11.01.2016

Für Anfänger: 5 SEO Tipps für Early-Stage Startups

Kommentar von Franz Enzenhofer: SEO Tipps für Early Stage Startups, die noch vor der Entwicklung ihrer Website stehen.
/artikel/seo-tipps-anfaenger
Ein Gastbeitrag von Franz Enzenhofer.

Wichtig: Diese Tipps sind nur für Startups welche noch nicht gestartet haben. Also wo wirklich noch nichts existiert, keine Website, keine User-Base, kein Produkt, kein Modus Operandi, keine KPIs und keine fixen Ziele. Grüne Wiese, Tabula Rasa weil die Tafel noch ganz neu ist. Wenn ihr nicht mehr Anfänger seid und schon in einen späteren Stadium, dann sinde diese Tipps nichts für euch. In jenem Fall müsste man sich erst anschauen was schon existiert, um zu sehen wie ihr eure Assets am Besten einsetzen könnt. Wenn ihr aber noch nichts habt, dann bitte zieht diese Tipps in Betracht, sie ersparen euch ein langes Tal der Tränen und Unmengen von verschwendeten Ressourcen.

SEO Tipp 5 für Anfänger: WordPress + Yoast SEO Plugin + Caching + schlankes, schnelles Theme

Um eines am Anfang gleich klarzustellen: WordPress ist eine schreckliche Plattform, mit Warzen, Idiosyncrasies, nicht nachvollziehbaren Logiken und einer Menge technischen Ballast.

Aber:

WordPress mit Yoast SEO Plugin Caching (i.e.: W3TotalCache oder einen Varnish) und einem schlanken, schnellen Theme, ist zu 80% onpage und onsite suchmaschinenoptimiert. Und macht damit einen besseren Job als alle anderen CMS. Während man bei anderen Content Management Systemen hart arbeiten muss um diese “good enough” suchmaschinenzuoptimieren, muss man bei WordPress hart arbeiten, um es zu versemmeln. (Nichts desto trotz schaffen das viele, inbesonders weil sie den Punkt “schlankes, schnelles Theme” ignorieren und auf irgendein overenginiertes “das schaut aber gut aus” Theme setzen).

SEO Tipp 4 für Anfänger: Content Marketing

Suchmaschinenoptimierung ist nur ein Teil von Content-Marketing. Content Marketing geht als Thema weit über SEO hinaus, aber: Content Marketing ist auch die einfachste Form von SEO. Wenn die Plattform mal onsite, onpage “good enough” optimiert ist (siehe Punkt 5) dann kann man sich aus SEO Sicht auf Content und die Vermarktung des gleichen konzentrieren.

  • Drüber nachdenken für was man gefunden werden will
  • Evaluieren ob das etwas ist, was User potentiell Suchen
  • Den besten Artikel schreiben den man sich vorstellen kann
  • Das Thema divers aufbereiten: Text, Bilder, Video, Tabellen, Definitionen, Aufzählungen
  • Die SEO Funktionen nutzenk welche das CSM bietet
  • Publizieren
  • Artikel vermarkten (Social Media, Foren, andere Relevante Websites, …).

Und das ganze 5 mal in der Woche, für mindestens 4 bis 6 Monate. Die Erfahrung, die man mit jedem Publizierungsvorgang sammelt, in die zukünftigen Artikel wieder miteinfliessen lassen.

+++ Franz Enzenhofer: 5 Fehler, die Startups in Sachen SEO machen können +++

SEO Tipp 3 für Anfänger: Feedback

Wann immer man eine Handlung setzt, Feedback einholen. In diesem Fall, nach jedem Publishing-Vorgang, jede Woche, jeden Tag auf die Daten schauen.

Welche Daten? Google Search Console – 80% von allem was man über die Performance der eigenen Website in Google Wissen muss, steht da drinnen – und Google Analytics (die restlichen 20%).

Wenn man sich an Punkt 5 und 4 hält, sollte man nach 2 Wochen einen positiven Trend sehen, nach 4 Monaten lässt sich der Erfolg oder Misserfolg beurteilen.

SEO Tipp 2 für Anfänger: Keine SEO Blogs lesen

80% von allem was über Suchmaschinenoptimierung geschrieben wird ist Bullshit. Eine Suche in Google nach SEO führt zu gut 350 Millionen Ergebnissen. Davon sind 280 Millionen kompletter Bullshit (von fehlgeleitet über dumm zu bösartig). Ok, ja, es gibt Millionen und Millionen von guten Artikeln, aber es ist nicht leicht die Spreu vom Weizen zu trennen. Liest man irgendwas ist die Wahrscheinlichkeit 80% dass man sein Wissen über Google, über Search, über SEO reduziert.

Es gibt mehr als 400 Spezifikationen, Recommendations, Guidelines (ich hab bei 400 aufgehört zu zählen) direkt von Google was man tun muss um gut in Google Search zu performen. 20% davon sind outdated, alt, verwirrend. Aber 80% sind wirklich gut, wertschaffend, actionable.

Erst wenn man die Google Specs komplett gelesen hat, sollte man in Betracht ziehen einen SEO Blog zu lesen, aber das macht man dann eh nicht mehr.

SEO Tipp 1 für Anfägner: SEO nicht machen

SEO – Suchmaschinenoptimierung – ist eine Entscheidung. Man wird von niemandem gezwungen auf Suchmaschinenoptimierung zu setzen, nicht von Google, nicht durch die Competition, und auch nicht vom User. Manche der erfolgreichsten Firmen haben SEO in ihren Startp-Zeiten komplett ignoriert. Facebook, Slack, aber auch Pinterest oder in Österreich Runtastic. SEO is a choice.

Produkte und Ziele

Erst wenn man ein Produkt oder zumindest einen Produkt-Prototype hat, SEO in Betracht ziehen. SEO ist kein Selbstzweck. SEO ist eine Geschäftstätigkeit die ein Ziel anstrebt. Hat man kein Produkt und kein Ziel, das man erreichen will, ist eine in Google erfolgreiche Website zwar gut fürs Ego, aber bringt das Unternehmen nicht ans Ziel und den User nicht zum Produkt – weil weder das Ziel noch das Produkt existiert.

Hat man aber ein Produkt und ein Business Ziel, und existiert eine Nachfrage nach dem Thema in Google (was meistens der Fall ist, es gibt nichts was nicht gegoogelt wird….) dann ja, SEO hat meistens einen verdammt guten Business Case.

Über den Autor

Franz Enzenhofer ist Masterchief von www.fullstackoptimization.com, Orga von www.viennajs.org, Herausgeber von www.veganblatt.com und Twittert auf twitter als @enzenhofer

+++ Mehr zum Thema: Franz Enzenhofers Rückblick auf die SEO Vorhersagen 2015 +++

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Nachlese. Wo steht die österreichische Wirtschaft bei künstlicher Intelligenz zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT? Dies diskutieren Doris Lippert von Microsoft und Thomas Steirer von Nagarro in der ersten Folge der neuen brutkasten-Serie "No Hype KI".
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Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer)
Doris Lippert (Microsoft | Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung) und Thomas Steirer (Nagarro | Chief Technology Officer) | Foto: brutkasten

“No Hype KI” wird unterstützt von CANCOM Austria, IBM, ITSV, Microsoft, Nagarro, Red Hat und Universität Graz


Mit der neuen multimedialen Serie “No Hype KI” wollen wir eine Bestandsaufnahme zu künstlicher Intelligenz in der österreichischen Wirtschaft liefern. In der ersten Folge diskutieren Doris Lippert, Director Global Partner Solutions und Mitglied der Geschäftsleitung bei Microsoft Österreich, und Thomas Steirer, Chief Technology Officer bei Nagarro, über den Status Quo zwei Jahre nach Erscheinen von ChatGPT.

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„Das war ein richtiger Hype. Nach wenigen Tagen hatte ChatGPT über eine Million Nutzer”, erinnert sich Lippert an den Start des OpenAI-Chatbots Ende 2022. Seither habe sich aber viel geändert: “Heute ist das gar kein Hype mehr, sondern Realität“, sagt Lippert. Die Technologie habe sich längst in den Alltag integriert, kaum jemand spreche noch davon, dass er sein Smartphone über eine „KI-Anwendung“ entsperre oder sein Auto mithilfe von KI einparke: “Wenn es im Alltag angekommen ist, sagt keiner mehr KI-Lösung dazu”.

Auch Thomas Steirer erinnert sich an den Moment, als ChatGPT erschien: „Für mich war das ein richtiger Flashback. Ich habe vor vielen Jahren KI studiert und dann lange darauf gewartet, dass wirklich alltagstaugliche Lösungen kommen. Mit ChatGPT war dann klar: Jetzt sind wir wirklich da.“ Er sieht in dieser Entwicklung einen entscheidenden Schritt, der KI aus der reinen Forschungsecke in den aktiven, spürbaren Endnutzer-Bereich gebracht habe.

Von erster Begeisterung zu realistischen Erwartungen

Anfangs herrschte in Unternehmen noch ein gewisser Aktionismus: „Den Satz ‘Wir müssen irgendwas mit KI machen’ habe ich sehr, sehr oft gehört“, meint Steirer. Inzwischen habe sich die Erwartungshaltung realistischer entwickelt. Unternehmen gingen nun strategischer vor, untersuchten konkrete Use Cases und setzten auf institutionalisierte Strukturen – etwa durch sogenannte “Centers of Excellence” – um KI langfristig zu integrieren. „Wir sehen, dass jetzt fast jedes Unternehmen in Österreich KI-Initiativen hat“, sagt Lippert. „Diese Anlaufkurve hat eine Zeit lang gedauert, aber jetzt sehen wir viele reale Use-Cases und wir brauchen uns als Land nicht verstecken.“

Spar, Strabag, Uniqa: Use-Cases aus der österreichischen Wirtschaft

Lippert nennt etwa den Lebensmittelhändler Spar, der mithilfe von KI sein Obst- und Gemüsesortiment auf Basis von Kaufverhalten, Wetterdaten und Rabatten punktgenau steuert. Weniger Verschwendung, bessere Lieferkette: “Lieferkettenoptimierung ist ein Purpose-Driven-Use-Case, der international sehr viel Aufmerksamkeit bekommt und der sich übrigens über alle Branchen repliziert”, erläutert die Microsoft-Expertin.

Auch die Baubranche hat Anwendungsfälle vorzuweisen: Bei Strabag wird mittels KI die Risikobewertung von Baustellen verbessert, indem historische Daten zum Bauträger, zu Lieferanten und zum Bauteam analysiert werden.

Im Versicherungsbereich hat die UNIQA mithilfe eines KI-basierten „Tarif-Bots“ den Zeitaufwand für Tarifauskünfte um 50 Prozent reduziert, was die Mitarbeiter:innen von repetitiven Tätigkeiten entlastet und ihnen mehr Spielraum für sinnstiftende Tätigkeiten lässt.

Nicht immer geht es aber um Effizienzsteigerung. Ein KI-Projekt einer anderen Art wurde kürzlich bei der jüngsten Microsoft-Konferenz Ignite präsentiert: Der Hera Space Companion (brutkasten berichtete). Gemeinsam mit der ESA, Terra Mater und dem österreichischen Startup Impact.ai wurde ein digitaler Space Companion entwickelt, mit dem sich Nutzer in Echtzeit über Weltraummissionen austauschen können. „Das macht Wissenschaft zum ersten Mal wirklich greifbar“, sagt Lippert. „Meine Kinder haben am Wochenende die Planeten im Gespräch mit dem Space Companion gelernt.“

Herausforderungen: Infrastruktur, Daten und Sicherheit

Auch wenn die genannten Use Cases Erfolgsbeispiele zeigen, sind Unternehmen, die KI einsetzen wollen, klarerweise auch mit Herausforderungen konfrontiert. Diese unterscheiden sich je nachdem, wie weit die „KI-Maturität“ der Unternehmen fortgeschritten sei, erläutert Lippert. Für jene, die schon Use-.Cases erprobt haben, gehe es nun um den großflächigen Rollout. Dabei offenbaren sich klassische Herausforderungen: „Integration in Legacy-Systeme, Datenstrategie, Datenarchitektur, Sicherheit – all das darf man nicht unterschätzen“, sagt Lippert.

“Eine große Herausforderung für Unternehmen ist auch die Frage: Wer sind wir überhaupt?”, ergänzt Steirer. Unternehmen müssten sich fragen, ob sie eine KI-Firma seien, ein Software-Entwicklungsunternehmen oder ein reines Fachunternehmen. Daran anschließend ergeben sich dann Folgefragen: „Muss ich selbst KI-Modelle trainieren oder kann ich auf bestehende Plattformen aufsetzen? Was ist meine langfristige Strategie?“ Er sieht in dieser Phase den Übergang von kleinen Experimenten über breite Implementierung bis hin zur Institutionalisierung von KI im Unternehmen.

Langfristiges Potenzial heben

Langfristig stehen die Zeichen stehen auf Wachstum, sind sich Lippert und Steirer einig. „Wir überschätzen oft den kurzfristigen Impact und unterschätzen den langfristigen“, sagt die Microsoft-Expertin. Sie verweist auf eine im Juni präsentierte Studie, wonach KI-gestützte Ökosysteme das Bruttoinlandsprodukt Österreichs deutlich steigern könnten – und zwar um etwa 18 Prozent (brutkasten berichtete). „Das wäre wie ein zehntes Bundesland, nach Wien wäre es dann das wirtschaftsstärkste“, so Lippert. „Wir müssen uns klar machen, dass KI eine Allzwecktechnologie wie Elektrizität oder das Internet ist.“

Auch Steirer ist überzeugt, dass sich für heimische Unternehmen massive Chancen eröffnen: “Ich glaube auch, dass wir einfach massiv unterschätzen, was das für einen langfristigen Impact haben wird”. Der Appell des Nagarro-Experten: „Es geht jetzt wirklich darum, nicht mehr zuzuwarten, sondern sich mit KI auseinanderzusetzen, umzusetzen und Wert zu stiften.“


Folge nachsehen: No Hype KI – wo stehen wir nach zwei Jahren ChatGPT?


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