05.07.2017

START:IP: Ein „Dating-Portal“ für Business und Forschung

An Österreichs Universitäten entsteht viel Spitzentechnologie. Doch nicht alles davon wird kommerziell verwertet. Die Initiative START:IP des universitären Gründerservice INiTS soll erfahrene Gründer mit disruptiver Technologie aus den Unis matchen. In der Pilotphase gab es bereits erste Erfolge.
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(c) fotolia.com - peshkova

Eine App, die über die Handy-Kamera Herzerkrankungen identifiziert, ein elektronischer Test, der die Bitterkeit von Nahrungsmitteln und Medikamenten messen kann und eine Substanz, die bakterielle Infektionen bei Bienenvölkern verhindert. Das sind drei Entwicklungen aus österreichischen Universitäten, die bislang nicht kommerziell genutzt werden. Das wird sich jedoch bald ändern. Denn, gemeinsam mit vielen anderen neuartigen Technologien, wurden sie bei der Initiative START:IP in die Auswahl genommen. Mit dem Programm zielt der universitäre Gründerservice INiTS darauf ab, Spitzentechnologie von den österreichischen Forschungseinrichtungen an erfahrene Gründer zu vermitteln. In weiterer Folge sollen über das Programm auch Investoren für die Neugründungen begeistert werden.

+++ INiTS-Geschäftsführerin Irene Fialka: „Mehr als nur ein Hype“ +++

Erste Erfolge in Pilotphase

Die Pilotphase ist inzwischen abgeschlossen: „Sie war auf einige wenige Universitäten in Wien begrenzt und hat sofort zur Identifizierung zahlreicher Forschungsergebnisse geführt, die sich zur Kommerzialisierung im Rahmen eines Startups eignen. Für mehrere davon konnte das INiTS dabei bereits interessierte Gründerinnen und Gründer finden“, erzählt INiTS-Geschäftsführerin Irene Fialka. Auch die drei oben genannten Entwicklungen waren unter jenen, die bereits in dieser ersten Phase erfolgreich vermittelt wurden.

Wiener und Grazer Unis an Bord

Nun wird START:IP auf fast alle Wiener Universitäten, auf die Technische Universität Graz und die Karl-Franzens-Universität Graz ausgeweitet. Auch internationalen Forschungseinrichtungen und innovationsgetriebenen Unternehmen steht die Initiative ab sofort offen – sei es als Technologiegeber oder -verwerter oder als Investor. Auf dem Programm stehen nun auch Matching Days zum Finden des jeweils bestgeeignetsten Gründerteams. In der Folge erhalten diese Teams in einem mehrstufigen Prozess eine intensive Betreuung und Beratung von INiTS. Diese erfolgt bis zum „Showdown“ am Pitching Day, an dem die Teams ihre dann ausgereifte Geschäftsidee potentiellen Investoren vorstellen können.

Technologie-Vorkaufsrecht für 300 Euro

Interessierte Gründer können für 60 Euro volle Einsicht in die Technologieangebote bekommen. Inkludiert sind hier auch Tickets für ein Teambuilding-Event im Oktober und die Abschlussveranstaltung des ersten START:IP-Durchgangs im Jänner 2018. Für weitere 300 Euro erhält man sogar das (bis kommenden März befristete) Vorkaufsrecht für eine Technologie. Bei diesem Paket kommen noch vier Stunden Mentoring pro Monat und ein umfassendes Coaching-Angebot dazu. Kommt es zu einem Abschluss, nimmt INiTS dafür ein „Erfolgshonorar“ von den neu gegründeten Startups. Dieses beträgt 0,5 Prozent des jährlichen Nettoumsatzes bis zum Ende jenes Jahres, in dem insgesamt eine Summe von 10.000 Euro erreicht wurde.

+++ Die Bedeutung von High Tech Startups für den Wirtschaftsstandort +++

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Global FinTech Scouts: Das steckt hinter dem neuen RBI-Programm

Innovations-Impulse direkt aus New York, London, Singapur oder Delhi - das verspricht das neue "Global FinTech Scouts"-Programm der Raiffeisen Bank International (RBI). brutkasten war bei der Präsentation des Programms vor Ort.
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FinTech Scouts & RBI-Verantwortliche: Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI)
Akshat Mittal (Revolut), Daniel Minarik (Tatra banka), Varija Raj (Lendable), Christian Wolf (RBI), Aditi Subbarao (Instabase), Hans-Jörg Horvath (RBI) | Foto: brutkasten

In einem dynamischen Marktumfeld innovativ zu bleiben, ist eine der großen Herausforderungen für Unternehmen. Die Raiffeisen Bank International (RBI) ergänzt ihre bisherigen Innovationsaktivitäten nun mit einem neuen Ansatz: Dem Global FinTech Scouts Program, das sie gemeinsam mit ihrer slowakischen Tochterbank Tatra banka umsetzt.

Dahinter steckt ein weltweit tätiges Team aus externen Expertinnen und Experten, die sogenannten FinTech Scouts. Diese beobachten im Auftrag der Bank von London, New York, Singapur und Delhi aus relevante technologische Innovationen und Entwicklungen – und sollen der Bank direkten Zugang zu den relevanten Anbietern des weltweiten Technologie-Ökosystems verschaffen.

FinTech-Scouts sollen neue Impulse liefern

„Die FinTech-Scouts sind für uns Partner, mit deren Hilfe wir besser verstehen, welche Anwendungsfälle und Geschäftsmodelle sich um Technologien herum entwickeln, welche davon wir nachahmen oder sogar kopieren können, wo wir Kooperationen und Partnerschaften anstreben können oder wo wir sie nur als eine Art Ideenpool für künftige Unternehmungen nutzen können“, erläutert Christian Wolf, Head of Strategic Partnerships & Ecosystems bei der RBI, im brutkasten-Interview.

Diese Woche stelle die RBI das Ende 2024 gestartete Programm in Wien vor. Mehrere der Scouts waren dazu vor Ort und gaben Einblicke in aktuelle FinTech-Trends.


KI im Bankenbereich

So etwa Aditi Subbarao, die als Global Financial Services Lead beim KI-Startup Instabase in London fungiert. Sie stellte wichtige KI-Anwendungsfälle im Bankenbereich vor. Diese sind vielfältig und umfassen unter anderem Risikomanagement, Kundenkommunikation, operative Effizienzsteigerungen oder Compliance-Themen wie Geldwäsche-Monitoring.

Embedded Finance

Ein anderes großes Thema ist Embedded Finance: Darunter versteht man die nahtlose Einbettung von Finanzdienstleistungen in andere, oft branchenfremde Plattformen und Angebote. Einblicke in diesen Bereich gab FinTech-Scout Varija Raj, Product Manager bei Lendable in London. Sie berichtete unter anderem, dass Unternehmen wie Samsung, Visa oder Mastercard in den Bereich mobiler Zahlungen einsteigen und dass „Buy Now Pay Later“-Anbieter wie Klarna, Splitit oder LeanPay manchen Händlern erhebliche Umsatzsteigerungen bescheren.

Stablecoins

Einen weiteren Trend beleuchtete Akshat Mittal, General Manager of Core Payments bei Revolut in Delhi: Stablecoins – also Kryptowährungen, die 1:1 an reale Währungen wie den US-Dollar oder den Euro gekoppelt sind. Sie können in Staaten mit hohen Preissteigerungen als Inflationsschutz und Alternative zu den Landeswährungen fungieren. Aus der Perspektive von Banken wiederum verbessern sie die Liquidität.

„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

Personal Finance

Ebenfalls behandelt wurde das Thema Personal Finance. Dazu stellte Daniel Minarik, Chief Data & Innovation Officer der RBI-Tochter Tatra banka in Bratislava, eine App vor, bei der es um finanzielles Wohlbefinden und Fachwissen aus dem Finanzbereich geht. Außerdem ging Minarik auf die Themen Web 3.0 und IT-Infrastruktur der Zukunft, auf Quanten-Computing und die damit verbundenen Auswirkungen auf Kryptografie ein.


Zu den weiteren Fokusbereichen des Programms neben KI, digitalen Assets, Embedded Finance und Financial Inclusion zählen außerdem Sustainable Technologies und RegTech. Was sind nun die nächsten Schritte im Programm? „Wir haben unseren Scouts die Fokusbereiche kommuniziert und wollen jetzt spezifische Lösungen finden. Wir wollen das Programm aber auch intern in unseren anderen Tochterbanken ausweiten, denn schließlich stehen alle vor denselben Herausforderungen – wie reagieren wir auf relevante technologische Fortschritte?“, erläutert Christian Wolf im brutkasten-Gespräch.

Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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Embedded Finance

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„Ich nehme also am globalen Fintech-Scout-Programm teil, weil ich erstens seit 15 Jahren mit Startups zu tun habe und zweitens wissen wollte, wie eine Großbank die neuen Innovationen, an denen die Startups arbeiten, integrieren kann“, erläutert Mittal gegenüber brutkasten. „Schließlich sucht jedes Startup nach einem ‚Killer‘-Use-Case, den eine große Bank mit Sicherheit bieten kann.“

Personal Finance

Ebenfalls behandelt wurde das Thema Personal Finance. Dazu stellte Daniel Minarik, Chief Data & Innovation Officer der RBI-Tochter Tatra banka in Bratislava, eine App vor, bei der es um finanzielles Wohlbefinden und Fachwissen aus dem Finanzbereich geht. Außerdem ging Minarik auf die Themen Web 3.0 und IT-Infrastruktur der Zukunft, auf Quanten-Computing und die damit verbundenen Auswirkungen auf Kryptografie ein.


Zu den weiteren Fokusbereichen des Programms neben KI, digitalen Assets, Embedded Finance und Financial Inclusion zählen außerdem Sustainable Technologies und RegTech. Was sind nun die nächsten Schritte im Programm? „Wir haben unseren Scouts die Fokusbereiche kommuniziert und wollen jetzt spezifische Lösungen finden. Wir wollen das Programm aber auch intern in unseren anderen Tochterbanken ausweiten, denn schließlich stehen alle vor denselben Herausforderungen – wie reagieren wir auf relevante technologische Fortschritte?“, erläutert Christian Wolf im brutkasten-Gespräch.

Die Erwartungshaltung an die Scouts ist jedenfalls klar: „Die Scouts sind nicht nur unsere Augen und Ohren vor Ort, sondern wir verstehen die bestens vernetzten Experten auch als Türöffner, um attraktive Partner aus dem Technologie-Umfeld nach Österreich zu bringen – sie sind sozusagen die FinTech-Delegierten in aller Welt.“

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