15.06.2020

Regierungsklausur: Investitionsprämie und Verlustrücktrag geplant

Im Vorfeld der heute und morgen im Bundeskanzleramt stattfindenden Regierungsklausur wurden von der Regierung bereits mehrere angedachte Maßnahmen zur Linderung der Wirtschaftskrise kommuniziert.
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Schramböck - Investitionskontrolle - investitionsprämie und verlustrücktrag - covid-startup-hilfsfonds
Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck | (c) BKA

Die Maßnahmen zur Bekämpfung der durch die Coronakrise hervorgerufenen Wirtschaftskrise gehen jetzt in die nächste Runde – das ist die Message, die bereits vor der heute und morgen stattfindenden Regierungsklausur im Bundeskanzleramt von der Bundesregierung vermittelt wurde. Mehrere im Rahmen des bereits seit einiger Zeit angekündigten Konjunkturpakets geplante Maßnahmen wurden bereits im Vorfeld der Klausur kommuniziert. In der gestrigen ORF-Pressestunde gab Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck auch einen ersten Einblick, was im Rahmen des Pakets für Unternehmen geplant ist. Konkret sprach sie von einer Investitionsprämie und der Möglichkeit zum Verlustrücktrag.

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Investitionsprämie: 7 Prozent für alle, weitere 7 Prozent in bestimmten Bereichen

Die Investitionsprämie soll von der Unternehmensgröße unabhängig sein und jenen Firmen gewährt werden, die sich „in den nächsten sechs Monaten zu Investitionen bekennen“. Dabei dürfte es eine Basisprämie von sieben Prozent für alle betrieblichen Investitionen und darauf aufbauend eine weitere Prämie in Höhe von sieben Prozent bei Investitionen etwa in Digitalisierung, Life Science oder Gesundheitswesen geben. Die insgesamt möglichen 14 Prozent scheinen aber noch nicht in Stein gemeißelt zu sein: „Ideal wäre eine Investitionsprämie von 20 Prozent“, meint Schramböck.

Verlustrücktrag: Steuern aus den Vorjahren zurückholen

Mit dem geplanten Verlustrücktrag sollen sich Unternehmen Steuern aus den beiden Vorjahren zurückholen können. Demnach sollen Verluste aus diesem Jahr steuerlich mit Einnahmen aus 2018 und 2019 gegengerechnet werden können. Zu den Details äußerte sich die Ministerin noch nicht. Weitere – nicht Unternehmens-bezogene – geplante Konjunktur-Maßnahmen, die nun bei der Regierungsklausur besprochen werden sollen, sind etwa eine mit 1. Jänner rückwirkende Senkung des Eingangssteuersatzes von 25 auf 20 Prozent sowie eine Einmalzahlung für Arbeitslose über 450 Euro mit eigenem „Familienbonus“ über einmalig 360 Euro pro Kind.

Applaus von der Wirtschaftskammer, Kritik von den NEOS

Applaus für die Investitionsprämie und Verlustrücktrag gibt es von der Wirtschaftskammer (WKÖ), die eigene Forderungen umgesetzt sieht. WKÖ-Präsident Harald Mahrer schreibt in einer Aussendung: „Die Investitionsprämie bringt uns ein weiteres Stück vorwärts. Unternehmen aller Größen sind durch die Corona-Krise massiv unter Druck geraten. Die Unterstützung bei Investitionen wirkt unmittelbar für das Unternehmen, erzeugt aber auch Nachfrage am angespannten Markt und schafft Arbeitsplätze. Eine verstärkte Investitionstätigkeit ist der sicherste, nachhaltigste Weg aus der Krise“.

NEOS-Wirtschaftssprecher Sepp Schellhorn kann in einer Aussendung den bisher von der Regierung gesetzten Maßnahmen und der Investitionsprämie nichts abgewinnen: „Schramböck hat heute einmal mehr gezeigt, dass sie das Hauptproblem immer noch nicht verstanden hat. Es ist die fehlende Liquidität, die den Unternehmen das Genick bricht“. Die Krise habe „das Eigenkapital in den Betrieben aufgefressen“, bei vielen reiche es oft nicht einmal mehr, um an einen Hilfskredit zu kommen. „Steuerstundungen und Kredite verschaffen den Unternehmerinnen und Unternehmern nur vorübergehend etwas Luft, jedoch nicht die so dringend notwendige Liquidität – aufgeschobene Steuern und Kredite müssen schließlich bald einmal auch zurückgezahlt werden“, so Schellhorn. „Und wie soll man Geld investieren, um in den Genuss einer Investitionsprämie zu kommen, wenn man kein Geld mehr hat? Betriebe brauchen Eigenkapital, wir müssen den Konsum ankurbeln, die Lohnnebenkosten senken, die Gewerbeordnung liberalisieren – kurzum: Wir müssen alles tun, um Unternehmerinnen und Unternehmern die Arbeit zu erleichtern“.

⇒ Margarete Schramböck in der ORF-Pressestunde

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Photovoltaik- und kleine Windkraft-Anlagen entlang der Autobahn – was man heute immer häufiger sieht, war vor einigen Jahren einmal eine Idee, die nicht gleich auf der Hand lag, als es um das Thema Innovation auf der Autobahn ging. Thomas Greiner, Innnovationsverantwortlicher beim Autobahnbetreiber Asfinag, bezeichnet solche Ideen als „unknown unknowns“ – man weiß vorher noch nicht einmal, dass man nichts davon weiß.

„Unbekannte Ideen sichtbar machen“ mit Open Innovation

Und wie kommt man dann auf diese Lösungen? Das Zauberwort heißt Open Innovation. Gerade jene innovativen Ideen, die über das Daily Business hinausgehen, kommen oft von außen. Greiner nennt das für die Asfinag den „Blick über den Fahrbahnrand“. Man wolle „unbekannte Ideen sichtbar machen“ – sowohl für das Asfinag-Management als auch für Stakeholder.

Asfinag Challenge unter anderem für Startups

Konkret macht der Autobahnbetreiber das aktuell mit der Asfinag Challenge, deren Bewerbungsphase noch bis 28. April läuft. Dabei sind unter anderem Startups, aber auch andere Unternehmen, und Einzelpersonen wie Studierende oder HTL-Schüler:innen aufgerufen, ihre Ideen einzubringen. „Die Asfinag Challenge zielt darauf ab, kreative und praxisnahe Lösungen zu finden, die unsere blinden Flecken sichtbar machen und unsere Infrastruktur verbessern und gleichzeitig neue Technologien und Ansätze integrieren“, erklärt Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl.

Mit der externen Expertise durch Open Innovation wolle man nicht nur Lösungen für aktuelle, sondern auch für zukünftige Herausforderungen finden, so Hufnagl. Profitieren sollen natürlich auch die Ideengeber, erläutert Thomas Greiner: „Die Teilnahme an der Asfinag Challenge bietet die Möglichkeit, innovative Ideen zu präsentieren, wertvolle Kontakte zu knüpfen und potenziell zur Verbesserung unserer Mobilitätsinfrastruktur beizutragen.“

Open Innovation Safari: Event ohne Keynotes und Panels

Präsentiert werden die überzeugendsten Ideen, die zuvor von einer Jury aus externen Expert:innen und dem Asfinag-Management ausgewählt werden, dann bei der Open Innovation Safari am 21. Mai. Das Event in der Autobahnmeisterei Kaisermühlen ist durchaus unkonventionell: Es kommt ohne Keynotes und Panels aus. Die Siegerprojekte der Asfinag Challenge sowie jene aus einer parallel laufenden internen Innovations-Challenge werden nicht nur auf der Bühne vorgestellt, sondern können sich auch mit einem Stand im Rahmen der „Safari“ zeigen.

Greiner gibt das Motto aus: „Don’t talk, just act! Wir wollen den Fokus auf direkte Interaktion und praktische Workshops legen, die den Austausch von Ideen und die Entwicklung von Lösungen fördern.“ Man öffne mit der Open Innovation Safari eine Autobahnmeisterei für die Innovationswelt und schaffe die Möglichkeit zur Vernetzung mit führenden Expert:innen und Innovator:innen.

Networking, Einblicke und drei Challenges

Mit Programmpunkten wie einem Networking-Breakfast, einer „Highway Heroes Backstage Tour“, geführten Safari-Touren und Workshops liegt der Fokus der Open Innovation Safari klar auf Interaktion. So wird es im Zuge des Events unter anderem auch drei Challenges geben, an denen alle Besucher:innen teilnehmen können und Preise wie eine Tour zu den Asfinag-Lost-Places oder eine Fahrt im Schneepflug gewinnen können. Greiner resümiert: „Dieser Tag soll eine Grundlage für die Identifizierung von Lösungen bilden, die die Zukunft der Verkehrsinfrastruktur gestalten. Und jeder der hier dabei ist, ist Teil dieser Lösung.“

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