13.04.2021

Skoonu: Wiener Gründerin verpackt Lieferdienst-Essen umweltfreundlich

Skoonu aus Wien löst das Verpackungsmüll-Problem von Take-Away-Essen. Zum Einsatz kommen Edelstahl-Behälter, die man auch kaufen kann.
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Isabelle Maria Weigand hat Skoonu gegründet © Skoonu
Isabelle Maria Weigand hat Skoonu gegründet © Skoonu

Essen bestellen oder mitnehmen hat in der Coronazeit Hochsaison. Dabei fällt jedoch eine Menge Verpackungsmüll an. Plastikdosen und -schachteln, meist noch einmal in Alufolie oder Plastiksackerln gehüllt – der Wienerin Isabelle Maria Weigand ist das beim Sushi-Essen aufgefallen. Nachdem ihre sechsköpfige Familie gegessen hatte, war “beinahe ein ganzer Mistsack voller Müll”, erzählt die zweifache Mutter. “Eigentlich ein Wahnsinn, dachte ich mir damals. Das es dafür keinen Ausweg gibt”? Und schon war die Idee zu Skoonu geboren. Weigand verpackt Take-Away-Essen in umweltfreundliche Mehrweg-Verpackungen.

Skoonu ist aus Edelstahl

Die Wienerin setzt auf Edestahl-Behälter mit Kunststoff-Deckeln. “Dieses Material hat den großen Vorteil, dass es, auch wenn es von uns ausgemustert werden sollte, wiederverwertbar ist”, erklärt die Unternehmerin. Dreh und Angelpunkt von Skoonu ist eine App. In der können Nutzer Lokale und Lieferdienste finden, die das Mehrweg-Geschirr verwenden. In der App erstellt man per Button einen TAN-Code, der wiederum bei der Bestellung beim Lokal oder Lieferdienst im Kommentarfeld angegeben wird.

Skoonu kommt als Mehrweg-Geschirr bei Wiener Lokalen zum Einsatz, die Essen liefern oder zum Mitnehmen anbieten © Skoonu
Skoonu kommt als Mehrweg-Geschirr bei Wiener Lokalen zum Einsatz, die Essen liefern oder zum Mitnehmen anbieten © Skoonu

Nach 21 Tagen kauft man die Miet-Behälter

Nach der Lieferung hat man als Nutzer oder Nutzerin zwei Wochen Zeit für die Rückgabe. Die erfolgt entweder bei dem Lokal, wo man bestellt hat oder über eine der Rückgabestellen in der App. Sollte man das nicht tun, verrechnet Skoonu nach 21 Tagen je nach Größe des Behälters zwischen 5 Euro und 18 Euro pro Verpackung.

Nach der Rückgabe kommen die Edelstahl-Schüsseln in die Waschstraße des Startups und werden wieder verwendet. An diesem Punkt verdient das Startup auch, denn für die Reinigung bezahlen teilnehmende Lokale eine Gebühr. “Moderne Waschanlagen und umweltfreundliche Reinigungsmittel, wie wir sie einsetzen, garantieren einen geringen Energie- und Wasserbedarf bei den Waschprozessen und erfüllen die höchsten Hygieneanforderungen”, so Weigand. Nach der Reinigung im zweiten Bezirk in Wien werden die Behälter per Lastenrad zu den Partnerbetrieben gebracht. Mehr als 25 Lokale in Wien machen mittlerweile bei Skoonu mit.

Weigand versucht Dienstag Abend die „2 Minuten 2 Millionen„-Investoren von ihrem Projekt zu überzeugen und begibt sich auf die Suche nach einem Investment, um mit Skoonu zu expandieren. Weiters mit dabei: Flare Grill, Pferdeapfel, Chalet Hannersberg und Sonnenkogl.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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