27.04.2021

Tesla verzeichnet im ersten Quartal Rekordgewinn – und verkaufte Bitcoins

Vor allem der Verkauf von Umweltzertifikaten wirkte sich positiv auf den Gewinn des Elektroautoherstellers aus. Tesla steckte außerdem erneut Geld in Kryptowährungen - verkaufte jedoch auch Teile seiner Bitcoins.
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Tesla
Telsa hat im ersten Quartal 184.000 Autos ausgeliefert. | Foto: Cam Bradford /Unsplash

Tesla hat das siebente profitable Quartal in Folge abgeschlossen: Der Nettogewinn lag im ersten Quatal 2021 bei 438 Mio. Dollar – ein neuer Rekord für den Elektroautohersteller und mehr als Analysten prognostiziert hatten. Im Vorjahresquartal hatte der Gewinn nur 16 Mio. Dollar betragen. Der Umsatz von 10,39 Mrd. Dollar blieb dagegen geringfügig unter den Erwartungen. Analysten waren laut Bloomberg im Schnitt 10,42 Mrd. Dollar ausgegangen.

Bereits Anfang April waren Absatzzahlen für das erste Quartal veröffentlicht worden. Demnach hat Tesla im ersten Jahresviertel 184.800 Autos ausgeliefert – ein Rekord für das Unternehmen. Zudem hatte es mitgeteilt, rund 180.000 Autos hergestellt zu haben.

Einnahmen durch Verkauf von Umweltzertifikaten höher als Nettogewinn

Wie auch schon in vergangenen Quartalen wirkte sich vor allem der Verkauf von Umweltzertifikaten, den sogenannten “regulatory credits”, positiv aus. Tesla verkauft diese regulatorischen Gutschriften an andere Autohersteller, die zu wenig Elektroautos produzieren, um die Vorschriften etwa in Kalifornien oder in Europa einzuhalten. Im abgelaufenen Quartal nahm Tesla so 518 Mio. Dollar ein – also einen höheren Betrag als der Nettogewinn.

Gewinn von 101 Mio. Dollar durch Bitcoin-Verkauf

Neue Zahlen gab es auch zu den Bitoin-Beständen des Unternehmens: Demnach habe es im vergangenen Quartal einen Netto-Mittelabfluss von 1,2 Mrd. Dollar in Zusammenhang mit dem Kauf von Kryptowährungen verzeichnet, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens. Teile seines Bitcoin-Bestands – rund 10 Prozent – hat Tesla jedoch schon wieder verkauft. Damit nahm das Unternehmen 272 Mio. Dollar und verzeichnete einen positiven Effekt von 101 Mio. Dollar. Tesla-CEO Elon Musk zufolge will das Unternehmen mit dem Verkauf zeigen, dass Bitcoin eine liquide Alternative zu Cash in der Bilanz sei.

Seit März akzeptiert das Unternehmen Bitcoin-Zahlungen von US-Kunden. Dass dies geplant sei hatte Tesla bereits im Februar vermeldet, als außerdem bekannt geworden war, dass das Unternehmen im Vorjahr 1,5 Mrd. Dollar in die Kryptowährung investiert hat. Nach MicroStrategy ist das Tesla jenes Unternehmen mit den größten Bitcoin-Beständen in der Bilanz.

Aktie gab nachbörslich nach

Im nachbörslichen Handel gab die Aktie um zweieinhalb Prozent nach. Laut Bloomberg bemängelten Analysten unter anderem, dass Tesla kein konkretes Absatzziel für 2021 nannte. Die Tesla-Aktie war im Vorjahr um mehr als 700 Prozent gestiegen. Im laufenden Jahr setzte sich die massive Aufwärtsbewegung jedoch zumindest vorerst nicht fort. Der Aktienkurs legte seit Jahresbeginn um vergleichsweise bescheidene 3 Prozent zu, während der breite US-Aktienindex S&P-500 im gleichen Zeitraum um mehr als 11 Prozent gestiegen ist.

Kontroverse um tödlichen Unfall

Zuletzt war Tesla wegen eines tödlichen Unfalls in Texas in die Schlagzeilen geraten. Zwei Personen starben, nachdem ein Tesla Modell S gegen einen Baum geprallt war. Die Ermittlungen der Polizei und Zeugenaussagen deuteten darauf hin, dass keine der beiden Personen hinter dem Steuer gesessen war. Daher gingen die Behörden davon aus, dass die Insassen des Pkw Teslas Fahrassistenzsystem genutzt hatten. Dieses wird umgangssprachlich häufig als Autopilot bezeichnet, was aufgrund seiner tatsächlichen Funktionalität jedoch höchst umstritten ist.

Tesla-CEO Musk behauptete auf Twitter, dass Daten des Unternehmens gezeigt hätten, dass die Funktion beim Unfall nicht aktiviert gewesen war. Im Conference Call zur Zahlenvorlage sagte nun Lars Moravy, Teslas Vice President of Vehicle Engineering, dass das Unternehmen herausgefunden hätte, dass das Lenkrad des Autos verformt gewesen war – was darauf hindeute, dass tatsächlich jemand zum Zeitpunkt des Unfalls am Fahrersitz gesessen sei.

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Die Werkshalle von WSF Bicycle Technology in Regau | (c) WSF/Sabrina Perauer-Wallinger
Die Werkshalle von WSF Bicycle Technology in Regau | Foto: WSF/Sabrina Perauer-Wallinger

Für Fahrrad-Startups war das vergangene Jahr nicht einfach: Beispielsweise rutschten die beiden Wiener E-Bike-Unternehmen Gleam Bikes und Bike Gorillaz jeweils in die Zahlungsunfähigkeit und meldeten Konkurs an. WSF Bicycle Technology aus dem oberösterreichischen Regau dagegen meldete erst vor zwei Monaten weiteres Wachstum für das Jahr 2023. So sei die Zahl der Mitarbeiter:innen am Standort Regau innerhalb von sechs Monaten von 40 auf über 50 gestiegen. Weitere Einstellungen seien geplant (brutkasten berichtete).

Das Startup rund um die beiden Gründer Roland Wallmannsberger und Alexander Schnöll kümmert sich um Sourcing, Beschaffung und Import der Fahrradkomponenten in die EU und übernimmt anschließend die Montage und Lackierung der Fahrräder sowie den Versand zum Endverbraucher, Händler oder Hersteller. Ebenfalls im Februar hatte das Unternehmen angekündigt, sein Produktionsvolumen bis 2026 von circa 25.000 auf 100.000 (E-)Bikes pro Jahr steigern zu wollen. Nur wenige Monate zuvor hatte WSF über eine Crowdinvesting-Kampagne auf Conda 433.000 Euro aufgenommen.

Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet

Nun ist das Unternehmen aber doch in Schwierigkeiten geraten: Wie der Alpenländische Kreditorenverabnd (AKV) meldet, ist auf Eigenantrag des Unternehmens vom zuständigen Landesgericht Wels ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung eröffnet worden.

Im Eröffnungsantrag verweist das Unternehmen laut AKV auf den Umschwung in der Branche: Nach dem starken Wachstum zwischen 2020 und 2022 sei es mit Ende 2023 zu einem starken Rückgang des Marktvolumens gekommen. Die Folge: WSF konnte “kaum neue Kunden” gewinnen. Auch Bestandskunden hätten das Unternehmen deutlich weniger beauftragt.

Dazu kamen noch Lieferverzögerungen bei Teilen, die für die Fertigung benötigt werden. Dies wirkte sich direkt aus: Einige bestehende Aufträge hätten nicht zeitgerecht abgeschlossen werden können – und mit einem Großauftrag konnte das Startup nicht einmal noch starten.

Auslastung von 1.500 Fahrrädern auf 300 Fahrräder monatlich gesunken

Das schlug sich dann schnell in der Auslastung nieder: Im ersten Quartal 2023 produzierte das Unternehmen im Monat noch 1.500 Fahrräder. Zuletzt waren es unter 300. WSF erhöhte dann die Preise – laut Eröffnungsantrag reichte dies aber nicht mehr, um den Mengenverlust umsatzseitig zu kompensieren. Das Unternehmen schlitterte in die Zahlungsunfähigkeit.

Anders als noch im Februar geplant, hat WSF Bicycle Technology keine weiteren Mitarbeiter:innen eingestellt – sondern im Gegenteil das Personal drastisch reduziert. Von der Insolvenz sind laut Antrag 15 Dienstnehmer:innen betroffen. Laut AKV hatte das Unternehmen vor dem Jobbabu 49 Mitarbeiter:innen.

Im Februar hatte das Unternehmen, wie eingangs erwähnt, gemeldet, dass die Teamgröße auf über 50 Personen angestiegen sei. Im Insolvenzantrag werden nun 15 betroffene Dienstnehmer:innen genannt. Laut AKV hatte das Unternehmen vor dem Abbau 49 Mitarbeiter:innen.

Verbindlichkeiten von 2 Mio. Euro

Laut AKV hat das Unternehmen Verbindlichkeiten in der Höhe von zwei Millionen Euro. Demgegenüber stehen Vermögenswerte in der Höhe von 175.000 Euro. Dabei handelt es sich um das vorhandene Anlage- und Umlaufvermögen. Den größten Wert stellen laut dem Verband Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie die vorhandenen Produktionsmittel dar. Die Betriebsstätte dagegen ist gemietet und nicht im Eigentum des Unternehmens.

WSF Bicycle Technology soll jetzt jedenfalls fortgeführt werden. Im Eröffnungsantrag gibt das Unternehmen laut AKV an, dass sich der Markt für Fahrräder langsam wieder erhole. Die Aufträge würden wieder steigen, sodass eine Finanzierung des weiteren Betriebs aus der laufenden operativen Tätigkeit möglich sei. Gleichzeitig laufen nach Unternehmensangaben Gespräche mit möglichen Investor:innen.


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