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“Was ist mystischer als ein Unicorn? Ein profitables Unicorn” – das schrieb das US-Magazin TechCrunch schon im Frühjahr 2017 über das von zwei Esten gegründete Londoner FinTech TransferWise. Damals war das Unternehmen – noch vor eine 280 Millionen-US-Dollar-Runde im Herbst des Jahres, bereits mit 1,1 Milliarden US-Dollar bewertet. Seitdem ging es weiter steil bergauf. Bei einer nun verlautbarten 292 Millionen US-Dollar-Secondary-Deal betrug die Bewertung 3,5 Milliarden US-Dollar.
+++ Fokus-Channel: FinTech +++
TransferWise: “Echter Wechselkurs” für Kunden
Das vor etwa acht Jahren gegründete FinTech will seinen derzeit mehr als fünf Millionen Kunden eine Alternative zu internationalen Zahlungsdienstleistern wie Western Union bieten. “TransferWise bietet Kunden immer den echten Wechselkurs bei Auslandsüberweisungen an. Das Unternehmen setzt sich seit der Gründung dafür ein, dass Gebühren nicht länger in einem Aufschlag auf den Wechselkurs versteckt werden”, heißt es vom FinTech.
EU-Verordnung stärkt FinTech den Rücken
Dabei komme TransferWise eine 2018 verabschiedete EU-Verordnung entgegen, die genau das einfordert. Und man gehe davon aus, dass weitere Länder dem Beispiel der EU folgen werden. “Das EU-Gesetz gegen versteckte Wechselkurs-Aufschläge war im Kampf für mehr Transparenz ein immens wichtiger Meilenstein. Mit diesen Entscheidungen im Rücken, sind Investoren davon überzeugt, dass unser Modell wegweisend für die Zukunft der Branche ist. Jetzt setzen wir uns dafür ein, dass identische Gesetze überall auf der Welt verabschiedet werden”, sagt Co-Founder und CEO Kristo Käärmann.
Starke Erweiterung der Produktpalette
TransferWise wird weltweit von mehr als fünf Millionen Menschen genutzt, die monatlich mehr als vier Milliarden Euro versenden. “Jährlich werden so rund eine Milliarde Euro an Gebühren gespart”, heißt es vom FinTech. Derzeit stehen Kunden 49 Währungen auf 1.600 Währungsrouten zu Verfügung. In den vergangenen 12 Monaten wurde die Produktpalette nochmal deutlich erweitert, etwa um ein “Multi-Währungs-Konto”, das in rund 170 Ländern verfügbar ist, und eine Debit Card (derzeit nur in Europa).
Leicht profitabel, starkes Wachstum
Trotz des aggressiven Expansionskurses, ist das Londoner Unicorn profitabel – wenn auch auf im Vergleich zur Firmenbewertung niedrigem Niveau. Laut aktuellem Geschäftsbericht weist TransferWise einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 6,2 Millionen Pfund (7 Mio. Euro) aus. Zuletzt gab es ein Umsatzwachstum von 77 Prozent auf 117 Millionen Pfund (133 Mio. Euro).
Frühe Investoren für 292 Mio. US-Dollar herausgekauft
Das dürfte wohl ausschlaggebend für die aktuelle Secondary-Kapitalrunde über 292 Millionen US-Dollar gewesen sein. Bei dieser wurden frühe Investoren von einer Reihe namhafter VCs aus dem Unternehmen herausgekauft. Den Lead übernahmen die auf Wachstumskapital spezialisierten Investoren Lead Edge Capital, Lone Pine Capital und Vitruvian Partners. Andreessen Horowitz und Baillie Gifford haben ihre bereits bestehenden Anteile an TransferWise erweitert. Vom Unternehmen BlackRock verwaltete Fonds haben sich ebenfalls beteiligt.
“Sind glücklicherweise nicht auf Finanzierungsrunden angewiesen”
Dass man nicht weiteres Kapital aufnahm, erklärt CEO Käärmann so: “Um unseren Weg weiter fortzusetzen, sind wir glücklicherweise nicht auf Finanzierungsrunden angewiesen. Wir sind jedoch von dem großen und andauernden Interesse an unserer Mission begeistert. Mit der aktuellen Runde bieten wir neuen Investoren die Möglichkeit, TransferWise künftig zu begleiten, und belohnen zudem einige unserer frühesten Unterstützer”.