20.07.2016

Pilze auf der Zunge: US-Startup will Zucker im Essen reduzieren

Man stelle sich vor, der Zuckergehalt in Schokolade oder Eis könne halbiert werden, ohne dass der Geschmack darunter leidet. Wie? Das US-Startup MycoTechnology will das mittels Pilzmolekülen, die sich auf der Zunge festsetzen schaffen.
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US-Startup will mit Pilzen auf der Zunge den Zuckergehalt im Essen reduzieren. HandmadePictures - fotolia.com

Die einen können nicht ohne ihn leben, die anderen wollen ohne ihn leben tun sich aber schwer und Kinder hätten ihn am liebsten in rauen Mengen zu jeder Mahlzeit. Zucker! Spätestens wenn man das erste Mal abnehmen möchte, wird man sich bewusst wie schwer es ist Zucker aus dem Weg zu gehen. Da geht es nicht nur um die offensichtlichen Zuckerbomben wie Schokolade, Eis oder Cola sondern auch um Müsli, Joghurt oder Brot.

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MycoTechnology findet neue Lösung für altes Problem

Lebensmittelhersteller kennen die unterschiedlichsten Varianten um Zucker in Lebensmittel zu “schleusen”. Denn es muss lediglich der Gehalt an Haushalts-Zucker ausgewiesen werden. Unzählige andere Süßungsmittel, die einen ähnlichen Effekt auf den Körper haben fallen dabei unter den Tisch. Deshalb setzt MycoTechnology auf Pilzmoleküle.

Pilze auf der Zunge sollen Zucker in Lebensmitteln reduzieren

Rezeptoren für bittere Aromen blockieren

Günter Menzl - fotolia.com
Günter Menzl – fotolia.com

Die Tüftler des amerikanischen Startups haben Pilze gezüchtet, die sich auf der menschlichen Zunge festsetzen und bittere Aromen blockieren. Die Pilze sollen Nahrungsmitteln, wie zum Beispiel Joghurt, in geringen Dosen beigemischt werden. Die Pilzmoleküle sind unsichtbar und haben keinen Eigengeschmack. Es handelt sich dabei um Myzelium-Moleküle, die nicht aus dem Fruchtkörper eines Pilzes stammen (was wir normaler Weise unter Pilz verstehen), sondern aus den fadenförmigen Zellen des Pilzes im Boden.

Zuckergehalt um die Hälfte senken

Auf diese Weise wollen die Jungunternehmer aus Colorado den Zucker-Markt aufmischen. Nahrungshersteller versetzen ihre Produkte oft mit Süßungsmittel wie Maissirup, um natürliche Bitter-Aromen zu überdecken. Die bekanntesten Beispiele dafür sind Schokolade, Kaffee- oder Weizenprodukte. Mit ihrer “Pilz-Strategie” könnte man den Zuckergehalt – nach Unternehmensangaben – um die Hälfte senken, ohne den Geschmack zu verändern.

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Verfahren für Myzelium in EU läuft

In den USA und Australien wurde Myzelium von den dortigen Lebensmittelbehörden bereits zugelassen. Es fällt dort unter “natürliche Aromen”. In der EU und Japan sind die entsprechenden Verfahren am Laufen, berichtet “Quartz“.

50 Millionen US-Dollar Investment?

So eigenwillig und möglicherweise unappetitlich die Idee auch klingen mag, Geldgeber in den USA sind davon überzeugt. Im Oktober vergangenen Jahres erhielt MycoTechnology eine Series-A-Finanzierung über 9,2 Millionen US-Dollar. Aktuell wird über ein weiteres Investment in Höhe von 50 Millionen US-Dollar diskutiert. Auf Geldgeberseite sehe man ebenfalls Potential die Zuckerindustrie aufzumischen, heißt es beim Startup.

Es gibt Gespräche über ein 50 Millionen US-Dollar Investment

Kooperationen mit großen Unternehmen

Screenshot youtube.com
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Selbst in der Lebensmittelindustrie findet das Startup bereits Unterstützung, sagt Gründer und CEO Alan Hahn gegenüber “Quartz”. Es gäbe bereits Kooperationen mit Joghurtherstellern und gut verlaufende Gespräche mit Produzenten von Cranberry-Saft. Zusätzlich hat MycoTechnology einen Vertrag mit GLG Life Tech, einem der weltweit größten Händler von Stevia. Sogar “Coca Cola” ist mit der grünen “Coke Life” Edition auf den Stevia Zug aufgesprungen. Bei GLG Life Tech bedaure man allerdings noch den leicht bitteren Nachgeschmack von Stevia. Dieser solle mit der Hilfe von Myzelium beseitigt werden.

Erfolg hängt von Lebensmittelherstellern ab

Mit offenen Armen wird MycoTechnology in der Zuckerindustrie freilich nicht empfangen. IBISWorld-Analysten schätzen den weltweiten Umsatz durch Zuckerproduktion auf 75 Milliarden US-Dollar. Es stellt sich für das Startup die Frage, ob Lebensmittelhersteller gerade beim aktuellen Trend zu bewusster Ernährung, Interesse daran haben ihre Produkte gesünder zu machen. Oder ob Zucker nicht nur dem Geschmack dient, sondern auch dazu Konsumenten abhängig zu machen. Die ARD berichtet über Studien, dass eine Zuckersucht alles andere als abwegig sei.

Quelle: Quartz, Business Insider, MycoTechnology

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(c) pollak

Die ViennaUP 2024 steht in ihren Startlöchern und damit auch der Connect Day 24, der auch dieses Jahr traditionsgemäß als größte Networking-Veranstaltung des Startup-Festivals am 4. Juni in Wien über die Bühne gehen wird. Zur Größenordnung: Letztes Jahr zählte der Connect Day über 1000 Teilnehmer:innen – darunter 200 Investor:innen. Zudem gab es unter den teilnehmenden Startups, Corporates und Investor:innen über 1500 Matchmaking-Meetings (brutkasten berichtete).

Und auch für dieses Jahr bietet die Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) als Veranstalterin wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm, um Startups, Investor:innen und Corporates sowie KMU miteinander zu vernetzen. Im Zentrum stehen unterschiedlichste Formate, die ein qualitativ hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen ermöglichen.

Der Corporate Reverse Pitch

Traditionsgemäß ist der Corporate Reverse Pitch im Rahmen des Connect Day ein starker Anziehungspunkt für viele Teilnehmer:innen. Das Format wird bereits seit sechs Jahren umgesetzt und hat zahlreiche erfolgreiche Kooperationsprojekte zwischen Startups und Unternehmen initiiert.

Das Besondere: Startups und Corporates begegnen sich durch dieses einzigartige Format auf Augenhöhe. Moritz Weinhofer von aws connect Industry-Startup.Net erläutert den Ablauf: “Beim Corporate-Reverse Pitch tauschen wir die Rollen. Normalerweise präsentieren Startups ihre Company und Lösungen. Beim Corporate-Reverse Pitch hingegen müssen Corporates ihre Lösungen präsentieren, nach denen sie suchen. Im Idealfall entsteht daraus eine Kooperation mit einem Startup”.

So pitchten in den vergangenen Jahren bekannte Unternehmen wie KTM, Hutchison Drei Austria und auch internationale Unternehmen wie SAAB ihre gesuchten Innovationslösungen. Der Corporate Reverse Pitch wird in diesem Jahr von ABA, aws connect Industry-StartUp.Net and EIT Manufacturing ermöglicht.

Zudem tragen zahlreiche weitere Partner zum Connect Day bei. Einer von ihnen ist die Erste Bank. Emanuel Bröderbauer, Head of Marketing Gründer & SME bei der Erste Bank, hebt die Bedeutung der Vernetzung von Corporates, Startups und Investor:innen für den Wirtschaftsstandort Österreich hervor: “Damit Österreich nicht den Anschluss an die großen Wirtschaftsnationen bei der Bewältigung aktueller und zukünftiger Herausforderungen verliert, bedarf es der Stärken etablierter Unternehmen, Startups und Investor:innen. Der Connect Day hilft, diese Kräfte zu bündeln.” Und er merkt an: “Der Connect Day ist eine Veranstaltung mit Mehrwert und daher sind wir als Erste Bank auch heuer wieder gerne als Partner dabei.”

Internationale Startups am Connect Day und B2B-Matchmaking

Neben der Begegnung auf Augenhöhe zeichnet sich Connect Day auch durch seine internationale Ausrichtung aus. So werden am 4. Juni neben heimischen Startups auch zahlreiche internationale Startups ihre Lösungen pitchen. Darunter befinden sich beispielsweise auch Startups aus asiatischen Märkten, die über das GO AUSTRIA Programm des Global Incubator Network (GIN) nach Österreich gebracht werden. Somit erhalten Corporates, Investor:innen und KMU auch einen Überblick über verschiedene Lösungen, die über den “Tellerrand Österreich” hinausreichen.

(c) pollak

Damit Startups, Investor:innen sowie Corporates und KMU Kooperationsmöglichkeiten möglichst effektiv ausloten können, findet auch in diesem Jahr wieder B2B-Matchmaking statt. Neben dem 1:1 On-site-Matchmaking, das pro Session 15 Minuten dauert, bietet die Austria Wirtschaftsservice (aws) auch ein Long-Term-Matchmaking an. So können Teilnehmer:innen sogar nach der Veranstaltung weiter mit Personen in Kontakt treten, die sie eventuell verpasst haben. Das B2B-Matchmaking wird von Enterprise Europe Network und aws Connect ermöglicht.

Zudem findet am 4. Juni auch eine Afterparty statt, die ebenfalls zum Networking genutzt werden kann und von Green Tech Valley Cluster sowie aws Connect gehosted wird.


Tipp: Für das On-Site-Matchmaking bedarf es einer Vorbereitung, um am Event-Tag möglichst viele Kooperationsmöglichkeiten auszuloten. Die Veranstalter bieten hierfür einen übersichtlichen Leitfaden mit allen wichtigen Informationen. Zudem wird den Teilnehmer:innen empfohlen, vorab die b2match-App herunterzuladen, die für iOS und Android zur Verfügung steht.


Wer kann am Connect Day teilnehmen?

Die Zulassung zur Teilnahme am Connect Day 24 steht laut Veranstalter allen offen, die an einer Zusammenarbeit zwischen Startups und Unternehmen interessiert sind. Es gibt jedoch auch gewisse Kriterien zu erfüllen. Der Veranstalter stellt so sicher, dass ein hochwertiges Matchmaking unter den Teilnehmer:innen stattfindet. Hier ein kurzer Überblick, worauf insbesondere Startups und Corporates/KMU achten müssen:

  • Startups dürfen nicht älter als sechs Jahre sein und über maximal 250 Mitarbeiter:innen verfügen. Zudem sollen sie mindestens einen Prototypen oder ein MVP vorweisen, das skalierbar ist. Startups, die sich für ein Matchmaking mit Investoren bewerben, werden von einer Jury gescreent.
  • Corporates/KMU müssen auf der Suche nach innovativen Produkten und Dienstleistungen sein. Zudem müssen sie die Bereitschaft mitbringen, mit Startups zusammenzuarbeiten. Dazu zählen etwa Pilotprojekte, gemeinsame Forschung und Entwicklung, aber auch Vertriebspartnerschaften.

+++ Hier findet ihr alle Voraussetzung für die Anmeldung zum Connect Day – Jetzt anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

Tipp der Redaktion: Von aws Connect ganzjährig profitieren

Der Connect Day zeigt die Kollaboration der Ökosystem-Player untereinander und auch die Networking-Expertisen, besonders von aws Connect. Die Austria Wirtschaftsservice GmbH bietet mit den aws Connect Programmen ganzjährig ihre Matching-Services für Kooperationen, Investments und Internationalisierung an.

Auf der Online-Plattform sind aktuell rund 3200 Startups, KMU, Corporates, Investor:innen und Forschungseinrichtungen gelistet. Seit dem Start wurden so über 470 Kooperationen und Investments vermittelt.

Zu den vielfältigen Vernetzungsmöglichkeiten zählt übrigens auch der aws KI-Marktplatz. Hier treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die KI anbieten, mit Unternehmen, die KI für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte einsetzen wollen.

+++ Jetzt für aws Connect anmelden und vom Matchmaking profitieren +++

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