Rekord: Noch nie wurde im DACH-Raum so viel in Startups investiert
Eine Studie von Speedinvest und Frontline Ventures bestätigt: Die VC-Investments im DACH-Raum waren Corona-bedingt im zweiten Quartal 2020 auf einem Allzeithoch.
Mit Blick auf die Investment-Berichterstattung des brutkasten konnte gefühlt zumindest für Österreich schon bislang kein Zweifel daran bestehen, nun wurde es durch eine Studie bestätigt: VC-Investments im DACH-Raum erlebten dieses Jahr Corona-bedingt ein Allzeithoch. Eine entsprechende Analyse von Speedinvest und dem internationalen VC Frontline Ventures weist für die Region bereits für das zweite Quartal 2020 einen Investment-Rekordwert von 2,1 Milliarden Euro aus.
Rekordwert nicht nur bei VC-Investments
Die Daten zeigen zudem, dass im DACH-Raum ansässige VCs im gleichen Zeitraum zwei Milliarden Euro an Kapital aufnehmen konnten. Das ist ein Plus von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In diesem Jahr haben außerdem vier Debütfonds in der DACH-Region 900 Millionen Euro eingesammelt – ein weiterer Rekordwert. Die Liquidität, die in Technologie-Startups fließe, erhole sich ebenfalls wieder, heißt es von den Studienautoren: Die M&A-Ausgaben werden demnach voraussichtlich im vierten Quartal 2020 wieder das Niveau von vor der Pandemie erreichen. Bis dato gab es M&A-Deals mit einem Gesamtvolumen von 1,34 Milliarden Euro in der Region. Tiefpunkt war hier das erste Quartal mit nur 80 Millionen Euro.
Allerdings wird der Bereich Anschlussfinanzierung laut Studie nach wie vor von internationalen Fonds – vorwiegend aus den USA und Asien – dominiert. Dafür habe eine wachsende Anzahl von Venture Fonds im DACH-Raum hat auch Unicorns im Portfolio oder bereits einen Exit eines Portfolio-Unternehmens mit einer Bewertung von mehr als einer Milliarde US-Dollar geschafft, so die Autoren. Die DACH-Länder seien zudem bei F&E-Ausgaben klar führend in Europa und hätten mit 2,4 Millionen Patenten im Jahr 2019 europaweit die meisten Patente angemeldet.
Durchaus positive Prognose für 2021
Die Prognosen für die DACH-Region im Jahr 2021 in der Studie sind durchaus positiv. So werde eine “ungebrochen rasante Entwicklung” von Inkubator-, Pre-Seed- und Seed-Stage-Fonds das lokale bzw. regionale Startup-Wachstum beschleunigen. Mehr Wachstumskapital aus Asien und den USA werde den Wettbewerb um die besten Deals verschärfen, insbesondere in der Wachstumsphase der Startups. F&E-Mittel würden überwiegend in B2B-SaaS-Startups fließen, wo eine starke Häufung an Seriengründern eine neue Gründungswelle auslösen werde. Der digitale Gesundheitsboom werde weiter beschleunigt werden. Und die Bewertungen für Seed und Series A Startups sollen weiter steigen.
Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt
Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
Expedition Zukunft: Wie die FFG bahnbrechende Innovationen unterstützt
Die FFG hat mit „Expedition Zukunft“ ein Förderprogramm gestartet, das bahnbrechende Innovationen in Österreich vorantreiben soll. Gesucht werden mutige Ideen, die Märkte, Technologien oder die Gesellschaft grundlegend verändern. Programmleiterin Annamaria Andres hat uns mehr zu den Möglichkeiten erzählt, die Expedition Zukunft für Fördernehmer:innen bietet.
In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”
Mehr als inkrementelle Verbesserungen
Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.
Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION
Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:
#START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
#INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.
Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.
Mut zum Risiko und zur Veränderung
Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.
Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.
Von der Vision zur Umsetzung
Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.
Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.
Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.
Unterstützung, die über Geld hinausgeht
Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.
Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.
Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.
Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”
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Rekord: Noch nie wurde im DACH-Raum so viel in Startups investiert
Mit Blick auf die Investment-Berichterstattung des brutkasten konnte gefühlt zumindest für Österreich schon bislang kein Zweifel daran bestehen, nun wurde es durch eine Studie bestätigt: VC-Investments im DACH-Raum erlebten dieses Jahr Corona-bedingt ein Allzeithoch.
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