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Wenn es um das Problem fehlender Anschlussfinanzierung für heimische Startups geht, werden mitunter auch die reichsten Österreicher als mögliche Kapitalgeber ins Treffen geführt. Neun Dollar-Milliardäre gibt es laut aktuellem Forbes-Ranking hierzulande. Beim Großteil sind keine Startup-Beteiligungen bekannt, bzw. über öffentlich zugängliche Daten nachvollziehbar. Doch gerade die Top 3, die es allesamt unter die globalen Top 500 der reichsten Menschen 2019 geschafft haben, sind direkt bzw. indirekt in Startups investiert.
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Das sind die bekannten heimischen Startup-Beteiligungen von Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz, Novomatic-Gründer Johann Graf und Signa-Gründer René Benko:
Dietrich Mateschitz: Freund der Startup-Fonds
Mit einem geschätzten Vermögen von rund 18,9 Milliarden US-Dollar wird Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz von Forbes auf Rang 53 der reichsten Menschen der Welt geführt. Er ist damit klar der reichste Österreicher. Bei Startup-Beteiligungen setzt er primär auf die bekanntesten Fonds Österreichs. Das einzige heimische Startup, in das er direkt über seine Dietrich Mateschitz Beteiligungs GmbH investiert ist, ist das Paketdienstvergleichsportal Checkrobin.
Am Fonds Speedinvest II ist Mateschitz sowohl mit seiner Distribution & Marketing GmbH (zu 100 Prozent in Mateschitz’ Besitz) als auch mit der Red Bull GmbH (zu 49 Prozent in Mateschitz’ Besitz) beteiligt und zählt insgesamt zu den größten Investoren. Auch am ersten Fonds von capital300 hält die Red Bull GmbH Anteile. Über das Programm Red Bull Amaphiko engagiert sich Mateschitz zudem indirekt (und ohne Investments) im Bereich Social Startups.
Johann Graf: Spielkonzern-Gründer investierte in Kinder-Spiel
Auf 8,1 Milliarden US-Dollar schätzt Forbes das Vermögen des Novomatic-Gründers Johann Graf. Er kommt damit im globalen Ranking auf Platz 181 und ist die Nummer zwei Österreichs. Das Firmengeflecht unter seiner Ägide ist, wie auch bei den anderen heimischen Milliardären, mitunter schwer zu überblicken.
Dabei ist lediglich eine Beteiligung an einem heimischen Startup nachvollziehbar. Die Novo Equity GmbH, die eine 100prozentige Tochter der Novo Invest GmbH ist, die wiederum zur Gänze Graf gehört, hält demnach 3,65 Prozent am Wiener Startup Robo Wunderkind. Der Novomatic-Gründer blieb dabei also – wenn auch mit anderer Konnotation – beim Thema Spiel.
René Benko: Neue Leidenschaft des Investment-Genies?
Was René Benko von den beiden zuvor behandelten Milliardären unterscheidet ist, dass er als Investor reich geworden ist. Das verleiht seinen Startup-Beteiligungen vielleicht ein noch größeres Gewicht – sagt man dem Tiroler (neben einigen weniger schmeichelhaften Eigenschaften) doch auch einen genialen Riecher für Investments nach. Mit einem geschätzten Vermögen von 4,9 Milliarden US-Dollar liegt er im Forbes-Ranking derzeit auf Platz 365 und damit auf Platz drei der reichsten Österreicher.
Ebenso wie Mateschitz ist auch er am Wiener Startup Checkrobin beteiligt – über die Laura Demeter GmbH, die Teil eines relativ undurchsichtigen Firmengeflechts ist, das Benko zuzuordnen ist. Etwas einfacher gestrickt ist das dahinterstehende Firmenkonstrukt bei den jüngsten zwei Investments in heimische Startups. Im Herbst vergangenen Jahres stieg Benko über die SIGNA Innovations Investments GmbH beim Wiener Startup Storebox mit seinen Storebox-Lagerräumen ein. Im Jänner diesen Jahres wurde dann ein weiteres Startup-Investment – diesmal nicht direkt im Immobilienbereich – kommuniziert. Damals ging Kapital an das Wiener InsureTech bsurance.
Startup-Beteiligungen der reichsten Österreicher: Kommt noch mehr?
Dass die beiden letztgenannten Benko-Investments relativ kurz zurückliegen, lässt darauf spekulieren, dass noch mehr folgen könnte. Vielleicht ist René Benko, der sich mit Immobilien-Investments, aus bescheidenen Verhältnissen kommend, zum Multimilliardär heraufgearbeitet hat, ja auf den Geschmack von Startup-Investments gekommen. Wenn auch Nummer eins und Nummer zwei (und vielleicht auch die sechs weiteren Milliardäre) noch nachlegen und sich über Seed- bzw. Serie A-Runden hinaustrauen, könnte etwas Bewegung ins leidige Thema Anschlussfinanzierung in Österreich kommen.