06.11.2015

Social Trading: „Das Finanz System, wie wir es kennen, ist kaputt“

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Die Digitalisierung hat die Bankenbranche erfasst.
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zusammengefasst mit der Unterstützung
des Linzer-Startups Apollo AI.

Trockenes Banking? Mit der voranschreitenden Digitalisierung der Finanzbranche wird man dies bald nicht mehr behaupten können. FinTechs sprießen aus dem Boden und greifen etablierte Systeme dort an, wo die Digitalisierung beginnt: online, im World Wide Web. Das Unternehmen eToro will mit seiner Trading-Plattform den Handel modernisieren.

Beim Social Investment Netzwerk eToro geht es um den Aktienhandel. Dieser soll nämlich für die Otto Normalos dieser Welt aufbereitet werden. Schmackhaft gemacht wird das Trading indem es mit sozialen Netzwerken verknüpft wird. Mit über fünf Millionen Usern aus rund 140 Ländern will eToro die weltweit führende Plattform sein. Täglich sollen tausende neue Profile erstellt werden. Der Community-Ansatz soll Handel transparent machen.

Nicht allein entscheiden

2007 gegründet, stellte CEO und Co-Founder Yoni Assia nun seine verbesserte Social Trading Plattform auf dem Web Summit in Dublin vor. Diese soll die Möglichkeiten der Interaktion und den Handel der Investoren auf den Finanzmärkten verbessern. Dabei steht der „soziale“ Aspekt im Mittelpunkt: Online-Diskussionen sind möglich und im Echtzeit-News-Feed kann man direkt Meldungen beziehen. Investitionsentscheidungen sollen durch die Fülle von Wissen einfacher werden. Die Nutzer können dabei miteinander in Kontakt treten, sich „folgen“ und Entscheidungen zu Investitionen kopieren – Ziel ist es, vom Know-How und den Erfolgen anderer zu profitieren.

(c)
(c) eToro: Yoni Assia, CEO von eToro

Denn beim so genannten „Copy-Trading“ folgt man Händlern und deren Investmenttätigkeiten, die man im besten Fall nachvollziehen kann, um sich ebenfalls „dranzuhängen“. eToro hat Daten, wonach das „Copy-Trading“ sehr erfolgreich ist: Das Unternehmer analysierte, dass 80 Prozent aller kopierten Positionen auf der Plattform gewinnversprechend sind.

„Das Finanz System, wie wir es kennen, ist kaputt. Immer mehr Menschen verlieren ihr Vertrauen in das System. Es gibt einen grundlegenden Mangel an Transparenz und Rechenschaftspflichten, wenn es um die Investitionsentscheidungen von Fondsmanagern auf der ganzen Welt geht“, meint Assia. „eToro repräsentiert die Zukunft der Geldanlage, in der jeder der will, frei auf den Finanzmärkten Handel betreiben kann.“

 

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20 Mio.-Exit: Startup-Belegschaft ging trotz Mitarbeiterbeteiligung leer aus

Die Eigentümer:innen bekamen beim Exit des deutschen Startups bonify ihr Geld. Die Mitarbeiter:innen wurden trotz ESOP mit einem Grillfest abgespeist.
/bonify-esop-exit/
bonify Down-Rounds in der Coronakrise - gezielte Insolvenz als Möglichkeit - Insolvenz-Ursachen
(c) Adobe Stock - photo 5000

Sie wird aus verschiedenen Gründen nicht als optimale Lösung angesehen, ist bei Startups aber dennoch üblich, um budget-bedingt niedrige Gehälter auszugleichen: die Mitarbeiterbeteiligung via ESOP (Employee Stock Ownership Plan). Dabei handelt es sich um eine virtuelle Beteiligung. Die Mitarbeiter:innen sind nicht als Anteilseigner:innen eingetragen, sondern bekommen einen Sondervertrag, der im Fall eines Exits schlagend wird. Wenn also beispielsweise das Startup für 20 Millionen Euro verkauft wird und eine Mitarbeiter:in eine ESOP-Beteiligung von 0,1 Prozent hat, erhält sie 20.000 Euro (vor Steuern und Abgaben). Oder doch nur ein paar gegrillte Würstchen, wie der Fall des Berliner Startups bonify nun zeigt.

„In Anbetracht der Bedingungen wird es leider keine Zahlungen an unsere Teammitglieder geben“

Denn wie das deutsche Magazin Finance Forward berichtet, sind die Mitarbeiter:innen des FinTechs nach dessen 20 Millionen Euro-Exit an die Auskunftei Schufa im vergangenen Dezember leer ausgegangen. Einen Monat nach dem Deal ging eine Mail an die rund 30-köpfige Belegschaft, in der der Exit zunächst als „very exciting move“ bezeichnet wurde, um dann weiter unten die schlechten Nachrichten zu übermitteln: „Wir wenden uns heute an euch, um euch über eure ESOP-Beteiligung im Rahmen dieser Transaktion zu informieren: Leider mussten wir zu Beginn der Corona-Krise im zweiten Quartal 2020 eine Finanzierungsrunde zu sehr ungünstigen Bedingungen für Mitarbeiter und Gründer durchführen. In Anbetracht der Bedingungen des ESOP […] wird es daher leider keine Zahlungen an unsere Teammitglieder im Rahmen dieser Transaktion geben“. Und noch weiter unten in der Mail: „Um uns für euren Beitrag zu bedanken, werden wir für alle aktuellen und ehemaligen Bonifyer ein kleines Grillfest und eine Party im Sommer organisieren“.

Bonify rechtfertigt sich mit Liquidationspräferenzen

Doch sind Würstchen statt des vertraglich zugesagten Geldbetrags zulässig? Ja, aufgrund der sogenannten Liquidationspräferenzen, rechtfertigt sich bonify. Diese legen die Rangfolge der Auszahlung im Fall des Exits fest. Die Mitarbeiter:innen mit ESOP stehen in dieser Rangfolge ganz unten und gehen wegen der schlechten Bedingungen in der oben erwähnten Finanzierungsrunde 2020 leer aus, weil nach anderen Parteien zugesicherten Beträgen nichts mehr übrig ist. Für die Belegschaft ist das natürlich bitter, dient der ESOP in Startups doch als Ausgleich für vergleichsweise niedrige Gehälter und Überstunden.

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