09.01.2023

Seilbahnen-Chef Hörl fordert Werbeverbot für Flugreisen – so fallen die Reaktionen aus

Mit einer außergewöhnlichen klimapolitischen Forderung verschaffte sich ÖVP-Tourismussprecher Franz Hörl am Montag Gehör.
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Der Tiroler ÖVP-Nationalratsabgeordnete, Hotelier und Seilbahnsprecher Franz Hörl ist bekannt für markante Sprüche. Erst im Sommer letzten Jahres sorgte er mit einer Aussage im Zuge der Energiekrise für Aufregung, indem er Seilbahnen als systemrelevante Infrastruktur bezeichnete. Nun folgt der nächste Aufreger: Konkret fordert Hörl, der auch ÖVP-Tourismussprecher ist, in einem APA-Interview ein Werbeverbot für klimaschädliche Flugreisen und Kreuzfahrten. Zudem kann sich Hörl eine Kennzeichnungspflicht für besonders CO2-relevante Urlaubsformen vorstellen, wobei er einen Vergleich zur “Tabakwerbung” zieht. Auch eine Sondersteuer auf CO2-intensive Urlaubsformen stellte er in den Raum.

Seilbahnen-Chef Hörl spricht von „Bashing der Branche“

Und Hörl sparte dabei auch nicht mit Kritik an den Medien. So sei laut dem Seilbahn-Chef in den letzten Tagen viel über die weißen Bänder in den Skigebieten berichtet worden, wobei die Darstellung laut Hörl einseitig sei. So hätte erst unlängst das Umweltbundesamt festgestellt, dass die Seilbahnen lediglich 0,33 Prozent des Gesamtenergiebedarfs der Republik verbrauchen. Demnach würde der Wintertourismus laut Hörl zu Unrecht in der Kritik stehen. Zudem müsse das Bashing einer ganzen Branche endlich aufhören, die am wenigsten CO2 verursacht, so der Seilbahnen-Chef weiter.

Kritik aus den eigenen Reihen

Die Kritik auf den Rundumschlag von Hörl ließ nicht lange auf sich warten. „Der Vorschlag eines Werbeverbots für Flugreisen von ÖVP-Tourismussprecher Franz Hörl ist weder sinnvoll noch durchdacht,“ zeigte sich beispielsweise WKÖ-Luftfahrtobmann Günther Ofner verwundert. „Angesichts der hohen Abhängigkeit von ausländischen Gästen sind ohne Luftfahrt weder Konferenz-, Städte-, noch Festspieltourismus in Österreich möglich, wobei im Westen Österreichs, besonders aber in Tirol, auch der Wintertourismus ohne mit Flugzeug anreisenden Touristen wirtschaftlich nicht darstellbar wäre.“

Kritik kam zudem aus den eigenen Reihen – unter anderem von ÖVP Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler: „Alle touristischen Anbieter und Dienstleister sind sich der ökologischen Nachhaltigkeitsherausforderungen bewusst. Ein Auseinanderdividieren einzelner Branchensegmente ist nicht zielführend“.

Vorschlag für Kompetenzzentrum

Von Seiten des Koalitionspartners meldete sich Tourismussprecherin der Grünen, Barbara Neßler, zu Wort, die sich erfreut darüber zeigte, dass sich Hörl Gedanken zu klimaschädlichen Reiseformen mache. „Ich werde Franz Hörl die Einrichtung eines Kompetenzzentrums für Tourismus vorschlagen, das sich intensiv mit nachhaltigen Urlaubstrends beschäftigt. Denn nur so werden wir den Turnaround zum nachhaltigsten Tourismusland in Europa schaffen“, so Neßler weiter.


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OeKB > ESG Data Hub: So funktioniert die ESG-Plattform für Unternehmen

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OeKB ESG Data Hub | © Alex Potemkin/E+ via Getty Images/OeKB
Foto: © Alex Potemkin/E+ via Getty Images/OeKB
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An ESG-Kriterien führt im Jahr 2023 kein Weg mehr vorbei: Standards in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung – Environmental, Social und Governance, kurz eben ESG – werden immer relevanter. Doch häufig stellt sich die Frage: Wie kann ich als Unternehmen belegen, dass ich diese Standards erfülle?

Genau dafür hat die Oesterreichischen Kontrollbank AG (OeKB) mit dem OeKB > ESG Data Hub eine zentrale Online-Plattform entwickelt: Diese ermöglicht es Unternehmen, ihre relevanten Nachhaltigkeitsdaten einfach zu sammeln und zu managen – und zwar kostenlos und den aktuellen regulatorischen Anforderungen entsprechend.

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Wie der OeKB > ESG Data Hub funktioniert

All diese Probleme werden vom OeKB > ESG Data Hub gelöst. Der Hub funktioniert folgendermaßen: Auf den wichtigsten Standards und Vorschriften aufbauend wurde ein Kernfragebogen und mehrere sektorspezifische Fragebögen zu ESG-Themen erarbeitet.

Die Abschnitte unterscheiden sich im Umfang – je nachdem, ob es sich um Großunternehmen, mittlere Unternehmen oder kleine Unternehmen handelt. Diese Fragenbögen wurden in direkter Abstimmmung mit österreichischen Kreditinstituten enwickelt.

Der effiziente Datenaustausch zwischen Unternehmen und Banken ist auch einer der zentralen Vorteile des OeKB > ESG Data Hub. Kreditinstitute können direkt über die Plattform auf die ESG-Daten zugreifen. Unternehmen behalten dabei aber die volle Kontrolle – und entscheiden selbst, welchen Instituten sie Zugriff erteilen.

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Der Data Hub bietet aber noch einen weiteren Vorteil: Durch die strukturierte Darstellung der ESG-Performance über ein Dashboard erkennen Unternehmen ihre Stärken, aber auch ihre Verbesserungspotenziale. Die eigenen ESG-Aktivitäten können also auf eine einfache Art beobachtet und entsprechend adaptiert werden.

Auch der OeKB > ESG Data Hub selbst wird laufend weiter entwickelt. Dabei verfolgt die OeKB einen partizipativen Ansatz und bezieht sowohl Kundenfeedback als auch Arbeits- und Steuerungsgruppen mit ein.

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