13.07.2021

“Dead Startup Toys”: “Action-Figuren” gescheiterter Startup-Hardware

Das New Yorker Künstler-Kollektiv Mschf bietet Spielzeug-Versionen einiger der spektakulärsten Startup-Hardware-Fails der vergangenen Jahre online zum Kauf an.
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Startup-Hardware im sarkastischen Renaissance-Himmel | Screenshot deadstartuptoys.com (c) Mschf
Startup-Hardware im sarkastischen Renaissance-Himmel | Screenshot deadstartuptoys.com (c) Mschf

Zugegeben: Der Satz “Hardware is hard” ist schon ziemlich abgedroschen. Doch er bewahrheitet sich eben immer wieder. Manchmal kommen dann zu den bekannten Hürden noch unhaltbare Produkt-Versprechen oder völlig überzogene Investoren-Erwartungen hinzu. Und so entstehen sie dann: Jene spektakulären Startup-Hardware-Scheiter-Stories, wie wir sie vor allem aus dem Silicon Valley kennen. Eben solche hat nun das New Yorker Künstler-Kollektiv Mschf (Anm. ausgesprochen “mischief”) in einem Projekt unter dem Namen “Dead Startup Toys” zusammengetragen und bietet kleine Spielzeug-Versionen der Produkte mit deren Stories online zum Verkauf an (und ist bereits ausverkauft).

Tote Startup-Hardware im sarkastischen Renaissance-Himmel

Auch die dafür erstellte vor Sarkasmus strotzende Website ist einen Besuch wert. Sie zeigt die besonderen “Action-Figuren” samt Hintergrundgeschichte in einem “Himmel” im Stil der italienischen Renaissance flankiert von barocken Engelchen mit dem Kopf von Theranos-Gründerin Elizabeth Holmes. Mit drücken der Taste “F” kann man “dem Kapitalismus Respekt zollen” – dann beginnt es auf der Seite “zu regnen” und es setzt sakrale Chor-Musik ein.

Mschf macht seine (Aktions-)Kunst über sogenannte “Drops” publik. Dabei werden sehr unterschiedliche Themen mit mehr oder weniger ernstem Hintergrund künstlerisch bis satirisch behandelt. unter den bislang 50 Projekten sind etwa eine Google Chrome-App, die es ermöglicht Netflix zu sehen, es aber wie einen Conference-Call aussehen zu lassen, eine Bong in Form eines Gummi-Huhns, die beim Rauchen quietscht, “Birkin-Stock”-Schlapfen, die aus Luxus-Handtaschen (Birkin-Bags) hergestellt sind, oder ein “Chair Simulator”, in dem User auf unterschiedlichen Sesseln sitzen können.

Juicero trifft Theranos Minilab

Für die “Dead Startup Toys” bediente Mschf sich einiger auch hierzulande bekannter gescheiterten Startup-Hardware-Projekte. Dabei sind etwa die erwiesenermaßen nutzlose Nespresso-artige Saft-Maschine Juicero, die nur begrenzt funktionstüchtige Kombination aus Kühlbox, Lautsprecher und Mixer “CoolestCooler” und das weltweit zu unrühmlicher Bekanntheit gelangte “theranos minilab”.

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41-Stunden-Woche Industriellenvereinigung IV Dominik Perlaki
brutkasten-Redakteur Dominik Perlaki | (c) brutkasten / Hintergrund (c) Murtaza Vora via Unsplash

Neumayer: “Es ist schrecklich. Die wollen alle nichts arbeiten. Die Diskussion geht komplett in die verkehrte Richtung.” Knill: “Aber ich habe doch eh schon gesagt, dass die 4-Tage-Woche geradezu absurd und brandgefährlich wäre. Das müssen sie doch verstehen.” Neumayer: “Das reicht nicht. Wir brauchen eine Gegenforderung!” Knill: “Eine 6-Tage-Woche? Da zerreißen uns ja sogar die unsrigen dafür.” Neumayer: “Oder stell dir die Gesichter vom Nehammer und vom Kocher vor, wenn wir eine 50-Stunden-Woche fordern. Im Wahljahr.” Knill: “Köstlich! Aber so wollen wir ja nicht sein. Weißt’ was? Nehm’ ma 41 Stunden. Es geht ja nur ums Prinzip.”

So ähnlich kann man sich wohl den internen Diskussionsprozess bei der Industriellenvereinigung (IV) vorstellen, der dem aktuellen Vorschlag zu einer 41-Stunden-Woche vorangegangen ist. Dieser sei “auch als bewusstes Signal” zu verstehen, meinte IV-Generalsekretär Christoph Neumayer dazu. Und die Reaktionen darauf waren erwartbar: Die SPÖ sieht einen “Anschlag auf Arbeitnehmer:innen”. Für die Gewerkschaft der Privatangestellten ist der Vorschlag ein “Affront”. Auch von der FPÖ-Sozialsprecherin kommt per Aussendung eine “klare Absage”. Einzig die ÖVP ist – wenig überraschend – “offen dafür”.

Der Facepalm sitzt zu fest

Otto Normalverbraucher fällt es derweil schwer, die Sache zu kommentieren. Zu fest sitzt der Facepalm im Gesicht. Gut, für viele wäre die 41-Stunden-Woche eine willkommene Arbeitszeitreduktion. Bei so manchem ginge sich damit – ganz entgegen der Intention – sogar gut eine 4-Tage-Woche aus. Für all jene, die ohnehin nur die Hälfte ihrer Arbeitszeit wirklich arbeiten, würde sich wohl nicht viel ändern.

Natürlich gibt es auch heute noch Jobs mit Stechuhr. In den meisten Branchen sieht die Realität aber anders aus. Für die einen würde eine Erhöhung der Normalarbeitszeit auf 41 Stunden bedeuten, dass sie wöchentlich eine Überstunde weniger schreiben könnten – eine Einbuße, aber eine verkraftbare. Für die anderen wäre die Erhöhung dank Überstundenpauschale-Konstrukten gänzlich irrelevant. Diejenigen, für die die Neuerung wirklich schlagend werden würde, könnten in den meisten Fällen täglich noch einen Kaffee trinken, bevor sie ausstempeln, und hätten die 60 Minuten pro Woche damit zusammen.

Ebenso wie die meisten politischen Forderungen nach der 4-Tage-Woche ist auch jene nach der 41-Stunden-Woche vor allem eines: Populismus. Da können alle mal wieder ordentlich auf den Tisch hauen. Wie gut im Wahljahr.

Warum nicht 42 Stunden?

Nach dieser Feststellung bleibt nur die Frage: Liebe IV, warum nicht 42 Stunden? 42 lässt sich zwar auch nicht glatt durch fünf teilen, aber zumindest ist es, wie nicht nur Fans von “Per Anhalter durch die Galaxis” wissen, die Antwort auf die endgültige Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest. Insofern wäre das Befriedigungspotenzial vielleicht viel höher.

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