26.01.2018

PR-Aktion: MeinAlpenStrom “manipuliert” Tarifkalkulator

Der steirische Ökostrom-Anbieter MeinAlpenStrom wurde im Tarifkalkulator der E-Control kurze Zeit als günstigster Anbieter gelistet. Grund dafür ist ein "unrealistisches Lockvogelangebot", mit dem das Jungunternehmen ein generelles Problem aufzeigen will. Hinter dem Unternehmen steht die Stiftung eines Papierindustriellen.
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MeinAlpenStrom: Das Team inszeniert sich als
(c) MeinAlpenStrom: Das Team inszeniert sich als "Strommarktrebellen". Die Besitzverhältnisse des Unternehmens entsprechen dem nicht ganz.

Ganze 95 Prozent Rabatt auf einen Tarif im ersten Jahr bot der steirische Ökostrom-Anbieter MeinAlpenStrom kurzzeitig. 95 Prozent auf einen deutlich überteuerten Tarif. Dennoch: Um vom Tarifkalkulator der österreichischen E-Control als bestes Angebot angezeigt zu werden, reichte es. MeinAlpenStrom wollte mit diesem Tarif aber nicht ahnungslose Kunden in eine Falle locken. Mit der PR-Aktion will man zeigen, wie typische Lockvogel-Angebote funktionieren.

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“Anbieter setzt darauf, dass der Kunde vergisst wieder zu wechseln”

“So wird die Wirkungsweise einer solchen Methodik aufgedeckt: Bei Billigstangeboten wird dem Kunden im ersten Jahr ein günstiger Tarif vorgegaukelt, der Strom wird im ersten Jahr unter dem Niveau des Einkaufspreises verkauft. Dann setzen derartige Anbieter darauf, dass der Kunde vergisst, nach Ablauf des ersten Jahres wieder weg zu wechseln oder erschweren den Wechsel unnötig und verdienen so im zweiten Jahr durch wesentlich höhere Preise das Geld wieder zurück”, schreibt MeinAlpenStrom in einer Aussendung. Die Trägheit der Österreicher beim Weiterwechseln komme diesen Billigstanbietern nur zugute.

56 Lockvogel-Kunden werden rechtzeitig informiert

Man wolle bewusst einen anderen Weg gehen, in dem Transparenz und faire Preisgestaltung herrschen würden. Daher “gelobe” man natürlich, dass die 56 Kunden, die im Zeitraum der “Tarifkalkulator-Manipulation” zu MeinAlpenStrom gewechselt haben, nach Ablauf von elf Monaten aktiv darauf hingewiesen würden, dass sie ihren Tarif ändern oder sich einen neuen Stromanbieter suchen sollen. Detail am Rande: Genau mit diesem Prinzip spielt übrigens Energy Hero, das neue Startup von Eveline Steinberger-Kern. Dort werden Lockvogel-Angebote gezielt für die Kunden genutzt.

Starke Kritik am Strommarkt durch MeinAlpenStrom

Zugleich übt MeinAlpenStrom in seiner Aussendung Kritik an weiteren Aspekten des österreichischen Strommarkts. So werden die Vergleichsplattformen  als “sehr eindimensional” bezeichnet, weil sie nur auf den aktuellen Preis achten würden. Das führe zu den besagten unehrlichen Angeboten. Auch sei nicht stark genug reguliert, wer sich als Ökostrom-Anbieter bezeichnen dürfe. “Grün-gewaschener” zugekaufter Strom werde häufig angeboten. Und “Unbundling”, also Anbieterwechsel, funktioniere nicht ausreichend. Lieferanten und Netzbetreiber seien oft wesentlich enger miteinander verbunden als sie vorgeben.

Hintergrund: “Strommarktrebellen” in Besitz der Stiftung eines Papierindustriellen

MeinAlpenStrom bezeichnet sich selbst als “Strommarktrebellen” und gibt an, “als Startup organisiert” zu sein. Sämtlicher Strom des Anbieters wird in zwei Kleinwasserkraftwerken in Niklasdorf und Frohnleiten erzeugt. Die Besitzverhältnisse des Unternehmens erinnern aber wenig an ein Startup. Es gehört zu 100 Prozent der Prinzhorn Holding, die wiederum der Thomas Prinzhorn Privatstiftung gehört (deren Beitzverhältnisse nicht öffentlich einsehbar sind). Geschäftsführer der Prinzhorn Holding und Co-Geschäftsführer von MeinAlpenStrom ist Thomas Cord Prinzhorn. Der Papierindustrielle ist der Sohn des des ehemaligen FPÖ-Politikers Thomas Prinzhorn, der zeitweise zweiter Nationalratspräsident war.

⇒ zur Page des Unternehmens


+++ Greenstart: Ökostrom und Reisefreiheit für Fische +++

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Alexander Partsch und Maximilian Allmayer-Beck (c) docu tools

Das Wiener Unternehmen entwickelte eine cloudbasierte Software für Baudokumentation und Mängelmanagement. Im Jahr 2020 sah sich docu tools gezwungen, Insolvenz anzumelden. Die deutsche Tochtergesellschaft blieb davon jedoch unberührt, wie brutkasten berichtete. Seitdem ist das Unternehmen unter neuer Leitung und zeigt Erfolge: docu tools baut seine Präsenz auf dem deutschen Markt aus. In den kommenden Jahren plant das Unternehmen, sich als einer der führenden Anbieter in Deutschland zu etablieren.

docu tools sieht in der deutschen Bauwirtschaft großes Wachstumspotenzial

Mitte 2019 eröffnete docu tools Standorte in Berlin und Regensburg. Daraufhin folgte die Gründung einer eigenen Tochtergesellschaft in Deutschland, wie brutkasten berichtete. Zu Beginn lag der Fokus des Unternehmens auf den Städten München, Regensburg und Nürnberg.

In den letzten Jahren verzeichnete docu tools insbesondere in Frankfurt ein signifikantes Wachstum. CEO Maximilian Allmayer-Beck verkündete daher, dass das Unternehmen inzwischen seine Aktivitäten auf die Ballungszentren Hamburg und Berlin ausdehne. In der deutschen Bauwirtschaft sieht er derzeit ein großes Wachstumspotenzial: „Die Bauprojekte werden komplexer und mit unserer spezialisierten Software wollen wir helfen, diese Projekte effizient zu dokumentieren und Mängel schnell zu beheben”. Um seine Position auf dem deutschen Markt weiter zu festigen, legt docu tools nun seinen Fokus auf eine gezielte Standortstrategie für kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs).

40 Prozent der Kund:innen stammen aus Deutschland

Im Zuge der Expansion in Deutschland wird die Software an lokale Gegebenheiten angepasst. Eine der ersten Änderungen, die vorgenommen wurden, war die VOB-konforme Mängelverfolgung, wie CTO Alexander Partsch erläutert. Darüber hinaus müssen auch sprachliche Unterschiede berücksichtigt werden.

Docu tools überzeugte mittlerweile mehrere deutsche Unternehmen, darunter Züblin, Motel One und hhpberlin von ihrer Softwarelösung. Laut Angaben des Unternehmens stammt bereits 40 Prozent der Kund:innen aus Deutschland.

docu tools möchte “Top-3-Anbieter” in Deutschland werden

Docu Tools verfolgt ambitionierte Ziele für die Zukunft. Kurzfristig plant das PropTech-Unternehmen, seine Kundenbasis in Deutschland weiter auszubauen und sich als feste Größe am Markt zu etablieren. Langfristig strebt es an, sich unter den „Top-3-Anbietern für Mängelmanagement und Bauprojektdokumentation [im KMU-Bereich] in Deutschland“ zu positionieren.

Softwarelösung verspricht Erleichterung für Bauindustrie

Docu tools wurde ursprünglich im Jahr 2009 gegründet und schlitterte 2020 in die Insolvenz. Anschließend übernahmen die Mitarbeiter Maximilian Allmayer-Beck und Alexander Partsch das Unternehmen und bauten es wieder auf. Seit 2020 führen sie docu tools mit 17 Mitarbeiter:innen und ohne externes Investment weiter.

Mit ihrer Softwarelösung legt das Unternehmen Wert auf „verlässlichen Support, Datensicherheit und persönliche Begleitung der Kund:innen über alle Projektphasen“. So wird Bauleiter:innen und Projektverantwortlichen ermöglicht, auch bei komplexen Bauprojekten den Überblick zu behalten. Die Mission von docu tools besteht darin, die Arbeit der Bauverantwortlichen zu erleichtern und die Prozesse zu beschleunigen.

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