15.04.2021

Rebel Meat launcht vier neue “Blended Meat”-Produkte und startet TV-Werbung

Das Wiener Food Startup Rebel Meat erweitert sein "Blended Meat“-Sortiment um vier weitere Bio-Produkte und startet mit einer eigenen TV-Werbung. Rebel Meat Co-Founder Philipp Stangl erläuterte dem brutkasten die neue strategische Ausrichtung und spricht zudem über eine mögliche Finanzierungsrunde.
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Rebel Meat
(c) Rebel Meat

International, vor allem in den USA, ist sogenanntes “Blended Meat“ aktuell auf dem Vormarsch. Dabei handelt es sich um Lebensmittelprodukte, die sich teils aus Fleisch und teils aus pflanzlichen Zutaten zusammensetzen und so klimaverträglicher sind.

Rebel Meat als Vorreiter

In Österreich hat sich in diesem Segment das 2019 gegründete Wiener Food-Startup Rebel Meat einen Namen gemacht und letztes Jahr erfolgreich am Markt etabliert.

Nach einem Auftritt in der Startup Show „2 Minuten 2 Millionen“ erfolgte im Sommer 2020 die Listung der Rebel Meat Burger-Patties im Einzelhandel. Sie bestehen zu 50 Prozent aus Bio-Fleisch und 50 Prozent aus Pilzen sowie Hirse. Das noch recht junge Startup legte im letzten Jahr eine beachtliche Leistung hin: Wie Stangl gegenüber dem brutkasten erläutert, konnte das Startup im Coronajahr 2020 rund 100.000 Stück dieser Burger Patties absetzen.

Erweiterung des Sortiments

Bei den Burger Patties sollte es allerdings nicht bleiben. Von Mitte Mai bis Mitte Juli vergangenen Jahres launchte das aufstrebende Food-Startup rund um die Gründer Philipp Stangl und Cornelia Habacher auf der Crowdfunding-Plattform Startnext eine eigene Kampagne, um sein “Blended Meat“-Sortiment mit Bratwürsteln zu erweitern. Das Funding-Ziel konnte innerhalb kürzester Zeit erreicht werden.

Die Crowdfunding-Kampagne sollte jedoch erst der Startschuss sein: Wie das Startup am Donnerstag bekannt gab, wurde das Sortiment nun um weitere Produkte erweitert. Neben den Burger Patties, die bislang in der Tiefkühlung vertrieben wurden, gibt es nun auch Burger Patties, die in der normalen Kühlung zu finden sind und aus pflanzlichen Bio-Zutaten, wie Karfiol, Karotten und Hirse, bestehen.

Zudem gesellen sich Bratwürstel, Käsekrainer und Faschiertes hinzu, die ebenfalls in der Kühlung angeboten werden. Das neue Sortiment ist laut Stangl bei Billa Plus (vormals Merkur) und ausgewählten Billa Filialen erhältlich.

(c) Rebel Meat

Neuer TV-Werbespot

Neben der Erweiterung des Sortiments setzt das Startup in der Vermarktung ab sofort auch TV-Werbung. Das Startup ist hierfür eine Partnerschaft mit der “Unit 3” von IP Österreich eingegangen, die seit Feber 2021 mit “Green Frame” auf allen Kanälen der Mediengruppe RTL ein spezielles Werbeformat für Nachhaltigkeits-Startups anbietet. IP Österreich arbeitet hierfür mit dem auf Nachhaltigkeitsanalysen spezialisierten Wiener Impact Startup Inoqo zusammen – der brutkasten berichtete.

“Mit Green Frame wollen wir neue Zielgruppen erreichen, die wir vorher nicht erreicht haben. IP Österreich bietet hierfür faire Terms für Startups an”, so Stangl. Zudem setzt das Startup in der Vermarktung seiner Produkte auf Influencer-Marketing.

Rebel Meat als Investment-Case

Für 2021 steht laut Stangl der Launch weiterer Produkte und neue Distributions-Partnerschaften am Programm. So werden die Produkte von Rebel Meat mittlerweile über Online-Supermärkte, wie Gurkerl.at, vertrieben.

Zudem könnte auch eine Finanzierungsrunde folgen, um das Geschäft weiter zu skalieren. “Wir sind keine Single-Product-Company, sondern können ein breites Sortiment entwickeln und vertreiben. Wenn wir nun in der Lage sind den Markt für Faschiertes, das zu den meist verkauften Fleischprodukten zählt, durch Blended Meat zu ersetzen, sind wir definitiv ein spannender Investment-Case”, so Stangl abschließend.


Videoarchiv: Rebel Meat war unter den Top 3 greenstartern

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Das "Expedition Zukunft"-Team, Annamaria Andres (erste links) | (c) FFG

In Zeiten großer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Herausforderungen braucht es mutige Ideen, die nicht nur schrittweise verbessern, sondern bestehende Systeme grundlegend neu denken. Genau hier setzt das Förderprogramm „Expedition Zukunft“ der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) an. Annamaria Andres, die das Programm maßgeblich mitentwickelt hat, betont: “Die EU und auch Österreich sind sehr gut in inkrementellen Innovationen und Grundlagenforschung, doch es braucht auch disruptive Ansätze, um die Welt zu einem besseren, gerechteren und nachhaltigeren Ort zu verändern.”

Mehr als inkrementelle Verbesserungen

Das Ziel von “Expedition Zukunft” ist es, Projekte zu unterstützen, die einen echten Paradigmenwechsel bewirken können. Während traditionelle Innovationsprogramme oft auf Verbesserungen bestehender Technologien und Prozesse abzielen, sucht „Expedition Zukunft“ nach bahnbrechenden Ideen. Es geht darum, mit komplett neuen Ansätzen die jetzigen Herausforderungen anzugehen. Diese Herausforderungen könnten technologischer, gesellschaftlicher oder ökologischer Natur sein.

+++ Jetzt bewerben und von Expedition Zukunft profitieren +++

Zwei Wege in die Zukunft: #START – Business Edition und #INNOVATION

Das Programm gliedert sich in mehrere Ausschreibungsschienen. Hier ein Überblick zu zwei Förderschienen, die sich besonders für Gründer:innen von Startups und KMU eignen:

  • #START – Business Edition: Hier können Gründer:innen und KMU einreichen, die ganz am Anfang stehen. Sie haben eine visionäre Idee, aber noch kein ausgearbeitetes Konzept. Es geht darum, die Durchführbarkeit zu testen – nicht nur aus technischer Sicht, sondern auch in Bezug auf soziale Aspekte, strategische und rechtliche Rahmenbedingungen. Für diesen Schritt stellt die FFG bis zu 80.000 Euro zur Verfügung.
  • #INNOVATION: In dieser Schiene wurde ein Problem bereits klar definiert, die Lösung ist jedoch noch offen. Mit einer Förderung von bis zu 150.000 Euro bei einer Förderquote von 50 Prozent unterstützt das Programm die Lösungsfindung in Zusammenarbeit mit relevanten Stakeholdern. Hier geht es um iterative Innovationsprozesse, wie zum Beispiel Open Innovation und Design Thinking, um eine optimale Lösung für eine Zielgruppe oder ein disruptives Geschäftsmodell zu entwickeln.

Weitere Ausschreibungsschienen findet ihr auf der Programm-Website.

Mut zum Risiko und zur Veränderung

Disruptive Innovationen sind riskanter als schrittweise Verbesserungen. Sie bewegen sich oft in unklaren rechtlichen Rahmenbedingungen, müssen neue Märkte erschließen und kulturelle Veränderungen anstoßen. Diese bahnbrechenden Ideen haben ein höheres Umsetzungsrisiko. Deshalb bietet das Programm neben finanzieller Unterstützung auch umfassende Beratungsservices und Expeditionsguides.

Die Expeditionsguides sind Expert:innen, die die geförderten Projekte begleiten. Neben der individuellen Begleitung bietet das Programm auch Netzwerktreffen, bei denen sich die Fördernehmer:innen untereinander austauschen können.

Von der Vision zur Umsetzung

Ein zentrales Kriterium für die Förderung ist der Mut zur großen Vision. Dahingehend werden Fördernehmer:innen gesucht, die größer denken und bereit sind, neue Wege zu gehen. Diese Vision muss auch einen gesellschaftlichen oder ökologischen Mehrwert bieten. Es geht nicht nur um Profit, sondern um Impact – sei es in der Umwelt, der Gesellschaft oder der Wirtschaft.

Ein Beispiel für solche visionären Projekte sind Innovationen in der Raumfahrt, der Krebsbekämpfung, sozialen Inklusion oder Pflegekonzepte für eine alternde Gesellschaft.

Solche Ideen stoßen jedoch oft auf große gesellschaftliche Herausforderungen. So stellt beispielsweise die Bereitschaft der Menschen, eingefahrene Verhaltensmuster zu ändern, eine Hürde dar. Genau hier setzt das Programm an, um den notwendigen Wandel zu unterstützen und den Weg für zukunftsweisende Innovationen zu ebnen.

Unterstützung, die über Geld hinausgeht

Neben der finanziellen Förderung bietet „Expedition Zukunft“ auch umfangreiche Beratungsleistungen. Dazu gehören Workshops zu Geschäftsmodellen, Strategieberatung oder Hilfe bei IP-Fragen. So soll sichergestellt werden, dass die Projekte nicht nur technisch funktionieren, sondern auch erfolgreich umgesetzt werden können.

Das Programm „Expedition Zukunft“ vernetzt die Teilnehmenden gezielt mit relevanten Partner:innen aus Wirtschaft, Forschung und öffentlichem Sektor. Ein starkes Netzwerk aus Wirtschaftsagenturen, Ministerien und internationalen Partnern unterstützt dabei, die richtigen Kontakte zur richtigen Zeit zu knüpfen – oft der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.

Bewerbungsfrist und Kriterien

Die Einreichfrist für die #START Business Edition endet am 28. Januar um 12:00 Uhr. Die Schiene #INNOVATION ist als laufende Ausschreibung angelegt. Bewerber:innen müssen neben einer bahnbrechenden Idee auch den Willen mitbringen, Risiken einzugehen und groß zu denken. Diversität, gesellschaftlicher Impact und die Bereitschaft zur Veränderung sind entscheidend.

Abschließend merkt Andres an: “Wir suchen Visionär:innen, die bereit sind, die Welt zu verändern. Die Expedition Zukunft ist für diejenigen, die über den Tellerrand hinaus denken, die mutig sind und größer denken. Wer bereit ist, sich dieser Herausforderung zu stellen, findet in dieser Initiative der FFG nicht nur einen Förderer, sondern einen Partner auf dem Weg in die Zukunft.”

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