07.01.2022

REEDuce: Wiener Startup entwickelt ökologische Lärmschutzwände mit Insektenhotel

Die österreichische Gründerin Birgit van Duyvenbode möchte konventionelle Lärmschutzwände durch eine nachhaltige Technologie aus Schilf, Thermoholz und Lehm ersetzen und damit die Biodiversität fördern. Mit ihrem Startup REEDuce wurde sie zu den Top 3 Siegerteams von greenstart gekürt.
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Birgit van Duyvenbode ist
REEDuce Gründerin Birgit van Duyvenbode © REEDuce/Montage: brutkasten

Es ist nicht alltäglich, dass man über Lärmschutzwände liest. Doch mit ihrer Idee von REEDuce hat es eine österreichische Jungunternehmerin geschafft, den Nachhaltigkeitsaspekt bis in die Produktion von Lärmschutzwänden einzubinden. 

Wie nützlich Lärmschutzwände auch sein mögen, unserer Umwelt und dem Klima schaden sie trotzdem. Sie bestehen aus Beton, Aluminium und chemisch imprägnierten Holz. Eine ökologische Alternative scheint es keine zu geben – wäre da nicht Birgit van Duyvenbode mit ihrem Startup REEDuce. Ihre Idee: Mit Schilf, Thermoholz und Lehm nicht nur eine nachhaltige Lärmschutzwand produzieren, sondern auch die Biodiversität fördern. “Wir können umwelt-positive Eigenschaften in der Wand koppeln. Insekte siedeln sich gerne im Schilf an, somit dient unsere Lärmschutzwand auch als Insektenhotel”, erklärt die Jungunternehmerin. 

Pilotprojekt vor 15 Jahren entstanden

Durch einen Zufall erfuhr van Duyvenbode, dass das familiengeführte Sägewerk ihres Vaters vor 15 Jahren an einem EU-Forschungsprojekt teilgenommen und die Idee der ökologischen Lärmschutzwände entwickelt hatte. Die Lärmschutzwände aus nachhaltigen Materialien wurden damals im Rahmen des Forschungsprojektes an einer Pilotstrecke der A22 aufgebaut. Durch den Mangel an Vertrauen in die Technologie und in ihre Haltbarkeit konnte das Projekt damals nicht weiterentwickelt werden.

Heute kann die Gründerin beweisen, dass die ökologischen Lärmschutzwände besser als konventionelle Lärmschutzwände gehalten haben und arbeitet nun an der Weiterentwicklung dieser Technologie. “Wir befinden uns gerade in der Marktzulassungsphase. Wir führen erneute akustische und mechanische Messungen durch, um den heutigen Normen entsprechen zu können”, sagt van Duyvenbode gegenüber dem brutkasten. Sobald aktuelle Messungen vorliegen, kann das Startup für Projekte an öffentlichen Straßen zugelassen werden. 

Massive CO2 Reduktion

Zusätzlich zum Biodiversitäts-Aspekt ihrer nachhaltigen Lärmschutzwände freut sich die Jungunternehmerin auch über den CO2-freundlichen Produktionsprozess. Bei der Produktion von REEDuce Lärmschutzwänden wird um ein vielfaches geringere Emissionen verursacht. Im Vergleich zu Zement sind sie nicht auf chemische Energie angewiesen und produzieren keine Prozessemissionen.  “Bei der Herstellung von einer Tonne Beton wird zirka 600 Kilogramm CO2 verursacht. Beton wird oft auch als heimlicher CO2 Killer bezeichnet”, wie brutkasten Nachhaltigkeitsexperte Markus Linder im Rahmen von One Change a Week bestätigt.

Das Startup möchte zudem die Herstellung an heimische Holzbauunternehmen übergeben. Wird das Schilf in der Lärmschutzwand nicht verbrannt, profitiert die Umwelt außerdem vom CO2 Speicher-Effekt, da dieser dauerhaft in der Wand aufbewahrt bleibt und nicht in den Kreislauf zurückgeschickt wird. 

Altes Schilf wird zum Umweltproblem

Ihren wichtigsten Bestandteil Schilf bezieht die Jungunternehmerin vom Neusiedlersee, wo das ältere Schilf durch die fehlende Nachfrage zu einem Umweltproblem wird. Das alte Schilf muss geschnitten werden, damit es nicht trocken und feueranfällig wird. Mit ihrem Schilf-Erwerb trägt van Duyvenbode auch zur Lösung eines Umweltproblems am Neusiedlersee bei. 

Abschließend erläutert die Gründerin, dass zurzeit nur eine Wand in Österreich aufgebaut ist. Eine mögliche Zusammenarbeit mit der Asfinag wäre beispielsweise ein großes Anwendungsgebiet, das Potential für eine Skalierung hätte. Anklang fand die Entwicklung unter anderem bei greenstart, dem Accelerator-Programm des Klima- und Energiefonds. Ende November wurde Reeduce zu den drei Siegerteams gewählt und erhielt so 20.000 Euro zur Umsetzung des Business Plans.

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Johannes Luger von SEOschmiede über KI & SEO
Johannes Luger von SEOschmiede | Foto: SEOschmiede, Adobe Stock (Hintergrund)

Die rasante Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) revolutioniert die Welt des Online-Marketings. KI bietet Unterstützung bei der Analyse von Daten und der Erstellung von Inhalten, doch der Einsatz birgt auch Risiken für Website-Betreiber:innen.

Was sich für Onlineshops & Websites durch KI ändert

Noch bevor fortschrittliche Technologien wie ChatGPT den Markt erreichten, erleichterten Plattformen wie Fiverr, Upwork und Co. die Erstellung von Webinhalten erheblich. Diese Online-Marktplätze ermöglichten es, auf ein globales Netzwerk von Freelancer:innen zuzugreifen, die Texte, Grafiken und andere Inhalte zu erschwinglichen Preisen anbieten.

Der einfache Zugang zu Inhalten und spätestens die Einführung von ChatGPT führte zu einer erheblichen Zunahme von Duplikaten und nur geringfügig modifizierten Texten im Internet, was letztlich die Qualität der Suchergebnisse beeinträchtigte.

Als Antwort darauf setzte Google mehrere Updates durch, zuletzt im März 2024, um gegen minderwertige Inhalte vorzugehen und das Nutzererlebnis zu verbessern.

Um sich in diesem veränderten Umfeld hervorzuheben, ist es heutzutage entscheidend, einzigartige und originelle Inhalte zu erstellen, die sich klar von der Masse abheben. Sichtbarkeit in den Suchmaschinen wird zukünftig mehr denn je mit authentischem und unverwechselbarem Content verbunden sein.

Interaktivität wird unglaublich wichtig

Interaktivität entwickelt sich aus Sicht der SEO-Agentur SEOschmiede zu einem zentralen Element einer herausragenden Nutzererfahrung. Rechner, Tools, interaktive Checklisten und Tabellen, unterstützt durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI), werden zu einem entscheidenden Faktor in der Content-Strategie. Die gute Nachricht ist, dass KI hervorragend eingesetzt werden kann, um solche interaktiven Anwendungen zu entwickeln.

In der nahen Zukunft wird entscheidend sein, welche Akteur:innen im digitalen Umfeld die Nase vorn haben werden. Aus SEO-Perspektive könnte argumentiert werden, dass Webseiten mit interaktiven Features durch längere Verweilzeiten und ihr Potenzial als linkwürdige Assets – also Inhalte, die zur Verlinkung durch andere Webseiten anregen – einen klaren Wettbewerbsvorteil erzielen.

Dies bedeutet, dass Webseitenbetreiber:innen, die in interaktive Tools investieren und diese durch KI noch weiter verbessern, nicht nur das Engagement und die Zufriedenheit ihrer Nutzer:innen steigern, sondern auch ihre Sichtbarkeit und vor allem die Autorität im Internet weiter ausbauen können. In einer Zeit, in der der Wettbewerb um Aufmerksamkeit stetig wächst, könnte dies ein entscheidender Faktor für den Erfolg sein.

Funktioniert klassische SEO-Optimierung noch?

Die Landschaft der Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist dynamisch, doch grundlegende Optimierungsstrategien bleiben auch in Zeiten von ChatGPT und weiteren KI-Tools erhalten. Dazu gehören Maßnahmen wie die Optimierung von Title-Tags, die Strukturierung von Überschriften und weitere Faktoren wie Meta-Beschreibungen, Alt-Texte für Bilder, interne Verlinkungen sowie der Fokus auf Suchintentionen der Zielgruppen. Diese Maßnahmen sind keineswegs überholt; vielmehr bilden sie das Fundament für eine effektive SEO.

Googles primäres Ziel war und ist es, die Nutzererfahrung zu verbessern. Die Qualität und Relevanz des Contents, eine klare und logische Website-Architektur sowie eine mobilfreundliche Gestaltung sind Aspekte, die in diesem Bestreben weiterhin entscheidend sind.

Es ist möglich, dass die Bedeutung von Backlinks als Rankingfaktor zugunsten von Nutzersignalen, wie etwa der Verweildauer oder der Interaktionsrate, leicht abnimmt. Auch der Pagespeed, also die Ladezeit einer Webseite, wird wahrscheinlich an Bedeutung gewinnen, da dieser die Nutzerzufriedenheit direkt beeinflusst. Aber das bleibt vorerst Spekulation.

SEO für ChatGPT und andere Sprachmodelle (LLMs)

Neben den etablierten Kanälen wie Suchmaschinen und Social Media entsteht mit den fortschrittlichen Sprachmodellen wie ChatGPT ein neuer, wesentlicher Bereich für das Online-Marketing. Für Expert:innen in diesem Sektor ist es unerlässlich, die Bedeutung der Optimierung in diesem neuen Umfeld zu erkennen.

Der Grund dafür liegt auf der Hand: Menschen beginnen, direkt in LLMs (Large Language Models) nach Informationen, Dienstleistungen oder Produkten zu suchen. Die Anpassung an diese Entwicklung ist nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit für zukunftsorientierte Marketingstrategien. Die Optimierung für LLMs ähnelt auf den ersten Blick der Suchmaschinenoptimierung, hat aber ihre eigenen Feinheiten und ist sehr viel dynamischer, wie einige Tests bereits zeigen konnten.

Fazit

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) im Online-Marketing präsentiert sowohl signifikante Chancen als auch Herausforderungen für die gesamte Branche. KI transformiert die Landschaft durch fortschrittliche Datenanalyse und Content-Erstellung, fordert aber gleichzeitig Website-Betreiber:innen heraus, sich durch hochwertigen Content von der Masse abzuheben. Die Integration von KI zur Entwicklung interaktiver Tools öffnet neue Wege, um Nutzerbindung und -zufriedenheit zu verbessern, was essenziell für die Steigerung der Online-Sichtbarkeit und -Autorität ist.

Obwohl die Bedeutung klassischer SEO-Techniken bestehen bleibt, zeichnet sich ein Wandel hin zu Nutzersignalen und einer agileren Optimierung von Inhalten ab. Die Anpassung an neue Technologien wie fortschrittliche Sprachmodelle, exemplarisch ChatGPT, wird zunehmend kritisch, um in der dynamischen digitalen Welt erfolgreich zu sein.

Für Online-Marketer:innen, Shopbetreiber:innen und Website-Besitzer:innen bergen die aktuellen Entwicklungen sowohl enorme Chancen als auch alltägliche Herausforderungen. Der Wettbewerb im Bereich der Suchmaschinenoptimierung und des Online-Marketings wird intensiver, was sowohl Gewinner als auch Verlierer hervorbringen wird.

Es ist entscheidend, sich kontinuierlich mit den neuesten Trends und Entwicklungen auseinanderzusetzen und schnell auf Neuerungen reagieren zu können. Diese Anpassungsfähigkeit ist der Schlüssel, um die sich bietenden Möglichkeiten zu ergreifen und den bevorstehenden Herausforderungen effektiv zu begegnen.


Über den Autor

Johannes Luger ist Gründer und Head of SEO bei SEOschmiede. Die Agentur für SEO & Content Marketing hat Standorte in Wien und Oberösterreich. Sie ist offizieller Google Ads Partner.

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