Vor einigen Wochen machte Tesla damit Schlagzeilen, dass der Autopilot in vielen Fällen scheinbar völlig grundlos bremste – sogenanntes “Phantom Braking”. Während es sich dabei in den allermeisten Fällen um eine Unannehmlichkeit für die Fahrer:innen handelt, kann es ausgesprochen gefährlich werden, wenn die Systeme umgekehrt nicht bremsen, wenn es notwendig wäre. Genau das ist in einem Video zu sehen, das auf Twitter viral ging.

Lexus rettet Kinder-Puppe, Tesla nicht

Dort treten ein Tesa Model Y und ein Lexus RX gegeneinander auf einer kurzen Strecke an. An deren Ende steht auf beiden Fahrbahnen eine Schaufensterpuppe in Kindergröße. Während die Sicherheitssysteme des Lexus trotz Druck auf das Gaspedal einen Stop erzwingen, bleiben jene des Model Y untätig. Er mäht die Puppe mit voller Wucht nieder.

System-Vergleich offenbar von LiDAR-Entwickler durchgeführt

Zurückzuführen sei das auf technologisch unterschiedliche Systeme der beiden Anbieter, meint der Urheber des Videos. Lexus nutzt, wie die meisten Autokonzerne, die Laserscan-basierte LiDAR-Technologie, die von Elon Musk offen abgelehnt wird. Offenbar wurde der Versuch von Luminar, dem Unternehmen hinter der LiDAR-Technologie durchgeführt – das legen Schriftzüge auf Lieferwägen neben der Strecke nahe. Der System-Vergleich dürfte also dieses Ergebnis zum Ziel gehabt haben und ist jedenfalls nicht neutral bzw. objektiv umgesetzt worden.

“Auch wenn Hundert Kinder da stehen”

Doch dieser Umstand scheint extremistische Tesla-Fans auf Twitter weniger zu stören. Sie wollen jedenfalls den schlechten Eindruck nicht auf “ihrer” Marke sitzen lassen. Die einen argumentieren, dass der Pedal-Tritt menschlicher Fahrer:innen jedenfalls mehr wiegen sollte, als die Entscheidungen des Systems, “auch wenn Hundert Kinder da stehen”. Die anderen meinen, das System sei so fortgeschritten, dass es im Gegensatz zu LiDAR erkenne, ob es sich um ein echtes Kind handelt. Daher müsse der Versuch mit einem echten Kind wiederholt werden.

Tesla-Extremist sucht Kind, das vor sein Auto läuft

Twitter-User Whole Mars Catalog fragt daher: “Gibt es jemanden in der Bay Area, der ein Kind hat, das im Full Self-Driving Beta-Modus vor mein Auto laufen kann, um das klarzustellen? Ich verspreche, dass ich es nicht überfahren werde… (werde nötigenfalls ausweichen) – (dies ist eine ernsthafte Anfrage)”. Ob sich Elon Musk wohl über diese Art von Loyalität freut? Gerade bei ihm ist das wohl durchaus möglich.