✨ AI Kontextualisierung
Der Gründer des Wiener Startups Overlyzer Daniel Mandl ist in der heimischen Fußball-Szene kein Unbekannter. Neben seiner Tätigkeit als Chefredakteur von abseits.at und Administrator des Austrian Soccer Board startete er gemeinsam mit weiteren Mitstreiten vor rund einem Jahr das neue Projekt Overlyzer. Dabei handelt es sich um ein Tool, das Live-Trends zu Fußballspielen aus über 800 Ligen und 160 Nationen mit Hilfe eines eigens entwickelten Algorithmus grafisch darstellt. Wie Mandl dem brutkasten erläutert, stecken rund zwei Jahre Entwicklungszeit in dem Algorithmus.
Overlyzer zeigt detaillierte Spieldynamiken
Das besondere an dem Algorithmus und der grafischen Darstellung: Die Nutzer sehen auf einen Blick, welches Team mehr Druck ausübt, ob das Spiel eher offensiv oder defensiv geführt wird und welches Team gerade am Drücker ist. Mit Hilfe der erweiterten Filteroptionen können die Nutzer zudem ihre Spielauswahl nach allen denkbaren Kriterien sortieren lassen: Druck, Schüsse, Ecken, Karten, aber auch Spielphasen, Pre-Game- und Livequoten oder Ballbesitz. Die Daten stammen von einem internationalen Rohdaten-Anbieter, die laut Mandl extern zugekauft und mit dem Algorithmus quasi grafisch “veredelt” werden.
Das Geschäftsmodell und Fokus auf Sportwetten
Vor etwa einem Jahr ging die neue Website Overlyzer ans Netz und zählt mittlerweile aktive Nutzer aus über 40 Ländern. Obgleich über die App keine Wetten abgeben werden können, richtet sich sich das Angebot laut Mandl speziell an Sportwettenbegeisterte, die mit Hilfe des Tools ihr Risiko bei Sportwetten minimieren können. Seit Anfang dieser Woche gibt es das Tool als App auch im Google Play Store, eine eigene App für iOS-Systeme ist in Arbeit. Aktuell verfügt das Team über vier Mitarbeiter, unter ihnen sind auch Entwickler und Softwarespezialisten.
Nach einer ersten Betaphase erfolgte im Feber 2021 die Unternehmensgründung. Wie Mandl erläutert, setzt das Startup in seinem Geschäft auf ein klassisches Abo-Modell. Eine Mitgliedschaft kostet 19 Euro pro Monat, eine dreimonatige Mitgliedschaft gibt es für 49 Euro. Zudem arbeitet das Startup mit Sportwettenanbietern Bet365, William Hill, Bet-at-Home und Pinnacle zusammen. Sofern sich Nutzer über Overlyzer für einen der Wettanbieter registrieren, erhalten sie einen kostenlosen Vollzugriff auf das Analyse-Tool.
Ehemaliger Interwetten CEO steigt ein
Das erst recht junge Startup kann sich laut Mandl bereits aus dem Cashflow finanzieren. Dennoch sei erst unlängst mit Heinz Patzelt ein strategischer Investor eingestiegen, der insbesondere Know-how in Sachen Content-Produktion einbringen soll.
Patzelt ist kein geringerer als der ehemalige CEO von Interwetten und Gründer von wettfreunde.net, das vor etwa drei Jahren an das dänische Unternehmen Better Collective veräußert wurde. Über die Höhe des Investments wurde Stillschweigen vereinbart. Die Beteiligung zielt laut Mandl allerdings nicht rein auf finanzielle Unterstützung, sondern auch Know-How ab, um das weitere Wachstum zu forcieren. “Die Kernkompetenz von Heinz Patzelt liegt in der Content-Produktion und hier wollen wir auch künftig unsere Arbeit intensivieren”, so Mandl. Aktuell steht das Tool in sieben Sprachen zur Verfügung und soll nun in den nächsten Monaten auch mit dem entsprechenden Content gefüllt werden.
Overlyzer setzt auf Influencer-Marketing
Um das Tool bekannter zu machen, setzt Mandl mit seinem Team auf Influencer-Marketing. Neben klassischen Social Media Kanälen, wie Instagram und Twitter, werden auch Kanäle, wie der Messenger-Dienst Telegram bespielt. Und das Influencer-Marketing wirkt über die Grenzen Europas hinaus: “Interessanterweise haben wir über einen Tweet eines Influencers, sehr viele Nutzer aus Nigeria bekommen”, so Mandl über die internationale Bekanntheit des Tools.
Zudem möchte das Startup in Zukunft noch mehr Zeit in die Suchmaschinenoptimierung investieren und weitere Kooperations-Partnerschaften eingehen, um das Tool bekannter zu machen. So besteht beispielsweise bereits eine Kooperation mit SK Rapid Wien. Weitere Fußballclubs sollen in den nächsten Monaten folgen.
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