13.04.2021

Speedinvest Heroes holt sich 1,5 Millionen Euro Investment

Der Wiener Startup-HR-Dienstleister will mit dem Kapital verstärkt auf digitale Produkte setzen.
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Speedinvest Heroes: Das Team rund um Maria Baumgartner und Lukas Rippitsch
(c) Speedinvest Heroes: Das Team rund um Maria Baumgartner und Lukas Rippitsch

Speedinvest Heroes hat zwar Österreichs wohl bekannteste Investment-Gesellschaft im Namen und nutzt deren Corporate Identity. Tatsächlich hält Speedinvest aber nur etwas weniger als ein Viertel der Anteile am auf Startup-HR spezialisierten Dienstleister, der von Beginn an als Joint Venture angelegt war. Ebenfalls an Bord sind neben den Managing Partnern Maria Baumgartner und Lukas Rippitsch unter anderem die Business Angels Hansi Hansmann und Markus Ertler, die 8eyes GmbH der Runtastic-Gründer oder Busuu-Gründer Bernhard Niesner.

“Internationale Top Konzerne im HR-Bereich” steigen ein

Nun holte das Unternehmen in einer 1,5 Millionen Euro-Finanzierungsrunde “zwei prominente strategische Investoren” an Bord, die gegenwärtig noch nicht genannt werden wollen. Dabei handle es sich um “internationale Top Konzerne im HR-Bereich”, die gemeinsam mit Bestandsinvestoren wie Markus Ertler und Henrik Herr investieren. Hinzu kommen Fördermittel der FFG, wodurch sich der Gesamtbetrag ergebe. “Das Commitment dieser internationalen Top-Branchenkenner ist nicht nur eine enorme Validierung für die Arbeit von Speedinvest Heroes, sondern wird uns auch entscheidend in der internationalen Expansion weiterhelfen. Durch den gemeinsamen Einstieg bleiben wir auch weiterhin komplett eigenständig, was uns Altgesellschaftern besonders wichtig war”, kommentiert Ertler.

Europäische Startups als Kunden

Das Investment folgt einer zuletzt starken Entwicklungen, sagt Co-Gründerin Baumgartner: “Speedinvest Heroes läuft seit geraumer Zeit – trotz und vielleicht auch wegen Covid – auf Hochtouren. Zu jedem gegebenen Zeitpunkt bearbeiten wir mehr als 35 laufende Projekte, in denen 70 Suchmandate und 30 Coaching-Mandate gleichzeitig betreut werden – und das ausschließlich mit europäischen Startups”. Unter den Kunden sind etwa das frischgebackene Wiener Unicorn Bitpanda, das Berliner Scaleup Coachub oder das Startup Jointventure Movinx von Daimler und Swiss Re.

“Mir gefällt der Ansatz sich einerseits explizit auf Talente der Startupszene zu konzentrieren und andererseits nicht beim bloßen Vermitteln stehen zu bleiben, sondern auch damit untrennbar verbundene Bereiche wie Company Culture und Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen mit dem Ziel den besten Fit für beide Seiten zu ermöglichen”, sagt Ertler.

Speedinvest Heroes: Neues Tech-Team für digitale Produkte

Mit dem frischen Kapital soll ein weiteres Feld eröffnet werden. “Die konsequente Fortsetzung unserer Ausrichtung auf Startups ist nun die Entwicklung digitaler, daten-getriebener Produkte. Hier ist Speedinvest Heroes in einer perfekten Ausgangsposition, da unsere gesamte Kundenbasis datenbasiert und ‘digital first’ denkt und arbeitet”, erklärt Managing Partner Rippitsch. Dazu wird das 25-köpfige Team um ein eigenes Technologie- und Produktentwicklungs-Team erweitert. Baumgartner: “Das besondere an unserer Firma ist die Integration von Service- und Tech Business. Tatsächliche People-Dienstleistungsprofis entwickeln gemeinsam mit Data Scientists, Marketing- und Technologie Experten die HR-Produkte der Zukunft”.

Das erste konkrete Produkt soll eine Karriere-App werden, die mehr Talente und Bewerber in die Startup-Szene bringen soll. “In dem Informationen strukturiert und auswertbar gemacht werden können wir die tatsächlichen Bedürfnisse von Jobsuchenden und Startups besser verstehen und begreifen. Der Erfolg von heutigen Startups liegt im Wesentlichen darin den Menschen unter Zuhilfenahme von komplexen und hochintelligenten Datenanalysen zu helfen und ihnen einen besonders wertvollen Nutzen zu bringen”, so Ertler abschließend.

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

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Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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