird derzeit unbehandelt abgeleitet. Auf Österreich trifft das nicht zu. “In Österreich gibt es kaum Abwasser, das unbehandelt abgeleitet wird. 96 bis 97 Prozent unseres Schmutzwassers wird in Kläranlagen behandelt”, erklärt Ertl.

Für die Trinkwasserversorgung in Österreich werde die Wiederverwendung von Abwasser kein Thema sein, schätzt Ertl. Durch die Klimakrise könne aber die Bewässerung für die Landwirtschaft immer häufiger nötig werden. Schon heute sind die Grundwasserspiegel in Europa, aber auch in Österreich, sehr niedrig. Laut der Studie “Wasserschatz Österreich”, wird sich der Wasserverbrauch in der Landwirtschaft bis 2050 verdoppeln.

Für die Bewässerung von Pflanzen werde in Österreich hauptsächlich Trink- bzw. Grundwasser verwendet. Grundsätzlich ist es aber möglich, Abwasser so weit zu reinigen, dass es Trinkwasserqualität hat. Dafür braucht es eine Menge Energie und Ressourcen. Ein Weg, den sich Ertl vorstellen kann, ist, das gereinigte Abwasser aus Kläranlagen zu verwenden, um Pflanzen zu bewässern. Denn das Regenwasser könnte dafür zu wenig werden.

3. Begrünung von Städten für mehr Wasser

In Städten können Bäume, Pflanzen oder Gewässer wesentlich sein, um uns Menschen vor Hitze zu schützen. Insbesondere ältere und großkronige Bäume seien essentiell, da sie mehrere hundert Liter Wasser verdunsten und dadurch ein Kühlungseffekt eintritt.

Sie leisten aber auch einen wesentlichen Beitrag, um Wasser in der Region zu halten. “Es muss uns gelingen, Parkplätze eher durch Bäume zu ersetzen”, schildert Ertl. Schon heute werden Bäume auf wasserdurchlässigen Untergrund gepflanzt. So sickert Regen in die Erde und die Pflanzen können auf dieses Wasser zurückgreifen.

Bis 2025 plant beispielsweise die Stadt Wien, 25.000 neue Bäume zu pflanzen. Das hätte auch viele andere positive Nebeneffekte, wie eine erhöhte Sauerstoffproduktion und die Filterung von Schadstoffen. Da Bäume den Regenabfluss verlangsamen, dämpfen sie auch Starkregen ab und entlasten die Kanalisation. Dafür brauche es aber auch eine Mobilitätswende mit beruhigten Straßen, da die Bäume Platz brauchen, so Ertl.

4. Sparsamer Umgang mit Wasser in Betrieben

Österreich zählt zu den wasserreichsten Regionen der Welt. Durch die Klimakrise wird sich die Nachfrage nach Wasser erhöhen. Rund 70 Prozent des Wassers braucht in Österreich die Industrie. 29 Prozent werden aus dem Grundwasser entnommen und der Rest aus Flüssen. Dieses wird wieder zurück geleitet. “Soweit ich die Industrie in Österreich kenne, ist sie sehr sparsam, weil jeder verwendete Kubikmeter Wasser auch behandelt werden muss”, erklärt Ertl. Das läge auch an rechtlichen Standards in Österreich.

Weltweit sei das aber anders. “Es gibt in Europa auch sehr viele Industrien, die wir ausgelagert haben. Zum Beispiel die Textilindustrie. Dort gibt es schon Konflikte mit der Trinkwasserversorgung oder der Landwirtschaft”, betont Ertl. Dieses ausgelagerte Wasser wird auch virtuelles Wasser genannt.

Rechnet man dieses dazu, verbrauchen wir in Österreich pro Kopf und Tag statt 130 Liter 4700 Liter Trinkwasser. “Wir in Österreich haben immer Angst, dass uns wer das Trinkwasser wegnimmt. Das Gegenteil ist der Fall. Wir nehmen anderen Ländern sehr viel Wasser weg, zum Beispiel durch den Futtermittelanbau für unsere Nutztiere”, lässt Ertl wissen.

5. Rückbau von Flüssen und Feuchtgebieten

Eine oft genannte Lösung gegen Wasserknappheit ist der Rückbau von Flüssen und Feuchtgebieten. Lange Zeit wurden in Österreich Feuchtgebiete wie Moore für die Landwirtschaft entwässert. Entwässerte Moore sind aber für mehr Emissionen verantwortlich, als der globale Flugverkehr. Auch Flüsse wurden in der Vergangenheit stark verändert und kanalisiert, um uns vor Hochwassern zu schützen.

Je stärker die Flüsse verbaut sind, desto schneller fließt das Wasser weg. Dieses Wasser steht uns dann nicht mehr zur Verfügung. Wichtig sei auch, dass das Wasser aus Flüssen mit dem Umland kommuniziert und die Böden dieses aufnehmen können, sodass es als Grundwasser gespeichert wird. “Je langsamer das Wasser aus den Flüssen abfließt und je mehr wir unsere Flüsse rückbauen, desto größer die Chance, dass diese Kommunikation stattfindet”, erläutert Ertl.

Intakte Moore können auch einen wesentlichen Beitrag für Klimaschutz leisten, weil sie enorme Mengen an Treibhausgasen speichern können. Gesunde Flussökosysteme sind eine wesentliche Stellschraube, um die Biodiversitätskrise zu bremsen. Und mehr Biodiversität hilft auch beim Klimaschutz. Das sagt auch der Weltklimarat.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

Summary Modus

Volla Phone: Deutsches Startup mit Privacy-Alternative zu iOS und Android

Hallo Welt Systeme UG: Volla Phone-Gründer Jörg Wurzer

Volla Phone: Deutsches Startup mit Privacy-Alternative zu iOS und Android

Es gibt neue Nachrichten

Auch interessant